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Reiche, bis die Chazaren und später die Tataren unter mongol. Fürsten sich seiner bemächtigten. -
Vgl. Sallet, Beiträge zur Geschichte und Numismatik der Könige des Cimmerischen Bosporus [* 2] (Berl. 1866).
Reiche, bis die Chazaren und später die Tataren unter mongol. Fürsten sich seiner bemächtigten. -
Vgl. Sallet, Beiträge zur Geschichte und Numismatik der Könige des Cimmerischen Bosporus [* 2] (Berl. 1866).
(frz., spr. -keh), s. Boskett. ^[= (frz. bosquet), eine Gruppe von Bäumen und Sträuchern in Park- und Gartenanlagen, Lustwäldchen]
(spr. -keh), Pierre François Joseph, franz. Marschall, geb. zu Mont-de-Marsan im Depart. Landes, trat 1829 in die Polytechnische Schule zu Paris, [* 3] 1831 in die Artillerieschule zu Metz [* 4] und wurde 1833 Unterlieutenant in einem Artillerieregiment. Seit 1834 diente er in Algerien, [* 5] wurde 1839 Kapitän, 1842 Bataillonschef bei den Tirailleurs indigènes zu Oran, an deren Spitze er im Mai 1843 eine sehr erfolgreiche Razzia gegen die Flittas ausführte, 1845 Oberstlieutenant, 1847 Oberst eines Linienregiments und übernahm das Kommando der Subdivision zu Orléansville.
Die Republik ernannte ihn im Aug. 1848 zum Brigadegeneral und verlieh ihm das Kommando zu Mostaganem. Mit großer Auszeichnung beteiligte sich Bosquet 1851 an dem Feldzuge gegen die Kabylen. Gegen Ende 1853 kehrte er als Divisionsgeneral nach Frankreich zurück. 1854 erhielt Bosquet das Kommando der 2. Infanteriedivision in der Orientarmee, führte diese von Gallipoli nach Varna und Schumla und berichtete über den Zustand des türk. Heers infolge besondern Auftrags. In der Schlacht an der Alma entschied er durch seine Bewegungen den Erfolg des Tags. Die 1. und 2. Division wurden hierauf zu einem Observationskorps vereinigt, mit dem Bosquet die Belagerung von Sewastopol [* 6] gegen die aus dem Innern der Krim [* 7] andringende russ. Armee zu decken hatte. Seine geschickten Dispositionen trugen wesentlich zum Siege der Verbündeten in der Schlacht von Inkerman bei, indem er den von Übermacht bedrängten Engländern rechtzeitig Unterstützung brachte.
Seit 1855 Befehlshaber des 2. Korps der Orientarmee, zeichnete sich Bosquet bei der Belagerung von Sewastopol in den Angriffen auf den Mamelon vert und den Malakow hervorragend aus; aber infolge einer 8. Sept. erhaltenen Verwundung war er genötigt, nach Frankreich zurückzukehren. Am ward er Senator, 18. März desselben Jahres Marschall. 1858 erhielt er das Kommando des Südwestens (Toulouse) [* 8] von Frankreich. Doch konnte Bosquet infolge seiner Verwundung nicht mehr aktiv auftreten, sondern verfiel in ein langes Siechtum, dem er erlag. -
Vgl. Lettres du maréchal à ses amis, 1837-60 (Pau [* 9] 1879).
ist ein semit. Ortsname, der Festung [* 10] bedeutet. Im Alten Testament (Luther: Bazra und Bozra) heißt so die Hauptstadt Edoms (s. d.), die aber gewöhnlich Sela oder Petra (s. d.) genannt wird. Nur Jerem. 48,24 findet sich ein in Moab. Ein anderes Bosra (grch. und lat. Bostra) kennt man durch Inschriften aus dem Anfang unserer Zeitrechnung; es ist das heutige Busra, eine großartige Ruinenstadt im asiat.-türk. Wilajet Damaskus (Syrien), in der ostjord. Landschaft Hauran, etwa 120 km im S. von Damaskus, am südwestl.
Fuße des Dschebel-Hauran (Alsadamus Mons [* 11] in Auranitis), nach einigen Forschern identisch mit Astarot, das zu Josuas Zeit die Hauptstadt des Königs Og von Basan, dann eine Levitenstadt im Stamme Manasse war. Wahrscheinlicher ist, daß die Stadt als ein Hauptsitz des Kultus der Astarte (s. d.) Bet-Aschera hieß, woraus der Name Bosra entstand. Sie war längst zerfallen, als ein im 1. Jahrh. v. Chr. aus Südarabien ausgewandertes sabäisches Volk aus dem Stamme der Himjariten in Hauran das Reich der Selihiden gründete.
Später fiel die Stadt in den Besitz der Römer. [* 12] An den Wiederaufbau von Bosra 105 n. Chr. unter Kaiser Trajan, dem zu Ehren diese Hauptstadt der röm. Provinz Arabia sich Nova Trajana Bosta nannte, knüpft sich der Aufschwung der Kultur von ganz Hauran und die Bostrenische Ära, nach welcher in den Städten Peräas lange Zeit gerechnet wurde. Unter Kaiser Alexander Severus (222-235) wurde Bosra röm. Militärkolonie, unter Philippus Arabs (244-249) Bischofssitz mit dem Titel Metropolis.
Auf dem Arabischen Konzil zu Bosra wurde 244 der dortige Bischof Beryllus durch Origenes von seiner ketzerischen Ansicht zurückgebracht. Später war Bosra Sitz eines Erzbistums. Bosra ist die natürliche Hauptstadt Haurans, zugleich der Getreidespeicher und die große Marktstätte für die Syrische Wüste, das Arabische Hochland und Peräa. Seine langen Reihen steinerner Buden legen noch jetzt in der Verödung von der frühern Größe und Blüte [* 13] Zeugnis ab. Die Wichtigkeit des Ortes erkannten die Ejubiden-Sultane seit Saladin, als sie die noch vorhandene Citadelle, die stärkste in ganz Syrien, bauten, sowie die Kreuzfahrer, die unter Balduin III. 1147 und Balduin IV. 1182 große Anstrengungen machten, um in Besitz von Bosra (von ihnen Bostrum oder Bussereth genannt) zu kommen.
(frz., spr. -ahsch'), s. Bossenwerk. ^[= Rustika, Bäurisch Werk, heißt eine eigentümliche Vearbeitungsart der Bausteine ...]
(spr. boß-cha), Johannes, holländ. Physiker, geb. zu Breda, studierte in Deventer und Leiden [* 14] Naturwissenschaften, wurde 1857 Assistent am naturwissenschaftlichen Kabinett in Leiden, 1860 Lehrer an der Militärakademie zu Breda, 1863 Schulinspektor, 1872 Lehrer an der Polytechnischen Schule in Delft und 1878 Direktor dieser Anstalt. Seine in holländ. Sprache [* 15] erschienenen Abhandlungen sind auch in Poggendorffs «Annalen» in deutscher Übersetzung veröffentlicht; sie betreffen: die Ermittelung der Schallgeschwindigkeit auf kurze Strecken, den Ausdehnungskoefficienten des Quecksilbers, die Ursache der galvanischen Polarisation, [* 16] das Wärmeäquivalent, die Messung der elektromotorischen Kraft [* 17] im allgemeinen sowie des Daniellschen Elements, die Wärmeentwicklung des galvanischen Stroms und endlich die mechan. Theorie der Elektrolyse. [* 18] Groß sind seine Verdienste auch in der Telegraphie; schon 1855 wies er die Möglichkeit des gleichzeitigen Gegensprechens und Doppelsprechens auf demselben Draht [* 19] nach und konstruierte entsprechende Apparate.
oder Rondebosse nennt man, im Gegensatz zu den auf einer wirklichen oder gedachten Unterlage dargestellten halberhabenen [* 1] Figuren, die Ausführung von [* 1] Figuren in runder, von allen Seiten freier Form, als Büsten, Statuen u. s. w. Das Wort Bosse ist zwar im 16. Jahrh. als Fremdwort (ital. bozza) ins Deutsche [* 20] eingeführt worden, gehört etymologisch aber zu dem altdeutschen Worte pôzan, bôzen (got. bautan), das Schlagen bedeutet.
älteres Hohlmaß im schweiz. Kanton Neuenburg, [* 21] bei Kalk 300 l, bei Wein 914 l.
(spr. boss'), Abraham, franz. Kupferstecher und Radierer, geb. 1611 zu Tours, [* 22] gest. daselbst 1678;
seine zahlreichen Blätter sind namentlich kulturgeschichtlich interessant. Bosse schrieb: «Traité des manières de graver sur l'airain par le moyen des eaux-fortes» (Par. 1645; deutsch, Nürnb. 1652 u. ö.) und Abhandlungen über Perspektive und Geometrie. ¶
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Vgl. Duplessis, Catalogue de l’œuvre d’Abraham Bosse (Par. 1859): Valabrègun, Abraham Bosse (ebd. 1892).
Jul. Rob., Staatsmann, geb. in Quedlinburg, [* 24] studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Heidelberg, [* 25] Halle [* 26] und Berlin [* 27] und wurde 1858 Gerichtsassessor. Von 1861 bis 1868 war er gräflich Stolberg-Roßlaischer Kammerdirektor und Konsistorialassessor in Roßla, trat 1868 in den preuß. Staatsdienst zurück und wurde Amtshauptmann in Uchte in Hannover, [* 28] 1870 Konsistorialrat im hannov. Konsistorium, zugleich Justitiar des Provinzialschulkollegiums, und 1872 Oberpräsidialrat in Hannover. 1876 wurde Bosse als vortragender Rat in das Kultusministerium in Berlin, 1878 in gleicher Stellung in das Staatsministerium berufen und wurde 1881 Direktor, 1889 Unterstaatssekretär im Reichsamt des Innern.
Als solcher leitete er die wirtschaftliche Abteilung desselben und war insbesondere bei der Ausarbeitung und parlamentarischen Vertretung der socialpolit. Gesetzgebung beteiligt. Bei der Wiedereinberufung des Staatsrats im Febr. 1890 zur Vorbereitung der Arbeitsschutzgesetzgebung wurde er zum Staatssekretär desselben und im Jan. 1891 zum Staatssekretär des Reichsjustizamts und als solcher zum Vorsitzenden der Kommission für die Bearbeitung des Entwurfs eines Bürgerl.
Gesetzbuchs für das Deutsche Reich ernannt. Nach dem Rücktritt des Ministers Grafen Zedlitz-Trützschler übernahm er das preuß. Unterrichts- und Kultusministerium. Mit Eifer nahm er sich auch außeramtlich der Interessen des Beamtenstandes an und ist seit 1882 Herausgeber der «Monatsschrift für deutsche Beamte» (Grünberg). [* 29] In Gemeinschaft mit Woedtke bearbeitete er einen Kommentar zum Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetz (2 Tle., Lpz. 1890‒91 u. ö.). Andere Schriften von ihm: «Grundzüge konservativer Politik. In Briefen konservativer Freunde über konservative Partei und Politik in Preußen» [* 30] (anonym, Berl. 1868),
«Die Vorbildung zum höhern Verwaltungsdienst in den Deutschen Staaten, Österreich [* 31] und Frankreich» («Schriften des Vereins für Socialpolitik», Bd. 34, Lpz. 1887).