ähnlich seine Charakteristiken «Nouveaux pastels, dix portraits d'hommes»
(1891). Auch hat er unter dem
Namen «Claude Larcher» eine zuerst in der «Vie
Parisienne» erschienene
«Physiologie de l'amour» (1890; deutsch
Budapest
[* 2] 1891) veröffentlicht. Die
Schilderung einer Hochzeitsreise
enthalten die «Sensations d'Italie» (1892). 1894 wurde er in die
Akademie gewählt. -
Vgl. Rzewuski, Études
littéraires, P. B. etc.
(1888);
(spr. burk larä'hn; während der Revolution
Bourg-d'Egalité), Flecken im Kanton
[* 3] und
Arrondissement
Sceaux des franz. Depart. Seine, 7 km südlich von
Paris,
[* 4] an der zur Seine gehenden
Bièvre und an der Linie
Paris-Limours und
der Zweiglinie Bourg-Sceaux (11 km) der Orléansbahn, hat (1891) 2761, als Gemeinde 3009 E., Post,
Telegraph,
[* 5] Fayencefabriken und in der Umgebung schöne Gärten (Rosenkultur),
Baumschulen, Villen und Schlösser. Während des
Abschlusses
der
Belagerung von
Paris, fanden hier hitzige
Gefechte zwischen bayr.
Truppen unter
Hartmann und den
Franzosen statt.
(spr. burknöff ang räß), Hauptstadt des Kantons Bourgneuf-en-Retz (168,81
qkm, 6 Gemeinden, 8542 E.) im
Arrondissement Paimboeuf des franz. Depart.
Loire-Inférieure, 39 km südwestlich von Nantes,
[* 7] an der Linie
Ste. Pasanne-Pornic der
Franz. Staatsbahn und an einem zur Zeit
der
Flut schiffbaren
Kanal,
[* 8] 2 km von der Meeresküste, inmitten von Salzsümpfen (120 ha), hat (1891) 811, als Gemeinde 2944 E.,
Post,
Telegraph, eine
Kirche von 1458, das Schloß Noue-Briord, in der Nähe einen kelt. Cromlech
von 30
Steinen, sowie
Austern- und Fischfang und Küstenschiffahrt. Der kleine
Hafen von Bourgneuf-en-Retz befindet sich im Hintergrunde der
Bai von Bourgneuf, welche sich zwischen der Pointe St. Gildas und der
Insel Noirmoutier ausbreitet.
(spr. burgónnj),Louis,Herzog von, Sohn des Dauphin Louis und Enkel
Ludwigs XIV., geb. zu Versailles,
[* 9] war ein
Zögling des
Herzogs von Beauvilliers und Fénelons. Ursprünglich allen Ausschweifungen ergeben,
soll er durch die
Kunst jener
Pädagogen das Ideal sittlicher
Führung verwirklicht haben, wie Fénelon im «Télémaque» es vorgezeichnet
hat.
In den spätern Jahren zeigte er ausgeprägte Züge christl.-kath. Wandels und stach darum
seltsam ab gegen die glänzende Frivolität des Versailler
Hofs.
Trotz dieser Eigenschaften ward Bourgogne von dem Könige mehrmals, nominell wenigstens, an die
Spitze derArmee gestellt: 1701-3,
wo er einige Erfolge hatte, und 1708, wo hingegen durch seine unsichere Haltung die
Schlacht bei Oudenaarde
und danach das feste Lille
[* 10] verloren ging. Eben eröffnete sich ihm mit dem
Tode seines
Vaters, des Dauphins die
franz.
Thronfolge, als er durch die Röteln dahingerafft wurde, kurz nach dem
Tode seiner Gemahlin, der Prinzessin
Adelaide
[* 11] von Savoyen, und zweier seiner
Söhne. Sein dritter Sohn gelangte als
Ludwig XV. auf den
Thron.
[* 12] -
Vgl. Proyart, Vie
du Dauphin, père de
Louis XV (2 Bde., Par.
1782).
(spr. burgŏäng),Hauptstadt des Kantons Bourgoin (175,30 qkm, 13 Gemeinden, 23 204 E.)
im
Arrondissement La
Tour duPin des franz. Depart. Isère, in der Dauphiné, 42 km
südöstlich von
Lyon,
[* 13] an der zur Rhône gehenden Bourbre und an der Linie
Lyon-Grenoble-Veynes-Aix-Rognac der
Franz. Mittelmeerbahn,
in 270 m Höhe, hat (1891) 4673, als Gemeinde 7217 E., Post,
Telegraph, ein
Tribunal erster Instanz; Seidenfilaturen, Stoffdruckerei,
Mühlen,
[* 14] Papierfabrikation,
[* 15] Gerberei und Torfstecherei, sowie
Handel in Leinen, Wollwaren, Mehl
[* 16] und
Branntwein.
Bourgoin ist das alte Bergurium. Der sog. Bourgoinsumpf (6500 ha) ist vielleicht der
Rest eines alten Rhônebettes. Das an Bourgoin stoßende Jallieu hat 3462, als Gemeinde 4373 E.
(spr. burgŏäng),JeanFrançois,Baron de, franz.
Diplomat, geb. in Nevers,
kam 1760 in die
Pariser Militärschule, studierte dann auf der
Universität zu
Straßburg
[* 17] und trat 1767 als Offizier ins
Heer,
wurde aber bald
Attaché der franz. Gesandtschaft in
Regensburg.
[* 18]
Als erChoiseul über einen
BefehlVorstellungen machte, schickte
man ihn zu seinem Regiment, in dem er nun sieben Jahre diente. Darauf gab man ihn dem Gesandten Montmorin
zu Madrid
[* 19] bei.
Hier erwarb er sich während seines neunjährigen Aufenthalts die genaueste Kenntnis von
Spanien,
[* 20] wie sein Werk «Nouveau voyage
en Espagne, ou tableau de l'état actuel de cette monarchie» (3 Bde.,
Par. 1789; 4. Aufl. u. d. T.
«Tableau de l'Espagne moderne», 1807; deutsch, 4 Bde.,
Jena
[* 21] 1789-1808) beweist. Später war er
Ludwigs XVI.
bevollmächtigter Minister bei den Fürsten und
Ständen des niedersächs.
Kreises in
Hamburg
[* 22] und ging 1792 als Gesandter an den span.
Hof.
[* 23]
BeimAusbruche des
Krieges zwischen
Spanien und
Frankreich abberufen,
lebte er während des Direktoriums in Nevers, bis er nach dem 18.
Brumaire als
Botschafter
nach Kopenhagen,
[* 24] 1801 nach
Stockholm
[* 25] geschickt wurde. 1807 ward er Gesandter in
Dresden
[* 26] und starb zu Karlsbad. Von
seinen Werken sind außerdem zu erwähnen: «Mémoires historiques et philosophiques sur Pie VI et son pontificat»
(2 Bde., Par. 1799; 2. Aufl.
1800),
«Coup d'œil politique sur l'Europe
à la fin du 18e siècle» (2 Bde., ebd. 1801) und
die
Ausgabe von «Désoleux de Comatin, Voyage du ci-devant duc de Châtelet en
Portugal» (2 Bde., ebd. 1808).
(spr. burk ßängtangdeóll),Hauptstadt des Kantons Bourg-Saint-Andéol (276,96
qkm, 9 Gemeinden, 11108 E.) im
Arrondissement Privas des franz. Depart.
Ardèche, in 55 m Höhe, rechts
der Rhône und an der Linie
Givors-la Voulte-Remoulins-Nimes-Cette der Mittelmeerbahn, hat (1891) 3325, als Gemeinde 4250 E.,
schöne roman.
Kirche aus dem Beginn des 12. Jahrh., Häuser aus dem Mittelalter und der Renaissancezeit,
Kommunal-College; Seidenindustrie,
Wein-, Öl- und Obstbau. Eine
Hängebrücke verbindet es mit Pierrelatte.
In der Nähe die
Quelle
[* 27] der
Fontaine de
Tournes und die Reste eines in Fels gehauenen
Basreliefs des
GottesMithras.
(spr. burk ßäng morihß), Hauptstadt des Kantons Bourg-Saint-Maurice (599,65
qkm, 9 Gemeinden, 8865 E.) im
Arrondissement Mouticrs des franz. Depart.
Savoie, nahe dem Zusammenfluß der Isère, des Versoyen und des Nantet, in 815 m Höhe, am Eingange der
Alpenstraßen¶
mehr
von Piemont und Faucigny in die Tarantaise, hat (1891) 697, als Gemeinde 2694 E., Post und Telegraph, Steinsalz-, Blei- und
Kupfergewinnung,
[* 29] Mineralquellen und Viehzucht
[* 30] und ist beliebter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Alpen.
[* 31] Die Rindviehrasse
der Tarantaise, eine der besten Frankreichs, wird namentlich im Kanton von Bourg-Saint-Maurice gezüchtet.