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nassauisch und 1866 preußisch. Die Stadt hat drei Mineralquellen, darunter der 2 km rheinaufwärts in romantischer Schlucht belegene Dinkholder Brunnen, ein muriatisch-alkalischer Eisensäuerling.
nassauisch und 1866 preußisch. Die Stadt hat drei Mineralquellen, darunter der 2 km rheinaufwärts in romantischer Schlucht belegene Dinkholder Brunnen, ein muriatisch-alkalischer Eisensäuerling.
Augenbrauen (Supercilia), eine Reihe steifer, am obern, hervorspringenden Rande der Augenhöhle in einem Halbbogen zusammenstehender Haare, [* 2] welche dicht (dachziegelförmig) aufeinanderliegen und so das Auge [* 3] gegen oben hin schützen.
Die Haut, [* 4] auf welcher sie stehen, und deren Nachbarschaft wird durch ein Paar kleine Muskeln, [* 5] die Augenbrauenrunzler (Corrugatores supercilii), nach innen bewegt (beim Zorn und Verdruß), durch den Stirnmuskel nach oben (beim Erstaunen), durch den ringförmigen Augenlidmuskel nach unten (beim Blinzeln).
bezeichnet bei zoolog. Namen F. Brauer (Entomolog in Wien). [* 6]
Brauerei,
s.
Bier ^[= und Bierbrauerei. A. Technisches. Bier ist ein durch geistige (weinige, alkoholische) Gärung ...] und Bierbrauerei.
[* 7]
Brauerei-
und Mälzerei-Berufsgenossenschaft für das Gebiet des Deutschen Reichs. Sitz ist Frankfurt [* 8] a. M., Sitz der 9 Sektionen: Straßburg [* 9] i. E., Karlsruhe, [* 10] Stuttgart, [* 11] München, [* 12] Nürnberg, [* 13] Berlin, [* 14] Magdeburg, [* 15] Leipzig, [* 16] Dortmund. [* 17] Ende 1892 bestanden 5728 Betriebe mit 68 631 durchschnittlich im Jahr beschäftigten Personen, deren anzurechnende Jahreslöhne 74 012 363 M. (1078 M. pro Kopf) betrugen. An Unfallentschädigungen wurden gezahlt 961 826,34 (1891: 787 998) M., der Reservefonds betrug (Ende 1892) 3 858 497 M. Entschädigt wurden (1892) 1033 Unfälle (13,4 auf 1000 versicherte Personen), darunter 85 Unfälle mit tödlichem Ausgang, 112 mit völliger Erwerbsunfähigkeit. Die Gesamtverwaltungskosten beliefen sich auf 189 502 M. (S. Berufsgenossenschaft.)
Fachschulen zur wissenschaftlichen Ausbildung der
Brauer. Die Anfänge der Brauerschulen finden sich in
Deutschland,
[* 18] wo an verschiedenen landwirtschaftlichen Schulen Vorträge über die Gärungsgewerbe und insbesondere über die Bierbrauerei
gehalten werden, u. a. Hohenheim,
Weihenstephan. Als älteste Brauerschule im eigentlichen
Sinne ist diejenige
an der königl. landwirtschaftlichen Zentralschule in
Weihenstephan in Oberbayern anzusehen, an deren Gründung (1865)
Hofrat
Dr. C. Lintner wesentlichen Anteil hatte.
Unter dessen Leitung erwarb sich genannte Schule einen Weltruf, und die angesehensten
Brauer des In- und
Auslandes verdanken
derselben ihre bewährte Ausbildung. Die Centralschule
Weihenstephan pflegte übrigens den Unterricht
in der Bierbrauerei
schon seit dem J. 1822. In
München rief der Großbrauer
Gabriel Sedlmayr die von Professor Dr.
Kaiser in
den vierziger Jahren abgehaltenen Brauerkurse ins Leben. Später entstanden an verschiedenen Orten Brauerschulen, wie
die Wormser Brauerakademie von Dr. Schneider, die Wormser Brauerschule von
Lehmann, die
Österreichische
Brauerschule an der landwirtschaftlichen Lehranstalt Francisco-Josefinum in
Wien, die praktischen Brauerschulen von Leyser in
Augsburg
[* 19] und
Michel in
München,
die erste öffentliche Braufachschule in
Prag,
[* 20] die Brauerschule, die
Vereins-, Versuchs- und Lehranstalt
für
Brauerei in
Berlin u. a.
oder
Braurecht, die Befugnis
Bier zu brauen und zu verkaufen, als Realrecht. Dasselbe
war meistens mit dem
Besitz eines Grundstücks verknüpft. In Dörfern und
Städten bestanden Braugemeinden und Braugenossenschaften
mit besondern Brauordnungen. Soweit mit solchen
Rechten die Befugnis verbunden war,
andern den Betrieb einer
Brauerei zu untersagen
(Ausschließlichkeit) oder die
Konsumenten zu zwingen, das
Bier ausschließlich von dem Brauerei
berechtigten zu beziehen
(Brauzwang),
sind diese
Rechte der Ausschließlichkeit und des
Brauzwangs durch §. 7 der Reichs-Gewerbeordnung vom aufgehoben.
Realbrauereigerechtigkeiten dürfen wie andere Realgewerbeberechtigungen nicht mehr begründet werden (§. 10). Wo sie bestehen,
dürfen sie auf jede nach den Vorschriften der Gewerbeordnung zum Betrieb der
Brauerei befähigte
Person in der Art
übertragen werden, daß der Erwerber die Braugerechtigkeit für eigene
Rechnung ausüben darf (§. 48).
die Bienenlaus (s. d.). ^[= ( coeca Nitzsch), eine auf der Honigbiene schmarotzende blinde, flügellose, noch nicht ...]
Monte, s. Monte-Braulio.
Wilh., Buchhändler, geb. in Zillbach bei Meiningen, [* 21] kam 1826 nach Wien, ward 1836 Leiter der R. von Mösleschen Buchhandlung (gegründet 1783) daselbst und 1840 mit Ludw. Wilh. Seidel Besitzer derselben unter der Firma «Braumüller & Seidel», aus der 1848 nach Trennung der Gesellschafter die Firma «Wilh. Braumüller, k. und k. Hof- und Universitätsbuchhändler» hervorging. Sie wurde bald eins der größten Sortimentsgeschäfte Wiens.
Zugleich nahm der Verlag einen bedeutenden Aufschwung, namentlich in der Medizin, wofür Braumüller 1882 von der Universität Würzburg [* 22] zum Ehrendoktor der Medizin ernannt wurde. 1871 war ihm vom Kaiser von Österreich [* 23] der Orden [* 24] der Eisernen Krone und damit der erbliche Adel verliehen worden. Er starb Sein Sohn und Nachfolger, Wilhelm Ritter von Braumüller, geb. gest. trat 1868 als Teilhaber des Sortimentgeschäfts ein, das seitdem, vom Verlag getrennt, die Firma «Wilh. Braumüller & Sohn» trägt.
Beide Geschäfte werden für Rechnung der Witwe, Wilhelmine Edle von und deren Kinder fortgeführt. Der Verlag umfaßt in der Medizin Werke von Hyrtl, Albert, Bamberger, Kaposi, Rokitansky, Scanzoni, Stricker, Adamkiewicz, Heitzmann, Langer, Meynert, Schnitzler, Schrötter, Toldt, Zuckerkandl u. a., «Braumüllers Bade-Bibliothek» (102 Bde.),
die Wochenschrift «Wiener medizinische Blätter» (seit 1878) und 2 andere Fachzeitschriften; ferner Veterinärkunde (Werke von Bayer, Bruckmüller, Röll u. a.), Chemie und Pharmacie, Berg- und Hüttenkunde, Technologie, Land-, Forst-, Jagdwissenschaft, Militaria (Streffleurs militär. Zeitschrift), Naturwissenschaften, Geographie, Geschichte, Handelswissenschaft, Philosophie, Pädagogik, Theologie, Rechts- und Staatswissenschaft, Sprach- und Litteraturwissenschaft, Schöne Litteratur (Bauernfelds, Laubes, Seidls sämtliche Werke u. a.), Kunst und Musik, zusammen (bis 1892) 1400 Werke in etwa 2000 Bänden.
ist eine Mischfarbe aus Rot und Schwarz, oft unter Hinzutreten von Gelb oder Blau und wird in zahllosen Abänderungen dargestellt, die man teils nach dem Grade der Intensität (hellbraun, mittelbraun, dunkelbraun), teils nach der Hinneigung zu irgend einer andern Farbe (gelbbraun, rotbraun, graubraun, schwarzbraun), teils endlich nach der Ähnlichkeit [* 25] mit gewissen allgemein bekannten Gegenständen (kastanien-, nelken-, zimmet-, kaffee-, schokolade-, leber-, nußbraun u. s. w.), teils nach hervorragenden Persönlichkeiten (Bismarckbraun) benennt. Über das Braunfärben von Garnen und Geweben s. Färberei. Als braune Farben für die ¶
Malerei, für Anstriche u. s. w. dienen Umbra, Casseler und Kölnische Erde (Braunkohle), Terra di Siena (s. Bolus), brauner Ocker, Braunstein, Bister (fein präparierter Glanzruß von Holzfeuerungen), Sepia, Mumie, Asphalt, sodann mannigfaltige Mischungen aus roten, gelben, schwarzen, blauen Farben.
Alexander, Botaniker, geb. zu Regensburg, [* 27] studierte zu Heidelberg [* 28] Medizin, widmete sich sodann in München 1827-31 hauptsächlich der Botanik. Nach einem Aufenthalt in Paris [* 29] 1831-32 wurde er 1833 als Professor der Botanik und Zoologie an die Polytechnische Schule zu Karlsruhe berufen, 1837 zum Direktor des großherzogl. Naturalienkabinetts und 1846 zum Professor der Botanik und Direktor des Botanischen Gartens an der Universität in Freiburg [* 30] ernannt. 1850 ging er in gleicher Eigenschaft nach Gießen, [* 31] 1851 nach Berlin, wo der Botanische Garten [* 32] unter seiner Leitung bedeutende Erweiterungen und Verbesserungen erfuhr. Er starb in Berlin. Braun schrieb: «Untersuchung über die Ordnung der Schuppen an den Tannenzapfen» (14. Bd. der «Abhandlungen der Leopoldinisch-Karolinischen Akademie», Bonn [* 33] 1828),
«Betrachtungen über die Erscheinung der Verjüngung in der Natur» (Lpz. 1851),
«Über die Richtungsverhältnisse der Saftströme in den Zellen der Characeen» [* 34] (Berl. 1852),
«Das Individuum der Pflanze in seinem Verhältnis zur Species» (ebd. 1853),
«Algarum unicellularium genera nova et minus cognita» (Lpz. 1855),
«Über Chytridium» (Berl. 1856),
«Über Parthenogenesis bei Pflanzen» (ebd. 1857),
«Über Polyembryonie und Keimung von Caelebogyne» (ebd. 1860),
«Über die Isoëtesarten der Insel Sardinien» [* 35] (in den «Berichten der Königl. Preußischen Akademie der Wissenschaften», ebd. 1864),
«Die Characeen Afrikas» (ebd. 1868),
«Neuere Untersuchungen über die Gattungen Marsilia [* 36] und Pilularia.» [* 37] (ebd. 1870 u. 1872) u. s. w. Sein Denkmal im Botanischen Garten zu Berlin (Bronzebüste von Schaper) wurde enthüllt.
Alexander Karl Herm., sächs. Staatsmann, geb. in Plauen, [* 38] studierte zu Leipzig die Rechte und wurde 1839 in die sächs. Zweite Ständekammer gewählt, wo er sich der liberalen Opposition zugesellte. Besonders trat er als Berichterstatter über den Entwurf einer neuen Strafprozeßordnung energisch für Einführung des öffentlichen und mündlichen Verfahrens ein. Er unternahm dann eine Reise nach Frankreich, England, Holland, an den Rhein und nach Württemberg, [* 39] und veröffentlichte über das Gerichtsverfahren jener Länder einen «Rechenschaftsbericht: Hauptstücke des mündlich-öffentlichen Strafverfahrens mit Staatsanwaltschaft» (Lpz. 1845). Auf dem Landtage von 1845 ward er zum Präsidenten der Zweiten Kammer ernannt und stimmte mit der gemäßigten Linken. Am wurde er mit Bildung eines neuen Ministeriums beauftragt. Braun übernahm in demselben die Präsidentschaft und das Departement der Justiz, legte aber schon diese Ämter nieder. Seit 1850 Amtshauptmann zu Plauen, starb er daselbst
Aug. Emil, Archäolog, geb. zu Gotha, [* 40] widmete sich zu Göttingen [* 41] dem Studium der Archäologie und Philosophie, lebte dann in München und Dresden [* 42] und ging 1833 nach Berlin, von wo er Gerhard nach Rom [* 43] folgte. Hier wurde er noch in demselben Jahre bei dem Institut für archäol. Korrespondenz zuerst als Bibliothekar, bald darauf als Sekretär [* 44] angestellt und übernahm 1834 die Redaktion des «Bulletino» und 1837 die der «Annali» dieser Anstalt. Später richtete er daselbst auch eine galvanoplastische Anstalt ein; für den Glaspalast in Sydenham besorgte er eine große Anzahl von Abgüssen der bedeutendsten Kunstwerke. Braun starb zu Rom. Er veröffentlichte «Il guidizio di Paride» (2. Aufl., Par. 1838),
«Die Kunstvorstellungen des geflügelten Dionysos» [* 45] (Münch. 1839),
«Tages und des Hercules und der Minerva heilige Hochzeit» (ebd. 1839),
«Antike Marmorwerke» (Dekade 1 u. 2, Lpz. 1843),
«Die Schale des Kodros» (Berl. 1843),
«Die Ficoronische Ciste» (Lpz. 1850),
«Griech. Götterlehre» (2 Bücher, Gotha 1850-54),
«Die Vorschule der Kunstmythologie» (ebd. 1854, mit 100 Kupfern),
die von Grant auch englisch (ebd. 1856) bearbeitet ward; «Die Ruinen und Museen Roms» (Braunschw. 1853; auch englisch), ein vortrefflicher Führer für Fremde, Künstler und Altertumsforscher.
Joh. Wilh. Jos., kath. Theolog, geb. zu Gronau bei Düren, [* 46] studierte seit 1821 in Bonn Theologie und Philosophie, hielt sich dann in Wien, wo er 1825 die Priesterweihe empfing, und in Rom auf, habilitierte sich 1828 zu Bonn für Kirchengeschichte und Exegese, wurde 1829 außerord. und 1833 ord. Professor. Er war ein eifriger Vertreter der theol. Richtung seines Lehrers Hermes. [* 47] 1832 begründete er mit Achterfeldt, Droste-Hülshoff u. a. die 1852 eingegangene «Zeitschrift für Philosophie und kath. Theologie». 1837 reiste er mit Elvenich (s. d.) nach Rom, um die Zurücknahme des päpstl.
Verdammungsdekrets gegen Hermes zu bewirken, doch ohne Erfolg. (Vgl. Meletemata theologica [Hannov. 1838] und Acta Romana [ebd. 1838], beide hg. von und Elvenich.) Der Erzbischof Geißel untersagte ihm 1844 die Ausübung seines Lehramts; er behielt aber seine Professur bis zu seinem Tode. 1848 war er Mitglied der Deutschen Nationalversammlung zu Frankfurt, später des Unionsparlaments zu Erfurt, [* 48] 1852-62 des preuß. Abgeordnetenhauses. Er starb in Bonn. Von seinen Schriften verdienen Erwähnung: «Die Lehren [* 49] des sog. Hermesianismus über das Verhältnis der Vernunft zur Offenbarung» (Bonn 1835),
«Justini martyris apologiae» (mit lat- Kommentar, ebd. 1830; 2. Aufl. 1860),
«Deutschland und die Nationalversammlung» (1849; 2. Aufl. 1850),
«Die Kapitole» (anonym; Bonn 1849),
«Raffaels Disputa» (Düsseld. 1859).
Jul., Kunst- und Kulturhistoriker, geb. in Karlsruhe, studierte seit 1843 in Heidelberg und Berlin erst Theologie, dann Kultur- und Kunstgeschichte. Von 1850 an unternahm er Reisen durch Italien [* 50] und den Orient, an die sich ein Aufenthalt in Paris und London [* 51] anschloß. 1853 habilitierte sich an der Universität zu Heidelberg, ging 1860 nach Tübingen [* 52] als außerord. Professor, von da 1861 nach München, wo er später an der Kunstakademie Vorträge hielt und starb. In seinen Werken: «Studien und Skizzen aus den Ländern der alten Kultur» (Mannh. 1854),
«Geschichte der Kunst in ihrem Entwicklungsgange durch alle Völker der Alten Welt hindurch auf dem Boden der Ortskunde nachgewiesen» (2 Bde., Wiesb. 1856-58; neue Ausg. 1873),
«Naturgeschichte der Sage» (2 Bde., Münch. 1864-65), vertritt er die Ansicht, die gesamten religiösen und künstlerischen Anschauungen der semit., griech., ital. und nordischen ¶