sandte ihr mehrmals kleine
Summen. Nach Wittenbergs Einnahme im Schmalkaldischen
Krieg 1547 ging sie nach
Magdeburg,
[* 2] dann mit
Melanchthon nach
Braunschweig,
[* 3] in der
Absicht, sich zum Könige von
Dänemark
[* 4] zu begeben. Doch kehrte sie nach Wittenberg
[* 5] zurück,
bis sie sich 1552, durch die
Pest vertrieben, schon krank nach
Torgau
[* 6] wendete, wo sie starb.
-
Vgl. Köstlin, M.
Luther (2 Bde., 3. Aufl., Elberf.
1883);
oder Bolabola, eine der Gesellschaftsinseln (s. d.). ^[= Stadt und Stadtkreis (21,72 qkm) im preuß. Reg.-Bez. Düsseldorf, liegt 51° 18' nördl. Br. ...]
schöne, durch ihre tetraedrische
Hemiëdrie ausgezeichnete
Krystalle des regulärenSystems,
von
Glasglanz oder Diamantglanz, farblos oder weiß, grünlich oder gelblich, von der Härte 7 und dem spec. Gewicht 2,9
bis 3; die abnorme Doppelbrechung
[* 9] vieler derselben verschwindet bei einer Erwärmung auf 265°. Die chem.
Formel des Boracit ist 2 Mg3B8O15 + MgCl2, was in Prozenten 62,5
Borsäure, 26,9
Magnesia, 7,9
Chlor,
2,7
Magnesium entspricht (das
Chlor als
Chlormagnesium gedacht).
Durch Erwärmung wird das Mineral in charakteristischer
Weise polarelektrisch. Es findet sich als vereinzelte Individuen eingewachsen
in
Gips
[* 10] und
Anhydrit bei
Lüneburg
[* 11] und Segeberg, auch im
Carnallit bei
Leopoldshall
(Staßfurt)
[* 12] und Douglashall. Im Steinsalzgebirge
bei
Staßfurt kommen feinkörnige bis dichte, kopfgroße bis rundliche
Knollen
[* 13] vor,
Staßfurtit genannt,
die wahrscheinlich ein etwas wasserhaltiges unkrystallisiertes Umwandlungsprodukt des Boracit sind.
oder
Asperifoliaceen, Pflanzenfamilie aus der Ordnung der
Tubifloren (s. d.), mit gegen 1200 über die ganze
Erde verbreiteten
Arten. Es sind einjährige oder perennierende Kräuter oder
Sträucher, seltener baumartige
Pflanzen mit meist
abwechselndenBlättern.
Die
Blüten besitzen einen röhrigen oder glockenförmigen
Kelch, eine verwachsenblätterige,
sehr verschiedenartig ausgebildete
Blumenkrone, fünf
Staubgefäße
[* 14] und einen Griffel;
die
Früchte sind in den einzelnen Gattungen
verschieden.
Die Blütenstände sind meist Wickel, die in diesem Falle wohl als einseitswendige
Trauben aufzufassen sind.
L,. (BoragoJuss.), Pflanzengattung aus der Familie der
Boragineen (s. d.). Es sind nur
drei, sämtlich der Mediterranflora angehörende
Arten bekannt: einjährige oder perennierende, krautartige, aufrechte
Pflanzen
mit saftigen und stark behaarten
Stengeln und
Blättern. Die
Blüten haben eine radförmige, blaue
Blumenkrone, fünf
Staubgefäße,
einen Griffel und einen vierteiligen
Fruchtknoten mit vier runzeligen
Nüßchen. Die wichtigste
Art ist die
aus
Kleinasien stammende Borago officinalisL.,Bor(r)etsch, Gurkenkraut (s.
Tafel:
Tubifloren,
[* 1]
Fig. 5). Sie wird in
Deutschland
[* 15] vielfach
als Küchengewächs gebaut und kommt auch verwildert vor. Es ist eine einjährige
Pflanze mit steifhaarigen
Blättern, die
einen eigentümlichen gurkenartigen
Geruch und
Geschmack besitzen. Sie werden in manchen Gegenden alsSalat
oder als
Gewürz für andere
Salate benutzt. Kraut und
Blüten sind als Herba et
FloresBoraginis offizinell.
(spr. búrohs),Stadt im schwed.
Län Elfsborg (Westergötland), am
Flusse Wiskan und an den Privatbahnlinien
Herljunga-Boras (42 km), Warberg-Boras (85 km) und Boras-Svenljunga (39 km), hat (1891)
8564 E., eine technische,
eine Webeschule und bedeutende
Baumwollindustrie und wurde 1622 von Gustav
Adolf in einer schon damals ungemein gewerbthätigen,
aber magern Gegend gegründet.
L., Pflanzengattung aus der Familie der
Palmen
[* 17] (s. d.) mit nur einer Art, Borassus flabelliformisL., die
im tropischen
Afrika und vielleicht auch in
Ostindien
[* 18] an der Indusmündung wild vorkommt, sonst aber in
Ostindien als Kulturpflanze ausgedehnte
Verbreitung besitzt, die sog.
Wein- oder Palmyrapalme, auch Lontar genannt; sie ist
für
Ostindien fast so wichtig wie die Dattelpalme für
Afrika und
Arabien. Sie hat einen etwa 10-20 m hohen, ziemlich dicken
Stamm und 2-3 m lange, fächerförmige
Blätter.
Aus dem weinartigen Safte der Blütenkätzchen, den man als Palmwein trinkt, bereitet man in
Ceylon
[* 19] und auf Java
Sirup und
den sog. Lontarzucker. Die
Früchte bilden im rohen oder gerösteten Zustande oder auch eingemacht ein wichtiges Nahrungsmittel;
[* 20] die
Blätter dienen als Papier und zum Dachdecken, auch werden daraus Flechtwerke, als Matten,
Körbe u. s. w.,
hergestellt. Aus dem
Mark wird Sago bereitet. Das
Holz der
[* 21]
Stämme, hauptsächlich der weiblichen, ist wegen seiner Festigkeit
[* 22] als
Bau- und Wertholz in den Tropengegenden
Asiens geschätzt.
[* 23] krystallisiertes tetraborsaures Natrium, Na2B4O7 + 10 H2O, ein technisch wichtiges
Salz,
[* 24] das sich fertig gebildet in der Natur in einigen alpinischen Seen von
Indien,
Tibet,
Persien,
[* 25] auf
Ceylon, bei
Potosi in
Bolivia
[* 26] und besonders in scheinbar unerschöpflicher Menge in Kalifornien und in Nevada vorfindet. Der durch freiwillige
Verdunstung
des Wassers dieser
Boraxseen herauskrystallisierte Borax kommt unter dem
NamenTinkal, Pounxa und Nevadaborax
nach Europa.
[* 27] Er erscheint in kleinen farblosen oder gelblichen
Krystallen, die sich fettig anfühlen, und wird durch Umkrystallisieren
gereinigt.
Mit dem aus
Ostindien kommenden rohen Borax geschah dies früher in
Venedig,
[* 28] woher der häufig noch gebräuchliche
NameVenetianischer
Borax (lat. Borax veneta) für die gereinigte Ware stammt. Die Produktion
des nordwestl.
Amerikas an Borax gewinnt immer mehr an
Ausdehnung;
[* 29] während Kalifornien und Nevada zusammen noch vor wenig Jahren
jährlich 2000000 kg Borax produzierten, war die
Ausbeute in Kalifornien allein 1889: 4 470000 kg. Die dort gewonnene halbraffinierte
Ware wird in Säcken, die raffinierte in Kisten versendet.
Seit 1818 gewinnt man den Borax künstlich aus
Borsäure und kohlensaurem Natron. In neuerer Zeit stellt man auch Borax dar aus
dem Mineral
Tiza oder
Boronatrocalcit, das aus
Südamerika
[* 30] in großer Menge nach Europa gelangt, indem man dieses mit
Soda zersetzt,
wobei unter Abscheidung von kohlensaurem Kalk Borax gebildet wird. In
Deutschland, dessen Produktion an Borax sich
von Jahr zu Jahr auf Kosten der englischen vergrößert, wird jetzt anstatt der früher üblichen toscan.
Borsäure fast nur
noch der chilen.
Boraxkalk (borato de
Cal, s.
Boronatrocalcit) zur Herstellung von Borax benutzt; etwas wird auch aus dem
StaßfurterBoracit gewonnen. Die Gesamtausfuhr
Chiles an
Boraxkalk und Borax belief sich auf:
Man versendet den zu technischen Zwecken bestimmten in Fässern zu 100-400 kg im Preise von etwa 64 M. pro 100 kg, chemisch
reiner 120 M.
Zwischen 70 und 56° krystallisiert der in Oktaedern mit 5 Molekülen, unterhalb dieser Temperatur in Prismen
mit 10 Molekülen Wasser. Der Borax löst sich in Wasser zu einer schwach alkalisch reagierenden Flüssigkeit. Bei Glühhitze
löst der Borax Metalloxyde und bildet mit ihnen durchsichtige gefärbte Gläser (s. Boraxglas). Darauf beruht seine Anwendung
in der Lötrohranalyse (s. d.), zum Löten und zur Darstellung vieler Glas- und Porzellanfarben, zu Glasuren
und als Zusatz zu Thonwaren.
[* 32] In der Zeugdruckerei benutzt man Borax zum Befestigen mineralischer Beizen. An Stelle der Soda wird
er als Waschmittel für feine Gewebe
[* 33] angewendet. Mit Schellack bildet der Borax einen in Wasser löslichen
Firnis, mit Caseïn und Wasser giebt er eine Flüssigkeit, die sich durch große Klebkraft auszeichnet. Seiner antiseptischen
Wirkung wegen wird er auch medizinisch benutzt. Über gebrannten oder kalcinierten Borax s. Boraxglas.