gerufenen Privatposten, die sich mit der gewerblichen
Bestellung der dem Postzwange oder dem Postregal nicht unterliegenden
Sendungen befassen, gehören gleichfalls in das Gebiet des Botenwesen (S.
Briefträger und
Bestellung.) -
Vgl. G. von Rittershain,
Die Reichspost der röm.
Kaiser (Berl. 1880);
F. Ilwof, Das Postwesen in seiner
Entwicklung von den ältesten
Zeitenbis in die Gegenwart (Graz
[* 2] 1880);
Giuseppe, ital.
Roman- und Parabeldichter, geb. 1815 zu
Novara, studierte zu
Turin
[* 3]
Philologie, machte 1848 den
Feldzug gegen
Österreich
[* 4] mit, ward 1849 Professor der ital. Litteratur am
Kolleg zu Cortemilia, dann nacheinander Direktor
der Lyceen von
Lecce, Faenza, Pistoja, Campohasso und Pavia. Er starb Aus der großen Zahl
seiner Erzählungen sind hervorzuheben: «Ricciarda»
(Cagliari 1854),
Andreas und Jan, niederländ.
Maler, um 1610 zu
Utrecht
[* 7] geboren, erhielten den ersten Unterricht in der Zeichenkunst
[* 8] durch ihrenVater, welcher Glasmaler war, und bildeten sich dann in der Schule Abrah. Bloemarts weiter
aus, worauf sie nach
Italien
[* 9] gingen. Hier wendete sich
Andreas der Porträt- und
Genremalerei in der
Weise des
Bamboccio zu, während
Jan die Werke Claude Lorrains zum
Muster wählte.
Andreas malte zuweilen in die Landschaften seinesBruders
die
[* 1]
Figuren.
Die Landschaften sind ausgezeichnet durch die
Harmonie des Ganzen, während die genauere Ausführung der einzelnen
Teile zurücksteht.
Ein herbstlich-gelblicher oder abendlich-glühender
Ton, der zuweilen zu stark erscheint, giebt ihnen einen eigentümlich
elegischen Reiz.
Andreas ertrank zu
Venedig
[* 10] vor 1644, Jan kehrte nach
Utrecht zurück, wo er starb.
Geschätzt sind auch
Blätter, welche sie in Ostades
Manier geätzt haben, insbesondere die von Jan Both, etwa 15 an Zahl.
Friedr.,Graf von, bayr.
General der Infanterie, geb. zu
München,
[* 15] trat 1827 als
Junker in das 2. bayr.
Artillerieregiment ein, nahm aber bereits 1833 als
Lieutenant seinenAbschied, um in griech. Dienste
[* 16] zu
treten. Nach einer halbjährigen Dienstzeit daselbst (1834) zum Hauptmann befördert, zeichnete er sich bei den
Gefechten
von Petrowuni, Porto Quaglio und Calamata gegen die aufrührerischen Messenier und Mainoten durch Tapferkeit und Intelligenz
aus.
Nach achtjährigem Verbleiben in
Griechenland
[* 17] wurde Bothmer als Oberlieutenant wieder in bayr.
Dienste aufgenommen. 1847 wurde er Hauptmann und 1848
Adjutant des Feldmarschalls Prinzen
Karl vonBayern.
[* 18] Bis 1866 zum Generalmajor
avanciert, führte Bothmer die bayr. Artilleriereserve in dem Mainfeldzuge und nahm in
dieser
Stellung an den
Gefechten bei Kaltennordheim,
Kissingen
[* 19] u. s. w. Anteil. 1870 überschritt er als Generallieutenant und
Commandeur der 4. bayr. Division zuerst die franz.
Grenze, hatte bei
Weißenburg
[* 20] die
Avantgarde der deutschen III.
Armee, wobei er sich den königlich bayr.
Militär-Max-Joseph-Orden
erwarb, und konnte durch seine
Führung bei Wörth,
[* 21]
Sedan
[* 22] und vor
Paris,
[* 23] besonders bei der
Abwehr der
Ausfälle13. Okt. und
den Erfolg in wirksamster
Weise vorbereiten. Nach dem Feldzuge wurde er 1873
Inspecteur der
Artillerie und
des
Trains und 1877
General der Infanterie. 1883 erhielt Bothmer den erbetenen
Abschied und starb in
München, wo er zurückgezogen
lebte,
Stadt am Clyde in der schott.
GrafschaftLanark, 12½ km. im SO. von
Glasgow,
[* 24] hat 1520 E. Nahe dabei die großartigen
Ruinen von
Bothwell-Castle, wohin der
Graf von Bothwell die Konigin Maria
Stuart entführte.
James Hepburn,
Graf von, der Gemahl Maria
Stuarts, war geboren um 1536. Im Grenzkampf gegen England unter
Jakobs V.
Witwe, Maria von Guise, dann in
Frankreich und wieder in
Schottland hatte er bereits für die Sache der
Maria
Stuart gefochten, als er 1562 von dem
RegentenSchottlands, Murray, unter dem
Verdachte, er habe Maria entführen wollen,
angeklagt und eingekerkert wurde, aber nach
Frankreich entkam. Als Maria mit ihrem Gatten
Darnley zerfiel, suchte sie bei Bothwell, der
nun wieder nach
Schottland kam, Hilfe und entbrannte bald in heftiger Leidenschaft zu dem schönen
Manne,
die sie dazu fortriß, diesem und seinen Freunden ihren Gatten in die
Hände zu liefern. Am wurde
Darnley auf B.s
Anstiften ermordet, der bereits 15. Mai, nachdem er von der
Anklage des
Mordes freigesprochen worden war, Maria als Gattin heimführte.
EinAufstand der darüber empörten Lords war die Folge. Die Königin mußte sich 15. Juni bei Carberryhill
den Lords ergeben, Bothwell entkam. Nachdem er auf den
Orkney-Inseln den Parteikrieg fortgesetzt hatte, floh er nach
Norwegen,
[* 26] wurde
dort ergriffen und nach
Dänemark
[* 27] gebracht, zwar nicht den
Schotten ausgeliefert, aber auf der seeländischenBurgDragsholm bis zu seinem
Tode (1578) gefangen gehalten. Die
Annahme, er sei in Malmö
[* 28] gestorben, wo heute noch ein
Turm
[* 29] als Ort
seines
Todes gezeigt wird, ist unrichtig. -
Vgl. Petrick, Zur Geschichte des
Grafen Bothwell (Petersb. 1814);