Der Ertrag der (ohne
Zoll) in den wichtigsten
Ländern ergiebt sich aus nachstehender Übersicht.
Bei den mit * versehenen Jahren
ist der Steuerertrag nach dem Rechnungsabschluß eingestellt.
Gesetz vom betreffend die Abänderung des Gesetzes über die
Besteuerung
des
Branntweins vom (Reichsgesetzblatt S. 338 fg.); Handwörterbuch der polit. Ökonomie, Bd. 3 (Tüb.
1891), S. 397 fg.; Handwörterbuch der
Staatswissenschaften, Bd. 2
(Jena
[* 8] 1891), S. 714 fg.
(Brandt), Sebastian, Dichter und
Humanist, geb. 1458 zu
Straßburg,
[* 9] studierte in Basel
[* 10] die
Rechte und die Klassiker, erwarb 1484 die
Erlaubnis zu lehren und wurde 1489 Doktor beider
Rechte und bald einflußreicher
Lehrer der
Universität.
Auf Empfehlung Geilers von Kaisersberg machte ihn
seine Vorstadt 1500 zum
Syndikus, 1503 zum Stadtschreiber.
Kaiser Maximilian
ernannte ihn zu seinem
Rat und zum Pfalzgrafen. Obgleich
Humanist, wollte Brant von der
Reformation nichts wissen. Er starb zu
Straßburg. B.s litterar. Ruf haben weniger seine lat.
Poesien
(Bas. 1498) und jurist. Werke als das deutsch
geschriebene «Narrenschiff» (ebd. 1494) begründet, das die Laster und
Thorheiten der Zeit in 113
Kapiteln dem Zeitgeschmack gemäß als Narren darstellt. Die glückliche Einkleidung und die vortrefflichen
Holzschnitte verschafften dem Gedichte trotz der pedantisch lehrhaften, gelehrten und witzlosen Verse
einen gewaltigen Erfolg; Geiler von Kaisersberg zu
Straßburg machte es zum Gegenstand einer Reihe von Predigten. Es ward
sehr oft aufgelegt, bearbeitet und fast in alle europ.
Sprachen (z. B. ins
Englische
[* 11] von
Barclay) übertragen.
NeueAusgaben besorgten
Zarncke (Lpz. 1854) mit ausgezeichnetem Kommentar,
Goedeke (ebd. 1872) und Bobertag (Stuttg. 1889, in der
«Deutschen Nationallitteratur»),
eine
ÜbersetzungSimrock (Berl. 1872). Brant bearbeitete auch den «Freidank»
(Straßb. 1508). -
(spr. brangtohm),Pierre de Bourdeilles, Seigneur de, franz. Schriftsteller, geb.
um 1540 in Perigord, wurde am
Hofe der Königin Margarete von Navarra erzogen und erhielt von
Heinrich II. die
Abtei Brantôme verliehen.
Brantôme kam auf
Reisen und Kriegsfahrten nach
Italien,
[* 12]
Spanien,
[* 13]
Portugal,
Schottland und England. In
Frankreich
beteiligte er sich an den Religionskriegen. 1584 infolge eines
Sturzes mit dem
Pferde
[* 14] vier Jahre bettlägerig und zu dauerndem
Siechtum verurteilt, lebte er zurückgezogen in Brantôme, wo er die unfreiwillige Muße mit der Aufzeichnung seiner
Denkwürdigkeiten ausfüllte und starb. So entstanden seine «Mémoires»,
deren einzelne
Teile: «Vies des hommes illustres et des grands capitaines étrangers»,
«Vies des hommes illustres et des grands capitaines française», «Vies
des dames illustres», «Vies des dames galantes», «Anecdotes
touchant les duels», Rodomontades et jurements des Espagnols" u. a. enthalten. In oft
nachlässiger, aber freier und farbenreicher
Sprache
[* 15] schilderte Brantôme sein Zeitalter auf
Grund eigener Erlebnisse
und Erkundigungen, oft frivol und unzuverlässig, nicht als Geschichtschreiber, sondern als Beobachter, der alles, was ihm
auffallend und merkwürdig schien und seine
Einbildungskraft reizte, wiedererzählt. Erst 1665 wurde ein
Teil der
Schriften
gedruckt. Die beste
Ausgabe besorgte Lalanne («Œvres complètes», 11 Bde.,
Par. 1865-82). -