den die
Akademie ausgesetzt hatte, und ward 1847 von dieser zum Mitgliede aufgenommen. B.s lyrische
Dichtungen, von denen die
meisten sich auch in «Samlade Skrifter» (6 Bde.,
Stockh. 1856-81) finden, sind anmutig und gefühlvoll; in der technischen Behandlung der
Sprache
[* 2] ist er
Meister. Einige von
seinen
Gesängen sind mit Melodien von
Geijer,
Lindblad u. a. sehr bekannt geworden. Als Dramatiker hat
er sich in «En Majdag i Wärend» versucht. Seine wissenschaftlichen
Studien und
Arbeiten erstreckten sich vorzugsweise auf
vergleichende Sprachwissenschaft, insbesondere auf die ital.
Sprache und Litteratur sowie auf die rhätoroman.
Mundarten. Das
Studium der ital. Dichter, von denen erTassos «Befreites
Jerusalem»
[* 3] (1842-51) und
Dantes
«Göttliche Komödie» in ausgewählten
Stücken (1846-51) ins
Schwedische übertrug, blieb auf die Form seiner
Poesien nicht
ohne Einfluß. Von seinen übrigen
Schriften sind eine Gedächtnisrede auf Prinz Gustav (2. Aufl. 1852), litterarhistor. Monographien
in den
Schriften der schwed.
Akademie und die
Biographie seines Schwiegervaters E.
Tegnér (1847, auch deutsch)
zu erwähnen, letztere als Einleitung der von Böttiger veranstalteten Gesamtausgabe der Werke
Tegnérs. Eine Auswahl von B.s Gedichten
erschien deutsch zu
Stockholm
[* 4] 1844.
Karl Aug., Archäolog, geb. zu
Reichenbach
[* 5] im sächs. Vogtlande, widmete sich zu
Leipzig
[* 6] philol.
Studien, lebte hierauf seit 1781 als Hauslehrer zu
Dresden,
[* 7] ward 1784 Rektor zu Guben,
[* 8] 1790 in
Bautzen
[* 9] und im Okt. 1791 Direktor
des Gymnasiums zu
Weimar,
[* 10] wo er namentlich in nähere
Beziehungen zu
Wieland trat. 1804 folgte Böttiger einem Rufe als Studiendirektor
der kurfürstl.
Pagen nach
Dresden, wo er 1814 zum Studiendirektor bei der königl. Ritterakademie
befördert und ihm zugleich die Oberinspektion über das Museum der
Antiken und die Mengsschen
Gipsabgüsse übertragen ward. 1821 ward
er zwar seiner
Stelle als Studiendirektor entbunden, verblieb aber im Genusse seines vollen Gehalts. 1832 wurde er Mitglied
des französischen
Instituts und starb in
Dresden. In
Weimar veröffentlichte Böttiger eine Reihe wissenschaftlicher
Arbeiten, darunter eins seiner Hauptwerke: «Sabina oder Morgenscenen im Putzzimmer einer reichen Römerin» (Lpz.
1803; 3. Aufl., bearbeitet von K. Fischer,
M.-Gladbach 1878) und «Griech. Vasengemälde» (Heft 1-3, Weim.
u. Magdeb. 1797-1800),
«Amalthea oder Museum der Kunstmythologie» (3 Bde.,
Lpz. 1821-25) und «Ideen zur Kunstmythologie»
(Bd. 1,
Dresd.
u. Lpz. 1826; Bd. 2, bearbeitet
von Sillig, 1836). Seine zahlreichen Gelegenheitsschriften und zerstreuten
Aufsätze wurden von Sillig in «Opuscula et
carmina latina»
(Dresd. 1837) und
«KleineSchriften archäol. und antiquarischen
Inhalts» (3 Bde., ebd. 1837-38) zusammengestellt.
Aus B.s Nachlaß gab sein Sohn
Karl Wilhelm Böttiger «Litterarische Zustände und
Zeitgenossen»
(2 Bde., Lpz. 1838) heraus und schrieb:
«K. A. Böttiger, eine biogr.
Skizze» (ebd. 1837). B.s brieflicher Nachlaß ist auf der
DresdenerBibliothek.
Karl Wilh., Geschichtschreiber, Sohn des vorigen, geb. zu
Bautzen, studierte in
LeipzigTheologie
und
Philologie, in Göttingen
[* 15] Geschichte und habilitierte sich 1817 zu
Leipzig, wo er 1819 eine außerord. Professur der Geschichte
erhielt. Seine Habilitationsschrift über
«Heinrich den Löwen»
[* 16] gab er 1819 als ausführlichere
Biographie
heraus. 1821 ging Böttiger als ord. Professor nach
Erlangen,
[* 17] wo er 1822 auch zweiter Universitätsbibliothekar wurde und starb.
B.s ausgedehnte litterar. Thätigkeit war mehr auf gemeinverständliche Geschichtsdarstellung als auf eigentliche Forschung
gerichtet; am verbreitetsten war seine
«Allgemeine Geschichte für Schule und Haus» (1824; 12. Aufl., Frankf.
1856). Für
Heerens und Ukerts «Geschichte der europ.
Staaten» schrieb er eine schwache «Geschichte des Kurstaats und Königreichs
Sachsen»
[* 18] (2 Bde., Hamb.
1830-31, 2. Aufl. hg. von
Flathe, 3 Bde., Gotha
[* 19] 1867-73).
Meerbusen, der nördl.
Teil der Ostsee im N. der
Ålandsinseln, im W. durch
Schweden,
[* 20] im O. durch
Finland begrenzt, breitet sich etwa von 60 bis 66° nördl.
Br. aus, ist 675 km lang, 150-240 km breit und im W.
tiefer als im O. Im Öregrundsund oder
Südquarken finden sich
Tiefen bis 300 m, der nördl.
Teil ist seichter und selten unter 100 m
tief, die größte bekannte
Tiefe der eigentlichen Bottnischen See beträgt 271 m. An seinen Gestaden und in seinem Innern
befinden sich viele kleine
Inseln, Sandbänke, Felsen und Klippen,
[* 21]
Skären genannt, wodurch die Schiffahrt auf demselben und
besonders an seinem Eingange aus der Ostsee gefährlich wird.
Der nördliche, kleinere und schmalere
Teil des
Meerbusens wird von den Anwohnern
Botten-Viken, der südl.
Botten-Hafvet genannt. Beide sind durch die schmale 75 km breite
Quarkenstraße zwischen den Orten
Umeå und
Nikolaistad verbunden.
Die vielen
Gewässer aus
Schweden und
Finland bewirken die Aussüßung des Wassers des Bottnischer Meerbusen, namentlich gegen N. (auch in
bedeutenden
Tiefen nicht über 0,75 Proz. Salzgehalt). Im Winter friert er mitunter zu, sodaß man aus
Schweden nach
Finland auf
Schlitten fahren kann. (S.
Ålandsinseln.) Seit Jahrhunderten ist das Wasser an den
Küsten im Rückgang
begriffen; die allmähliche
Hebung
[* 22] des
Bodens ist auf etwa 1,4 bis 1,6
m in 100 Jahren berechnet. Infolgedessen
verseichten die
Buchten und die Hafenorte müssen weiter ins
Meer vorrücken. So befindet sich
Björneborg bereits an der dritten
Stelle.
Gemeinde im
Kreis
[* 23] Recklinghausen
[* 24] des Reg.-Bez.
Münster,
[* 25] an den Linien Wanne-Sterkrade, Bottrop-Frintrop (4,10 km,
Nebenbahn,
nur für Güterverkehr), Osterfeld-Rheine-Quakenbrück der
Preuß.