Läßt man, wie es zweckmäßig, die Kruste liegen, so heilt oft die Wunde unter dieser ohne
Eiterung. Die Kruste löst sich
dann nach einiger Zeit von selbst und legt die feine blaulich-rote Narbe frei.
Tritt hingegen
Eiterung ein, so bildet sich
in der Regel keine trockne Kruste, oder dieselbe wird durch die
Eiterung bald gelöst. Es muß dann durch
häufigere, am besten feuchte
Verbände (Leinwandkompressen, mit Kalkwasser und Leinöl benetzt und mit Guttaperchapapier
oder Wachstaffet bedeckt) für Entfernung des
Eiters gesorgt werden; wenn die Schmerzhaftigkeit nachläßt, können zusammenziehende
Mittel, z. B. Zinksalbe, schwache Höllensteinlösungen u. s. w.
angewandt werden. Entstehen Wucherungen, so müssen sie mit
Höllenstein betupft werden. Ist gleich bei
der
Verbrennung ein Schorf entstanden, so pflegt, wenn der Schorf größer ist, feuchte
Bedeckung wohlzuthun. Dabei tritt nach
Lösung des Schorfs eine eiternde Wunde zu
Tage, welche wie jede andere behandelt wird. (S.
Verbrennung.)
(spr. bränndi), engl. Bezeichnung für
Branntwein. ^[= (lat. aqua vitae; frz. eau de vie; engl. brandy), im weitern Sinn jedes aus gegorenen alkoholigen ...]
(spr. bränndiwein krihk), ein zum
Stromgebiet des Delaware gehöriger
Fluß, der bei Wilmington in
den Christiania-Creek mündet.
Dort fand eine
Schlacht zwischen dem in der Chesapeakebucht gelandeten britischen,
durch deutsche Regimenter verstärkten
Heere des
Generals Howe und den nordamerikanischen jungen Miliztruppen
unter
Washington
[* 2] statt, in der Lafayette verwundet wurde.
oder Gestütszeichen werden leit langer Zeit den von den Landgestütshengsten abstammenden Fohlen an
einer Hinterbacke oder am
Halse auf die
Haut
[* 4] gebrannt. Desgleichen kommen Brandzeichen bei
Staatsgestüten, Privatgestüten vor,
auch werden in Oldenburg
[* 5] und
Württemberg
[* 6] auf den Landesausstellungen prämiierte
Pferde
[* 7] mit besondern Brandzeichen versehen.
Bei den
meisten Gestüten befindet sich das Brandzeichen auf der rechten, bei dem Sennergestüt auf der linken Hinterbacke.
Die wichtigsten Brandzeichen zeigen die vorstehenden
[* 1]
Figuren, und zwar: 1. Tratehnen, 2.
Graditz, 3.
Beberbeck, 4. Ostpreußen
[* 8] (Landesgestüte
zu Gudwallen, Insterburg,
[* 9] Rastenburg,
Braunsberg),
[* 10] 5. Westpreußen (Marienwerder),
[* 11] 6.
Brandenburg
[* 12] (Neustadt
[* 13]
a. D.), 7.
ProvinzSachsen
[* 14] (Kreutz d.
Halle),
[* 15] 8.
Schlesien
[* 16] (Leubus), 9. Rheinprovinz
[* 17] (Wickrath), 10. Westfalen
[* 18] (Warendorf), 11. Königreich
Sachsen
(Landesgestüt Moritzburg), 12.
Mecklenburg-Schwerin (Landesgestüt Redefin), 13.
Lippe-Detmold (Sennergestüt Lopshorn). Labes,
Zirke,
Gnesen, Cosel,
[* 19]
Traventhal, Celle
[* 20] und Dillenburg führen keine Brandzeichen, ebensowenig Harzburg
und die
bayr. und württemb.
Stamm- und Landesgestüte.-
Vgl.
Brauer, Sammlung von Gestüts- und Brandzeichen der
Staats- und Privatgestüte
Europas und des
Orients
(Dresd. 1877).
die treue Begleiterin der Isolde, durch deren Unachtsamkeit
Tristan (s. d.) und Isolde
den
Liebestrank trinken und deren Opferwilligkeit ihnen wiederholtes Liebesglück ermöglicht.
(spr. -nitzki),JanClemens, poln. Großhetman der
Krone, geb. 1688, der letzte Sprößling der mächtigen Familie der Branicki des Wappens
Gryf, diente in der
Jugend im franz.
Heere, kehrte 1715 in das Vaterland zurück und gehörte zu der
Konföderation
gegen
August II. Nach dem
TodeAugusts III. trat Branicki mit
KarlRadziwill an die
Spitze der republikanischen Partei, die ihm sogar
die
Krone anbot. Doch die monarchische Partei der
Czartoryski hatte das Übergewicht auf dem
Reichstage von 1764, und Branicki, als
Vaterlandsverräter angeklagt, wurde verbannt und aller Würden für verlustig erklärt. Branicki flüchtete
nach
Ungarn,
[* 21] kehrte aber, als
Poniatowski den
Thron
[* 22] bestiegen, dessen Schwester Branicki zur Gemahlin hatte, nach
Polen zurück. Seitdem
lebte er auf seiner Herrschaft
Bialystok zurückgezogen und starb daselbst
die früher im russ.
Polen übliche gewaltthätige Rekrutenaushebung, wobei die waffenfähigen
Männer nachts
von Bewaffneten gebunden hinweggeführt wurden.
(Branković), altserb. Dynastie, Nachkommen des
Sebastokrators Branko, der unter dem
Zaren Duschan Ochrida
in Macedonien verwaltete. Dessen Sohn Wuk Brankowitsch (gest. 1398) erscheint bei dem
Verfall des serb.
Reichs als Teilfürst in der Umgebung von Pristina; sein angeblicher Verrat in der
Schlacht
auf dem
Amselfelde (s. d., 1389) entbehrt des histor.
Beweises. In seinem Gebiet behauptete
¶
mehr
sich unter türk. Hoheit seine WitweMara, Tochter des Fürsten Lazar, mit ihren Söhnen. Von diesen wurde Georg V. (1427 - 1456)
als Nachfolger seines Oheims Stephan Lazarewitsch Despot des ganzen damaligen Serbiens, welches von dem von ihm gegründeten
Semendria an der Donau noch bis zum Schar-Dagh und zur AdriatischenKüste bei Antivari reichte. In seiner
Politik schwankte Georg stets zwischen seinen mächtigen Nachbarn, den Türken und Ungarn. 1439 eroberte SultanMurad II. ganz
Serbien,
[* 31] Georg mußte in Ungarn und in Ragusa
[* 32] eine Zuflucht suchen, und zwei seiner Söhne, Gregor und Stephan, wurden auf des
SultansBefehl geblendet. 1443 wurde Serbien infolge eines glücklichen Feldzugs König Wladislaws von Ungarn
(aber ohne das Küstenland) erneuert.
Georg beteiligte sich später nicht an den KriegenUngarns gegen die Osmanen, verlor aber dessenungeachtet 1454 - 55 wieder den
Süden seines Reichs an Mohammed II. Nach der kurzen Herrschaft seines Sohnes Lazar Brankowitsch (1456 - 58) folgten
Kämpfe der ungar. und türk. Partei unter den Brankowitsch, welche 1459 zur
völligen Eroberung Serbiens durch die Türken führten. Erst unter König Matthias Corvinus tauchen die Brankowitsch wieder auf als
serb. Titulardespoten und Befehlshaber der serb. Krieger in Syrmien;
Georg,
ein Sohn des blinden Stephan (gest. 1477 in Friaul), der bald unter dem NamenMaxim Mönch und später Metropolit in der Walachei
wurde (gest. 1516);
zuletzt dessen BruderJohann (gest. 1502). - Ein unechter Georg Brankowitsch (geb. 1645) trat in der Zeit der großen
Türkenkriege des 17. Jahrh. auf, in siebenbürg., walach.
und zuletzt österr. Diensten, wurde von KaiserLeopold I. 1683 in den ungar. Grafenstand erhoben, machte Ansprüche auf den
serb. Thron, wurde aber 1689 im Lager
[* 33] zu Kladovo vom Markgrafen Ludwig von Baden
[* 34] festgenommen und in Eger
[* 35] bis zu seinem Tode (1711)
gefangen gehalten.