Ferd., holländ.
Maler, geb. 1616 zu Dordrecht,
[* 2] gest. 1680 zu
Amsterdam,
[* 3] war
Schüler Rembrandts und hat sich von
der Behandlungsweise dieses
Meisters, von der Wärme
[* 4] des
Farbentons und der Zartheit des Helldunkels manches anzueignen gewußt.
Er behandelte zumeist histor. und biblische
Stoffe. Die
DresdenerGalerie besitzt von ihm die umfangreichen
Gemälde: Ruhe auf der Flucht nach
Ägypten
[* 5] (1644),
JakobsTraum von der Himmelsleiter,
Jakob von
Joseph dem
Pharao vorgestellt.
Ferner sind zu nennen: Tanz der Salome,
Pyrrhus und Fabricius (beide in
Amsterdam), Hagar in der Wüste
(Wien,
[* 6] Schönbornsche
Galerie),
Joseph im Gefängnis den
Dienern des
PharaoTräume deutend (Schwerin,
[* 7] Museum). Auch als Porträtmaler
ist er hervorragend; bekannt ist das
Bildnis von Rembrandts erster Frau Saskia
van Uylenburg (Gemäldegalerie zu
Brüssel).
[* 8] Sodann hat er eine Folge geätzter
Blätter geliefert, die sehr geschätzt sind: Der
Alte mit dem gekräuselten
Barte und Die
Frau mit der
Birne. Neuerdings hat M. Lautner in einem umfangreichen
Buch «Wer ist Rembrandt?» (Bresl.
1891) ohne Erfolg nachzuweisen versucht, daß einzelne Hauptwerke Rembrandts (wie u. a. die
berühmte
Nachtwache, in
Amsterdam;
Anbetung der Könige, im
Buckingham-Palast;
Joseph wird von Potiphars Weib verklagt, in
Berlin;
[* 9] Heilige Familie, in
Petersburg)
[* 10] nicht von diesem, sondern von seinem Lieblingsschüler Bol gemalt seien.
reichbegütertes Ministerialengeschlecht am Donnersberge, das seit dem Ende des 12. Jahrh.
auch in der Reichsgeschichte eine hervorragende Rolle spielt. Werner III. (gest. 1221 oder 1222)
erhielt 1212 von
KaiserFriedrich II. die Würde des Reichstruchseß, die dann seinem Hause bis zum Aussterben der Hauptlinie 1386 verblieb.
Sein zweiter Sohn Philipp von Hohenfels erhielt außerdem 1246 durch
Kaiser Konrad
IV. das Reichskämmereramt,
das jedoch 1257 auf die von Werners III.
Bruder Philipp von
Falkenstein (südlich vom Donnersberge) begründete
Nebenlinie als
erbliches
Lehn überging.-
(Bholanpaß), die das Halagebirge in
Belutschistan überschreitende
Strecke der großen Heerstraße, die vom
nördl.
Teile der zur
Provinz Pandschab gehörenden Landschaft Sindh über Schikarpur und Dadar nach
Belutschistan und
Afghanistan
[* 11] führt, somit diese
Länder und die pers. Hochebene mit dem untern Gebiete des Indus verbindet.
Der Eingang des Passes liegt oberhalb Dadar, unter 29° 30' nördl.
Br. und 67° 35' östl. L., 270 m
ü.
d. M. Die Länge des
Bolanpaß beträgt 96 km, seine mittlere
Erhebung 150 m mit je 7,5 km. Sein Ausgang, 1767 m
ü.
d. M., führt auf das in gleicher
Höhe gelegene Plateau Descht-i-Bedaulet. Hier bei dem Orte Quetta (s. d.) teilt
sich die
Straße in einen südwestlich nach
Kelat und in einen nordwestlich nach Kandahar führenden
Arm, nachdem sich schon
vorher ein Weg von
Bibi Rani abgezweigt hat, der durch den Rudbarpaß nach
Kelat führt. 1839 passierte eine engl.Armee
mit zahlreichem schwerem
Geschütz diesen
Paß
[* 12] ohne große Mühe in 6
Tagen.
Hauptstadt des Kantons Bolbec (113,84 qkm, 14 Gemeinden, 22 554 E.) im
Arrondissement LeHavre des franz. Depart.
Seine-Inférieure, an den Linien
Paris-LeHavre
[* 13] und Beuzeville-Lillebonne der
Franz. Westbahn, anmutig am Abhang eines Hügels,
den derFluß Bolbec bespült, und am Vereinigungspunkt von vier
Thälern gelegen, ein gutgebauter und belebter
Fabrikort, hat (1891) 10 975, als Gemeinde 12 028 E., einen Gewerberat, Handelskammer, zwei
Zeitungen;
Baumwollspinnerei und
-Druckerei,
Kattun- und Wollweberei, Plüsch-, Spitzenfabriken, Färberei und Gerberei sowie Cretonne- oder Leinwandniederlagen.
Der Handel mit
Baumwoll- und Seidenwaren, Getreide
[* 14] und Mehl,
[* 15] Vieh und
Pferden ist beträchtlich. Bolbec, schon
im 17. Jahrh. ein bedeutender Manufakturort, war im 18. Jahrh.
namentlich durch seine Indiennefabrikation und Gerbereien berühmt.
1)
Kreis
[* 16] im reichsländischen
Bezirk Lothringen, hat 715,14 qkm, (1890) 41 621 E., darunter 130 Militärpersonen, in 100 Gemeinden
und zerfällt in die 3 Kantone Bolchen,
Busendorf und
Falkenberg. - 2) Bolchen, frz.
Boulay, Hauptstadt des Kreises
und Kantons Bolchen (227 qkm, 36 Gemeinden, 13 473 E.), 26 km nordöstlich von Metz,
[* 17] unfern der Nied und am Kaltbach,
sowie an der Linie Metz-Teterchen der Elsaß-Lothring. Eisenbahnen, Sitz der
Kreis- und Kantonsbehörden,
hat (1890) 2281 E., darunter 121
Evangelische und 154 Israeliten, Post zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 18]
Amtsgericht (Landgericht Metz),
Steueramt, Oberförsterei, kath.
Dekanat,
Spital; ferner Fabrikation von
Stahl- und Lederwaren, Cigarren und
Chemikalien, ferner
Färbereien, Flanellwebereien, Bierbrauereien, Öl- und Lohmühlen und lebhaften Getreidehandel. - Bolchen, eine alte
(1184 als Bollei vorkommend), früher befestigte Stadt mit schönem Rathause, hatte bis 1503 eigene
Grafen,
die in vielfachen
Fehden mit Metz lebten, kam dann zu Lothringen und 1766 an
Frankreich.
1)
Kreis im russ. Gouvernement Orel, hat 2595,5 qkm, 115 825 E.,
Ackerbau,
Pferde- und
Bienenzucht.
[* 19] - 2) Kreisstadt des Kreises
Bolchow, 58 km nördlich von Orel, an der Mündung der Bolchowka in die Nugrj, hat (1890) 26 165 E., 18
Kirchen, 1
Kloster,
Gerbereien (jährlicher
Umsatz 530000 Rubel), Hanfbrechereien und bedeutenden
Handel mit Getreide, Hanf, Hanföl,
Talg u. s. w.
Letztern vermittelt der Okahafen beim Dorf Krutogorje (18 km östlich von Bolchow). - Bolchow bestand
schon im 13. Jahrh., bildete früher ein besonderes Fürstentum und war häufigen
Überfällen der
Tataren ausgesetzt.
(Boldu, lat. folia boldo), eine seit neuerer Zeit im
Handel bekannte
Drogue, die gegen Leberleiden
verwendet wird. Die Boldoblätter sind oval, ganzrandig, lederartig, ziemlich dick, blaßgrün bis aschgrau, kurzgestielt,
auf der obern
Fläche rauh und mit zahlreichen Öldrüsen besetzt; der
Geruch ist angenehm; sie kommen von einem in
Chile
[* 22] heimischen
Baume, der verschieden genannt wird, nämlich: BoldoafragransGay, Peumus fragransMol. und Ruiziafragrans
Pav. Die Boldoblätter besitzen einen kampferartigen
Geschmack und enthalten außer ätherischem Öle
[* 23] ein
Alkaloid, das Boldin.
Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft Dolina in Ostgalizien und klimatischer
¶
mehr
Kurort an den nördl. Ausläufern der Karpaten, in schöner Gegend, an dem zur Swica, einem Nebenfluß des Dnjestr, gehenden
Sukiel und der Linie Stryj-Stanislau der Österr. Staatsbahnen,
[* 26] hat (1890) 4402 zur Hälfte poln. und kath.,
zur Hälfte israel. E., Post, Telegraph, Bezirksgericht (582 qkm, 34 Gemeinden, 49 Ortschaften, 26 Gutsgebiete, 28 001 meist
ruthen. E.), k. k. Salinenverwaltung, Domänenverwaltung und Forstschule: 10 Gerbereien, Tuchwalkerei, 2 Lederfabriken, Leimsiederei,
Naphthadestillation, Sägemühle und in der Umgebung Salzbergbau sowie eine jodhaltige Salzquelle. Bei dem nahen Dorfe Polanica
(591 E.) Felsenklüfte und eine Felsengruppe (60 m), die, weil auf schmaler Basis ruhend, in der Luft zu
schweben scheint.