Südende und im
Süden des Tsadsees, ferner im Westen am
Waube. Zu den volkreichsten gehören
Ngornu
(Angornu) und Gudschba mit 20000 E.,
Maschena und Gummel mit 12000 E.,
Surrikulo mit mehr als 10000 E.,
Borsari mit 7500 E.; ferner in den tributären Landschaften
Logone und Dikoa mit je 15000 E. und Doloo in
Mandara sogar mit 30000 E. Die ehemalige Haupt- und Residenzstadt
Birni oder
Ghasr-Eggomo, am rechten Ufer des
Waube, liegt seit der Zerstörung durch die
Fulbe 1808 in Trümmern.
Geschichte. Bornu war einst ein
Teil des
ReichsKanem (s. d.), das, im 9. Jahrh. gegründet,
seit Ende des 11. Jahrh. mohammedanisch, sich in der ersten Hälfte des 12. Jahrh.
vom
Niger bis zum
Nil, über ganz
Fessan und südlich bis weit jenseit des
Tsad erstreckte. Aus seinen Trümmern gründete der
König
Ali-Dunámami (1472-1505) das eigentliche
Reich Bornu. Dessen Sohn Edriß Katakarmábi (1505-26) eroberte sogar
Kanem wieder,
das nun bis zum Anfang des 19. Jahrh. eine
Provinz von Bornu blieb.
Die höchste
Blüte
[* 2] erreichte Bornu unter Edrih Alaóma (1571-1603), welcher Damerghu, die
Tuareg im NW., die Tibbo
(Tebu) um
Bilma,
die heidn. Grenzvölker der
Budduma, Marghi und
Mandara im S. unterwarf und die
Verbindung mit der
Küste wiederherstellte. Unter
den nachfolgenden friedlichen und üppigen Königen sank jedoch die Macht B.s rasch, sodaß es dem 1808 begonnenen
Angriffe der
Fellata nicht widerstehen konnte. Die Hauptstadt
Birni fiel in deren
Hände, und der schwache
Ahmed ibn
Ali (1793-1810)
verlegte seine Residenz.
Ein frommer
Araber aus
Fessan, Mohammed el-Kanemi, rettete den
Staat durch seinen
Sieg bei
Ngornu, und sein
Sohn Omar (seit 1835) beseitigte die alte Dynastie, indem er den König Ibrahim 1846 ermordete und dessen Sohn
Ali auf dem
Schlachtfelde tötete. Omar residierte in dem von ihm neuerbauten
Kuka, aber ohne den energischen
Geist seines
Vaters, weshalb
nicht nur die nördl.Provinzen von den
Tuareg, wie
Kanem von den Tibbo und dem Beherrscher von
Wadai (s. d.)
bedrängt wurden, sondern auch der
Kern des
Reichs durch innere
Unruhen erschüttert ward. 1853 mußte Omar seinem
BruderAbd
e'-Rahmán weichen, der sich in offenem
Aufruhr des
Throns bemächtigt hatte, aber im Dez. 1854 überwunden und
getötet wurde, sodaß Omar seitdem unbehindert bis zu seinem gegen Ende 1881 erfolgten
Tode herrschte. Bornu wurde 1823 zum
erstenmal von Europäern bereist und zwar von
Denham,
Clapperton, Oudney, Hillmann, Toole; 1852 von Richardson,Barth und
Overweg; 1853 von
Vogel und
Beurmann. Die eingehendste Kenntnis verdanken wir aber
Nachtigal (1871 und 1872). Matteucci und
Massari gehören zu den jüngsten Besuchern des
Landes (1880).
Litteratur.Barth,
Reisen und Entdeckungen in Nord- und Centralafrika (5 Bde.,
Gotha
[* 3] 1855-58);
Rohlfs, Quer durch
Afrika
[* 4] (2 Bde., Lpz. 1874-75);
Dorf im Landkreis und Kanton
[* 5] Metz
[* 6] des
Bezirks Lothringen, 4 km östlich von Metz, ehemals
zum
Besitz der
Bischöfe von Metz gehörig, hat (1890) 1511 E., darunter 100
Reformierte und 56
Lutherische, ein Schloß in Barockstil
und eine Rettungsanstalt für verwahrloste
Kinder. - Borny wird 960 als Burnen in comitatu Metensi erwähnt. Östlich von Borny fand
die
Schlacht des statt, welche von den
FranzosenSchlacht bei Borny, von den
DeutschenSchlacht bei Colombey-Nouilly (s. d.)
genannt wird.
oder Boro-Bodo, pyramidenförmiger, großenteils wohlerhaltener Buddhatempel in der Residentschaft
Kedu auf Java, das merkwürdigste und großartigste Hindubauwerk daselbst, liegt auf dem rechten Ufer des
Progo, unweit der Einmündung des Ello in denselben. Auf einer an jeder Seite 153 m langen
Plattform erheben sich übereinander
fünf 20eckige, von einer 1,50 m hohen Steinmauer umgebene
Terrassen. Die äußerste ist auf jeder Seite 123 m
lang; alle haben in ihrer Mitte ein reichverziertes, überwölbtes
Thor, von dem einige
Stufen zu der nächstobern
Terrasse
hinaufführen, und sind mit architektonischen Zieraten und einer Fülle von Bildhauerwerken ausgestattet.
In der Mitte der innern
Terrasse sind, in drei konzentrische
Kreise
[* 7] geordnet, deren jeder sich einige Fuß über den
nächstuntern erhebt, 72 Dagops (s. d.) errichtet, mit ebenso vielen Buddhabildern.
Ein 6 m hoher, teilweise eingestürzter Dagop mit einer über 4 m hohen
Statue des
Gottes bildet den Mittelpunkt und zugleich
den Gipfel des ganzen, 37,18 m hohen, sich mit seinen vier Seiten an einen teilweise abgetragenen Hügel anlehnenden Bauwerks. 1885 wurden
von dem Ingenieur Yzerman etwa 160 Reliefs mit
Inschriften, die auf das 9. Jahrh. zurückweisen, ausgegraben. Das Material
aller architektonischen und Skulpturarbeiten ist
Trachyt. Der
Name Boro-Budor kann auf
Bara Budha, d. h. großer
Buddha im Sanskrit,
oder auf Boro
Bodo, d. h. altes Boro (Ortsname), zurückgeführt werden. -
Vgl. Crawfurd, On the ruins
of in Java, in den
«Transactions of the Literary
Society of
Bombay»,
[* 8] Bd. 2, Lond. 1823);
Raffles, The history of Java, Bd. 2 (2. Aufl.,
ebd. 1830, mit
Atlas);
[* 9]
Mieling, Prachtuitgave
van Javasche Oudheden (Haag
[* 10] 1852);
Leemans, Boro-Boedoer op het eiland Java
(Leid.
1873).
Alexander, russ.
Komponist, geb. zu
Petersburg,
[* 11] war daselbst Militärarzt, später Professor der
Chemie an der Medico-Chirurgischen
Akademie und starb Borodin beschäftigte sich eifrig mit musikalischen
Studien und
Kompositionen und gilt als
Anhänger der Wagnerschen
Richtung, besitzt aber eine große Selbständigkeit in der
Durchführung von Stimmungen sowohl als Kontrapunktiker wie als
Kolorist. Sein Hauptwerk ist die
Sinfonie in Es-Dur.
Daneben sind zu nennen: eine zweite
Sinfonie in H-moll, die
sinfonische Dichtung «Mittelasien», die
Oper «Prince
Igor» (1887),
ferner Klaviersachen,
Streichquartette u. s. w.
Dorf im
Kreis
[* 12]
Moshajsk des russ. Gouvernements
Moskau,
[* 13] 110 km westlich von
Moskau, an der
Eisenbahn
Moskau-Brest und an der
Straße von Smolensk nach
Moskau, die hier von den Flüßchen Kolotscha (Zufluß der Moskwa),
Wojna und Stonez durchschnitten wird, mit etwa 128 E. und Post. - Zwischen und dem Orte Utiza lieferten die
Russen unter Kutusow Napoleon
I. eine blutige
Schlacht, gewöhnlich
Schlacht an der Moskwa (s. d.) genannt.