Joseph von, poln.
Maler, geb. zu Szczebrzeszyn bei Warschau,
[* 2] wandte sich während seiner Ingenieurstudien
in
Paris
[* 3] der Kunst zu, trat 1862 in die
MünchenerAkademie und dann in das
Atelier von
FranzAdam. Er entwickelte
eine lebhafte Thätigkeit als Darsteller von
Gefechten, Lagerscenen meistens aus dem poln. Kriegsleben älterer Zeit, wobei
er das ethnogr.
Moment in den
Typen scharf hervorzuheben und die prächtigen Nationalkostüme für den Effekt seiner
Bilder
wohl zu verwerten weiß.
Sein
Kolorit ist reich, meist grau gestimmt, die Zeichnung sicher.
Schon sein erstes größeres
Bild:
Angriff
der
Polen unter
Sobieski auf das türk. Lager
[* 4] bei
Wien
[* 5] (1873; im
Besitz des
Kaisers von
Österreich),
[* 6] ließ die hervorragende Begabung
des Künstlers erkennen. Vorerst war er jedoch glücklicher in kleinern Werken, wie in dem Kriegsgesang der ukrainischen
Kosaken (1874; Museum in Königsberg),
[* 7] oder in dem Pferdemarkt in einem podolischen Dorfe (1875;
Berliner
[* 8] Nationalgalerie), oder in dem schwedisch-poln. Reitergefecht aus der Zeit des Dreißigjährigen
Krieges
(StuttgarterGalerie), als in dem großen
Bilde Tatarenkampf (1878;
Berliner Nationalgalerie).
Seitdem gelangte Brandt zu immer größerer Klarheit und Bestimmtheit und einem harmonischen
Kolorit, wie es sowohl sein Kriegsgenre
imÜberfall eines türk.
Vorpostens durch poln. Reiter, im Kampf um die Fahne, in den Kosaken auf der
Fährte,
[* 9] als auch im ländlichen
Genre von poln.
Fuhrwerken,
Juden, Märkten u. s. w. auszeichnet, wovon ein Poln.
Fuhrwerk (1877;
Museum zu
Breslau),
[* 10] eine Ausfahrt zur Jagd (1883; Museum zu
Leipzig)
[* 11] und Kosakenpferd im Schneesturm (1885;
NeuePinakothek in
München)
[* 12] zu nennen sind. Auf der
Internationalen Kunstausstellung zu
Berlin
[* 13] 1891 sah man von ihm zwei Gemälde:
Ein Siegeslied, Pferdefang mit dem Lasso. Brandt lebt in
München.
Karl, Theatermaschinist, geb. zu
Darmstadt,
[* 14] bildete sich hier in den technischen Schulen für seinen
Beruf vor und genoß den Unterricht
Dorns in
Darmstadt und Schütz' in
München. 1847 wurde er
Maschinenmeister
am Königstädtischen
Theater
[* 15] zu
Berlin, 1849 am Hoftheater seiner Vaterstadt, wo er bis zum
Tode, wirkte. Brandt gehörte
zu den genialsten Bühnentechnikern. Zahlreiche Einrichtungen großer
Opern (z. B. der «Afrikanerin» und
der «Königin von Saba») und Ausstattungsstücke auf
in- und ausländischen
Theatern gingen von ihm aus; 1857-81 schuf er solche für 24 große
Bühnen. Für Richard
WagnersTheater
in
Bayreuth
[* 16] leitete er die scenische
Anlage und führte die Scenerie des «Parsifal» noch im Modell aus.
- Sein Sohn Fritz Brandt ward nach dem
Tode des
Vaters Maschinendirektor bei den Parsifal-Aufführungen in
Bayreuth.
Marianne (eigentlich MarieBischof), Sängerin, geb. in
Wien, erhielt am dortigen Konservatorium
Unterricht, wurde 1867 für Graz,
[* 17] 1868 für die
Berliner Hofoper engagiert und ging 1882 an die Deutsche
[* 18] Oper in Neuyork.
[* 19]
Die Brandt besitzt eine Altstimme von so ungewöhnlichem
Umfang, daß ihr selbst Sopranpartien trefflich gelingen.
Besonders gefährlich ist die an Flachküsten, wo die
Tiefe des
Meers in einiger Entfernung vom
Ufer plötzlich zunimmt. Da im tiefen Wasser die
Wellen rascher gehen als im seichten, so überholen sie sich an der Grenze
des tiefen und seichten Wassers, d. h. sie branden.
Unter dem
NamenSurf ist diese Erscheinung besonders
an der Koromandelküste bekannt.
frühere Bezeichnung für die
Außenwache (s. d.), welche hinter einem Lager oder
Biwak aufgestellt ist
und der im allgemeinen polizeiliche
Aufsicht, im besondern die Bewachung von
Arrestanten oder Gefangenen obliegt.
Wunden, die sowohl durch
Feuer und erhitzte
Substanzen als auch durch ätzende
Substanzen
(z. B. konzentrierte Mineralsäuren) hervorgebracht werden können. Das Entstehen einer Brandwunde
setzt schon einen höhern
Grad der
Verbrennung und mindestens den
Verlust der Oberhaut voraus, sei es, daß dieser
Verlust sofort
oder erst infolge der nachfolgenden
Entzündung und Blasenbildung erfolgt. Ist auf diese
Weise nur die
Oberhaut verloren gegangen, so heilt die Brandwunde so vollständig, daß keinerlei bleibende Änderung der
Haut
[* 22] entsteht,
denn die Oberhaut wird leicht wieder erzeugt.
Sind dagegen tiefere Schichten zerstört, so bleibt stets außer einer gewissen
Unempfindlichkeit der
Haut eine Narbe zurück,
welche dieTeile je nach dem
Umfang der Brandwunden mehr oder weniger stark zusammenzieht und dadurch zu Verziehungen,
Verwachsungen und Bewegungshemmungen
Anlaß geben kann. Die Behandlung der Brandwunden besteht lediglich in der Abhaltung äußerer
Schädlichkeiten, namentlich auch des Luftzutritts durch geeignete
Bedeckung der verbrannten
Teile. Letztere geschieht durch
die sog. antipyrotischen
Mittel, wie durch Überziehen der Brandwunden mit milden, schleimigen oder fetten
Substanzen,
z. B.
Mandelöl, Eidottern, ungesalzener
Butter, Sahne, flüssigem Leim
u. dgl., ferner durch Bestreuen mit einem unschädlichen
Pulver, z. B. Mehl,
[* 23]
Stärke,
[* 24] doppeltkohlensaurem Natron
u. dgl., worauf man die Wunde mit reiner Wundwatte bedeckt. Die Anwendung
der Kälte wird von der ihrer Oberhaut beraubten
Haut meist nicht vertragen. Mehl und
Watte kleben auf
der Wunde an und trocknen nicht selten mit den Wundsekreten, welche sie aufgenommen haben, zu einer Kruste ein.
¶
mehr
Läßt man, wie es zweckmäßig, die Kruste liegen, so heilt oft die Wunde unter dieser ohne Eiterung. Die Kruste löst sich
dann nach einiger Zeit von selbst und legt die feine blaulich-rote Narbe frei. Tritt hingegen Eiterung ein, so bildet sich
in der Regel keine trockne Kruste, oder dieselbe wird durch die Eiterung bald gelöst. Es muß dann durch
häufigere, am besten feuchte Verbände (Leinwandkompressen, mit Kalkwasser und Leinöl benetzt und mit Guttaperchapapier
oder Wachstaffet bedeckt) für Entfernung des Eiters gesorgt werden; wenn die Schmerzhaftigkeit nachläßt, können zusammenziehende
Mittel, z. B. Zinksalbe, schwache Höllensteinlösungen u. s. w.
angewandt werden. Entstehen Wucherungen, so müssen sie mit Höllenstein betupft werden. Ist gleich bei
der Verbrennung ein Schorf entstanden, so pflegt, wenn der Schorf größer ist, feuchte Bedeckung wohlzuthun. Dabei tritt nach
Lösung des Schorfs eine eiternde Wunde zu Tage, welche wie jede andere behandelt wird. (S. Verbrennung.)