und
Geschwüre bewirkt der Brechweinstein, wenn man ihn äußerlich in die
Haut
[* 2] einreibt. Derselbe dient daher zur Bereitung der sog. Autenriethschen
Pocken- oder Pustelsalbe und des Brechweinsteinpflasters, welche zu den kräftigsten, aber auch schmerzhaftesten Ableitungsmitteln
gehören. In großen Gaben ist ein ätzendes
Gift. Gegenmittel sind Gerbsäuren, die mit dem Brechweinstein unlösliches
gerbsaures
Antimonoxyd bilden, daher
Abkochungen des chines.
Thees, der Eichenrinde, des
Kaffees, eine Lösung von
Tanninu. dgl.
Wie die meisten Antimonpräparate erhält auch der Brechweinstein zuweilen geringe Mengen von
Arsen, wenn bei der Bereitung hierauf nicht
Rücksicht genommen ist. - In der Färberei dient der in großer Menge als Beizmittel. Diese Wirkung
des Brechweinstein beruht wie die aller antimonhaltigen
Beizen darauf, daß das
Antimonoxyd sich in
Verbindung mit
Tannin auf der Faser als
Antimonoxydlack niederschlägt, der die Farbstoffe auf der Faser befestigt. - Wert 220 M. der Doppelcentner.
(spr. -ridsch),JohnCabell, nordamerik. Staatsmann und
General, geb. in der Nähe von Lexington, wurde 1851 in den
Kongreß gewählt und war 1857-61 Vicepräsident unter
der Präsidentschaft
Buchanans. 1860 wurde er von den Demokraten der südlichsten
Staaten als ihr Kandidat bei der Präsidentschaftswahl
aufgestellt, unterlag aber Lincoln.
Beim darauffolgenden
Ausbruch des Bürgerkrieges wurde in der
Armee derKonföderierten Generalmajor. Er wurde Aug. 1861 bei einem
Angriff auf
Baton Rouge zurückgeschlagen, befehligte Ende 1862 ein
Korps unter Bragg am
Stone-River und Sept. 1863 am Chickamauga, schlug Mai 1864 Sigel bei Newmarket, rückte mit Early Juli
desselben Jahres auf
Washington
[* 3] vor und teilte im September dessen
Niederlage bei
Winchester. Jan. 1865 wurde
er von Davis zum
Staatssekretär des Kriegsdepartements ernannt. Nach dem
Kriege lebte er zurückgezogen und starb
Staatsbahnen
[* 6]
(Station 6 km entfernt), hat (1890) 1626 E., darunter 137 Katholiken, Post,
Telegraph,
[* 7] evang. und kath.
Kirche, Rektoratsschule;
1)
Grafschaft im südl.
Teile des engl. Fürstentums Wales, begrenzt im W. von
Cardigan und
Caermarthen,
im S. von
Glamorgan, im O. von Monmouth und
Hereford, im
NO. von Radnor, hat auf 1862,12 qkm (1891) 57 031 E., was eine
Abnahme
von 1,2 Proz. gegen 1881 bedeutet. Das Land ist gebirgig und hat tiefeingeschnittene
Thäler. Die Mynydd-Epynt-Berge
liegen im N., das
Thal
[* 8] des Usk trennt sie von der südl. Gebirgskette, in der die Capellante 710 m und die
Brecknock-Beacons 872 m hoch emporsteigen.
An der Ostgrenze erhebt sich die Gebirgsmasse des Cradle bis zu 810 m.
Das Klima ist rauh, besonders im
Gebirge, wo viel Schnee
[* 9] und
Regen fällt. Die fruchtbarsten Distrikte liegen im
Osten.
Kleines Hornvieh, Ponies und Schafe
[* 10] gedeihen
gut. Etwa 49 Proz. sind Grasland, 14 Ackerland, 4
Wald, 9 Gärten und
Gebäude, 25 Proz. unbenutzte Gemeindeländereien. Der
Bergbau
[* 11] erstreckt sich auf
Eisen
[* 12] (jährlich 50000 t.
Roheisen) und etwas
Steinkohlen;
die Industrie auf Verfertigung von
Flanell und groben
Tuchen.
Außer der Hauptstadt Brecknock sind wichtig Llanelly, Builth, Crickhowel und
Hay. hat einen
Abgeordneten
im Parlament. - 2) Hauptstadt der
Grafschaft Brecknock, Municipalborough, an der Mündung des Honddu in den Usk, hat (1891) 5794 E.,
ein
Stadthaus, eine St. Johnskirche in frühgot.
Stil, LateinschuleChrist's College, und eine Schloßruine
(Ely
Tower).
Industrie und
Handel sind unbedeutend. Brecknock ist wahrscheinlich röm. Ursprungs.
Festung
[* 14] in der niederländ.
Provinz Nordbrabant, am Zusammenfluß der schiffbaren
Mark und der
Aa gelegen, an den
Linien Rotterdam-Breda,
Venlo-Breda und Rozendaal-Breda der Niederländ. Staatsbahnen, hat (1890) 22 549 E., einen geräumigen
Hafen,
einige ansehnliche Plätze, ein Rathaus nebst
Bibliothek, ein Regierungs- und Justizgebäude, mehrere
Kirchen, unter denen
die got.
Kathedrale, deren
Chor 1410 vollendet wurde, durch ihren 95 m hohen
Turm,
[* 15] zwei ausgezeichnete Orgeln, die
Grabmäler ehemaliger
Dynasten B.s, besonders aber durch das prächtige Grabmal des
Grafen Engelbert II. von Nassau und seiner
Gemahlin ausgezeichnet ist, sowie bedeutende
Tuch-,
Teppich- und Cigarrenfabriken. - Das alte Schloß, zuerst errichtet 1350 von
Jan von Polanen, Herrn von Breda, ward 1536 von
Heinrich,
Grafen von Nassau, neu aufgeführt und erhielt von
Wilhelm III. 1696 seine gegenwärtige Gestalt. Es war eine Zeit lang Wohnsitz des vertriebenen Königs
Karl II. von England
und ward 1828 in eine königl. Militärakademie für alle Waffen
[* 16] umgeschaffen.
Die jetzt geschleifte Festung, deren Hauptstärke in der leicht unter Wasser zu setzenden Umgebung lag, wurde unter
Heinrich von Nassau 1534 angelegt und war seitdem häufig das Kampfobjekt zwischen den
Niederländern,
Spaniern und
Franzosen.
Am merkwürdigsten waren die Überrumpelungen durch die
Niederländer 1577, durch die
Spanier 1581 und durch
Moritz von
Oranien 1590 mittels
eines Torfschiffs, in welchem man 70
Niederländer verborgen hatte.
Spinola eroberte Breda 1625 nach zehn-,
und
FriedrichHeinrich von
Oranien 1637 nach viermonatiger
Belagerung, worauf die Befestigung verstärkt und die Citadelle angelegt
wurde.
Während des Revolutionskrieges bemeisterte sich Dumouriez der Stadt und Festung, wurde aber durch die bei Neerwinden 18. März verlorene
Schlacht genötigt, 4. April Breda wieder aufzugeben. Im Sept. 1794 wurde die Festung von der
Armee Pichegrus berannt; doch fiel sie erst, nachdem ganz
Holland im Winter 1795 erobert war. Als im Dez. 1813 bei der
Annäherung
der russ.
Avantgarde unter Benkendorff die franz. Garnison einen
Ausfall machte, machte die Bürgerschaft den ausgezogenen
Truppen die Rückkehr in die Festung unmöglich; auch mißlang der Versuch der
Franzosen, 20. und 21. Dez. dieselbe
von
Antwerpen
[* 17] aus wiederzunehmen. Das
Kompromiß von ein
Vertrag des niederländ.
Adels unter
FührungBrederodes,
Karls vonMansfeld
und
Ludwigs von Nassau zur Bekämpfung des span. Einflusses und der
Inquisition, wurde Febr. 1566 unterzeichnet und bildet
den Beginn des niederländ.
Aufstandes gegen
Spanien.
[* 18] Zu Breda wurden zwei
Kongresse gehalten-, der erste 1575,
¶
mehr
zwischen Spanien und den abgefallenen niederländ. Provinzen, führte zu keinem Ergebnis; der andere (1746 und 1747), zwischen
Frankreich, England und Holland zur Vermittelung des Friedens, löste sich auf, als in den Niederlanden zu Gunsten des Prinzen
von Oranien eine Regierungsveränderung eintrat. In der Deklaration von Breda (April 1660) machte Karl II.
die Grundsätze bekannt, nach denen er als König von England regieren wolle. Der Friede zu Breda beendete
den zweiten Seekrieg zwischen England und Holland.