von
Tuch u. s. w. Ihr von den gewöhnlichen
Glättpressen abweichender Mechanismus besteht in der Hauptsache aus einem sehr
praktisch konstruierten
Kniehebel,
[* 2] der eine ganz bedeutende Kraft
[* 3] auszuüben vermag, aber auch ein genaues Bemessen der zu
glättenden
Stöße verlangt.
Die Boomer-Presse kann mit der
Hand
[* 4] oder durch Elementarkraft betrieben werden.
(spr. buhnwill),Hauptort des County Cooper im nordamerik.
Staate Missouri, am südl. Ufer des Missouri,
in fruchtbarer Gegend, hat 4141 E. (zur Hälfte Deutsche),
[* 5] lebhaften
Handel und in der Nähe
Kohlen- und
Bleilager.
Martin, kath. Theolog, geb. zu Huttenried
in
Bayern,
[* 6] studierte in Dillingen unter
Sailer, von dessen
Mystik und mildem Standpunkt aus er um 1790 den Weg zur evang.
Auffassung
des
Christentums fand. Durch seine Predigten rief er eine religiöse
Bewegung in der
Augsburger und Linzer
Diöcese hervor, die nur mit Mühe unterdrückt wurde.
Da er äußerlich der kath.
Kirche treu blieb, traf ihn eine endlose
Reihe von Maßregelungen, Untersuchungen und Versetzungen. 1799 verließ er
Bayern und fand bei dem
BischofGall von Linz,
[* 7] einem Gesinnungsgenossen
Sailers, Zuflucht; 1806 erhielt er die Pfarrei Gallneukirchen bei Linz. 1816 mußte er infolge erneuter
AnklagenÖsterreich
[* 8] verlassen, wurde 1817 von der preuß. Regierung als Professor und Religionslehrer
nach
Düsseldorf
[* 9] berufen und 1819 als Pfarrer nach
Sayn bei Neuwied versetzt, wo er starb. -
Vgl.
M. B., der Prediger der Gerechtigkeit,
die vor Gott gilt.
heißt jedes kleine, meist offene Fahrzeug, welches durch
Ruder, Segel oder
Dampf
[* 12] fortbewegt wird. Ein jedes Schiff
[* 13] führt Schiffsboote mit sich, deren
Größe und Zahl sich nach der
Größe und dem Zwecke des Schiffs richten.
Kriegsschiffe, Passagierdampfer und Walfischfänger haben 6-12 Boot, gewöhnliche Kauffahrteischiffe dagegen 2-4.
Die größten derselben stehen in See auf dem Oberdeck oder der
Barring (s. d.) in
Klampen, die übrigen hängen in Davits
zu beiden Seiten des Schiffs.
Die einzelnen Boot führen verschiedene
Namen. Bei
Kriegsschiffen heißen sie ihrer
Größe nach
Barkasse,
Pinasse, Kutter,
Gig und Jolle (s. diese
Artikel); bei Kauffahrteischiffen das
Große Boot,
Gig und Jolle. Der
Name Boot ist in neuerer
Zeit jedoch auf größere Fahrzeuge mit einem
Deck (s. d.) übergegangen, und man spricht daher von einem Dampfboot
(s. Dampfschiff),
[* 14] Kanonenboot (s. d.),
Torpedoboot (s. d.).
Rettungsboot ist ein besonders konstruiertes Boot von Holz
[* 15] oder
Eisen
[* 16] zur Rettung von Schiffbrüchigen (s. Rettungswesen zur See).
Die Schiffsboote sind entweder kraweel oder klinker (s. d.) gebaut. Der oberste
Rand, Dollbord genannt, trägt die Dollen oder Runzeln für die
Riemen (s. d.). Die Bootsrudermannschaften sitzen
auf Duchten (s. d.). Die größern Boot sind gewöhnlich mit
Masten, Bootsanker und Ankerleine, Wasserfässern, Proviantkasten,
kleiner
Kombüse (s. d.), Bootskompaß und
Flagge ausgerüstet. Die
in Kriegsschiffbooten üblichen Ehrenbezeigungen bestehen
in «auf
Riemen halten», wenn ein anderes Boot mit Offizieren als
Insassen passiert; hierbei werden alle
Riemen gleichmäßig horizontal
gehalten; ferner in
«Riemen hoch werfen», wobei die
Riemen in senkrechter
Stellung gehalten werden, beim
Passieren von Flaggoffizieren (s.
Admiral) und dem Schiffskommandanten sowie von Fürstlichkeiten. Die Kommandozeichen werden
auch im B. im
Bug desselben gesetzt bei Anwesenheit des betreffenden Kommandierenden, ebenso die
Standarte des Fürsten, welcher
sich im B. befindet. (S. auch
Elektrisches Boot
[* 17] und Naphthaboot.)
(grch.,
d. i. Ochsentreiber), ein Sternbild am nördl. Himmel,
[* 18] enthält
einen
Stern 1.
Größe, den
Arcturus (s. d.). - Nach der griech. Sage ist Bootes der unter die
Sterne versetzte attische
Ikarios (s. d.)
oder Philomelos, Sohn der Demeter
[* 19] und des Jasion, der den Pflug
[* 20] erfand und von seiner
Mutter neben das
Stiergespann (den
GroßenBären) an den Himmel versetzt wurde. In anderer
Darstellung ist ein
Name des
Arkas (s. d.).
(spr. buhth),Edwin, amerik. Schauspieler, geb. zu
BelAir bei
Baltimore,
[* 21] schwang sich bald zum gefeierten
Tragöden empor, bereiste
Australien,
[* 22] Kalifornien
und die Sandwichinseln, spielte seit 1857 wieder in
Amerika
[* 23] und gastierte 1861 u. ö. in
London,
[* 24] 1882 und im Winter 1890/91
auch in
Deutschland
[* 25] mit verdientem Beifall. 1869 begründete er in Neuyork
[* 26] ein nach ihm benanntes
Theater,
[* 27] das bis 1882 bestand.
Er starb in Neuyork. -
Vgl. Winter, Life and art of Edwin Booth (Lond. 1894).
Sein
Bruder, John Wilkes Booth, geb. 1839 zu
BelAir, auch Schauspieler, ermordete in geistiger Umnachtung den Präsidenten
Abraham Lincoln (s. d.), flüchtete bis Garretts Farm bei Bowling Green (Virginien),
wurde dort entdeckt und 26. April von seinen Verfolgern erschossen.
(spr. buhth),James, Begründer der Flottbecker
Baumschule bei
Hamburg,
[* 28] siedelte von
Schottland 1795 auf Veranlassung
des
Barons von Voght nach
Hamburg über, um jenes
Institut zu gründen. Nach dem
Tode von James Booth setzte dessen Sohn, John Booth, geb.
das
Geschäft unter der Firma James und
Söhne fort und erweiterte es durch Erbauung von
Treibereien und Glashäusern, sowie
durch die Zucht der seltensten Gewächse,
Blumen,
Frucht- und Zierbäume u. s. w., verfaßte auch einige
Schriften, wie die
«Abhandlung über
Kiefern- und Tannenarten» und die
«Notizen über exotische Forstbäume» (1843); er starb Das
Etablissement wurde unter derselben Firma von seinen
Söhnen Lorenz (der 1868 zurücktrat) und John Booth fortgeführt.
Ein besonderes Verdienst hat sich letzterer durch die Einführung und
Verbreitung der Douglasfichte in
Deutschland erworben.
Seine Monographie «Die
Douglas-Fichte und einige andere
Nadelhölzer»
[* 29] erschien 1877. Anfang der achtziger
Jahre zog sich John Booth gänzlich vom
Geschäfte zurück und widmete sich lediglich der Acclimatisierung von ausländischen
Gehölzen. Zu diesem Zwecke hat er ein 10 ha. großes Grundstück im Grunewald bei
Berlin
[* 30] erworben, auf welchem er Anbauversuche
mit den verschiedenen amerik. und japan.
Nadelhölzern anstellt, die bisher vom besten Erfolge gekrönt
wurden.
¶
(spr. buhth), William, engl. Geistlicher, Stifter der Heilsarmee (s. d.), geb. in
Nottingham,
[* 32] studierte Theologie und wurde schon im jugendlichen Alter Prediger einer Methodistensekte, gab aber dies Amt 1861 auf,
um sich ganz der Heilsarmee zu widmen, in der er als «General» die unbeschränkte Obergewalt hat. Er giebt
seit 1880 das Wochenblatt «The War Cry» heraus. Von seinen Schriften ist hervorzuheben: «In darkest England and the way out»
(Lond. 1890),
worin ein ausführlicher Plan zur Rettung der Verkommenen entwickelt wird. Booth will zunächst Stadtkolonien in
den größern Städten zur Aufnahme und Beschäftigung der Arbeitslosen und zur «Bergung abgängiger Haushaltungsgegenstände»
gründen; dann in enger Verbindung damit Landkolonien zur Verwendung der in den Stadtkolonien gesammelten Gegenstände und
weitern Erziehung der Teilnehmer; endlich überseeische Kolonien, die nur mit solchen Leuten zu besetzen wären, die durch
die Stadt- und Landkolonien hinreichende Vorbildung erlangt hätten. Die Kosten aller dieser Einrichtungen schätzt Booth auf 20 Mill.
M.