den Rest seiner
Tage im Genusse seines neuen
Glücks, vermählte sich 1853 zum drittenmale (morganatisch) mit der Marquise
Giustine Baldelli aus
Florenz
[* 2] und starb zu Villegenis bei
Paris.
[* 3] Aus seinem Nachlaß erschienen «Mémoires et correspondance
du roi
Jérôme et de la reine Catherine» (1. bis 5. Bd.,
Par. 1861-64).
Elisabeth
Patterson begab sich, nachdem ihre
Ehe von Napoleon für illegitim erklärt und auf dessen
Befehl im April 1805 getrennt
worden war, zunächst nach England und kehrte dann nach
Amerika
[* 4] zurück. Sie starb zu
Philadelphia.
[* 5]
Vgl. Didier,
Life and letters of Madame Bonaparte (Lond. 1879; ins
Französische übersetzt von Munro, Par. 1885). -
Der Sohn aus dieser
Ehe,
JérômeBonaparte-Patterson, geb. zu Camberwell in England, vermählte sich 1829 in
Baltimore
[* 6] mit der reichen
Susan Mary Williams und privatisierte seitdem teils auf seinen
Gütern, teils auf
Reisen in Europa.
[* 7] Unter der
Restauration und unter der Regierung
Ludwig Philipps besuchte er
Frankreich, wo er durch seine
Ähnlichkeit
[* 8] mit Napoleon großes Aufsehen erregte. Er war einer der angesehensten
Bürger des
Staates Maryland, machte mit großem Erfolge
ausgedehnte Waldungen urbar und starb zu
Baltimore. Von seinen beiden
Söhnen,
Jérôme Napoléon, geb. 1832, und
Charles, geb. 1852, wurde der ältere in der Militärakademie zu Westpoint erzogen, diente als
franz. Offizier im Krimfeldzuge, kehrte 1878 nach
Amerika zurück und starb im Sept. 1893 auf seiner Besitzung bei Prides
(Neuyork).
[* 9]
Jérômes zweite Gemahlin (seit war Friederike Katharine
Sophie Dorothea, Tochter des KönigsFriedrich
I. von
Württemberg,
[* 10] geb. Als ihr
Vater nach der
Schlacht von Waterloo
[* 11] die
Ehe aufheben wollte, schrieb die Prinzessin
einen
Brief, in dem sie erklärte, daß sie ihren Gemahl nie verlassen werde. Sie war eine verständige und tüchtige Frau,
wie sowohl ihre
Briefe an ihren
Vater(«Briefwechsel der Königin Katharine und des Königs
Jérôme u. s. w. mit dem König
Friedrich von
Württemberg», hg. von Schloßberger, 3 Bde., Stuttg.
1886-87) als die bisher veröffentlichten Bruchstücke ihres
Tagebuchs (in der
«Revue historique», 1888) beweisen.
Ihren Rang als württemb. Prinzessin behielt sie bis an ihren
Tod. Sie starb zu Lausanne.
[* 12]
IhreKinder waren: a.
Jérôme Napoleon Charles Bonaparte, Prinz von Montfort, geb. zu Graz,
[* 13] württemb.
Oberst, gest. bonaparte Mathilde Lätitia Wilhelmine Bonaparte, geb. zu
Triest,
[* 14] vermählte sich 1840 mit Anatol Demidow, Fürsten von
San Donato, von dem sie sich 1845 wieder
trennte. Sie lebte dann in
Paris und wußte hier in der hohen Gesellschaft eine bedeutende
Stellung zu behaupten.
Bei Errichtung des Kaiserthrons wurde sie unter die Mitglieder der kaiserl. Familie aufgenommen
und erhielt den
Titel Hoheit. Seit 1871 soll sie heimlich mit dem
Maler Paupelin vermählt sein (vgl. Gothaer
Almanach von 1879 und Nauroy, Les secrets des Bonapartes, Par. 1889); c. Napoleon
Joseph Charles
Paul Bonaparte, geb. zu
Triest, gest. zu
Rom,
[* 15] bekannter unter dem
Namen Plon-Plon oder Prinz Napoleon (s. Napoleon,Joseph Charles
Paul). Sein
Sohn Victor (s. Napoleon, VictorJérôme Frédéric) ist seit dem
Tode des
Vaters der
Träger
[* 16] der bonapartistischen
Thronansprüche.
polit. Partei in
Frankreich, die die Thronansprüche der Familie
Bonaparte vertritt. Sie kam empor durch
Fehler der Regierung
Karls X. und
Ludwig Philipps, bis das Jahr 1848 dem Prinzen Louis Napoleon zur Präsidentschaft
verhalf. Diesen
Sieg der Bonapartisten führte ihre
Verbindung mit den liberalen Elementen, die durch die Reaktion in die Opposition getrieben
waren, herbei. Nach dem
Sturze Napoleons III. blieben die Bonapartisten zunächst unterFührung des sog. Vicekaisers
Rouher (s. d.) eine mächtige Partei, und ihr Einfluß nahm von Jahr zu Jahr
zu, bis er durch den
Tod des Prinzen
Ludwig Napoleon s. Napoleon, Eugène Louis
JeanJoseph) einen schweren
Schlag
erhielt.
Der neue
Chef des Hauses,
Joseph Charles
PaulBonaparte Prinz Napoleon, nach seinem
Vater auch
Jérôme genannt,
war weder beliebt noch geachtet, und von den Bonapartisten, die sich jetzt mit den Monarchisten anderer Schattierung
auf dem
Boden des Klerikalismus zur
«Union conservatrice» zusammenfanden, seines Freisinns wegen nur widerwillig anerkannt.
Rouher zog sich zurück. Als 1884 Prinz Napoleon mit seinem
Sohne Victor (s. Napoleon,Victor-Jérôme
Frédéric) zerfiel, führte dies eine Spaltung unter den Bonapartisten herbei, von denen einige dem Prinzen Napoleon
treu blieben, andere unter der
FührungCassagnacs Victor als Prätendenten huldigten.
Die beiden
Fraktionen, die erstere mehr liberal, die zweite konservativ, bezeichneten sich als
«Jérômisten» und «Victoriens».
Die
Wahlen vom die unter dem Einfluß der Unbeliebtheit der
Tongking-Expedition und der schlimmen
Lage der
Industrie und des
Handels stattfanden, verschafften den Bonapartisten etwa 80 Sitze in der Abgeordnetenkammer. Prinz Napoleon
und Prinz Victor mußten infolge des Prätendentengesetzes vom Frankreich verlassen, worauf jener in die
Schweiz,
[* 17] dieser nach
Brüssel
[* 18] ging. 1888 unterstützten die Bonapartisten die Sache des
GeneralsBoulanger, den sie als Bahnbrecher
ihrer Ziele ansahen, und verloren dadurch bedeutend an Ansehen, sodaß sie bei den
Wahlen nur 60 Sitze errangen.
Seit dem
Tode des Prinzen Napoleon gilt sein Sohn Prinz Victor als
Träger der bonapartistischen
Thronansprüche.
Horatius, schott. Theolog und Hymnendichter, geb. zu
Edinburgh, ward 1837 Geistlicher zu
Kelso, 1866 zu Edinburgh und starb daselbst Seine
Hymnen zeichnen sich durch
eine der Empfindung angemessene Form aus; seine ersten
Dichtungen dieser Art («Night of weeping» 1846 u. ö.;
«Morning of joy», 1852 u. ö.; «Hymns
of faith and hope», 1857-66 u. s. w.) sammelte er 1871, 1875 u. ö.
Später erschienen noch: «Songs of the ransomed» (1888),
«Songs of love and joy» (1888),
«Crowned with light» (1889),
«Until
the day break and other hymns» (1890). In seinen populär-theol.Schriften vertritt er die Bibelgläubigkeit,
z. B. «Word of promise, promises of Scripture»
(Lond. 1864). In «The desert of Sinai» (1857),
«The land of promise» (1858) und
«Days and Nights in the East, or Illlustrations of Bible scenes» (1866) schildert er seine
Reise (1856) durch
Palästina
[* 19] und nach dem Sinai. -