(1866).
Außer diesen
Stücken, die sich trotz Nachahmung
Shakespeares mehr durch lyrische Schönheiten als durch echt dramat.
Kraft
[* 2] auszeichnen, hat Börjesson zwei lyrische Sammlungen veröffentlicht: «Karlek
och
Poesie» (1849) und «Blommor och
Tårar på endotters graf» (1854). 1859 wurde Börjesson Mitglied der schwed.
Akademie; er rechnete sich zu der sog. neuromantischen Schule und wird
auch «der letzte Phosphorist» genannt. Eine Sammlung seiner
Schriften,
«Valda Skrifter» (2 Bde., Stockh. 1873-74), besorgteL. Dietrichson.
Glasperlen, Zahlungsmittel in
Abessinien, s.
Dahab. ^[= oder Harf, eine Geldgröße im Einzelhandel in der Gegend von Massaua am Roten Meere. Man bedient ...]
ist die Bezeichnung für eine aufspringende, rissige Rinde, deren
Bildung auf einer wiederholten
Erzeugung von Korkschichten beruht, die ein Vertrocknen der äußern Rindenpartien veranlassen (vgl.
Kork
[* 3] und Periderm).
1)
Kreis
[* 4] im preuß. Reg.-Bez.
Münster,
[* 5] hat 649,41 qkm, (1890) 48 578 E., 3
Städte und 37 Landgemeinden.
2) in Westfalen,
[* 6] Kreisstadt im
Kreis Borken, 10 km von der niederländ. Grenze und 54 km
von
Münster, an der aus
Dörings- und Ölbach entstehenden Borkener
Aa, die in die zur
Yssel gehende
Aa mündet, an der Linie
Bismarck i. W.-Winterswyk der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 7] hat (1890) 3723 meist kath. E., Post,
Telegraph,
[* 8]
Amtsgericht (Landgericht
Münster, Westf.), alte Stadtmauern mit 5 Festungstürmen, 3
Kirchen, Rektoratsschule,
Kranken-, Waisen-
und Armenhaus, sowie 4 mechan.
Webereien (300
Stühle, 275
Arbeiter, 50000
Stück jährliche Produktion).-
Vgl. Brinkmann, Beiträge
zur Geschichte
B.s und seiner Umgebung (Borken 1891).
3) in Hessen,
[* 9] Stadt im
Kreis Homberg des preuß. Reg.-Bez.
Cassel, 9 km westlich von Homberg, 33 km südwestlich
von
Cassel, in 205 m Höhe, an dem zur Schwalm fließenden Ulmsbach, an der Linie
Cassel-Frankfurt a. M. (Main-Weserbahn) der
Preuß. Staatsbahnen, hat (1890) 1321 reform. E. (191 Israeliten), Post,
Telegraph,
Amtsgericht (Landgericht
Marburg),
[* 10] 3 evang., 1 israel.
Schule, städtische
Sparkasse, Spar- und Vorschußverein; Ziegeleien, Basaltsteinbrüche, bedeutende
Landwirtschaft, Getreidehandel
und Viehmärkte. Bei Borken, rechts der Schwalm, die
Altenburg
[* 11] (430 m) mit Befestigungswerken, angeblich aus
Römerzeiten.
(Scolytidae, auch
Xylophaga und
Bostrichidae) zerfallen, abgesehen von der in Europa
[* 13] nur durch zwei, namentlich
aber in
Amerika
[* 14] durch viele
Arten vertretenen Gattung Platypus, in 3 Hauptgattungen:Splintkäfer
[* 15] (Scolytus),
Bastkäfer
(Hylesinus; vgl.
Tafel: Schädliche Forstinsekten I,
[* 1]
Fig. 8
a) und eigentliche Borkenkäfer
(Tomicus oder
Bostrichus; vgl. Fig. 9 a).
Der europ. Fauna gehören etwa 130, von den Entomologen in viele Untergattungen verteilte
Arten an, von denen gegen 30 forstwirtschaftlich beachtenswert, einige sehr schädlich sind. Es sind kleine, heller
oder dunkler braun gefärbte, meist walzenförmige, tetramere
Käfer
[* 16] mit gebrochenen, eine Keule tragenden Fühlern.
Die Larven aller Borkenkäfer leben in Pflanzenteilen, die meisten
Arten in Holzgewächsen, und zwar in der Rinde, im
Bast
[* 17] oder im Holze
selbst. Die
Käfer dringen in das
Innere der
Bäume durch kleine runde Bohrlöcher ein und
fressen mehr
oder weniger regelmäßig verlaufende «Muttergänge» oft von so charakteristischer
Form, daß man nach ihnen nicht selten die Art bestimmen kann. Man unterscheidet Lot- und Wagegänge, je nachdem sie am stehenden
Baume senkrecht oder wagerecht verlaufen, Sterngänge, wenn mehrere von einem Punkte ausgehen, Leitergänge im Holz,
[* 18] Familiengänge.
Das Weibchen legt zu beiden Seiten der
Gänge die
Eier
[* 19] in kleinen Grübchen ab. Die auskommenden, weißen,
fußlosen, mit hornigem
Kopfe versehenen Larven fressen von den Muttergängen abzweigende, mit ihrem Wachstum allmählich
breiter werdende «Larvengänge»
[* 1]
(Fig. 8b
u. 9b) und verpuppen sich an deren Ende in einer kleinen Vertiefung, der «Puppenwiege».
Die lediglich
Laubhölzer bewohnenden
Arten der Gattung Scolytus haben jährlich nur eine Generation, andere, den Gattungen
Tomicus und
Hylesinus angehörige
Arten, haben je nach dem örtlichen
Klima
[* 20] jährlich bis drei Generationen.
Über Schaden der
und Litteratur s. Forstinsekten.
oder
Stellersche Seekuh (RhytinaStelleri Desmarest), ein pflanzenfressendes, jetzt
ausgerottetes Seesäugetier aus der Gruppe der
Sirenen (s. d.), das der russ. Naturforscher
Steller 1741 auf der
Beringinsel kennen lernte. Das
Tier war ausgewachsen bis 10 m lang, hatte eine dicke
Haut
[* 21] wie Eichenborke,
große Brustflossen, eine halbmondförmige wagerecht stehende Schwanzflosse und statt
Zähne
[* 22] in den
Kiefern eigentümliche
Kauplatten, von hornigem Gefüge mit schiefstehenden
Leisten.
Die Borkentier lebten gesellig in Rudeln, weideten die Wasserpflanzen
[* 23] am Ufer ab und ließen sich ohne
Widerstand harpunieren und
abschlachten. Als
Steller die
Kunde nach Kamtschatka brachte, machten
Tschuktschen und Kamtschadalen so erfolgreiche Jagd auf
die Borkentier, daß 1768 das letzte
Stück getötet wurde. Man besaß von dem jetzt gänzlich ausgerotteten
Tiere
früher nur noch einen Schädel, einige Kauplatten und Hautstücke, hat aber jetzt fast das ganze
Skelett
[* 24] zusammensetzen können.
Moritz Balthasar, Forstmann und Naturforscher, geb. in Gießen,
[* 25] studierte in Gießen
Rechts- und Kameralwissenschaften, trat dann in den
Hess. Forstdienst, wurde 1796
Assessor beim Oberforstamt
in
Darmstadt,
[* 26] 1800 Kammerrat und 1804
Rat im Oberforstkollegium. Er starb in
Darmstadt. Seine
Schriften sind jetzt
zwar veraltet, gehörten aber für die damalige Zeit zu den vorzüglichern Werken. Besonders sind zu nennen: «Naturgeschichte
der europ.
Schmetterlinge
[* 27] nach systematischer Ordnung» (5 Bde.,
Frankf. 1788-94),
«Versuch einer Erklärung der zoolog.
Terminologie» (ebd. 1790),
«Versuch einer forstbotan.
Beschreibung
der in Hessen-darmst.
Landen im
Freien wachsenden Holzarten» (ebd. 1790),
«Tentamen dispositionis plantarum
Germaniae seminiferarum
secundum novam methodum a staminum situ et proportione» (Darmst. 1792),
«Theoretisch-praktisches
Handbuch der Forstbotanik und Forsttechnologie» (2 Bde.,
ebd. 1800-3, B.s Hauptwerk) und in
Verbindung mit Lichthammer und
Becker:
«Vögel
[* 28]
Deutschlands»
[* 29] (Darmst. 1800-12).
313 mit 1500 E., wurde dadurch bekannt, daß hier bei der Rückfahrt nach Petersburg
[* 31] auf einem Damme von etwa 10 m Höhe der
kaiserl. Eisenbahnzug 29. (17.) Okt. 1888 entgleiste. 58 Personen wurden verletzt, 21 getötet. Der Kaiser, die Kaiserin und
die kaiserl. Familie, deren Wagen ebenfalls zertrümmert wurden, blieben
wie durch ein Wunder unversehrt. Nahe der Unglücksstelle wurde 26. (14.) Juni 1894 eine Gedächtniskirche eingeweiht. (Über
nähere technisch-kritische Einzelheiten des Unfalls nebst Abbildung s. Eisenbahnunfälle.)
[* 32]