Bonasia
(mittellat.), das Haselhuhn (s. d.). ^[= (Tetrao bonasia L.; s. Tafel: Hühnervögel Ⅰ, Fig. 2), ein Waldhuhn, das im ganzen mittlern ...]
(mittellat.), das Haselhuhn (s. d.). ^[= (Tetrao bonasia L.; s. Tafel: Hühnervögel Ⅰ, Fig. 2), ein Waldhuhn, das im ganzen mittlern ...]
Giulio, ital. Maler und Kupferstecher, lebte 1510-74 in Bologna.
Als Schüler Marcantons in der Kupferstechkunst tüchtig gebildet, wandte er sich später dem Malerfache zu, worin er jedoch weniger leistete.
Seine zahlreichen Blätter (über 350) nach Raffael, Michelangelo, Primaticcio u. a. ermangeln der Bestimmtheit in der Stichelführung und sind oft oberflächlich in der Durchführung.
Eigene Kompositionen sind z. B.: Noah aus der Arche schreitend, Alexander und Roxane.
Vgl. Hollenberg, Studien zu Bonaventura (Berl. 1862);
Richard, Étude sur le mysticisme spéculatif de saint Bonaventura (Par. 1873);
Borgognoni, Le [* 8] dottrine filosofiche di Bonaventura (Rom 1874);
Vicenza, Der heilige Bonaventura (nach dem Italienischen, deutsch von Jeiler, Paderb. 1874);
Krause, Die Lehre [* 9] des heiligen Bonaventura über die Natur der körperlichen und geistigen Wesen (ebd. 1888).
(frz., spr. bongbonniähr), Schachtel für Bonbons. ^[= (frz., spr. bongbóng), eine fabrikmäßig hergestellte Konditoreiware. Zur Herstellung von ...]
(frz., spr. bongbóng), eine fabrikmäßig hergestellte Konditoreiware. Zur Herstellung von Bonbons wird hauptsächlich weißer Zucker, [* 10] bei geringerer Ware unter Zusatz von Stärkezucker, mit wenig Wasser geschmolzen und so lange über freiem Feuer gekocht, bis eine bei geringem Abkühlen plastisch werdende, beim Erkalten erstarrende Masse entstanden ist. Diese wird auf einen Marmortisch ausgegossen und mit einer Metallwalze zu einer gleichmäßig dicken Tafel ausgewalzt, die noch warm, durch Darübergehen mit einer, mit Kreismessern besetzten Walze, Schneidwalze (s. Abbildung) zu Streifen zerteilt wird.
^[Abb.] Durch einen zweiten zum ersten rechtwinklig geführten Schnitt mit derselben Walze werden die Streifen in quadratische Stücke zerteilt. Die Färbung erfolgt durch Zusatz von Fruchtsäften: außerdem werden meist ätherische Öle [* 11] oder würzige Säfte beigemischt. Gefüllte Bonbons werden aus weniger weit eingekochtem Zuckersaft, dem oft Liqueure beigemischt werden, dargestellt. Derselbe muß so beschaffen sein, daß er beim Erkalten rasch eine reichliche Krystallisation giebt, ohne aber völlig zu erstarren. Die Gestalt der Bonbons wird mittels einer Metallform in eine geebnete, starke Schicht von feinem Zuckerpulver eingedrückt und der Saft in die so gebildete Vertiefung gegossen, worin die äußern Partien sofort zu glasigem Zucker erstarren, während das Innere flüssig bleibt. (S. Fruchtbonbons [* 12] und Knallbonbons.)
(spr. bongscháng), Charles Melchior Arthur, Marquis de, geb. zu Jouverdeil in Anjou, kämpfte für die Vereinigten Staaten [* 13] und kehrte dann nach Frankreich zurück. Er war Kapitän, als die Revolution ausbrach. Von streng royalistischen Grundsätzen, nahm er teil an den Kämpfen in der Vendée (s. d.) gegen die Revolution. Bei dem unglücklichen Angriffe der Vendéer auf Nantes [* 14] wurde ihm ein Arm zerschmettert. Als das Treffen bei Torfou an der Sèvre mit Kleber einen übeln Ausgang zu nehmen drohte, eilte er, den Arm in der Binde, herbei und entschied den Sieg. Am kam es zu dem blutigen Treffen bei Chollet, wo Bonchamp fiel. -
Vgl. Chauveau et Dussieux, Vie de Bonchamp (Par. 1817);
Mémoires de Mad. de Bonchamp sur la Vendée, hg. von Mad. de Genlis (ebd. 1823).
Familie, s. Buoncompagni. ^[= # oder (spr. -pánji), aus dem Bolognesischen stammende Adelsfamilie. Aus ihr ging ...]
di Mombello (spr. -ánji). Carlo, ital. Staatsmann und Schriftsteller, geb. zu Saluggia (Prov. Turin), [* 15] studierte die Rechte und ward 1845 Appellationsgerichtsrat. Seine Thätigkeit und seine Schriften über Volksschulwesen veranlaßten Karl Albert, ihm im ersten konstitutionellen Ministerium unter C. Balbo das Portefeuille des Unterrichts zu übertragen. 1848 übernahm er unter C. Alfieri zuerst das Ministerium des Handels, dann des Unterrichts. Gemeinschaftlich mit Dabormida führte er 1849 die Friedensverhandlungen mit Österreich [* 16] zum glücklichen Ende. Unter Azeglio versah er wieder (Mai bis Nov. 1852) das Unterrichtsministerium, fügte dazu im Kabinett Cavour-Rattazzi (1853) das Ministerium der Justiz und wurde dann, als Nachfolger Rattazzis, Kammerpräsident (1853-56). 1857 ging er als bevollmächtigter Minister nach Florenz, [* 17] um den Großherzog Leopold II. für eine nationale Politik zu gewinnen, und übernahm 1859 unter der Provisorischen Regierung in Toscana die Aufrechterhaltung der Ordnung als königl. Kommissar. 1860 stand er dem Regenten von Mittelitalien, Prinzen Eugen von Savoyen-Carignano, zur Seite. In der Kammer, deren Präsident er 1853-56 war, gehörte er zu den einflußreichsten Mitgliedern und befürwortete die Annahme des Friedens von 1849 und die Abtretung von Savoyen und Nizza [* 18] (1860). Als ¶
279 Minister drang er mit dem Gesetz über die Civilehe (1852) gegen den Senat nicht durch, wurde aber der Begründer und Organisator des jetzigen Unterrichtswesens in Italien. [* 20] Victor Emanuel II. berief ihn 1874 in den Senat, König Humbert erteilte ihm und den Kindern seiner einzigen Tochter den Titel «Graf von Lamporo». Er starb in Turin. Außer zahlreichen Aufsätzen schrieb er: «Introduzione alla scienza del diritto» (Tur. 1848);
ferner «Saggio di lezioni per l’infanzia», «Storia della letteratura cristiana degli 11 primi secoli», «Napoli ed il regno italiano 1860», «Sulla potenza temporale del Papa», «L’unitá d’Italia 1861» (Tur.),
«Il ministero Rattazzi ed il Parlamento 1862» (ebd.),
«La tradizione liberale piemontese 1867», «Italia e Francia».