(spr. brackmóng),Félix, franz. Maler-Radierer,
geb. in
Paris,
[* 2]
Schüler von Guichard, leistete sowohl in der Wiedergabe fremder
Bilder als auch in der Originalradierung
Vortreffliches. Sein Werk, das Béraldi am vollständigsten zusammengestellt hat («Les
graveurs du XIXe siècle», fasc. 3, Par. 1885), zählt über 800 Nummern, darunter
eine Anzahl trefflicher
Lithographien. Hauptblätter sind: Le
[* 3] haut d'un battant de porte (1852, Originalradierung), Holbeins
Erasmus (1863), viele vorzügliche Originalradierungen von
Vögeln, dann Radierungen nach Bildern von Corot,
Rubens, Ingres,
Delacroix,
Rousseau, Millet,
Moreau
(David),
Meissonier (La rixe, 1885). hat auch
Entwürfe für die Porzellanmanufaktur von Sèvres
geliefert. -
Vgl. Bouchot in der «Vervielfältigenden Kunst der Gegenwart», Bd. 3
(Wien
[* 4] 1892).
Klein-Gemeinde und Sitz eines Stuhlbezirks (28 594 E.) im ungar.
Komitat Hunyad in Siebenbürgen, am
Weißen
(Féhér)
Körös, hat (1890) 3006 meist rumän. E. (560 Magyaren) und Post.
In der Nähe die Goldbergwerke von
Ruda (474 rumän. E.) und Kristyor (1295 rumän. und magyar.
E.).
(spr. brädd'n),MaryElisabeth, engl. Romanschriftstellerin,
geb. 1837 in
London,
[* 6] Gattin des
Verlegers John Maxwell daselbst, beschäftigte sich früh mit litterar.
Arbeiten. Das
Lustspiel
«Loves in Arcadia», 1860 im Strandtheater in
London aufgeführt, war ihre erste größere
Arbeit. Es folgten
«Garibaldi and other poems» (Lond. 1861) und
zahlreiche Erzählungen, von denen die ersten,
«Three times dead, or the secret of the heath» (ebd. 1860) und «Lady
Lisle» (ebd. 1861),
erfolglos waren. Aufsehen erregten
«Aurora Floyd» (1862) und «Lady
Audley's secret» (1862),
welch letzterer
Roman in 3
Monaten 8
Auflagen erlebte und daher auf den
Titeln aller folgenden genannt ist. Von den zahlreichen
spätern sind hervorzuheben: «Henry Dunbar» (1864; verdeutscht in der
«Deutschen Romanzeitung», Bd. 1, 1864; dramatisiert
von T.
Taylor),
«Venitians» (1892). Die Erfindung ist nicht bedeutend,
die Ausführung oft nachlässig, die Verwicklung und Lösung meist weder neu noch wahrscheinlich, aber stets spannend. Die
engl. Gesellschaftszustände, die sie als Erzieherin kennen lernte, sind meist treu gezeichnet.
Seit 1866 giebt sie die Monatsschrift
«Belgravia» heraus, in der neben kleinernArbeiten viele
Romane zuerst
erschienen (andere in
«TempleBar» und «St. James'
Magazine»). Sie
schrieb auch: «The summer tourist. A book for long and short
journeys» (1871) und «Boscastle, Bornwall, an
English Engadine, etc.» (1881),
«Griselda» (1873),Drama nach der mittelalterlichen Novelle u. a.
(spr. bräddförrd),Municipalstadt und Parlaments- (3
Abgeordnete) und
County-Borough im West-Riding der engl.
GrafschaftYork, 14,4 km westlich von Leeds,
[* 8] in einer anmutigen Thalsenkung, an einem Nebenflüßchen der
Aire, hat (1891) 216 361 E.,
zahlreiche
Kirchen, darunter die unter
Heinrich VI. erbaute Hauptkirche von St.
Peter und die von St. James,
eine Kaufhalle und
Sparkasse, die 4000
Personen fassende St. Georgs-Musikhalle mit 23 m hohen
Säulen
[* 9] und einem 46 m langen
und 23 m breiten
Saale, ein im mittelalterlichen
Stile (1873) erbautes
Stadthaus mit schönem
Glockenspiel; ferner eine Tuchhalle
(Piece-Hall), eine
Börse, 4 große
Krankenhäuser und 5 große
Parks. Von den Unterrichtsanstalten sind zu erwähnen: eine
Lateinschule (Grammar-school) mit guter
Bibliothek, eine 1873 für 3-400
Zöglinge neu errichtete Nationalschule, das Independentenseminar
oder Airedale College, das Baptistenseminar, die Institution of Old
Fellows und 2 Handwerkerschulen. Die hier lebenden
Deutschen haben einen
Turn- und Gesangverein sowie eine
Schiller-Anstalt gegründet.
Hauptindustriezweig ist die Herstellung von
Wollgarn, Stoffwaren,
Maschinen und Eisenwaren, wobei die Eisenwerke und Gießereien
sowie die Kohlengruben in der Nähe zu statten kommen. 1891 wurden in 11
Monaten ausgeführt:
Wolle 15,6 Mill.,
Wollen- und
Kammgarn 38,14,
Alpaka- und Mohairgarn 7,94 Mill. Pfd., Kammgarnstoffe 22,56, Wollenstoffe
14,71, gemischte
Stoffe 95,37 Mill.
Yards. Dem Verkehr dienen die Linien der Midland-,
Great-Northern-,
Lancashire- und
Yorkshire-
sowie der
London- und Northwestern-Eisenbahnen.
Der Bradfordkanal schließt die Stadt an das große Kanalnetz an.
Die Industrie der Stadt beruhte im Mittelalter auf Tuchmanufaktur;
gegen Ende des 17. Jahrh. wurde die Kammgarnspinnerei eingeführt, die
seit Erfindung der Dampfmaschine
[* 10] alle andern Betriebszweige in den Hintergrund drängte. Seit 1833 ist durch
SirTitus Salt
das
Alpaka, bald darauf auch das Mohair eingeführt. Die
Saltaire-Alpaka- und
Mohair-Spinnerei an der
Aire, 5 km von Bradford, beschäftigt
über 3000
Arbeiter. Durch S. C.Lister nahm auch die
Seiden- und Velvetfabrikation großartigen Aufschwung.
Die von ihm für ½ Mill. Pfd. St. errichteten «Manningham
Mills» gehören zu den bedeutendsten Englands.
(spr. bräddförrd),Stadt im County McKean des nordamerik.
StaatesPennsylvanien, nahe der Nordgrenze des
Staates, Eisenbahnknotenpunkt und Mittelpunkt großartiger Petroleumgewinnung, hat (1890) 10 514 E. und
Fabriken der chem.
Industrie, z. B. von
Nitroglycerin.
(spr. bräddförrd onn ehw'n), Marktstadt in der engl.
Grafschaft Wilts, in romantischer Umgebung, hat (1891) 4957 E., wird von dem schiffbaren, von 2
Brücken
[* 11] überspannten
Avon
in das minderschöne
Alt- und das südl.
Neu-Bradford geteilt, vom
Kennet und Avonkanal durchzogen, war
einst Hauptplatz der Fabrikation feiner
Tücher (Bradeloth) und Kaschmire und ist für
¶
mehr
Wollindustrie noch immer wichtig. hat in der im 7. Jahrh. gegründeten, 1856 restaurierten
St. Lawrencekirche die einzig vollständig erhaltene sächs. Kirche Englands. Schon 954 wurde hier eine Synode abgehalten.