Von der im ganzen 82,08 km langen
Bahn liegen 62,03 km in
Braunschweig, 20,05 km in
Preußen.
Braunschweig zahlte der Gesellschaft
eine Subvention von 10000 M. pro km,
Preußen steht das
Recht zu, die
Bahn nach 30 Jahren für den 25fachen Betrag des durchschnittlichen
Reinertrags der letzten Betriebsjahre anzukaufen. Das Aktienkapital der 1885 konzessionierten Gesellschaft
beträgt 3 650000 M. Im Betriebsjahre 1890 wurden 180 047
Personen und 185 529 t
Güter befördert. Die Einnahmen betrugen
im ganzen 297 339 M., die
Ausgaben 158 059 M. Die Länge der in
Braunschweig vorhandenen
Bahnen beträgt 440,39
km, wovon 354,44 km auf preuß. Staatsbahnen,
[* 10] 23,92 km auf die Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn
und 62,03 km auf
Strecken der Braunschweigischen Landeseisenbahn entfallen. (S.
Deutsche Eisenbahnen.)
[* 11]
Landeseisenbahngesellschaft, s.
Braunschweigische Eisenbahnen. ^[= 1885 von Preußen verstaatlichtes Privatunternehmen, dessen Aktien bereits mit dem Erwerb der ...]
Mittel gegen
Kopf- und Nervenleiden, s.
Geheimmittel. ^[= (Arcana), wirkliche oder angebliche Arzneimittel, deren Zusammensetzung geheim gehalten wird. ...]
Graubraunstein, Pyrolusit oder Weichmanganerz, eins der häufigsten und am meisten benutzten
Manganerze;
seine rhombischen
Krystalle sind von kurz
säulenförmiger Gestalt, vertikal gestreift, bisweilen an den
Enden in viele
Spitzen
zerfasert; meistens erscheint das Mineral in
Aggregaten von radialstengeliger, strahliger und feinfaseriger
Zusammensetzung und von dunkelstahlgrauer bis licht eisenschwarzer
Farbe mit schwachem halbmetallischem
Glanz und schwarzem
Strich, auch als dichte und erdige
Masse.
Härte 2 bis 2,5, Gewicht 4,7 bis 5.
Chemisch ist das
Erz der Hauptsache nach
Mangansuperoxyd, MnO2, mit 63,19 Proz.
Mangan und 36,81 Sauerstoff; in einigen
Varietäten hat man ganz geringe Mengen von
Thallium, in andern etwas Vanadinsäure
nachgewiesen. Auf
Kohle stark geglüht verwandelt es sich in braunes Oxydoxydul mit
Verlust von 12 Proz. Sauerstoff, in erwärmter
Salzsäure löst es sich unter starker
Entwicklung von
Chlor, mit Schwefelsäure
[* 15] erhitzt giebt es Sauerstoff
und schwefelsaures
Manganoxydul.
Auf diesem Verhalten beruht die Benutzung des Braunstein zur
Darstellung von Sauerstoff und
Chlor; auch wird er zur Entfärbung der
Glasmassen (daher Glasmacherseife) verwendet, ein
Verfahren, das wahrscheinlich schon
Plinius bekannt war
(«Historia naturalis»,
XXXVI, 66), ferner zur Erzeugung amethystfarbener
Glasflüsse sowie als
Pigment von
Glasuren. Der Braunstein, der
oft ein Umwandlungsprodukt des
Manganits ist, findet sich namentlich auf
Gängen und
Nestern, die im roten Porphyr und dessen
Sandsteinen aufsetzen, namentlich hier mit Schwerspat vergesellschaftet (Ilmenau, Ilfeld), und auf Eisenerzgängen und -Lagern
(Johanngeorgenstadt, Platten, Hörhausen u. s. w.), auch als sehr mächtige zerstückelte
Massen und Klumpen an der Oberfläche des devonischen
Gebirges und unter deckendem
Thon in den Lahngegenden
Nassaus. Werners
Schwarzer Braunstein heißt jetzt Hausmannit, sein Piemontesischer Braunstein ist
Manganepidot. Die Gesamtgewinnung der
Manganerze
wird für die ganze Erde in 1890 zu etwa 180000 t im Werte von etwa 6 Mill. M. geschätzt, von denen auf
den Braunstein allein etwa 120000 t im Werte von nur etwa 1,8-2 Mill. M. entfallen dürften. (S.
Mangan.)
& Schneider, Verlagsbuchhandlung und Xylographische Anstalt in
München,
[* 17] im
Besitz von
Julius Schneider, geb. 1845, und Kaspar Braun, geb. 1851. Sie wurde 1843 von
den
Vätern beider, Friedr. Schneider, geb. gest.
und Kaspar Braun (s. d.) gegründet. Die Unternehmungen des Hauses sind dem
Humor in Wort und
Bild (Holzschnitt)
gewidmet. Obenan stehen die «Fliegenden
Blätter» (s. d., seit 1844) mit dem «Fliegenden
Blätter-Kalender» (seit 1884).
Daran schließen sich das «Oberländer-Album» (Bd.
1-7),
Werte von Wilh.
Busch
(«Max und
Moritz», «Schnacken und Schnurren», «Schnurrdiburr
oder die
Bienen»),
«Herrn Petermanns Jagdbuch», «Haiders
Jagd in Bildern», «In der
Sommerfrische», «Lustige Handbücher» für Militärs,
Juristen,
Mediziner, Zoologen,
Botaniker und Mineralogen,
Albums von Harburger, Schwind,Spitzweg, L. von
Nagel u. a. Der
Jugend
sind gewidmet: die"Münchner Bilderbogen" (seit 1849 alljährlich 1
Buch zu 24
Bogen)
[* 18] mit humoristischen Scenen aus der Kinderwelt,
aber auch mit illustrierten
Märchen, Fabeln
¶
mehr
und kulturhistor. Bildern (Kostüme,
[* 20] Bilder aus dem Altertum u. a.),
gezeichnet von hervorragenden Künstlern, die BilderbüchervonL. Meggendorfer, F. Pocci u. a., die «Jugendblätter» (gegründet
von Isabella Braun). Dazu kommen noch Dialektdichtungen von Kobell und KarlStieler, die «Hauschronik» (2 Bde.,
1852) mit meisterhaften Holzschnitten, «Unsere Frauen», Rottenhöfers «Illustriertes Kochbuch», Bischoffs
«Anleitung zur Angelfischerei» u. a.