als
Karl I. - Eine
Nebenlinie des Hauses Bragança bildet die kaiserl. Dynastie in
Brasilien,
[* 2] deren
Stifter Pedro I. war.
Sein ältester Sohn, Pedro II. (s. d.), geb.
gelangte durch die väterliche Entsagungsakte vom zum
Throne, übernahm die Regierung,
wurde aber im Nov. 1889 durch eine Revolution abgesetzt, mit seiner Familie aus
Brasilien verbannt. Durch seinen
Tod,
erlosch diese Linie im Mannsstamm. Seine einzige Tochter Isabella ist vermählt mit dem
Grafen von Eu aus dem Hause
Orleans.
- Eine ältere
Nebenlinie des Hauses Bragança stammte von dem zweiten
Sohne Ferdinands I., Alvarez von Bragança, der 1510 den
Titel eines
Grafen von Tentugall und
Olivenza erhielt. Diese Linie erlosch mit
Jakob de Mello,
Herzog von Cadaval,
Sitte der Nordländer, bei besondern Festlichkeiten, namentlich beim Totenschmause
und am Julabende, feierlich zu geloben, eine That innerhalb eines kürzern Zeitraums auszuführen.
Diese
Gelübde geschahen, indem man den vollen
Becher
[* 3] (full) ergriff.
Sohn Odins, in der nordischen Mythologie Gott der
Dichtkunst, neben dem, ursprünglicher, auch Odin als solcher
erscheint. Der
Mythus von hat sich wohl erst in Anlehnung an Bragi (s. d.), den ältesten
Skalden, ausgebildet. Bragi ward alt und langbärtig gedacht, ein
Symbol der reichen Erfahrung, aus der der
Dichter schöpfen muß; andererseits bezeugt B.s
Ehe mit Idhun die Jugendkraft, die von Ausübung der
Dichtkunst untrennbar
ist. Die Runen,
[* 4] die nach der Edda (erstes Brunhildenlied) seiner
Zunge eingeritzt waren, deuten seine Weisheit und Wortgewandtheit
an. Ein
Abschnitt der Snorra-Edda enthält mythische
Geschichten, die Bragi bei einem
Trinkgelage in derHalle
[* 5] der
Götter dem
Ägir erzählt (Bragarœdur). Bragi gehört nach Snorri zu dem Asenkreise und steht in der Zwölfzahl.
der älteste nordische mit
Namen bezeugte
Skalde, um 800, von dessen Gedichten Reste erhalten sind, war der Sohn
des Boddi und stammte aus dem westl.
Norwegen.
[* 6] Bragi war auch der erste Gefolgschaftsskalde;
er verweilte
an schwed. und dän. Königshöfen und scheint die Drapa
(s. d.) als Lobgedicht auf die Fürsten eingeführt zu haben.
linker Nebenfluß der Weichsel, entspringt an der pommerisch-preuß. Grenze aus
dem See bei Großschwessin, 15 km östlich von Rummelsburg, durchfließt in südsüdöstl.
Richtung den
Ziethener-, Müskendorfer-, Karchin-, Schwornigatzer- und Dibrzesee und mündet nach einem Laufe von 195 km unterhalb
Bromberg
[* 7] in die Weichsel. Als Zuflüsse erhält die Brahe von links den Chotzen, von rechts die Kamionka und Zempolna. Sie
ist auf 15 km schiffbar, auf 121 km flößbar. Seit 1845 hat man von ihr aus ein großes Bewässerungssystem
der unfruchtbaren
TuchelerHeide begonnen. Durch den
Bromberger Kanal ist die Brahe mit der
Netze und dadurch mit der Oder verbunden.
schwed.-dän. Adelsgeschlecht. Die schwed.
Familie stammte mütterlicherseits
von dem dän. Geschlecht dieses
Namens ab, stieg aber erst durch ihre
Verbindung mit der
Wasa-Familie zur polit. Bedeutung empor. Joachim Brahe (gest. 1520 im
Stockholmer Blutbad) war mit der Schwester Gustav
Wasas verheiratet. Sein Sohn
Per gehörte zu den vertrauten
Räten der ersten
Wasa-Könige und ward 1561 einer der ersten schwed.
Grafen; bei Errichtung des schwed. Ritterhauses (1626)
nahm die Familie den ersten Platz unter dem schwed.
Adel ein.
Den größten Ruhm hat
Per Brahe der
Jüngere, ein Enkel des Vetters Gustav
Wasas, erworben. Er war Mitglied der beiden
Vormundschaften
Christinens und
Karls XI., hatte als
GeneralgouverneurFinlands die größten Verdienste um die innere
Entwicklung
dieses
Landes und begründete 1640 die
Universität zu
Åbo. In
Schweden bekleidete er später viele Jahre als Reichsdrost das
höchste
Amt des
Reichs und starb Seine Cousine war die schöne Ebba Brahe,
die erste Liebe Gustavs II.
Adolf, geb.
1596, gest. 1674, vermählt mit dem Feldherrn
Jakob de la Gardie.
Unter den spätern Mitgliedern des Geschlechts ist zu erwähnen der Oberst
Erik Brahe, geb. 1722, der mit einigen andern Edelleuten in
Stockholm
[* 8] auf
Befehl der Reichsstände enthauptet wurde,
weil er in eine Verschwörung zur Erweiterung der königl. Macht verwickelt
war. Im 19. Jahrh. spielte Magnus Brahe, geb.
1790, Reichsmarschall und Generallieutenant, eine Rolle. Als Freund und Günstling König
KarlJohanns übte er einen großen
persönlichen Einfluß aus, ohne sich in die Politik zu mischen. Doch wurde durch seine Wirksamkeit, die man als verfassungswidrig
ansah, das Mißvergnügen mit dem Regierungssystem
KarlJohanns geschärft. Er starb
Tycho (nicht
Tycho de), Astronom, geb. 14. Dez. (alten
Stils) 1546 zu Knudstrup in Schonen, aus dem Geschlecht Brahe,
studierte in Kopenhagen
[* 9] und
Leipzig
[* 10] auf Wunsch seiner Familie, doch gegen seine eigene Neigung, Jurisprudenz; heimlich beschäftigte
er sich aber eifrig mit
Astronomie,
[* 11] die er auch praktisch mit Hilfe der allereinfachsten
Instrumente betrieb.
Nach Beendigung der jurist.
Studien begab er sich mehrere Jahre auf
Reisen. Nach seiner Rückkehr nach
Dänemark
[* 12] 1565 ward er
Erbe eines bedeutenden Vermögens und widmete sich von nun an ungestört der
Astronomie. Er begab sich nach Wittenberg,
[* 13] später
nach Rostock
[* 14] und 1569 nach
Augsburg.
[* 15]
Sein
Name war bereits in Europa
[* 16] berühmt, als er 1570 in sein Vaterland zurückkehrte. Nach dem 1571 erfolgten
Tode seines
Vaters nahm er erst auf Knudstrup seine Wohnung, dann auf Herrevads-Kloster, wo er 1572 einen neuen
Stern in der
Kassiopeia
entdeckte. Nachdem er einige Zeit auf Veranlassung des Königs
Friedrich II. Vorlesungen über die mathem.
Wissenschaften in Kopenhagen gehalten hatte, unternahm er eine neue
Reise nach
Deutschland,
[* 17] in die
Schweiz
[* 18] und nach
Italien,
[* 19] auf der er sich auch in
Cassel beim Landgrafen Wilhelm von Hessen
[* 20] längere Zeit aufhielt. Dieser machte den König
Friedrich II.
von
Dänemark auf die große Befähigung B.s, der im
Begriff stand, sich in Basel
[* 21] niederzulassen, aufmerksam,
und infolgedessen belehnte der König ihn 1576 mit der jetzt schwed.
Insel Hven im
Sund, setzte ihm einen Jahrgehalt aus und
erbot sich, die nötigen
Gebäude erbauen und die
Instrumente zu seinen astron., mathem. und chem.
Arbeiten anschaffen
zu lassen. So entstand auf jener
Insel die
¶
mehr
prächtige, 1580 vollendete Uranienburg, zu deren Aufführung auch Brahe bedeutende Summen verwendet. Eine Beschreibung der von
ihm angewandten Instrumente gab in «Astronomiae instauratae mechanica» (Wandsbeck 1598;
Nürnb. 1602). Gelehrte und Fürsten, unter andern Jakob I. von England, besuchten Brahe auf seiner Insel; viele Studierende umgaben
ihn und erhielten bei ihm Unterricht. Von den hier ausgeführten Arbeiten und Beobachtungen, die die aller
frühern Beobachter an Genauigkeit weit übertrafen, sind namentlich wichtig die Anfertigung eines Fixsternkatalogs und die
fortgesetzten Beobachtungen der Planeten.
[* 23] In mehrern dieser Arbeiten half ihm seine Schwester Sophia.
König Friedrich II. belohnte ihn durch Geschenke, Gehaltserhöhung, Belohnungen und Ehrenbezeigungen.
Unter Friedrichs Nachfolger, Christian IV., gelang es aber den Feinden B.s, ihm den Aufenthalt auf Hven und dann, als er sich
nach Kopenhagen begeben hatte, das Vaterland so zu verleiden, daß er es 1597 mit seiner Familie auf immer verließ und 1599 in
die Dienste
[* 24] des KaisersRudolf II. trat. Es ward ihm das kaiserl. Schloß Benátky in der Nähe
von Prag,
[* 25] später ein großes Haus in Prag eingeräumt, das Rudolf in eine neue Uranienburg umzugestalten beabsichtigte. Doch
starb Brahe schon 24. Okt. (neuen Stils) 1601. Die größten Verdienste erwarb er sich um die praktische Astronomie, als deren eigentlicher
Gründer er betrachtet werden kann. Unter seinen astron. Werken, alle in lat. Sprache,
[* 26] sind noch besonders die «Astronomiae
instauratae progymnasmata» (2 Tle., Kopenh. 1589; Prag 1603: Frankf. 1610) zu nennen.
Die kostbare Sammlung seiner astron. und andern Instrumente, die KaiserRudolf II. kaufte, wurde nach der Schlacht am Weißen Berge
größtenteils vernichtet; nur ein großer Sextant
[* 27] befindet sich noch in Prag. Die große messingene Himmelskugel,
die 5000 Thlr. gekostet haben soll, kam nach mancherlei Schicksalen wieder nach Kopenhagen, wo sie beim Brande des Schlosses 1728 unterging.
Ein von Bissen modelliertes Standbild wurde Brahe 1876 in Kopenhagen errichtet. B.s Leben beschrieben Gassendi
(Par. 1655), Helfrecht (Hof
[* 28] 1798), Pedersen (Kopenh. 1838), Friis (ebd. 1878), der auch B.s Briefwechsel herausgegeben
hat (ebd. 1876 fg.), und Dreyer (Lond. 1890). Eine Anzahl seiner auf der Baseler Universitätsbibliothek befindlichen Briefe
veröffentlichte Burckhardt (Bas. 1887). -