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319 mit einem Preise belohnt wurde, ist Bornier allgemein bekannt geworden. Später schrieb er noch die Dramen «Les noces d’Attila» (1880),
«L'Apȏtre» (1881) und verschiedene Erzählungen und Romane.
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319 mit einem Preise belohnt wurde, ist Bornier allgemein bekannt geworden. Später schrieb er noch die Dramen «Les noces d’Attila» (1880),
«L'Apȏtre» (1881) und verschiedene Erzählungen und Romane.
s. Buntkupfererz. ^[= oder ein regulär krystallisierendes, aber meist derbes Erz von einer Mittelfarbe zwischen ...]
span. Badeort, s. Arcos de la Frontera. ^[= Stadt (Ciudad) in der span. Provinz Eadiz, malerisch auf einem 166 m hohen steilen, vom Guadalete ...]
in der
Mark, Dorf und Krongut im
Kreis
[* 2]
Osthavelland des preuß. Reg.-Bez.
Potsdam,
[* 3] am Ruinenberge
nordwestlich von
Potsdam, nahe dem Orangeriehause des
Neuen Palais, hat (1890) mit Gutsbezirk 1252 E., Postagentur,
Telegraph,
[* 4] eine
Kirche, schönes neues
Schulhaus,
Kaiser-Friedrich-Kinderheim und Krippe, und ist nach dem
Tode des
Kaisers
Friedrich, dessen
Domäne dasselbe war, wieder an die kaiserl. Hofkammer gefallen.
Am
südl. Fuße des Pfingstberges das Bornstedter Feld, der große
Exerzier- und Paradeplatz für die Garnisonen
Potsdam und
Spandau.
[* 5]
mächtiges, mohammed. Negerreich im mittlern Sudan, im Innern Afrikas, begrenzt im O. vom Tsadsee, im S. vom Wandalagebirge und Adamaua, im W. von Sokoto, im N. von der Sahara. Da die Grenzen [* 6] im S. und teilweise auch im N. durch schwankende Kriegserfolge stets sich verschieben, so kann nur annähernd genau der Umfang mit 140000 qkm und die Einwohnerzahl mit 5 Mill. angegeben werden. Oberflächengestaltung. Bornu stellt sich als eine weit ausgedehnte, flache Bodensenkung dar, in welcher die Gewässer von den Höhen von Darfur, Dar Banda, [* 7] Mandara und von der sanften Erhebung an der Grenze von Sokoto in trägem Laufe sich sammeln.
Nur im SW. steigt die fast gleichmäßige Fläche zu dem 600 m hohen Hügellande von Gudschba an. Die mächtigste Wasserfülle bringt der Schari (s. d.); er fällt aber nur mit seinem Mündungsdelta in den Bereich von Bornu. Der Waube (Komadugu, Yën, Yoobe), im Haussaland Kano entspringend, 800 km lang, und der Mbulu, dessen Quellen im Wandalagebirge im Süden liegen, durchziehen auf größere Strecken das Land. Der Waube, in der Regenzeit tief und reißend, schrumpft in der Trockenzeit zu einer Reihe von Sümpfen und Tümpeln zusammen; der Mbulu staut sich in der Schwellzeit in der Tiefebene und überschwemmt weithin die Umgegend. Alle Flußläufe nimmt das Becken des Tsadsees (s. d.) auf.
Klima. [* 8] Das Klima unterscheidet sich von der unmittelbar nördlich anstoßenden Sahara durch einen hohen Feuchtigkeitsgehalt und durch die Tag und Nacht fast gleichmäßige Temperatur. Die Jahres-Mitteltemperatur beträgt 28,7° C; im kühlsten Monat (Dezember) 24,4°, im heißesten (April) 33,5° C. Nach der Regenzeit, von Juni bis Anfang Oktober (im Westen dauert sie länger, im Süden sogar sieben Monate), tritt eine Periode leichter Abkühlung ein. Die Regenzeit verursacht bösartige Malaria und Augenkrankheiten. [* 9]
Pflanzen- und Tierwelt. Der Übergang von der starren Wüste nach der tropischen Fülle des Südens ist ein allmählicher; auf öde Savannen mit einzelnen Baumgruppen folgen Wälder von dornigen Akazien und auf diese Tamarinden, Baobab und schließlich Dum- und Delebpalmen. Angebaut werden Durrha, Mais, Reis, Sesam, Erdnüsse, Citronen, Feigen. Während der Norden [* 10] von Gazellen, Straußen, Giraffen, Elefanten und Flußpferden in Herden durchzogen wird und Löwen [* 11] und Hyänen zahlreich sind, begegnet man in den südlichen und westlichen stark bevölkerten Gegenden, außer dem Rhinoceros in sumpfigen Wäldern, fast ausschließlich nur Haustieren: Pferden, Eseln, Rindern, Ziegen und Schweinen, und in der Provinz Kotscham auch noch Kamelen.
Bevölkerung. [* 12] Es hat sich infolge des starken Handelsverkehrs und der fortwährenden, mit der massenhaften Einschleppung von Sklaven verbundenen Kriege kein scharf bestimmter Rassentypus erhalten. Im allgemeinen sind die Bewohner klein, schwerfällig, von grauer, ins Rötliche schimmernder Hautfarbe, die Frauen häßlich und sehr beleibt. Nach Ausrottung und Aufsaugung der Urbevölkerung bilden die Kanuri (Berauni) die Masse der civilisierten Einwohner (gegen 1½ Mill.) von Bornu. Sie sind sehr reinlich, arbeitsam und wohl unterrichtet; die Männer übertragen die Mühe der Arbeit nicht auf Frauen und Sklaven; sie begnügen sich mit einer Frau und behandeln sie mit Achtung.
Sie sind geschickte Metallarbeiter und haben sogar gelernt,
Kanonen zu gießen. Die Kanurisprache ist
die herrschende in Bornu. Die
Makari oder Kotoko (im Westen des
Schari), an 750000, zeichnen sich durch ihre Ausdauer im
Ackerbau
und durch Findigkeit in allerlei
Handwerken aus. Als Einwanderer leben in zerstreuten Gruppen
Fulbe,
Haussa und
Tuareg (Kindi
genannt) in der Anzahl von 650000. Hervortretend in dem bunten Völkergewirr ist der seit mehrern Generationen
ansässige Araberstamm der Schua und Salamat (an 100000); er hat sich zwar nicht die
Helle der
Haut
[* 13] und die Regelmäßigkeit
der Züge voll erhalten, doch die
Sprache,
[* 14] die
Lust an
Pferde- und Rindviehzucht und die Tapferkeit im
Kriege.
Als
Barbaren gelten die
Manga (gegen 750000) im Westen, an der Grenze von
Sokoto, und die heidn. Marghi in
Wandala
(Mandara, s. d.),
sowie das südlich von
Logone wohnende, grausame und wilde Reitervolk der Musgu.
Staatliches. Das
Reich Bornu zerfällt in die
Provinzen
Manga, Munio, Gummel, Kodscham, Ngomati, Gudschba,
Karagoara, Damerghu, Kototo, und in die tributären Vasalle
nstaaten Sinder, Dikoa,
Logone,
Mandara. Der
Sultan oder Scheich
von Bornu ist absoluter
Despot; die höchsten
Ämter vergiebt er an seine Sklaven, um des unbedingten Gehorsams sicher zu sein.
Er bedient sich aber auch eines
Staatsrates, der aus dem Befehlshaber der
Armee und aus erblichen Volksvertretern
(Kokenaua) der Kanuri und
Araber zusammengesetzt ist.
Die
Armee, 5000 Mann Fußvolk und 1000 Mann Reiterei, besitzt als Waffen
[* 15] Feuergewehr und
Geschütze.
[* 16] Die
Kavallerie trägt entweder
Panzerhemden oder dicht wattierte, bis zu den Füßen reichende Schutzröcke. Der
Tribut der Vasalle
nstaaten und die
Abgaben
der
Provinzen an den Scheich bestehen in der Lieferung von Sklaven. Die natürliche Folge davon sind
fortdauernde Sklavenjagden und
Kriege an den Grenzen des
Reichs. Auf den großen Märkten von
Kuka wird die Sklavenmasse gegen
europ. und afrik. Waren umgetauscht. Als einzig geltendes Zahlungsmittel dient aber der Maria-Theresienthaler
und als Kleingeld die Kaurimuschel, wovon 4000
Stück auf 1 Maria-Theresienthaler gehen. Es herrscht vollkommene
Handelsfreiheit, es wird keinerlei
Zoll oder
Steuer erhoben.
Die Haupt- und Residenzstadt des Landes ist Kuka (s. d.). In ganz Bornu drängt sich die Bevölkerung in große Ortschaften zusammen, am meisten am ¶
Südende und im Süden des Tsadsees, ferner im Westen am Waube. Zu den volkreichsten gehören Ngornu (Angornu) und Gudschba mit 20000 E., Maschena und Gummel mit 12000 E., Surrikulo mit mehr als 10000 E., Borsari mit 7500 E.; ferner in den tributären Landschaften Logone und Dikoa mit je 15000 E. und Doloo in Mandara sogar mit 30000 E. Die ehemalige Haupt- und Residenzstadt Birni oder Ghasr-Eggomo, am rechten Ufer des Waube, liegt seit der Zerstörung durch die Fulbe 1808 in Trümmern.
Geschichte. Bornu war einst ein Teil des Reichs Kanem (s. d.), das, im 9. Jahrh. gegründet, seit Ende des 11. Jahrh. mohammedanisch, sich in der ersten Hälfte des 12. Jahrh. vom Niger bis zum Nil, über ganz Fessan und südlich bis weit jenseit des Tsad erstreckte. Aus seinen Trümmern gründete der König Ali-Dunámami (1472-1505) das eigentliche Reich Bornu. Dessen Sohn Edriß Katakarmábi (1505-26) eroberte sogar Kanem wieder, das nun bis zum Anfang des 19. Jahrh. eine Provinz von Bornu blieb.
Die höchste Blüte [* 18] erreichte Bornu unter Edrih Alaóma (1571-1603), welcher Damerghu, die Tuareg im NW., die Tibbo (Tebu) um Bilma, die heidn. Grenzvölker der Budduma, Marghi und Mandara im S. unterwarf und die Verbindung mit der Küste wiederherstellte. Unter den nachfolgenden friedlichen und üppigen Königen sank jedoch die Macht B.s rasch, sodaß es dem 1808 begonnenen Angriffe der Fellata nicht widerstehen konnte. Die Hauptstadt Birni fiel in deren Hände, und der schwache Ahmed ibn Ali (1793-1810) verlegte seine Residenz.
Ein frommer Araber aus Fessan, Mohammed el-Kanemi, rettete den Staat durch seinen Sieg bei Ngornu, und sein Sohn Omar (seit 1835) beseitigte die alte Dynastie, indem er den König Ibrahim 1846 ermordete und dessen Sohn Ali auf dem Schlachtfelde tötete. Omar residierte in dem von ihm neuerbauten Kuka, aber ohne den energischen Geist seines Vaters, weshalb nicht nur die nördl. Provinzen von den Tuareg, wie Kanem von den Tibbo und dem Beherrscher von Wadai (s. d.) bedrängt wurden, sondern auch der Kern des Reichs durch innere Unruhen erschüttert ward. 1853 mußte Omar seinem Bruder Abd e'-Rahmán weichen, der sich in offenem Aufruhr des Throns bemächtigt hatte, aber im Dez. 1854 überwunden und getötet wurde, sodaß Omar seitdem unbehindert bis zu seinem gegen Ende 1881 erfolgten Tode herrschte. Bornu wurde 1823 zum erstenmal von Europäern bereist und zwar von Denham, Clapperton, Oudney, Hillmann, Toole; 1852 von Richardson, Barth und Overweg; 1853 von Vogel und Beurmann. Die eingehendste Kenntnis verdanken wir aber Nachtigal (1871 und 1872). Matteucci und Massari gehören zu den jüngsten Besuchern des Landes (1880).
Litteratur. Barth, Reisen und Entdeckungen in Nord- und Centralafrika (5 Bde., Gotha [* 19] 1855-58);
Rohlfs, Quer durch Afrika [* 20] (2 Bde., Lpz. 1874-75);
Nachtigal, Sahara und Sudan (3 Bde., Berl. u. Lpz. 1879-89).