und gesägten oder mit drei größern Endgliedern versehenen Fühlern. Sie nagen und bohren besonders gern in Holz
[* 2] und trocknen
Stoffen, wo auch ihre Larven sich finden, die kurz, dick, zusammengekrümmt sind, sehr kurze, starke
Beine, einen harten
Kopf
und zerstreute
Haare
[* 3] auf dem Körper besitzen. Es gehört dahin der Kammbohrkäfer (Ptilinus pectinicornisL.) mit geblätterten Fühlern, der in allen harten Nutzhölzern, namentlich in Holzeinbänden alter
Bücher bohrt;
der
Werkholzbohrer(Anobium striatum Ol.),
in weichem Laubholz, besonders in den Stielen von Handwerksgerät und Gartenwerkzeugen;
die
Totenuhr(Anobium pertinaxL.),
der sich bei Berührung tot stellt, gern in alten tannenen Brettern bohrt und dessen Aufklopfen mit dem
Kopfe ein
Geräusch ähnlich dem Ticken einer
Uhr
[* 4] hervorruft und abergläubischen
Menschen daher als
Prophet eines bevorstehenden
Todesfalles erscheint;
der besonders trocknen Kräutern in
Apotheken und Herbarien nachgeht.
Diese drei
Arten haben kurze, fadenförmige Fühler, sehr lange dagegen hat der gemeine Bohrkäfer, Dieb
oder Kräuterdieb (Ptinus furL.), der sich in alten Häusern vorfindet und besonders in Pelzwaren, Herbarien, Museen und
gepolsterten Möbeln Schaden anrichtet. Man fängt die
Käfer,
[* 5] indem man feuchte Lappen oder trockne Pflanzenstengel über
Nacht auf den
Boden legt. Sie sammeln sich darunter, sodaß man sie leicht töten kann.
ist eine Vorrichtung, die beim
Bohren die Kraftübertragung auf das Werkzeug vermittelt und zugleich den
bewegten
Teilen eine sichere
Führung verleiht. Letzterer Umstand unterscheidet sie im wesentlichen vom
Bohrgeräte. Der Betrieb
der Bohrmaschine kann durch
Handarbeit oder durch einen
Treibriemen von einer durch Elementarkraft getriebenen Transmissionswelle aus
bewirkt werden. Als Werkzeug dient der
Bohrer (s. d.), auch die
Bohrspitze genannt. Der
Bohrer wird in eine
Spindel eingesetzt,
die beim
Bohren in
Umlauf versetzt und meistens dabei
auch in der Achsenrichtung dem Eindringen des
Bohrers
entsprechend vorgeschoben wird; nur bei der kleinsten Art läßt man den Vorschub durch das Arbeitsstück bewirken, und die
Spindel mit dem Werkzeuge
[* 8] führt nur die
Drehung aus.
Eine sehr übliche Einrichtung der Bohrmaschine für Metall ist durch
[* 1]
Fig. 1 veranschaulicht;
a ist die Bohrspindel mit dem am untern Ende eingesetzten
Bohrer. Sie empfängt ihre
Drehung durch Vermittelung
zweier Winkelräder von der rechts davon angeordneten
Stufenscheibe
[* 9] aus; die Schraube am obern Ende der Bohrspindel (die durch
einen
Zapfen,
[* 10] nicht durch ein Gewinde, mit der Bohrspindel verbunden ist) dient zur Vermittelung des Vorschubes, d. h.
der allmählich während der
Drehung stattfindenden Abwärtsbewegung des
Bohrers, bis das entstehende Loch
die erforderliche
Tiefe erlangt hat.
Zur Erreichung dieses Zweckes ist über die Schraube ein
Rad b geschoben, dessen Nabe eine Schraubenmutter bildet; jede
Drehung
des
Rades bewirkt eine geradlinige Auf- oder Abwärtsbewegung der Schraube und somit auch der Bohrspindel. Während des
Bohrens wird diese
Drehung des
Rades b selbstthätig von der
Maschine
[* 11] mit Hilfe der kleinen am Rücken des
Ständers
sichtbaren
Stufenscheiben ausgeführt. Die obere derselben empfängt ihre
Bewegung unmittelbar von der Antriebswelle aus und
überträgt sie durch einen
Riemen auf die untere; von dieser wird sie durch eine wagerechte
Welle mit Schnecke
auf die senkrechte
Welle c fortgepflanzt, die sie durch Vermittelung eines an ihrem obern Ende befindlichen Getriebes auf
das erwähnte
Rad d überträgt. Nach Beendigung des
Bohrens schraubt man den
Bohrer mittels des am untern Ende von c sitzenden
Handrades mit Handgriff aus dem Loch heraus. Das zu bohrende Arbeitsstück wird auf dem eisernen Tische
unterhalb der Bohrspindel befestigt, der sich in wagerechter und senkrechter
Richtung verstellen läßt.
Sollen Löcher an verschiedenen
Stellen schwerer Arbeitsstücke gebohrt werden, deren
Bewegung einen größern Arbeitsaufwand
erheischen würde, so bedient man sich mit
Vorteil sog.
Kran- oder
¶
mehr
Radialbohrmaschinen (Fig. 2). Die Bohrspindel ist bei diesen an einem wagerechten Arme angeordnet, die um einen feststehenden
Ständer, ähnlich wie der Ausleger eines Krans, im Kreise
[* 13] oder Halbkreise drehbar ist; außerdem läßt sich die Spindel an jenem
Arme in wagerechter Richtung verstellen. Man kann solcherart Löcher an beliebigen Stellen bohren, ohne
das Arbeitsstück bewegen zu müssen.
Je nach der Härte des zu bohrenden Materials kann man der Spindel einer Bohrmaschine mittels der Stufenscheibe verschiedene Drehgeschwindigkeiten
sowie verschiedenen Vorschub erteilen, und zwar ist erfahrungsgemäß die günstigste Umfangsgeschwindigkeit der Bohrspitze:
Der Vorschub beträgt 0,1 (bei Hartguß) bis 0,5 mm (bei Bronze)
[* 14] pro 1 Umdrehung des Bohrers.
Der Wirkungsgrad der einfachen Bohrmaschine
[* 12]
(Fig. 1) ist 0,83, der Radialbohrmaschine
[* 12]
(Fig.
2) nur 0,59.
Bei den Holzbohrmaschinen, die ebenfalls sowohl durch Handarbeit als durch Elementarkraft betrieben werden können, geschieht
die Zuschiebung des Bohrers wegen der Weichheit des Materials in der Regel nicht von der Maschine selbst, sondern durch den
Arbeiter, und zwar wird der Bohrer entweder mittels eines Fußtrittes oder, wie bei der in
[* 12]
Fig. 3 dargestellten
Dreispindelbohrmaschine, durch Handgriffe gegen das Werkstück gedrückt. Die Spindeln der Holzbohrmaschinen rotieren bedeutend
rascher als die der Metallbohrmaschinen, und zwar beträgt für hartes Holz die Umfangsgeschwindigkeit des Bohrers 200-350
mm, für weiches 500-5000 mm. Der Vorschub beträgt 0,25 bis 1 mm pro eine Umdrehung des Bohrers.