Silbermünzen für den Verkehr aber unhandlich waren, machte man den Schrötling dünner und größer und prägte die Münzen
[* 2] hohl, d. h. einseitig.
Eine andere Art brakteatenförmiger Münzen, die Schüsselpfennige, haben ihren
Namen von der schüsselförmigen Gestalt des
Schrötlings. Sie sind vorwiegend im westl.
Deutschland,
[* 3] am Rhein, zu Hause, wurden aber auch im Niedersächsischen,
z. B. in
Braunschweig-Lüneburg, bis ins 18. Jahrh. geprägt. -
Vgl. Mader, Versuch über die Brakteaten
(Prag
[* 4] 1808);
Schönemann,
Zur vaterländischen Münzkunde vom 12. bis 15. Jahrh. oder Grundzüge der Brakteatenkunde
(Wolfenb. 1852);
Stenzel, Der Brakteatenfund von Freckleben im Herzogthum
Anhalt
[* 5] (Berl. 1862);
Schlumberger, Des brctéates
d'Allemagne (Par. 1873);
Archiv für Brakteatenkunde, hg. von Höfken (Bd. 1,
Wien
[* 6] 1886-89).
Unterscheidungsvorsilbe für Bemastungs- oder Takelageteile, die zu den zweiten Verlängerungen der
Masten,
den Bramstengen, gehören, z. B.
Bramsegel, Bramrahe, Bramwanten, Bramsaling u. s. w. Oberbram- ist dieselbe Bezeichnung
für die obere Hälfte der Bramstengen, an welchen die Oberbramrahen sich befinden.
Bramtuch ist eine
Art leichten Segeltuchs, das zu
Bramsegeln, Windsäcken u. s. w. verwendet wird.
Fritz Gustav von,
Chirurg, geb. zu Wilhelmsberg in Ostpreußen,
[* 9] studierte 1875-79
in Königsberg
[* 10]
Medizin, wirkte dann mehrere Jahre als Assistenzarzt des städtichen
Krankenhauses zu Königsberg und wurde 1884 Assistent
des Professors von
Bergmann an der chirurg. Klinik zu
Berlin,
[* 11] in welcher
Stellung er bis zum März 1890 verblieb. Im Nov. 1887 erhielt
er von
Kaiser Wilhelm
I. den
Befehl, sich nach
San Remo zu begeben, woselbst er unter den schwierigsten
Verhältnissen den Luftröhrenschnitt an dem damaligen Kronprinzen, spätern
KaiserFriedrich, ausführte. Im Juli 1888 habilitierte
er sich an der
Berliner
[* 12]
Universität als Privatdocent, wurde 1889 zum außerord. Professor und im März 1890 als Nachfolger
R. von
Volkmanns zum ord. Professor der
Chirurgie und Direktor der chirurg. Klinik nach
Halle
[* 13] berufen. In
demselben Jahr wurde Bramann vom
Kaiser Wilbelm II. in den erblichen Adelstand erhoben. Er schrieb außer vielen
Aufsätzen in verschiedenen
Zeitschriften: «Der Processus vaginalis und sein Verhalten bei
Störungen des Descensus» (Berl. 1889),
eigentlich Donato d'Angnolo, ital.
Baumeister und
Maler, geb. 1444 zu Monte-Asdrualdo im Herzogtum
Urbino.
Seine erste künstlerische Thätigkeit gehört vornehmlich Mailand
[* 15] an, wo er von 1476 bis 1499 verweilte und zunächst als
Maler sich einen
Namen machte. Doch sind seine Gemälde bis auf bescheidene Reste zerstört. Seit
1476
baute Bramante die
KircheSan Satiro zu Mailand aus und zwar die
Thür und die
Sakristei, seit 1492 den
Chor und das Hauptthor
von Sta. Maria della Grazie und leitete den Umbau des Kapitelsaales von
San Ambrogio und des
Hofes im Ospitale
Maggiore. Außerdem
schuf er in und um Mailand eine Anzahl kleiner Werke von hohem Reiz, sowohl Profanbauten als
Kirchen,
in denen er eine klare, raumschöne Renaissance anwendete. Nach dem
Sturze des Ludovico
Sforza, seines Beschützers, zog Bramante 1499 nach
Rom,
[* 16] wo ihn die Päpste
Alexander VI. und Julius II. vielfach beschäftigten. Er baute 1500 Sta.
Maria della Anima und den reizenden Tempietto von
San Pictro in Montorio, das
Kloster Sta. Maria della Pace, ferner die herrlichen
Paläste der Cancelleria und
Giraud-Torlonia. Seit Ende 1505 begann Bramante seine Planierungen für den
Bau des
Vatikans und der St.
Peterskirche, zu welch letzterer 1506 der Grundstein gelegt wurde. Bramante starb zu
Rom. Nach seinem
Tode änderte man seinen
Plan für St.
Peter, der in einem griech. Kreuz
[* 17] mit großer
Kuppel über der Vierung
bestanden hatte. -
Vgl. Pungileone, Memorie intorno alla vita ed alle opere di Bramante
(Rom 1836);
H.
Semper, Donato in
Dohmes «Kunst und Künstler» (Lpz. 1877 fg.);
H. von Geymüller, Die ursprünglichen
Entwürfe für die Peterskirche in
Rom
(Wien 1875).
lächerlicher Prahlhans, ein
Ausdruck, der zuerst in einem von Philander von der
Linde (s. Mencke) in der
«Unterredung von der deutschen
Poesie» (im
Anhang zu den «Vermischten Gedichten», Lpz.
1710) mitgeteilten satir. Gedichte eines unbekannten Verfassers, «Cartell des
an
Don Quixote», vorkommt. Nach diesem Gedicht hat dann Gottsched der von ihm veröffentlichten Dethardingschen Verdeutschung
des Holbergschen
Lustspiels «Jacob von Tyboe eller den stortalende
Soldat» (d. h. oder der großsprecherische
Soldat) den
Titel
«Bramárbas oder der großsprecherische Offizier» verliehen.
- Bramarbasieren, großthun, aufschneiden.
Kaspar
Joseph,
Komponist, geb. zu
Bonn,
[* 21] erhielt seine
Bildung am Kölner
[* 22] Konservatorium, war dann
Schüler Hillers, wurde 1859
Lehrer am Kölner Konservatorium, 1861 Musikdirektor in
Bonn, gab 1869 diese
Stellungauf und lebt
zu
Bonn als Privatlehrer. Brambach ist als
Komponist anmutiger Männerchöre bekannt.
Von seinen größern Chorwerken
sind hervorzuheben: «Die Macht des
Gesanges»,
«Velleda»,
«Alcestis», «Prometheus», «Columbus»,
«Das Eleusische Fest».
Baron,
Pseudonym des russ. Schriftstellers
Senkowskij (s. d.). ^[= Ossip Iwanowitsch, russ. Schriftsteller, geb. 11. April (31. März) 1800 unweit Wilna, studierte ...]
Flecken im
Kreis
[* 24]
Bersenbrück des preuß. Reg.-Bez. Osnabrück,
[* 25] an der
Haase, an der Linie
Oldenburg-Osnabrück der Oldenb. Eisenbahn, hat (1890) 2653 E., darunter 194 Katholiken,
Post,
Telegraph, Fernsprecheinrichtung, Zollamt,
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