auch
Ulexit, Tiza,
Hydroboracit, Hayesin,
Borocalcit,
Boraxkalk,
Tinkalcit, afrikanischer
Rhodicit genannt, 2 B5CaNaO9 + 15 H2O, Mineral, findet sich an verschiedenen Orten; von technischer Bedeutung ist
ein Lager,
[* 5] das in der Salpeterregion zu
Iquique in
Chile
[* 6] liegt. Der Boronatrocalcit bildet dort zu
Tage stehende
Ablagerungen von sandiger
Struktur, die reichlich mit
Knollen
[* 7] von
Haselnuß- bis Walnußgröße durchsetzt sind; letztere haben auf dem
Bruche ein strahlig krystallinisches Gefüge und zeigen grauweiße
Farbe. Er enthält stets Einschlüsse von Kochsalz,
Gips,
[* 8] schwefelsaurem Natrium und andern
Salzen. Der Boronatrocalcit ist ein wichtiges Rohmaterial bei der Fabrikation des
Borax
[* 9] und macht der
toscan.
Borsäure stark Konkurrenz. Wert 23 M. der Doppelcentner.
(spr. borrosch), zwei Ortschaften in
Ungarn.
[* 10] Die eine, deutsch
Weindorf genannt, im
PesterKomitat, 7 km nordwestlich
von
Altofen, hat (1890) 1117 kath. deutsche E. und bedeutenden
Weinbau. - Die andere, eine alte, auch geschichtlich denkwürdige
Groß-Gemeinde im
AraderKomitat, links an der
WeißenKörös und den Linien
Arad-Gurahoncz-Jószashely und
Boros-Csermö der
Vereinigten
[* 11]
Arader und
Csanáder Eisenbahnen, ist Hauptort des gleichnamigen Stuhlbezirks Boros-Jenö (31802 E.) und hat
(1890) 5126 meist rumän. E. (1806 Magyaren, 115 Deutsche)
[* 12] kath.
und griech.-orient. Konfession, ist
Standort des 3.
Bataillons des 4. ungar. Landwehrregiments, hat Post,
Telegraph, vortrefflichen Getreidebau, sehr gute Wiesen, große Waldungen,
Wein- und Obstbau. - Noch im 17. Jahrh. war der
Ort eine blühende, volkreiche Stadt, in der die siebenbürg.
Fürsten öfter
Hof
[* 13] hielten.
In den Türkenkriegen zerfiel der Ort. Boros-Jenö war bis zu Ende des 18. Jahrh.
der Sitz eines griech.-orient.
Bischofs, der sodann nach
Arad übersiedelte. Das alte Schloß, an der
WeißenKörös gelegen, wurde zuerst 1552 und dann wiederholt von den
Türken erobert und verloren; zuletzt erhielten sie es vom Fürsten
Bethlen Gabor im Tauschwege und blieben daselbst bis 1686; in diesem Jahre eroberte es Siegbert Heister
dauernd zurück. Während der Türkenherrschaft war auch Sitz eines Paschas. - Mit «Boros»,
soviel als «Weinort», giebt es in
Ungarn noch: Boros-Sebes,
Klein-Gemeinde im
AraderKomitat und Hauptort eines Stuhlbezirks
(31041 E.), rechts der
WeißenKörös, an der Linie
Arad-Gurahoncz der
VereinigtenArader und
Csanáder Eisenbahnen, hat (1890) 1862 rumän.
und magyar. E. Boros-Telek,
Klein-Gemeinde im
Central-Stuhlbezirk des
KomitatsBihar, hat 409 rumän. E.
(engl., spr. börro), ursprünglich eine befestigte
Stadt. Im heutigen
Sinne spricht man von Municipal Boroughs,d. i.
Städten
mit städtischer Organisation, und von Parliamentary
Boroghs,d. i.
Städten, die im Parlament vertreten sind.
Städte von größerer Bedeutung werden in der Regel
als Cities bezeichnet. Der
Ausdruck Rotten Boroughs («verfaulte
Städte») wurde zur Zeit der Reformagitation vielfach als Bezeichnung
für die herabgekommenen Ortschaften angewandt, die trotz ihrer lächerlich kleinen Einwohnerzahl einen oder zwei
Abgeordnete
wählten. Unter
Pocket Buroughs («Taschenstädte») verstand man die Ortschaften, in
welchen ein mächtiger Grundbesitzer thatsächlich dieWahl bestimmte (er hatte gleichsam die Ortschaft
in der
Tasche).
1)
Kreis
[* 15] im südöstl.
Teil des russ. Gouvernements Nowgorod, hat 10 533 qkm, 128 428 E., viele Seen,
Wälder, Steinkohlenlager,
wenig
Ackerbau und Viehzucht,
[* 16] Holzindustrie,
Schiffbau, Ziegeleien, Kalksteinbrüche und
Töpfereien. -
2) Kreisstadt im
Kreis Borowitschi, 220 km östlich von Nowgorod, an der
Msta, die hier viele
Stromschnellen und Wasserfälle bildet,
und an der Zweigbahn Uglowka-Borowitschi der
Nikolai-Bahn (Petersburg-Moskau), hat (1889) 10944 E., 8
Kirchen, 10 Kapellen, Mädchenprogymnasium,
Schiffbau, Leinwandfärberei und -Druckerei,Töpferei,
Handel mit Leinwand, Leder und Holz.
[* 17] Borowitschi dient seiner
gesunden und schönen
Lage wegen als Sommeraufenthalt der
Petersburger.
russ. Borovyja Ozera, sechs Salzseen im russ.-sibir.
Gouvernement
Tomsk, im Südostwinkel des Kreises
Barnaul, nämlich der Malinowsche, der
Große und
Kleine Lomowsche, der Kotschkowatoj,
der Borowsche und Wschiwsche See.
Der größte von ihnen, der Malinow-See, ist 20 km lang, die übrigen
sind weit kleiner. Am salzhaltigsten sind der Borowsche und der
Kleine Lomow.
Aus den Seen wurde 1887 etwa 1 Mill. Pud
Salz
[* 18] gewonnen.
1)
Kreis im nördl.
Teil des russ. Gouvernements Kaluga, hat 1664,6 qkm, 81000 E.,
Acker- und
Gartenbau.
- 2) Kreisstadt im
Kreis an der Protwa und an der alten Poststraße von
Moskau
[* 19] nach Kaluga, ungefähr in der Mitte zwischen
beiden
Städten, hat (1889) 10091 E., Post und
Telegraph, Trümmer ehemaliger Befestigung, 9
Kirchen, Obst- und
Gartenbau,
Seiden-,
Segeltuchfabrik,
Handel mit Leinsamen, Hanf,
Honig und Leder. Borowsk bestand schon im 13. Jahrh. und hat
seinen
Namen nach dem die Stadt umgebenden
Walde (bor) erhalten. Etwa 3 km von Borowsk liegt das Pafnutjewsche
Kloster, bei dem zweimal
im Jahre (8. Sept. und am 9. Freitage nach
Ostern) Jahrmärkte stattfinden.
Odoardo, ital.
Maler, geb. 1834 zu Pisa,
[* 20] studierte in
Florenz
[* 21] unter
Bianchi. Für sein erstes bedeutenderes
Gemälde: Lorenzo il Magnifico flüchtet sich in die
Sakristei des
Doms (1859), erhielt er die goldene
Medaille. 1859 machte
er den Feldzug mit;
Größern Beifall hatten: Der (angekauft vom Fürsten von Cavignano),
Inneres der
Kirche von Sta. Monica,
Christliche Vestalin, Verzückung der heil.
Therese, Die Nonne, Maria
Stuart. Außerdem schuf er treffliche Porträte
[* 22] und Aquarellbilder.
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