364 als Entomologe einen
Namen gemacht hat. Er schrieb: «Naturgeschichte der
Insekten»
[* 2] (Berl. 1834),
«Naturgeschichte der schädlichen
und nützlichen Garteninsekten» (ebd. 1833),
«Die Behandlung der
Pflanzen im Zimmer und in kleinen Gärten» (2. Aufl., ebd.
1855),
und zusammen mit C. Bouché: «Die Blumenzucht in ihrem ganzen
Umfange» (2. Aufl., 3 Bde.,
ebd. 1854-56). –
KarlDavidBouché, geb. 1809, trat 1831 in den königlich botan.
Garten
[* 3] als
Gehilfe ein, kam 1837 als Obergärtner nach der Pfaueninsel bei
Potsdam
[* 4] und wurde 1843
Inspektor des königlich botan.
Gartens zu
Berlin.
[* 5] Er war ein ausgezeichneter Pflanzenkenner und hat sich große Verdienste umdie Hebung
der
Berliner
[* 6] Gärtnerei erworben. Er starb Seine
Söhne sind
KarlFriedrichBouché, königlich sächs. Gartendirektor
im
GroßenGarten zu
Dresden,
[* 7] und
KarlFriedrichJuliusBouché, früher Garteninspektor am königlich botan.
Garten zu Poppelsdorf
bei
Bonn,
[* 8] jetzt Inhaber einer bedeutenden Orchideengärtnerei zu
EndenichbeiBonn. Dieser veröffentlichte
«Monatsschrift des Gartenbauvereins zu
Bonn» (mehrere Jahrgänge); «Der Gemüsebau» (2. Aufl.,
Lpz. 1885) und das von seinem
Vater verfaßte, nach dem
Tode desselben mit neuern Zusätzen versehene Werk
«Bau und Einrichtung
der Gewächshäuser»
(Bonn 1887).
(spr. buscheh),François, franz.
Maler, geb. zu
Paris,
[* 9] war
Schüler des Malers Lemoine, bereiste darauf kurze Zeit
Italien,
[* 10] wurde 1734 mit seinem Gemälde
Rinaldo und
Armida Mitglied der
PariserAkademie, 1765 ihr Direktor und erster Hofmaler. Er starb hat sowohl religiöse,
mytholog. und poet. Scenen, wie
Allegorien, Porträte,
[* 11] Landschaften,
Tiere, Architekturstücke und
Stillleben
gemalt; ferner
Arbeiten dekorativer und kunstgewerblicher Art. Boucher ist der eigentliche
Maler der sinnlichen Lüsternheit und
charakterlosen
Anmut, wie sie das Zeitalter
Ludwigs XV. kennzeichnen.
Rein und naiv sind meist nur seine Kinderdarstellungen. Er wurde als
«Maler der Grazien» bis an sein Lebensende
gefeiert; nur Diderot bekämpfte ihn als unnatürlich und sittenlos. Die meisten seiner zahllosen
Bilder sind im Louvre; so:
Venus in der Schmiede
Vulkans (1732), Diana nach dem
Bade (1742; s.
Tafel:
Französische KunstV,
[* 1]
Fig. 7),
Jupiter und Kallisto,
Raub der Europa;
[* 12]
deCrevècoeur de Perthes (spr. buscheh dĕ krähwköhr dĕ pert), Jacques, franz.
Schriftsteller, geb. zu Rethel, wurde von Napoleon I. mit zahlreichen Sendungen nach
Italien,
Dalmatien,
Ungarn,
[* 15]
Osterreich und
Deutschland
[* 16] beauftragt. Nach der Restauration entfaltete er als
Präsident der
Sociétéd'Emulation in
Abbeville eine ausgedehnte wissenschaftliche Thätigkeit und starb zu
Amiens.
[* 17] Er veröffentlichte die «Opinion de M.Christophe» (4 Bde., 1831–34),
worin er in freihändlerischem
Sinne nationalökonomische
Fragen behandelte. Bekannter wurde B.s
Name durch das Werk
«Dela création,essai sur la origine et laprogression des êtres» (5 Bde., Par.
1839–41). Das meiste Aufsehen unter seinen wissenschaftlichen
Arbeiten erregten die «Antiquités celtiques et antédiluviennes»
(3 Bde., Par. 1846–65) und
«Del'homme antédiluvien et de ses œuvres» (ebd. 1860; 2. Aufl. 1865). Geschätzt
sind noch B.s
Reisebeschreibungen, wie «Voyageà Constantinople parl'Italie, la Sicile et la Grèce» (2 Bde., Par.
1855),
«Voyage en Danemark, en Suède, enNorwége, par la Belgique et laHollande» (ebd. 1858),
«Voyage en Russie» (ebd. 1859),
«Voyage en Espagne et enAlgérie» (ebd. 1859). Ferner schrieb er «Les masques, biographesansnom» (5 Bde.,
Par. 1861–64) und
«Sousdix rois, souvenir de 1791 à 1860» (8 Bde.,
ebd. 1862–67). Eine höchst scharfsinnige psychol.
Studie ist «Des Idées innées de la mémoire et de l'instinct» (Par.
1867). –
(spr. busch-), ein
Verfahren der Holzkonservierung (s. d.). ^[= in der Rechtssprache die zur Erledigung eines einheitlichen Zweckes dienende geordnete Reihenfolge ...]
1)
Bezirk im schweiz. Kanton Neuenburg
[* 19] (Neuchâtel), hat (1888) 13057 E., darunter 728 Katholiken
und 7 Israeliten in 15 Gemeinden. –
2) Hauptstadt des
Bezirks in 516 m Höhe, am rechten Ufer der Reuse, über die hier 2
Brücken
[* 20] und 1 Eisenbahnviadukt von 11
Bogen
[* 21] führen, an der Linie Lausanne-Neuenburg-Neuenstadt der Westschweiz.
Bahnen (1,5 km vom Bahnhof), hat (1888) 1769 E., darunter 99 Katholiken,
Post,
Telegraph,
[* 22] ein altes Schloß, eine
Kirche, ein
Stadthaus,
Kattundruckerei, Forellenfischerei und bedeutenden
Weinbau (berühmten
Rotwein). Boudry ist der Geburtsort von
Jean PaulMarat. In der Nähe bei dem
Weiler Trois-Rods eine große Stalaktitenhöhle. Die
bemerkenswertesten Punkte der fruchtbaren Umgebung sind das
WeindorfCortaillod (1300
E.), der Flecken
Colombier (1881 E.), ein eidgenössischer Waffenplatz, dessen altes Schloß gegenwärtig als
Kaserne dient, und die wilde
Klus der
Gorges de la Reuse.
(spr. bueh),Ami, Geognost, geb. zu
Hamburg,
[* 23] entstammte einer franz. Emigrantenfamilie, studierte
in Genf,
[* 24]
Paris, Edinburgh und
Berlin. Nachdem er vier
Sommer in
Schottland verlebt hatte, wurde er mehreremal zum
Präsidenten der von ihm mitbegründeten
Geologischen Gesellschaft zu
Paris gewählt und durchforschte bis 1839 England und
Irland,
Frankreich, die
Alpen,
[* 25]
Belgien,
[* 26]
¶
das «Mémoire géologique sur l'Allemagne» (ebd. 1823; deutsch von Leonhard,
Frankf. a. M. 1829),
vor allem aber «La Turquie d'Europe» (4 Bde.,
Par. 1840),
«Recueil d'itinéraires dans la Turquie d'Europe» (2 Bde.,
Wien 1850) und «Guide du géologue-voyageur» (2 Bde., Par.
1836). Seit 1848 Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien, veröffentlichte er in den «Sitzungsberichten» und «Denkschriften»
derselben Monographien, teils zur Kunde der geognost. Verhältnisse des österr. Kaiserstaates, teils über
vulkanische und meteorolog. Erscheinungen.