System geordnet werden, nachdem sie durch
Vergiftung vor Insektenfraß geschützt worden sind. Die großen Herbarien sind gegenwärtig
ebenso wie die botan.
Institute gewöhnlich mit den botan. Gärten verbunden und durch zweckmäßige Einrichtungen
leicht zugänglich gemacht. Das größte Herbarium befindet sich in Kew bei
London,
[* 2] dasselbe enthält auch das Herbarium Linné's.
In
Deutschland
[* 3] befindet sich ein sehr umfangreiches Herbarium zu
Berlin
[* 4] und außerdem sind an fast allen
Universitäten derartige
Sammlungen vorhanden.
Außer Herbarien giebt es noch andere Botanische Sammlungen, so z. B. Samen-
und Fruchtsammlungen, Holzsammlungen; ferner Sammlungen, in denen die
Pflanzen nicht in getrocknetem Zustande, sondern als
Spirituspräparate aufbewahrt werden.Alle pflanzlichen Objekte, die Gegenstand der botan. Forschung,
des Unterrichts, oder die für
Industrie, Land-, Forstwirtschaft u. s. w. von Interesse sind, können
Bestandteile der Botanische Sammlungen bilden.
Derartige Sammlungen finden sich neben den Herbarien ebenfalls an fast allen
Universitäten,
land- und forstwirtschaftlichen
Schulen u. s. w. Die reichhaltigsten Botanische Sammlungen finden sich jedenfalls
im
Britischen Museum in
London und in dem
Garten
[* 5] zu Kew; in
Deutschland sind die im
Botanischen Museum zu
Berlin aufgestellten die umfangreichsten.
so von
JosephBanks, dem Begleiter Cooks, wegen des botan. Reichtums ihrer
Küsten benannt, ist eine der geräumigsten
Baien an der Ostküste
Australiens. Sie liegt unter 34° südl.
Br. und 151° 11' östl. L. von Greenwich,
gehört zu Neusüdwales (s. d.) und hat, wenn auch einen bequemen Eingang zwischen
den
VorgebirgenBanks und Solander, nur geringe
Tiefe. Die Umgegend ist niedrig, sandig und morastig und wird von den hier mündenden
Flüßchen Cook und St.
Georges bewässert.
Cook entdeckte die
Bai 1770. Die brit. Regierung beschloß auf seine
Schilderung hin 1787, die Umgegend derselben Verbrechern
zum Aufenthalte anzuweisen, und bereits 1788 landete
Arthur Philipps mit 1011
Menschen, darunter 756 Deportierte, in der Botanybai, fand
aber diese zu einer
Niederlassung ungeeignet, und verlegte daher die
Kolonie weiter nördlich an die
BaiPort-Jackson, wo er die Stadt
Sydney-Cove gründete. Jetzt führt von
Sydney
[* 6] (s. d.) eine Pferdebahn nach dem nur 8 km entfernten
Dörfchen Botany, einem beliebten Ausflugsort mit zahlreichen Villen reicher Kaufleute.
(Botanybaiholz). Unter diesem
Namen kommen verschiedene Hölzer in den
Handel, so z. B.
das aus
Ostindien,
[* 7]
Mauritius und
Madagaskar
[* 8] stammende
Holz der
[* 9] Dalbergia latifolia Roxb.,
eines zu den Papilionaceen gehörigen
Baums; es hat anfangs eine blauschwarze, später eine tiefschwarze
Farbe, wird auch ostindisches
Rosenholz, engl.
Blackwood
(Schwarzholz) oder schwarzes Botanyholz genannt. Es ist krumm gewachsen, oft hohl und vollerKnorren,
eignet sich deshalb meist nur zur Verfertigung feiner Drechslerarbeiten. Eine andere, ebenfalls schwarze Art von Botanyholz, die
sich zu feinen Möbeln eignet, soll von der in
Australien
[* 10] heimischen
Acaciamelanoxylon R. Br. (Schwarzholzakazie) abstammen;
noch eine andere Art in Scheiten und Brettern zu uns kommendes Botanyholz soll von austral.
Casuarinaceen geliefert
werden.
Heinrich, Tenorist, geb. zu
Hamburg,
[* 11] wo er (ursprünglich Droschkenkutscher) auf Veranlassung des
Theaterdirektors
Pollini ausgebildet wurde und 1883 als Lionel im Stadttheater, dem er seitdem angehört,
debütierte.
Die Schönheit seiner
Stimme, deren volle dramat. Wirkung durch schauspielerische Schwächen beeinträchtigt
wird, hat ihn auf
Gastspielen in
Berlin,
Wien,
[* 12] Köln,
[* 13]
Stuttgart
[* 14] u. s. w. sehr beliebt gemacht.
Otto von,
Graf von
Henneberg,
Minnesänger, urkundlich seit 1196 auftretend, zog 1197 ins
Heilige Land, wo
er
Beatrix, die Tochter und reiche Erbin Jocelins von Courtenay, heiratete, kehrte 1200 nach
Deutschland zurück, verkaufte 1234 seine
Burg Botenlauben oder
Bodenlaube (s. d.) dem
Bischof von
Würzburg
[* 15] und starb weltflüchtig Ende 1244 als Propst in
dem von ihm gestifteten
Kloster Frauenroda. Unter seinen nicht selten einstrophigen Gedichten, die dem ältern
Minnesang angehören,
sind
Tagelieder, die roman. Einfluß zeigen, und ein
Leich. -
Vgl.
Bechstein, Geschichte und Gedichte des Minnesängers O. v.
Botenlauben (Lpz. 1845);
der
Stab,
[* 16] durch den ein
Bote die Mitteilung seines Herrn einem andern überbrachte.
Bei den Griechen und
Römern
bediente man sich des Botenstab namentlich im Verkehr zwischen der städtischen Obrigkeit und dem Feldherrn. Die Nachricht
wurde auf einen
Streifen Leder geschrieben, der um den
Stab schräg gewickelt wurde. Im Laufe der Zeit
verlor der Botenstab seine eigentliche Bedeutung; er blieb als Heroldsstab (grch. kērykeion;
lat. caduceus, s. d.) in symbolischer Gestalt zurück.
Auch die nordischen
Völker kannten den Botenstab; hier wurde die Nachricht in den geglätteten
Stab mit Runen
[* 17] eingeritzt. Die Eingeborenen
Australiens benutzen 20-30 cm lange, meist zolldicke
Stäbe mit eingeritzten
[* 1]
Figuren als und Geleitbriefe.
Nach Mitteilungen der Reisenden lesen die Eingeborenen diese
Bilderschrift mit der größten Leichtigkeit.
ist die zusammenfassende Bezeichnung aller Einrichtungen zur
Beförderung von Nachrichten und kleinern
Paketen
durch einzelne
Personen, welche die Botengänge zu Fuß oder mit Benutzung anderer Verkehrs- und Beförderungsmittel
zurücklegen.
Vor der Organisation der modernen Posten war das vielgestaltige Botenwesen von hoher Bedeutung für das
Verkehrswesen.
Das heutige hochentwickelte Postwesen hat andere vollkommenere Einrichtungen an dessen
Stelle gesetzt.
Botero - Bothwell
* 18 Seite 53.359.
Private Botengänge bestehen indessen noch heute vielfach auf dem
Lande, namentlich in verkehrsarmen und dünnbevölkerten
Gegenden, meist jedoch zur Besorgung kleinerer Einkäufe in der entferntern Stadt
u. dgl. Eine besondere Einrichtung für
Botengänge, Briefbestellung u. s. w. besteht neben der Post noch jetzt bei vielen
Behörden in den größern
Städten (Gerichtsboten,
Amtsboten, Magistratsboten in
Berlin). Die neuerdings in größern
Städten mehrfach ins Leben
¶
mehr
gerufenen Privatposten, die sich mit der gewerblichen Bestellung der dem Postzwange oder dem Postregal nicht unterliegenden
Sendungen befassen, gehören gleichfalls in das Gebiet des Botenwesen (S. Briefträger und Bestellung.) -
Vgl. G. von Rittershain,
Die Reichspost der röm. Kaiser (Berl. 1880);
F. Ilwof, Das Postwesen in seiner Entwicklung von den ältesten
Zeitenbis in die Gegenwart (Graz
[* 19] 1880);