bewilligt hat, erweitert und verbessert. Seine
Tiefe (7,90 m) soll auf 14,25 m, die Länge seiner Quais (2,918 m) auf 3,918
m gebracht werden. Er besitzt eine Flotte von 327 Schiffen (darunter 10 Dampfschiffe) mit einem Gehalt von 10 593 t.
Konsulate
haben in Boulogne-sur-Mer
Belgien,
[* 2]
Deutschland,
[* 3]
Großbritannien,
[* 4]
Niederlande,
[* 5]Türkei
[* 6] und
Venezuela.
[* 7]
Geschichtliches. Boulogne-sur-Mer, das alte Gessoriacum im
Lande derMoriner, wurde seit
Konstantin d. Gr.
Bononia, unter den Karolingern Bolonia
genannt. Seit dem 9. Jahrh. bildete es eine besondere
Grafschaft, die 1435 an den
Herzog von
Burgund kam und nach dem
TodeKarls
des Kühnen 1477 von
Ludwig XI. mit der
KroneFrankreichs vereinigt wurde. Auf der zu Boulogne-sur-Mer 1264 gehaltenen
Kirchenversammlung ward England mit
Bann und Interdikt belegt.
Heinrich VII. von England belagerte 1492 die Stadt; 1544 eroberte
sie
Heinrich VIII.; doch ward sie 1550 von den
Franzosen wiedergewonnen.
Napoleon I. ließ 1803-5 den
Hafen reinigen und kleineForts und
Batterien zur Sicherstellung des
Hafens
und der Stadt anlegen und vereinigte hier 2413 große und kleine ausgerüstete Fahrzeuge zur Überfahrt eines
Heers nach England.
Schon stand ein
Heer von 172000 Mann Infanterie und 9000 Mann
Kavallerie monatelang in einem großen Lager
[* 8] auf der Hochfläche
nördlich von Boulogne-sur-Mer, angeblich zum Übersetzen nach England bereit, als der
Ausbruch der Feindseligkeiten
mit
Österreich
[* 9] 1805 diesem
Heere eine ganz andere Bestimmung gab. Zum Andenken an dieses große Lager ward
vor der Stadt auf
einer über 100 m hohen Felsenwand eine dor. Marmorsäule (Colonne de la Grande-Armée) errichtet, die später nach den Zeichnungen
Labarres vollendet wurde (53 m hoch, bei 4 m Durchmesser, mit der 5 m hohen Bronzestatue Napoleons I.).
Am war Boulogne-sur-Mer das Ziel der verfehlten Expedition Louis Napoleons (Napoleon III.), der bei dem
weiter nördlich gelegenen
Weiler Wimereux landete. -
Vgl. Lebaudy, Le
[* 10]
port de Boulogne-sur-mer, son présent
et son avenir au point de vue commercial (Par. 1870);
(spr. bulónnj ßür ßähn), Ort im Kanton
[* 11] Neuilly,
Arrondissement St.
Denis des franz. Depart.
Seine, unmittelbar im Südwesten von
Paris
[* 12] unweit der Westbahn, hat (1891) 32 569 E., zahlreiche Villen,
Pferdebahn, Leinwandbleichen mit 400 Waschhäusern und
Eau-de-Javelle-Fabriken. Nördlich von Boulogne-sur-Seine liegt das
Boulogner Holz (s. d.).
Der Ort hieß ehemals
Menus-les-Saint Cloud. 1319 gründeten
Pariser, die von einer Pilgerfahrt aus
Palästina
[* 13] glücklich wieder
in
Boulogne-sur-Mer angelangt waren, ihrem Gelübde gemäß zu
Menus eineKirche, die sie
Notre-Dame de Boulogne-sur-Seine
nannten. Die
Kirche ward 1860-63 restauriert.
(spr. bohlt'n),Matthew, engl. Mechaniker, geb. in
Birmingham,
[* 14] wo sein
Vater eine Metallwarenfabrik besaß, übernahm nach dem
Tode seines
Vaters dessen Fabrik, die er bedeutend
vergrößerte und in welcher er namentlich die Verfertigung plattierterGold- und Silberwaren zum wirklichen
Kunstgewerbe gestaltete. 1762 kaufte er das bei
Birmingham gelegene
Heideland von Soho, das sich seitdem in einen ansehnlichen
Fabrikort verwandelt hat. Nachdem er verschiedene gewerbliche Manipulationen, z. B. eine
wohlfeile und dauerhafte Art,
Gips
[* 15] zu vergolden, und ein
Verfahren, Ölgemälde auf mechan. Wege zu kopieren, mit Erfolg
im
Großen betrieben, widmete er seine Thätigkeit mit Eifer dem
Bau von Dampfmaschinen,
[* 16] ein Unternehmen, das, bei der damaligen
unvollkommenen Konstruktion, keine befriedigenden Resultate ergeben konnte. 1768 besuchte
Watt (s. d.) das Etablissement von
Soho, worauf Boulton beschloß, seine eigenen Versuche aufzugeben, um sich an der Verwertung der Wattschen Erfindung
zu beteiligen. 1775-85 nahm die Firma und
Watt fünf
Patente, in denen zahlreiche wichtige Verbesserungen
der Dampfmaschine
[* 17] sowie mehrere selbständige Erfindungen inbegriffen waren.
Die
Verbindung der Compagnons endete 1800 mit dem Erlöschen des
Patents, welches sie zusammengeführt hatte; ihre
Söhne setzten
das
Geschäft dann unter der bisherigen Firma fort. Boulton wendete seit 1788 die Dampfkraft mit
Glück auf die Münzkunst an, indem er eine sog. Münzmühle baute, welche acht Prägwerke
in
Bewegung setzte und jahrelang nicht nur England und seine
Kolonien, sondern auch mehrere andere
Staaten mit Kupfergeld versorgte.
Zwei große Münzwerke hatte er im
AuftragPauls I. fürRußland gebaut. Durch diese
Anlagen hat er wesentlich
zur Verbesserung des Münzwesens beigetragen, wie namentlich die von ihm 1797-1807 geprägten, in
Stil und
Technik alle frühern
weit übertreffenden engl. Kupfermünzen zeigen. Noch 1797 hatte er in Smetwick eine Eisengießerei
[* 18] angelegt, durch deren vielfach neue Vorrichtungen der Dampfmaschinenbau wesentlich vervollkommnet wurde. Boulton starb in
Soho.
(spr. bau-),Johannes,
Baumeister, geb. 1706 zu
Amsterdam,
[* 19] wurde 1732 von
Friedrich Wilhelm I. nach
Preußen
[* 20] berufen,
wo er später unter
Friedrich d. Gr. eine rege Bauthätigkeit entwickelte. So baute er in
Berlin
[* 21] die Domkirche (1747-50), das
Palais des Prinzen
Heinrich (1754-64, jetzt Universitätsgebäude), die kathol. Hedwigskirche
(1747-73), ferner in
Potsdam
[* 22] die franz.
Kirche (1752) und das Rathaus (1754). Er starb 1776 als Oberbaudirektor in
Potsdam.
- Sein Sohn
GeorgFriedrich Boumann baute u. a. die königl.
Bibliothek zu
Berlin (1775-80).
Inseln (spr. baunti), zu Neuseeland gehörige Gruppe von 24 kleinen, ziemlich hohen Felseninseln
im südl.
Großen Ocean unter 47° 50' südl.
Br. und 179° 7' östl. L. von Greenwich, 650 km östlich von Neuseeland.
Sie
bedecken 139 km, sind wasserarm und vegetationslos, daher unbewohnt, doch sehr reich an Pelzrobben;
Bligh,
Kapitän der Bounty,
entdeckte dieselben im Sept. 1788.
(frz., spr. bukeh),Bukett, ein künstlerisch geordneter
Blumenstrauß aus frischen oder
aus natürlich trocknen oder getrockneten
Blumen, ein Modeartikel, welcher in civilisierten
Ländern Tausende von Menschenhänden
beschäftigt und eine großartige
Industrie ins Leben gerufen hat.
Bei den größern Bouquet kommt es vor allem darauf an, die
Blumen
nach Maßgabe der
Größe des Bouquet zu wählen und gleichzeitig auf Mannigfaltigkeit der
Farben und der Formen
zu sehen, die
Blumen mit Rücksicht auf die Kontrastwirkung zu verteilen und endlich durch dazwischen eingeschobenes lockerndes
Grünmaterial auseinander zu halten. Die Herstellung eines Bouquet geschieht gewöhnlich in der
Weise, daß um eine mit grünen
feinen Zweigen umgebene Mittelblume nacheinander andere
¶
mehr
Blumen mit dazwischenliegenden Zweigen und Farnwedeln angeordnet und an den Stielen mit starkem Zwirn zusammengebunden werden.
Blumen mit kurzen Stielen werden mit künstlichen Stielen aus feinem Draht
[* 24] versehen, der zwischen den die Blumen umgebenden
grünen Zweigen nicht sichtbar ist.
Das natürlichste Bouquet ist der Blumenstrauß; bei ihm sind die Blumen pyramidenförmig angeordnet und mit
kräftig wirkenden grünen Zweigen und Blättern durchsetzt. Das Hand- oder Ballbouquet ist meist von kreisrunder Form mit
etwas gewölbter Fläche. Man umgiebt es in der Regel mit einer Manschette mit herabhängenden Spitzen, während man der Miniaturform,
dem Cotillonbouquet, eine aufrechte Manschette zu geben pflegt. Das Brautbouquet unterscheidet sich vom
Ballbouquet in der Hauptsache dadurch, daß es aus weißen Blumen und kleinblätteriger Brautmyrte gebunden wird, meistens
auch durch die Kostbarkeit der Manschette.
Vasenbouquets erhalten einen rundlichen Umriß oder, wenn sie gegen die Wandfläche gestellt werden sollen, eine halbflächige
Gestalt und sind nach oben pyramidal. Neuerdings bindet man Bouquet solcher Art oft ganz aus Blütenständen
(Rispen oder Ähren) gewisser Gräser
[* 25] (Grasbouquets), z. B. aus StipapennataL. für sich, entweder naturfarbig, oder blaß
gebleicht, oder verschieden gefärbt, oder mit andern Gräsern gemischt, wie Pennisetum longistylum Hort., Agrostis
[* 26] pulchella
Kunth.,
Briza
[* 27] maximaL. und mediaL. u. a. Sie zeichnen sich durch große Leichtigkeit aus,
leiden aber an einer gewissen Eintönigkeit.
Augustabouquets sind aus weißgebleichten Rispen des höchst zierlichen Nebelgrases (AgrostisnebulosaBoiss.) und Stoffblumen,
wie Klatschmohn, Cyanen, Adonisröschen u. a. zusammengesetzt; Victoriabouquets ausschließlich aus weißgebleichten
Gräsern verschiedener Art, vorzugsweise aus Agrostispulchella Kunth.;
Makartbouquets aus den federbuschartigen, silberglänzenden Rispen des Pampasgrases (Gyneriumargentum
Nees.)
und Fiederpalmenwedeln.