von Piemont und Faucigny in die Tarantaise, hat (1891) 697, als Gemeinde 2694 E., Post und
Telegraph,
[* 2]
Steinsalz-,
Blei- und
Kupfergewinnung,
[* 3] Mineralquellen und Viehzucht
[* 4] und ist beliebter Ausgangspunkt für Ausflüge in die
Alpen.
[* 5] Die Rindviehrasse
der Tarantaise, eine der besten
Frankreichs, wird namentlich im Kanton
[* 6] von Bourg-Saint-Maurice gezüchtet.
(spr. burgäj),Hauptstadt des Kantons Bourgueil (158,16 qkm, 6 Gemeinden, 12 316 E.)
im
ArrondissementChinon des franz. Depart. Indre-et-Loire, 17 km nordwestlich
von
Chinon, in 87 m Höhe an dem rechts zur Loire gehenden Changeon und an der Zweiglinie
PortBoulet-Chateaurenault der Orléansbahn,
hat (1891) 1648, als Gemeinde 3143 E., Post und
Telegraph;
betrieben wird besonders
Weinbau,
Butter- und
Viehhandel.
(spr. burginjóng), eigentlich Jacques Courtois, von den
Italienern Jacopo Cortese il
Borgognone genannt,
Schlachtenmaler, geb. 1621 zu St. Hippolyte in der
Franche-Comté, wurde zuerst von seinem
Vater in der Kunst unterwiesen,
ging jung nach
Italien,
[* 7] trat in Kriegsdienste und ließ sich schließlich nach längern Wanderungen in
Rom
[* 8] nieder. Dort begeisterte ihn
Raffaels berühmtes
BildSiegKonstantins über
Maxentius und von nun an ward er Schlachtenmaler,
wobei ihn die Schlachtenbilder Cerquozzis, auch wohl die
Salvator Rosas beeinflußt haben. Er trat in seinem 36. Jahre als
Laienpriester in ein Jesuitenkolleg ein, wo er auch Heiligenbilder gemalt haben soll. Bourguignon starb in
Rom.
(spr. burinjóng),Antoinette, religiöse Schwärmerin, geb. zu
Lille,
[* 9] hatte, durch das
Lesen mystischer
Bücher angeregt, früh Visionen und glaubte sich berufen, das
Christentum zu ursprünglicher
Reinheit zurückzuführen. Sie wurde 1662 Vorsteherin eines Hospitals zu Lille, durchreiste Flandern
und
Brabant und kam nach
Amsterdam,
[* 10] wo sie ihre Offenbarungen drucken ließ und ihr Haus allen Sekten öffnete. Später lebte
sie auf
Insel Nordstrand, wo sie heimlich eine zahlreiche Sekte sammelte und mittels einer eigenen Druckerei von neuem ihre
Schriften veröffentlichte.
(spr. burmóng),LouisAuguste Victor de Ghaisne,
Graf von, Marschall von
Frankreich, geb. auf dem
Schloß Bourmont (Maine-et-Loire), wurde frühzeitig
Soldat, kämpfte und wirkte als Royalist, bis er 1810 bei der
franz.
Armee in Neapel
[* 15] eine
Stelle einnahm. Bourmont kam bald darauf in den
Stab
[* 16] von Eugène
Beauharnais und machte bei demselben den
Feldzug von 1812 mit.
In den Kämpfen von 1813 und 1814 zeichnete er sich bei
Dresden,
[* 17]
Hanau
[* 18] und Nogent aus und wurde von Napoleon
zum Divisionsgeneral ernannt. Im März 1814 erhielt Bourmont, wieder Royalist geworden, das Kommando
der 6. Militärdivision in
Besançon;
[* 19] als Ney bei Napoleons Rückkehr von Elba zu diesem überging, eilte Bourmont zu
Ludwig XVIII.,
ging dann aber selber, da der König nicht über
ihn verfügte, zu Napoleon über und nahm von diesem das Kommando der 2. Division
der Moselarmee in Flandern an. Nachdem er im entscheidenden Kriegsrat vor Ligny Napoleons
Absichten kennen gelernt, verließ
er diesen 14. Juni und ging zu
Ludwig XVIII., von dem er dann das Kommando der 16. Militärdivision erhielt. Bourmont nahm Anteil am
Prozeß gegen Ney. 1823 und 1824 machte er anfangs als Divisionsgeneral, später als Obergeneral der
Armee vonAndalusien, den Feldzug in
Spanien
[* 20] mit und wurde 1829 Kriegsminister. 1830 kommandierte Bourmont mit Erfolg die Expedition
nach
Algier und wurde Marschall von
Frankreich, verweigerte aber dann der Julidynastie den
Eid, verließ
Frankreich und wurde 1832 aus
den Listen derArmee und der Pairs gestrichen. 1833 trat in das
HeerDomMiguels von
Portugal, übernahm das
Oberkommando und griff Porto und Lissabon
[* 21] erfolglos an, nahm dort Ende Sept. 1833 seine Entlassung und ging nach
Rom, wo er
für die span. Karlisten wirkte. 1840 begnadigt, kehrte er nach
Frankreich zurück und starb
(spr.bohrnmöth), Seebadeort im
SW. der engl.
GrafschaftHampshire an der Poole
Bay im Waldthal des BourneBrook, 40 km im
SW. von
Southampton, bis 1838 Fischerdorf, hat (1861) 1940, (1881) 18 607, (1891) 37 650 E., mildes,
gesundes
Klima,
[* 22] vorzüglichen
Strand, zwei große Hafendämme, Sanatorium, Hospitäler, ein
Aquarium und
einen Wintergarten. -
Vgl. Dobell, Medical aspects of Bournemouth (1886).
(spr. bur-, nach dem franz. Mineralogen
GrafenBournon genannt), auch
Schwarzspießglanzerz oder
Spießglanzbleierz,
ein im rhombischen
System, meist in dicktafelartigen, vielfach nach dem Protoprisma verzwillingten Gestalten krystallisierendes
Mineral, stahlgrau bis bleigrau und eisenschwarz, von starkem
Glanz, der Härte 2,5 bis 3, und dem spec.
Gewicht 5,7 bis 5,8. In chem. Hinsicht besteht der Bournonit aus 42,4
Blei,
[* 23] 13 Kupfer,
[* 24] 25
Antimon und 19,6 Schwefel, und führt auf
die Formel PbCuSbS3,
d. i. 2(3PbS.Sb2S3) + 3Cu2S.Sb2S3; er findet sich mit andern
Blei-, Kupfer-,
Antimon-
und Zinkerzen auf
Gängen, z. B. in
Cornwall, Siebenbürgen, am Harz, bei
Freiberg.
[* 25]
(spr. burnongwil),Aug., Tanzkünstler und Ballettkomponist, geb. zu
Kopenhagen,
[* 26] war der Sohn
Antoine B.s (geb. zu
Lyon,
[* 27] gest. bei Kopenhagen), der sich unter Noverre bildete
und 1792-1823 als Solotänzer auf dem Kopenhagener Hoftheater auszeichnete. Nachdem Bournonville 1824-29
bei
Vestris in
Paris
[* 28] studiert hatte, wurde er nach Kopenhagen berufen, wo er ein ausgezeichnetes Corps de
Ballett schuf und
viele
Ballette lieferte, von denen namentlich die vaterländisch-historischen viel
Glück machten. Bournonville wandte sich 1855 nach
Wien,
[* 29] kehrte 1856 nach Kopenhagen zurück, wirkte 1861-64 in
Stockholm,
[* 30] dann wieder in Kopenhagen, wo er starb.
Seit Noverre hat Bournonville das Bedeutendste für den höhern theatralischen Tanz geleistet. Zu seinen zahlreichen
Schülerinnen gehören u. a. Lucile
Grahn und
AugustaNielsen. Seine Laufbahn hat in dem anziehenden Werke «Mit Theaterliv»
(3 Bde., Kopenh. 1848-78)
geschildert; auch lieferte er «Études choréographiques» (1861).