s. Brachykephalie. ^[= (grch), Kurzköpfigkeit, bezeichnet diejenige Form des menschlichen Schädels, bei welcher der ...]
(grch), Kurzköpfigkeit, bezeichnet diejenige Form des menschlichen Schädels, bei welcher der größte Breitendurchmesser dem größten Längendurchmesser ziemlich nahe kommt, zum mindesten aber 80 Proz. desselben beträgt.
Menschen mit derartiger Schädelbildung nennt man Brachykephalen. (Vgl. Mesokephalie und Dolichokephalie.)
(grch., lat. breviloquentia), die gedrängte Kürze, besonders aber diejenige rhetorische [* 1] Figur, bei der ein zur Darstellung eines Gedankens gehöriges Element, scheinbar ausgelassen, irgendwie im Satze versteckt liegt.
juris civilis, später auch Corpus legum genannt, ein den Institutionen Justinians nachgebildetes Lehrbuch des röm. Rechts, welches von einem unbekannten Rechtsgelehrten des 11. oder 12. Jahrh. in Oberitalien [* 2] herrührt.
Eine neuere Ausgabe lieferte E. Böcking («Corpus legum», Berl. 1829).
Es ist mehrfach besprochen von Fitting.
(grch.), Kurzsichtigkeit (s. d.). ^[= Heinr. Herm., Jurist, geb. 27. Aug. 1831 zu Mauchenheim in der Rheinpfalz, studierte in Würzburg, ...]
s. Pinakoid. ^[= (grch.), die in allen. Krystallsystemen, mit Ausnahme des regulären, auftretenden Flächenpaare, ...]
(grch.), Kurzatmigkeit, Engbrüstigkeit;
brachypneumatisch, kurzatmig.
[* 3] Beauv., Pflanzengattung aus der Familie der Gramineen [* 4] (s. d.).
In Deutschland [* 5] finden sich nur zwei Arten, Brachypodium silvaticum R. et S. und Brachypodium pinnatum Beauv., beide ausdauernd und hauptsächlich auf Waldwiesen und an Waldrändern vorkommend.
Sie liefern ein brauchbares und reichliches Futtergras in waldigen Gegenden.
(vom grch. Brachyptĕra), Kurzflügler, [* 6] wie z. B. die Hühnervögel, [* 7] dann auch kurzflügelige Insekten; [* 8]
brachypterisch, kurzflügelig.
(grch.), Kurzschattige, s. Ascii. ^[= (grch.) oder Schattenlose, die Bewohner der heißen Zone, für die zu gewissen Zeiten die Sonne ...]
(grch.), ein aus lauter kurzen Silben bestehender Versfuß.
s. Brachyteleskop. ^[= oder kurzweg nennt Th. Fritsch in Wien ein von ihm konstruiertes Spiegelteleskop (s. ...]
oder kurzweg Brachyt nennt Th. Fritsch in Wien [* 9] ein von ihm konstruiertes Spiegelteleskop (s. Fernrohr), [* 10] das die Anwendung von Spiegeln größerer Brennweite bei geringer Länge des Tubus gestattet. Der Erfinder erreicht dieses dadurch, daß er etwa in der Entfernung der halben Brennweite des parabolischen Hauptspiegels einen kleinern sphärischen Spiegel [* 11] so anbringt, daß dieser die vom großen Spiegel kommenden Strahlen ganz nahe an der Fassung des letztern vorbei in ein Okular wirft. Auf diese Weise werden gewissermaßen die Vorzüge der Herschelschen und Newtonschen Konstruktion der Spiegelteleskope miteinander vereinigt. Allerdings ist die Montierung des Instruments nur für verhältnismäßig kleine Dimensionen mit Bequemlichkeit ausführbar, weshalb namentlich kleinere Instrumente dieser Art vielfach verbreitet sind.
s. Krabben.
niederdeutsch Brak, d. i. Ausschuß, Gebrechen;
daher Brackvieh (s. Ausmerzen), ausgebrackt, wegen Untauglichkeit ausgesondert.
Ferdinande Maria Theresia, Freiin von, Romanschriftstellerin, geb. auf Schloß Welda im Kreis [* 12] Warburg, lebte seit 1882 meist in Holstein, seit 1889 in Cassel. Sie veröffentlichte außer «Gedichten» (Paderb. 1873; 3. Aufl., Köln [* 13] 1889) eine Anzahl Romane: «Heinrich Findelkind» (Regensb. 1874),
«Die Tochter des Kunstreiters» (1875; 7. Aufl. 1889; ins Englische, [* 14] Französische, Spanische [* 15] und Polnische übersetzt),
«Daniella» (2 Bde., 1879; 3. Aufl. 1891),
«Am Heidstock» (1881; 3. Aufl. 1889),
und Novellen: «Nicht wie alle andern» (1876; 3. Aufl. 1890),
«Aus fernen Landen» (1877; 3. Aufl. 1890),
«Prinzeß Ada» (1883; 2. Aufl. 1887),
«Der Spinnlehrer von Carrara» (1887; 2. Aufl. 1892),
«Vom alten Stamm» (1889). Kenntnis der westfäl. Industriegegenden und bäuerlicher Verhältnisse erweckten in ihr früh lebhafte Teilnahme für sociale Fragen, die sie allerdings vom orthodox-kath. Standpunkte und mit Vorliebe für kirchenpolit. Fragen behandelt.
oder Laufhunde sind Jagdhunde, [* 16] die das aufgefundene Wild oder frische Wildspuren mit lautem Bellen (Geläute) verfolgen und das Wild den auf den bekannten Wechseln aufgestellten Jägern zutreiben. Zu den Bracken gehören auch die bei den Parforcejagden verwendeten Hunde. [* 17]
Die Jagd mit Bracken kommt in der Regel nur in schwer zugänglichen, schwach besetzten, ausgedehnten Revieren vor, in andern beunruhigt sie zu sehr.
1) Oberamt im württemb. Neckarkreis, hat (1890) 24 039 (11 636 männl., 12 403 weibl.) E., 4 Städte und 26 Landgemeinden. - 2) Oberamtsstadt im Oberamt Brackenheim, zwischen dem Heuchelberg und dem Stromberg, links vom Neckarzufluß Zaber, in 193 m Höhe, hat (1890) 1610 meist evang. E., Post, Telegraph, [* 18] ein Oberamt, Amtsgericht (Landgericht Heilbronn), [* 19] Dekanat, Schloß, eine Lateinschule, ein Spital (1487) mit reichen Stiftungen, Bezirkskrankenhaus, eine Bank für Gewerbe und Landwirtschaft, eine Sparkasse und bedeutenden Weinbau. (Bekannt sind die Zabergäuweine.)
s. Braker. ^[= Schauer, Beschauer, namentlich in niederdeutschen Seestädten obrigkeitlich zur Prüfung ...]
brackisch (zu engl. brack, «Salz», [* 20] gehörig), von Brackwasser (s. d.) und von Gesteinsbildungen (s. Brackische Schichten) gebraucht.
Schichten, auch fluviomarine Schichten, Ablagerungen von Sedimenten an der Mündung der Flüsse, [* 21] da wo sich Meereswasser mit Süßwasser vermengte.
Außer durch ihre eigentümliche brackische Fauna zeichnen sie sich oft durch den Gehalt an eingeschwemmten Resten von Landpflanzen und -Tieren aus.
s. Ausmerzen. ^[= oder ausmärzen, bei den Haustieren, besonders aber bei Schafen, das in der Regel im März geschehen ...]
ein halbsalziges (untrinkbares) Wasser in der Nähe der Flußmündungen im Meere. In solchem Brackwasser können die meisten eigentlichen Meeresbewohner nicht leben. (S. Brackische Schichten.)
Dorf im Landkreis Bielefeld [* 22] des preuß. Reg.-Bez. Minden, [* 23] 4 km südlich von Bielefeld, in 131 m Höhe, am Ursprunge der südl. Lutter und am südwestl. Abhange des Teutoburgerwaldes sowie an der Linie Löhne-Hamm und der Nebenlinie Brackwede-Osnabrück (53,20 km) der Preuß. Staatsbahnen, [* 24] hat (1890) 5753 (2762 männl., 2991 weibl.) E., Post, Telegraph; evang. Kirche, kath. Kapelle, Rektoratsschule; eine Flachs- und Wergspinnerei, Bleichereien, chem. Fabriken, 4 Glashütten, Kunstdüngerfabrik, Maschinenfabrik, Eisengießerei, [* 25] 2 Kesselschmieden, Portlandcement- und Leimfabriken, 4 Kalkbrennereien und 2 Ziegeleien.
(Weichwespen), s. Schlupfwespen. ^[= eine Abteilung der schmarotzenden Hautflügler mit außerordentlich zahlreichen Arten. Die Weibchen ...]
Wilddieberei;
Braconnier (spr. -nĭeh), Wilddieb, Wilderer;
braconnieren, Wilddieberei treiben. ¶