Skrofelleiden, chronische Rheumatismen empfohlen. Bourboule, schon den
Römern bekannt, wird seit 1875, besonders seit der Eröffnung
der Eisenbahn (Laqueuille,
Station der Linie Clermont-Tulle, ist 13 km entfernt), jährlich von mehr als 7000
Personen besucht.
Nordbahn, hat (1891) 2336, als Gemeinde 2468 E., Post
und
Telegraph,
[* 4] Pferdemärkte, Maschinenbau und Fabrikation von Zucker,
[* 5] Seife und
Chemikalien.
(spr. burßikoh) oder
Boucicault, Dion., engl. Schauspieler und Dramatiker, geb. zu
Dublin,
[* 6] aus einer franz. Familie, widmete sich nach dem Besuche der
LondonerUniversität dem
Theater,
[* 7] betrat es in Covent-Garden
und ließ 1841 das
Lustspiel«London
[* 8] Assurance» erscheinen, das seinen
Namen schnell bekannt machte. Hierauf folgten an 150 theatralische
Arbeiten, teilweise Bearbeitungen aus dem
Französischen; namentlich «Janet Pride», «Used
up», «Formosa», «The
streets of
London»,
Faust and Marguerite", das Turfdrama «Flying scud» und neuerdings (durch
H.
Irving) das auf A. Dumas' Novelle «Les frères corses» gegründete
«The Corsican brothers» (1881) wurden Zugstücke.
Sie stehen an Gehalt jenem Erstling nach. Bourcicault ging 1853 nach den
Vereinigten Staaten,
[* 9] kehrte 1860 zurück
und brachte das dem irischen Volksleben entnommene Schauspiel «The Colleen Bawn,
or the brides of Garryowen» mit glänzendem Erfolg auf die
Bühne; mit J. Oxenford lieferte er 1862 über denselben
Stoff den
Text zu
BenedictsOper «The Lilly of
Killarney» (deutsch «Die
Rose vonErin»). Günstigste
Aufnahme fanden auch
das
Drama «The Octoroon» (1861),
das die Zustände der amerik.
Sklavenstaaten behandelt, sowie die irischen Charakterstücke
«Arrah-na-Pogue» (1864) und «The
Shaughraun» (1875). Seine Thätigkeit als Theaterdirektor und Schauspieler in
London seit 1861 war wenig erfolgreich. 1876 ging
er nach Neuyork,
[* 10] besuchte aber 1887 England, um bei seinem
Stück«The Jilt» (1885)
mitzuwirken, und starb zu Neuyork. Bourcicault verstand als einer der ersten Schauspieldichter durch eine
sog. Rührscene als Kulminationspunkt seiner
Stücke große Erfolge zu erzielen.
(spr. burdalluh),Louis, franz. Kanzelredner,
geb. zu
Bourges, war
Lehrer der Rhetorik,
Philosophie und
Moraltheologie am Jesuitenkolleg seiner
Vaterstadt und predigte seit 1669 am
HofeLudwigs XIV. mit großem Erfolge. Nach Aufhebung des
Edikts von Nantes
[* 11] ward Bourdaloue 1686 zur
Bekehrung der
Protestanten nach Languedoc geschickt und zeichnete sich hier durch weise Mäßigung aus. In seinen letzten Jahren
lebte er zu
Paris
[* 12] der
Sorge für
Spitäler und Gefängnisse. Er starb Die beste
Ausgabe seiner
Werke gab Bretonneau (16 Bde., Par.
1707-34). Deutsche
[* 13]
Übersetzungen erschienen
Prag
[* 14] 1760-68
u. Regensb. 1847-69 (14 Bde.),
Biographien u. a. von Feugère (Par. 1874) und dem
Jesuiten Lauras ebd. (2 Bde., 1881).
(spr. burdóng),Sébastien, franz.
Maler und Kupferstecher, geb. zu Montpellier,
[* 15] erlernte die Malerei
zuerst in
Paris, bildete sich dann in
Rom
[* 16] nach den Werken der
CarracciundNic. Poussins und ließ sich später
in
Paris nieder. Bei der Gründung der Kunstakademie 1648 wurde er zu einem der 12
Ältesten ernannt, folgte aber bei dem 1649 ausgebrochenen
Bürgerkriege 1652 einem Rufe der Königin Christine von
Schweden
[* 17] als Hofmaler nach
Stockholm.
[* 18] Nach der Abdankung dieser Fürstin
kam er wieder nachParis und verfertigte nun seine Hauptwerke, u. a. die Geschichte Phaëtons, eine große
allegorisch-mytholog.
Bilderfolge im Hôtel Bretonvilliers (1658), nur im
Stich erhalten. Bourdon starb zu
Paris. Er malte flott und breit,
doch war er nachlässig in der Zeichnung. Im Louvre zu
Paris sind 17
Bilder von ihm, darunter:
Anbetung
der Hirten, Kreuzigung Petri (1643), Kreuzabnahme Christi, Enthauptung des heil. Protasius,
Cäsar vor dem Grabmal
Alexanders
d. Gr., sein eigenes
Bildnis und das des René Descartes. Er radierte u. a. die
Sieben Werke der Barmherzigkeit und 12 Landschaften.
-
Vgl. Ponsonailhe, Bourdon,
sa vie et son œvre (Par. 1885).
(frz., spr. burdonneh), ein durch einen
Faden
[* 19] zusammengehaltener Charpiebausch, wurde von den ältern Wundärzten
zum Ausfüllen von Wundhöhlen und Wundkanälen gebraucht.
1)
Arrondissement im franz. Depart.
Ain, hat 1664,76 qkm, (1891) 123 309 E., 120 Gemeinden und zerfällt in die 10 Kantone
Bagé-le-Châtel (118,79 qkm, 11 704 E.), Bourg (243,77 qkm, 30 492 E.), Ceyzériat (144,23 qkm, 7202 E.),
Coligny (144,29 qkm, 9568 E.), Montrevel (208,70 qkm, 14 208 E.), Pont-d'Ain (175,78 qkm, 9870 E.), Pont-de-Vaux (145,81
qkm, 11 720 E.), Pont-de-Veyle (123,36 qkm, 9031 E.),
Saint
[* 20] Trivier-de-Courtes (193,85 qkm, 11 631 E.), Treffort (166,18 qkm, 7883 E.).
- 2)
Bourg-en-Bresse (spr. burk ang bräß), Hauptstadt des franz.
Depart.
Ain und des
Arrondissements an der Reyssouse, 60 km nordöstlich von
Lyon,
[* 21] an den Linien
Vesoul-Besançon-Lyon, Mâcon-Genf,
Bourg-Bellegarde (64 km),
Lyon-Bourg-par-les-Dombes (59 km) und Bourg-Châlons-sur-Saône (77 km) der
Franz.
Mittelmeerbahn, der alte Hauptort der LandschaftBresse (s. d.), Sitz der Departementsbehörden, eines
Civil- und Handelsgerichts, des
Stabes der 25. Infanteriebrigade und der 7. Gendarmerielegion, hat (1891) 13 208, als Gemeinde 18 968 E.,
in Garnison das 23. Infanterieregiment, ein Lyceum, Irrenhaus, Hospiz, Museum,
Bibliothek, ein
Theater, eine Gesellschaft für
Gartenbau, eine
Société d'émulation, vier
Zeitungen, sowie Fabriken in Fayence
[* 22] und künstlichen Mineralwässern
und bedeutenden
Handel mit
Spitzen, Getreide,
[* 23] Geflügel, Schlachtvieh,
Pferden und
Wein.
Die
Straßen sind eng und krumm, aber reinlich; unter den
Gebäuden sind die
PfarrkircheNotre-Dame de Bourg (aus dem 15. und 16. Jahrh.)
und
das neue Präfekturgebäude bemerkenswert. Auf der Place de Joubert befindet sich ein Obelisk zu
Ehren des
Generals Joubert, auf der Place de Grenette seit 1844 die Bronzestatue des 1771 in der Nähe geborenen
ArztesBichat,
ein
MeisterstückDavids vonAngers, und seit Mai 1883 das
Standbild des hier geborenen Historikers Edgar
Quinet (vom Bildhauer
Aimé Millet).
Vor der Stadt die berühmte
KircheNotre-Dame de Brou, 1511-36 im got.
Stil, mit den reichen
Mausoleen des Hauses Savoyen. - Bourg, im
¶
mehr
frühern Mittelalter Tanum, erlangte gegen Ende des 13. Jahrh., durch die Herren von Baugé und Bresse zur Freien Stadt und
seit Amadeus IV. von Savoyen zum Sitz der Landesregierung erhoben, größere Bedeutung. 1535 kam es mit der Bresse an Frankreich,
und erst durch die Heirat der Margarete von Valois erhielt es der Herzog Philibert Emanuel zurück. Dieser
baute 1569 eine Citadelle, die 1600 sechs Monate lang durch Heinrichs IV. Truppen belagert wurde. Durch den Vertrag zu Lyon vom kam
die Stadt mit dem Lande bis Jura und Alpen
[* 25] an Frankreich. Ludwig XIV. ließ die Citadelle schleifen. Im Frühjahr 1814 wurde
die Stadt nach tapferm Widerstande von den Österreichern geplündert.