Man versendet den zu technischen Zwecken bestimmten in Fässern zu 100-400 kg im Preise von etwa 64 M. pro 100 kg, chemisch
reiner 120 M.
Zwischen 70 und 56° krystallisiert der in Oktaedern mit 5
Molekülen, unterhalb dieser
Temperatur in Prismen
mit 10
Molekülen Wasser. Der Borax löst sich in Wasser zu einer schwach alkalisch reagierenden Flüssigkeit. Bei
Glühhitze
löst der Borax Metalloxyde und bildet mit ihnen durchsichtige gefärbte
Gläser (s.
Boraxglas). Darauf beruht seine Anwendung
in der
Lötrohranalyse (s. d.), zum Löten und zur
Darstellung vieler
Glas- und Porzellanfarben, zu
Glasuren
und als Zusatz zu
Thonwaren.
[* 3] In der Zeugdruckerei benutzt man Borax zum Befestigen mineralischer
Beizen. An
Stelle der
Soda wird
er als Waschmittel für feine Gewebe
[* 4] angewendet. Mit
Schellack bildet der Borax einen in Wasser löslichen
Firnis, mit
Caseïn und Wasser giebt er eine Flüssigkeit, die sich durch große Klebkraft auszeichnet. Seiner antiseptischen
Wirkung wegen wird er auch medizinisch benutzt.
Über gebrannten oder kalcinierten
Borax s.
Boraxglas.
eine glasartige durchsichtige
Masse, die man beim
Glühen von
Borax erhält.
Der gewöhnliche
Borax bläht
sich beim Erhitzen, indem er sein
Krystallwasser verliert, sehr stark
auf und bildet dann eine weiße,
poröse, sehr lockere
Masse, die man gebrannten oder kalcinierten
Borax nennt;
wird diese
Masse bis zur Rotglühhitze erhitzt,
so schmilzt sie und man erhält nach dem Erkalten das Boraxglas. Es wird mit 5-6 M. pro
Kilogramm verkauft.
Tartarus boraxatus, ein ähnlich wie
Brechweinstein zusammengesetztes pharmaceutisches Präparat, C4H4O6(BO).K,
wird nach dem
DeutschenArzneibuch bereitet durch Auflösen von 2
TeilenBorax in 15
Teilen destilliertem Wasser und Erwärmen
der Lösung mit 5
Teilen gepulvertem
Weinstein. Die filtrierte Lösung wird im Wasserbade zu einer zähen,
nach dem Erkalten zerreiblichen
Masse abgedampft, welche man in
Bänder auszieht und, noch warm, mittelfein pulvert. Das Pulver
muß, weil es leicht Feuchtigkeit anzieht, in gut verschlossenen
Gläsern aufbewahrt werden. Man bedient sich seiner als eines
gelind abführenden und harntreibenden
Mittels.
Landgemeinde im Landkreis
Essen
[* 5] des preuß. Reg.-Bez.
Düsseldorf,
[* 6] 5 km nordwestlich von
Essen, durch den 30 m breiten Emscherfluß von der
Provinz Westfalen
[* 7] getrennt und von den Linien
Heißen-Osterfeld
(Nebenbahn),
Oberhausen-Herne und
Altenessen-Essen-Bergeborbeck
(Bahnhöfe
[* 8] Borbeck, Frintrop, Bergeborbeck) der
Preuß. Staatsbahnen
[* 9] durchschnitten,
besteht aus den Ortschaften Borbeck, Bochold, Vogelheim, Gerschede, Dellwig, Frintrop, Schönebeck
und Bedingrade (zusammen 32,75 qkm) und hat (1890) 28 714 (15 137 männl., 13 577 weibl.) E.,
darunter 6261
Evangelische; 3 Postämter,
Telegraph,
[* 10]
Amtsgericht (Landgericht
Essen); einen
Bürgermeister, Rathaus, 3 kath., 1 evang.
Kirche, Pflege- und Waisenhaus,
Kranken- und Waisenanstalt (letztere im
Kloster der
Barmherzigen Schwestern-Elisabethinerinnen),
Knabenmittel- und höhere Mädchenschule, 16
kath., 6 evang.
Volksschulen, Gemeindesparkasse, Kredit- und Spargesellschaft.
In der Gemeinde befinden sich folgende Steinkohlenbergwerke: Zeche
Carolus Magnus (600
Arbeiter, 260000 t jährliche Förderung,
Kölner
[* 11] Bergwerksverein: Zeche Emscherschacht (400
Arbeiter, 140000 t), Essener Bergwerksverein König Wilhelm: Zeche
Neu-Köln
(400
Arbeiter), Zeche
Christian-Levin (500
Arbeiter), Zeche Wolfsbank (1300Arbeiter), zusammen 400000 t
jährliche Förderung;
Arenbergsche
Aktiengesellschaft: Zeche Prosper (1600
Arbeiter, 300000 t) und Fabrikanlagen:
AktiengesellschaftPhönix: Hochöfen (300
Arbeiter, 42 500000 kg jährliche Produktion), Gutehoffnungshütte, Aktienverein:
Walz- und Stahlwerk
(1600
Arbeiter), Borbecker Maschinenfabrik (für
Bäckerei und Müllerei) und Eisengießerei
[* 12] (100
Arbeiter), Gesellschaft Vieille
Montagne: Zinkhütte (300
Arbeiter, jährliche Produktion 8 500000 kg Rohzink);
Firma Nothgießer &
Comp., Fahrradfabrik (40
Arbeiter), Firma R.
Bünger, Korsettstangenfabrik (40
Arbeiter), endlich 3 Ringofenziegeleien, 5 Dampfmahlmühlen, 7 Wassermahlmühlen, 2
Brauereien
und 3
Brennereien.
(grch.), das kollernde
Geräusch, welches in den Gedärmen entsteht, wenn darin angesammelte
Luft durch die peristaltischen
Bewegungen des
Darms oder durch einen Druck auf den Leib von einer Seite nach der andern bewegt
wird.
Dorf im
Kreis
[* 14] Eckernförde des preuß. Reg.-Bez.
Schleswig,
[* 15] durch eine Holzbrücke über den Eckernförder
Meerbusen
mit Eckernförde verbunden, zwischen diesem und dem Windebyer Noor, hat (1890) 1344 evang.
E., eine der ältesten
Kirchen des
Landes, Schullehrerseminar, Seebadeanstalt (Marie-Luisenbad; 1889: 880 Gäste);
Maschinenfabrik,
Eisengießerei, Seifenfabrik und Mühlen.
[* 16]
Karl Wilh., Mathematiker, geb. zu
Berlin,
[* 17] studierte seit 1836 in
Berlin bei Lejeune-Dirichlet,
seit 1839 in Königsberg
[* 18] bei
Bessel, Neumann und vor allen Jacobi Mathematik, ging mit letzterm 1843-44
nach
Italien,
[* 19] blieb darauf mehrere Jahre in
Berlin mit selbständigen mathem. Untersuchungen beschäftigt, verlebte den Winter
1846-47 in
Paris,
[* 20] habilitierte sich 1848 an der
Universität zu
Berlin, wurde 1856 ordentliches Mitglied der
Akademie der Wissenschaften
daselbst und übernahm dann die Fortführung von Crelles «Journal
für die reine und angewandte Mathematik». Borchardt starb zu
Rüdersdorf bei
Berlin. Er schrieb: «Neue Eigenschaft der
Gleichung, mit deren Hilfe man die seculären
Störungen der
Planeten
[* 21] bestimmt» (Crelles Journal 1846),
«Untersuchungen über
die
Theorie der symmetrischen Funktionen» (in den «Monatsberichten»
der
Berliner
[* 22]
Akademie 1856),
«Sur la quadrature définie des surfaces courbes» (Lionville, Journal 1847)
u. a. B.s «Werke» gab G. Hettner heraus (Berl.
1888).
bezeichnet eigentlich nur die «Bordwand» oder Rehling (s. d.)
des Schiffs, doch gebraucht man das Wort in bestimmten
Verbindungen auch für das Schiff
[* 23] selbst. Seinen eigentlichen
Sinn behält
es in den Redensarten: über Bord fallen, über Bord werfen u. s. w.
In übertragener Bedeutung kommt es vor in
Verbindungen wie: an Bord fahren (an das Schiff fahren), an Bord kommen (auf das Schiff
kommen), an Bord gehen (sich einschiffen), von Bord geben (etwas ausladen);
außenbords bedeutet
¶
mehr
außerhalb der Schiffswände (s. d.). Unter Borddienst versteht man den Schiffsdienst (s. Schiffsrollen). Zwei Schiffe
[* 25] liegen
an Bord, wenn sie dicht nebeneinander festgemacht haben. Vgl. Backbord und Steuerbord.