roten, der ebenso verbreitet ist und als rote Anstrichfarbe dient;
braunen von Siena in Mittelitalien
(Terrasiena), ein geschätzter Farbstoff für Wasser- und
Ölmalerei;
gelb-rötlichen oder armenischen, der in den besten
Sorten aus
Armenien, in geringern aus
Frankreich,
Ungarn
[* 2] u.s.w. kommt und als Unterlage für die Vergoldung
oder Versilberung hölzerner Kunstsachen dient;
endlich gelben, der, am besten von
Berry in
Frankreich bezogen, aber auch in
Deutschland
[* 3] vorkommt, zu gleichem Zwecke gebraucht wird und sich durch Kalcination in eine rote
Farbe verwandelt.
Schon die
Alten schätzten den Bolus als Heilmittel, formten kleine Kuchen daraus und versahen diese mit
einem Siegelabdruck; daher
Terrasigillata,Siegelerde, welcher
Name auch auf römische aus diesem
Thon gebrannte, meist rote
Gefäße übergegangen ist. (S.
Arretinische Gefäße.)
Bernh.,
Philosoph und kath. Theolog, geb. zu
Prag,
[* 5] wurde 1805 Doktor der
Philosophie, Priester und
Professor der
Religionswissenschaft an der Hochschule zu
Prag. Als freisinniger Mann wurde er 1820 seines
Amtes entsetzt und
seitdem in seiner schriftstellerischen Thätigkeit polizeilich überwacht. 1823–41 lebte er größtenteils
zu Techobuz bei
Prag, dann in
Prag, wo er starb. Er veröffentlichte: «Wissenschaftslehre. Versuch einer ausführlichen
und größtenteils neuen
Darstellung der
Logik» (4 Bde., Sulzb.
1837),
Skizzen aus dem Leben Dr. B.s, von dessen
Arzt Dr. Wißhaupt (Lpz. 1850), und Hoffmanns
Bruchstücke zu einer künftigen
Lebensbeschreibung des Dr. Bolzano
(Wien 1850), die auch ein Verzeichnis der gesamten Bolzano-Litteratur
enthalten.
Alb., Jurist, geb. zu
Bernburg,
[* 8] studierte in
Leipzig
[* 9] Rechtswissenschaft, wurde 1857 Rechtsanwalt in
seiner Vaterstadt, 1873 Oberlandesgerichtsrat in
Dessau,
[* 10] 1879 Reichsgerichtsrat in
Leipzig. Er veröffentlichte:
«Der
Begriff der jurist.
Person» (Stuttg. 1879),
kurze, meist cylindrisch geformte, mit
Kopf versehene Eisenstücke, an die entweder ein Gewinde geschnitten
wird (Schraubenbolzen) oder die zum
Vernieten gebraucht werden (Nietbolzen).
Über die Herstellung der
Bolzen s. Schraubenschneidemaschinen und Nieten.
Eine besondere Art Bolzen sind die
Stehbolzen (s. d.).
d. h. Palissaden, heißen in Äquatorialafrika
[* 13] die befestigten Dörfer der Eingeborenen.
Nach ihrem
Muster pflegen die Forschungsreisenden in gefährlichen Gegenden auch bei kurzem Aufenthalt
befestigte Lager zu
errichten, die ebenfalls Boma genannt werden.
Der gewählte Raum wird von einem meist kreisrunden, entweder
aus Strauchwerk oder aus
Pfählen bestehenden Palissadenwerk umgeben, das nur durch einige
Thore zugänglich ist. In die Mitte
kommen die Zelte der Führer und das
Gepäck, darum die Hütten
[* 14] der
Träger.
[* 15]
Sitz der Regierung des
Kongostaates auf dem rechten Ufer des untern
Kongo, besteht aus einem
hochgelegenen, von Gärten umgebenen
Teile mit hübschen
Amts- und Wohngebäuden und einem Sanatorium, und aus einer am Ufer
befindlichen
Anlage von
Faktoreien, Negerhütten und Zuckerplantagen. Boma ist eine wichtige Handelsstation und Sitz der Konsuln
von
Großbritannien,
[* 16] von den
Vereinigten Staaten
[* 17] von
Amerika
[* 18] und
Italien.
[* 19] Nach seiner berühmten Entdeckungsfahrt
auf dem
Kongo traf
Stanley zu ein. Später begründete er hier eine
Station der
Associationinternationale duCongo.
Am erfolgte zu Boma die Proklamierung des unabhängigen
Kongostaates. Früher war Boma der Hauptausfuhrhafen für den
Sklavenhandel und bis 1876 der östlichste Ort für europ.
Niederlassungen. Bis Boma können Seeschiffe gefahrlos
den
Strom aufwärts fahren.
(il rèd. i. König
Bombe), Spottname Ferdinands II. (s. d.), Königs beider
Sicilien, wegen
der von ihm veranlaßten Beschießung des aufständischen Messina
[* 22]