Brabo,
Don Luis Gonzalez, span. Staatsmann, s. Gonzalez-Brabo.
Don Luis Gonzalez, span. Staatsmann, s. Gonzalez-Brabo.
portug. Längenmaß, s. Faden. ^[= # (in älterer Form Fadem), ursprünglich so viel, als ein Mann mit ausgestreckten Armen umfangen ...] [* 2]
Augusta., s. Braga. ^[= # Joaquim Theophilo Fernandes, portug. Schriftsteller, geb. 24. Febr. 1843 auf der Azore San Miguel, ...]
(spr. bratschahno), Stadt im Kreis [* 3] Rom [* 4] der ital. Provinz Rom, 34 km nordwestlich von Rom, in 288 m Höhe, hat (1881) 3050 E., Post, Telegraph, [* 5] Eisenwerke und warme Quellen mit Badeeinrichtungen. Hoch auf einem Felsen über Bracciano das Schloß der Orsini, einer der schönsten Paläste Mittelitaliens; dasselbe ist ein großes Fünfeck [* 6] mit fünf runden krenelierten Türmen und wurde Ende des 15. Jahrh. von Napoleon Orsini erbaut, 1696 an Livio Odescalchi verkauft, Anfang des 19. Jahrh. von dem Fürsten Torlonia erworben, 1846 aber wieder von der fürstl. Familie Odescalchi, die von Bracciano den Herzogstitel führt, zurückgekauft. In den Kämpfen Eugens IV., Innocenz' VIII. und Alexanders VI. mit den röm. Baronen spielte Bracciano eine Rolle. Zum Fürstentum wurde es zu Gunsten der Orsini durch Pius IV. 1560 gemacht. Bracciano ist der Geburtsort von Mamiani. - Der nordöstlich von Bracciano, 164 m über dem nur 18 km entfernten Meere gelegene, fischreiche, fast kreisrunde, 50 qkm große See von Bracciano (Lacus Sabatinus) ist der eingestürzte Krater [* 7] eines ausgebrannten Vulkans, hat eine Tiefe bis zu 300 m und durch den Arrone Abfluß zum Mittelmeer. Am südöstl. Ufer liegt Anguillara, einst der Sitz eines eigenen Grafenhauses, welchen Innocenz VIII. 1484 seinem Sohn Franceschetto Cybò verlieh. Dieser verkaufte Anguillara 1493 an Virginio degli Orsini, dessen Linie 1548 erlosch. Benedikt XIV. erhob Anguillara zum Fürstentum und verlieh es den del Grillo.
(spr. bratscho-), Francesco, ital. Dichter, geb. zu Pistoja, war Sekretär [* 8] bei dem Kardinal Barberini (nachmaligem Papst Urban VIII.), später bei dessen Bruder, dem Kardinal Antonio. B.s Schäferspiel «L'amorosa sdegno» (Vened. 1598) wurde günstig aufgenommen und zweimal ins Französische übersetzt. Seine bekanntesten Werke sind: das Epos «La croce racquistata» (Par. 1605 in 15, Flor. 1618 in 35 Gesängen, eine Nachahmung von Tassos «Gerusalemme» und diesem mit Unrecht an die Seite gestellt) und «Lo scherno degli Dei» (Flor. 1618, der «Secchia rapita» des Tassoni nachgeahmt). Von seinen Dramen sind zu nennen: «Evandro», «Arpalice», «Pentesilea» (Flor. 1612, 1613, 1615) und «Il Monserrato» (Vened. 1629). Das Lobgedicht «L'elezione di Urbano VIII» trug ihm die Erlaubnis ein, die drei Bienen des Barberinischen Wappens auf dem seinigen zu führen, weshalb er sich Bracciolini delle Api nannte. Er starb zu Florenz. [* 9]
(spr. brehß), Charles Loring, amerik. Philanthrop und Schriftsteller, geb. in Litchfield (Connecticut), Direktor des Hartford Female Seminary, studierte Theologie, machte 1850 und 1851 eine Reise durch Europa [* 10] und gründete 1853 in Neuyork [* 11] die Kinder-Hilfsgesellschaft («Children's Aid Society»),
mit der Aufgabe, verwahrloste Kinder im Lande unterzubringen und der armen Jugend Neuyorks Unterricht und Unterkommen zu gewähren. Während die Gesellschaft 1853 4732 Doll. einnahm, verfügte sie seit 1872 jährlich über 200000 Doll.; ihre Ausgaben beliefen sich bis zum auf 2 958 949 Doll., wofür über 50000 Kinder bei ehrbaren Leuten untergebracht, in 11 Schulen der Gesellschaft in Neuyork unterrichtet und in ihren Kosthäusern verpflegt wurden. 1880 allein wurden 3764 Kindern Stellen verschafft. Eine besondere Abteilung bildet das Logierhaus für Zeitungsjungen, die hier für Weniges Bäder, Betten, Turnanstalten, Wäsche und Speisesäle haben. Brace starb zu St. Moritz im Engadin. Seine Schriften sind: «Hungary in 1851» (1852),
«Home life in Germany (1853), »Norse Folk" (1857),
«The Races of the Old World» (1863),
«The New West» (1869),
«Short sermons for newsboys» (1872) und «The dangerous classes of New York» (1872).
oder Mannstreu, s. Eryngium.
heißt in der
Landwirtschaft der Zustand, in welchem ein kulturfähiges und in Kultur genommenes
Feldgrundstück sich befindet, welches längere Zeit hindurch unbebaut liegen bleibt, aber währenddessen beackert
wird.
Bleibt das Grundstück (Brachfeld) mehrere Jahre
(Brachjahre) in diesem Zustande und wird zur
Weide
[* 12] benutzt, so heißt es
Dreesch.
Über das Wesen der Brache ist man erst in der neuern Zeit ins
Klare gekommen. Die
Thatsache, daß nach einer
Periode des Nichtanbaues der
Acker ohne weiteres Zuthun sich ertragsfähiger zeigte als früher, hatte zu der
Annahme geführt,
er bedürfe von Zeit zu Zeit der Ruhe, der Erholung.
Dies ist jedoch unrichtig. Sobald einem Boden stets die mineralischen und stickstoffhaltigen Nährstoffe, welche ihm die Ernten entziehen, in anderer billigerer Form wiedergegeben werden, so bleibt er ertragsfähig, ohne Aufhören. Geschieht dies nicht, so kann ihn auch die Brache vor Verarmung nicht schirmen, wenn sie gleich dieselbe verzögert, indem sie durch Aufnahme von Atmosphärilien, Erschließung von Nahrungsbestandteilen durch die Kohlensäure, Verwitterung und Verwesung (von Stoppeln, Wurzeln, Unkräutern u. s. w.) dem Acker wiederum für einige Zeit eine größere Produktionskraft verleiht.
Unterstützt wird die Wirkung der Brache durch die Beackerung
(das
Ruhren, neuerdings häufig auch mit dem Grubber oder Exstirpator)
und die Düngung (gedüngte Brache). Wird in der
Brachezeit der
Acker mit Hackfrüchten, Futterkräutern (Brachfruchten) bestellt,
so nennt man dies bebaute oder besömmerte Brache. Ganze Brache trägt der
Acker, der ein volles Jahr unbestellt
bleibt; halbe Brache (Sommerbrache), wenn er erst mitten im
Sommer umgebrochen wird und bis dahin zur
Weide dient. Sobald der Umbruch
des
Landes geschehen ist, nennt man es schwarze Brache.
Reine Brache wird zuweilen nötig zum Behuf der
Drainierung
(s. d.); auch beim Übergang in ein anderes Wirtschaftssystem oder zur Vertilgung
von Wurzelkräutern
(Quecke). Die Brache ist fast so alt als
der Ackerbau.
Schon Hesiod hat sie empfohlen, und die röm. Scriptores
rei rusticae stellten sie als Regel auf. Noch jetzt ist sie allenthalben zu finden, wenngleich in verbesserter
Form.
Unter Aufbrachen versteht man in der Forstwirtschaft das Aufreißen der Rinde der Nadelhölzer [* 13] bei dem Harzscharren.
schweiz. Elle, s. Aune. ^[= (spr. ohn), der franz. Name für Elle. Die wichtigste A. war die Pariser von 526 ⅚ alten Pariser ...]
(spr. brakélli), Hugo Franz, Ritter von, Statistiker, geb. zu Brünn [* 14] in Mähren, [* 15] studierte an der Universität zu Wien [* 16] Philosophie, Rechts- und Staatswissenschaften. Noch als Student veröffentlichte er das statist. Werk «Die ¶
Staaten Europas» (Brünn 1853; 4. Aufl. 1884). 1860 wurde er zum außerord., 1863 zum ord. Profesor der Statistik sowie des Verfassungs- und Verwaltungsrechts an der k. k. Technischen Hochschule zu Wien ernannt und in demselben Jahre als Mitglied in die Statistische Centralkommission gewählt. 1872 wurde Brachelli, unbeschadet seines Lehramtes, in das österr. Handelsministerium als Regierungsrat und Vorstand des gleichzeitig dort errichteten Statistischen Departements berufen.
Die Permanenzkommission des Internationalen statist. Kongresses betraute Brachelli mit der Bearbeitung der internationalen Eisenbahnstatistik. Auf seinen Antrag wurde 1876 die Einsetzung einer fachmännischen Kommission für diese Statistik beschlossen und Brachelli bei der Konstituierung dieser Kommission zum Präsidenten gewählt. Brachelli organisierte im österr. Handelsministerium die k. k. Permanenzkommission für die Handelswerte, zu deren Präsidenten er im Juni 1877 bestellt wurde. 1884 in den erblichen Ritterstand erhoben, wurde Brachelli mit der Reform der Außenhandelsstatistik des österr.-ungar. Zollgebietes betraut, 1891 zum Wirkl.
Ministerialrat und Vorstand des neu organisierten statist. Dienstes im österr. Handelsministerium ernannt. Er starb in Wien. Von B.s statist. Arbeiten sind noch hervorzuheben die «Deutsche [* 18] Staatenkunde» (2 Bde., Wien 1856), die Beschreibungen des Osmanischen Reichs und Griechenlands (1858), des Kaisertums Österreich [* 19] (1861),
des Königreichs Preußen, [* 20] der deutschen Mittel- und Kleinstaaten (1861-64),
der Schweiz [* 21] (1870) und Italiens [* 22] (1871) für die siebente, von Wappäus besorgte Auflage des Stein-Hörschelmannschen «Handbuchs der Geographie und Statistik», die «Statist. Skizzen» der europ. und amerik. Staaten (1. Abteil., Österreichisch-Ungarische Monarchie, 13. Aufl., Lpz. 1892; 2. Abteil., Deutsches Reich, 7. Aufl. 1892).