Außer zahlreichen kleinern
Schriften, meist algologischen
Inhalts, veröffentlichte er: «Recherches sur la structure de l’Éphèbe
pubescens» (Par. 1852),
Ostsee-Insel, ein
Amt des dän.
Stifts Seeland, etwa 140 km östlich von Stevnsklint auf Seeland, etwa 40 km
im SO. der schwed.
Provinz Schonen, ist gegen 40 km lang, 28 km breit und bedeckt 583,67 qkm. (S. Karte:
Dänemark
[* 8] und Südschweden.) Den Nordteil bildet ein Felsenplateau aus Granit und Gneis, das zwei
Dritteile der
Fläche einnimmt. Auf demselben ragt Rytterknegten bis 162 m empor; gegen S., wo das Land niedriger wird, zeigen
sich kambrische und silurische Sandsteine und
Schiefer.
Gegen N., zum
Teil auch gegen W. und O., sind die
Küsten hoch und steil und außerordentlich malerisch; vorzüglich
schön ist die Nordspitze (Hammer
[* 9] Odde). An der Westküste tritt eine Kohlenformation (Jurasandstein) auf, die außer
Kohlen
gute Lehmarten birgt. Die Einwohner, dän.
Abstammung, treiben starke Fischerei
[* 10]
(Lachs und Hering), bedeutende Schweine- und
Schafzucht, etwas
Ackerbau und
Industrie. Sie verfertigen Töpfergeschirr, sind durch
Handel und Schiffahrt meist wohlhabend
und dabei mutige, genügsame und tüchtige Seeleute.
Das
Amt Bornholm zerfällt in vier nach den Weltgegenden benannte Landjurisdiktionen,
7 Stadtjurisdiktionen und 21 Kirchspiele
mit (1890) 38 765 E. (gegen 1880 9,62 Proz. Zunahme). Dörfer giebt es nicht, nur einzelne
Güter und
Höfe, von welchen die
zu einem und demselben Kirchspiel gehörigen eine
Kommune in kirchlicher und administrativer Hinsicht
bilden. Jeder Landbesitz ist Selbsteigentum; adlige
Güter und Herrenhöfe fehlen. Die Hauptstadt Rönne (s. d.) liegt an der
Westküste. Von der Nordostküste 18 km entfernt liegt die Inselgruppe Christiansö (s. d.).
- Bornholm führt altnordisch den
Namen Burgundarholm, im Mittelalter Borringholm. Bis gegen das Jahr 1000 war
Bornholm unabhängig. Dann gehörte es der
KroneDänemark, kam später als
Lehn an das Erzbistum
Lund, bis es durch
Christian II. wieder
königlich ward. 1526 wurde Bornholm auf 50 Jahre an Lübeck
[* 11] verpfändet. Die
Schweden
[* 12] erhielten es im Roeskilder Frieden 1658 förmlich
abgetreten; doch befreite es sich von der schwed. Herrschaft durch den
Aufstand unter
Jens Koefoed, und 1660 kam Bornholm im Kopenhagener Frieden wieder an
Dänemark. -
(Bornhöft), Kirchdorf im
Kreis
[* 13] Segeberg des preuß. Reg.-Bez.
Schleswig,
[* 14] 32 km südlich von Kiel,
[* 15] 15 km östlich
von Neumünster, an derQuelle
[* 16] des Bornbachs, hat (1890) 819 evang. E., Post,
Telegraph
[* 17] und
Branntweinbrennereien;
es ist fast der höchste Punkt und Mittelpunkt des eigentlichen Holsteins und
Stormarns, von dem die Quellengewässer nach
allen
Richtungen hin abfließen. Daher stammt auch der
Name«Brunnen- oder Quellenhaupt». Um die vom
Bischof Vicelin 1149 erbaute
Kirche von Burnhovede oder Zuentiveld wohnte in alter Zeit die
Blüte
[* 18] der holstein. Ritterschaft. Auf dem
Virt (Geviert) wurden bis 1480 die Landtage der Prälaten, Ritter und
Städte von Holstein und
Stormarn gehalten. In Bornhöved liegt
der bekannte AltertumsforscherL. Roß (gest. 1859) begraben. Die Umgegend ist reich an alten
Grabhügeln. - Im 13. bis 15. Jahrh. erscheint Bornhöved als eine
Stadt mit Lübischem
Recht.
Auf dem «Adolfsplatze» siegten GrafAdolf IV. von Holstein,
GrafHeinrich von Schwerin,
[* 19]
HerzogAlbert von
Sachsen,
[* 20] Erzbischof
Gerhard von
Bremen
[* 21] und die Lübecker über König Waldemar II. von
Dänemark, der verwundet, und über
HerzogOtto von Lauenburg,
[* 22] der gefangen wurde. Zur
Erinnerung daran wurde auf dem Marktplatze ein
Denkmal errichtet.
Zu Bornhöved teilte
Herzog Gerhard die holstein.
Lande mit seinen
Brüdern. Am siegten hier die
Schweden über
die sich zurückziehenden Dänen.
(spr. -nĭeh),Henri, Vicomte de, franz. Dichter, geb. zu Lunel
(Hérault), ist Bibliothekar an der
Bibliothek des
Arsenals zu
Paris, seit Febr. 1893 auch Mitglied der
Französischen Akademie.
Er veröffentlichte Gedichte: «Premières feuilles» (1845),