durch einen Handgriff oder ein Handrad nachgestellt werden.
3) Die
Bohrratsche oder
Bohrknarre
[* 1]
(Fig. 14); ein langer Handhebel endigt in einer Gabel, in der die Bohrspindel drehbar
gelagert ist; auf dieser sitzt innerhalb der Gabel ein
Sperrrad, in das eine federnde
Sperrklinke eingreift.
BeimBohren wird
der Hebel
[* 2] in schwingende
Bewegung versetzt, sodaß der Bohrer
[* 3] wegen des
Sperrrades ruckweise arbeitet; die
Bohrspindel ist durch eine Schraube nachstellbar, die sich mit ihrer
Spitze gegen einen entweder schon vorhandenen oder improvisierten
festen Gegenstand drückt.
4) Der Räderbohrer,Ecken- oder Winkelbohrer
[* 1]
(Fig. 15) zum
Bohren von Löchern in
Ecken oder Vertiefungen, die zur
Handhabung anderer
Bohrgeräte keinen Raum gewähren; die
Bewegung wird hier von einer seitlich angebrachten Handkurbel auf
die
Spindel mittels zweier
Kegelräder übertragen, die zur
Veränderung der
Geschwindigkeit ausgewechselt werden können, sodaß
man mit diesem
Apparat entweder eine erhöhte Kraftleistung oder eine größere
Geschwindigkeit erzielen kann. Zu erwähnen
ist noch der Schlangenbohrer, der eine völlige Bewegungsfreiheit der
Bohrspitze nach allen
Richtungen
gestattet.
Die
Bohrspitze sitzt an dem einen Ende einer langen, eng gewickelten Spiralfeder, die zum Schutz mit einem biegsamen Leder-
oder Gummischlauch umhüllt ist. Wird nun diese Spiralfeder am andern Ende durch Kurbel
[* 4] oder sonstige Einrichtung in Umdrehung
versetzt, so pflanzt sich die letztere, wie auch der Schlauch gebogen sein mag, bis auf die
Bohrspitze
fort. Diese Art Bohrer wird an solchen schwer zugänglichen
Stellen verwendet, wo alle andern Bohrer nicht mehr zu handhaben sind.
Die Zahntechniker verwenden einen solchen Schlangenbohrer, gewöhnlich mit Fußbetrieb, beim Plombieren der
Zähne.
[* 5]
[* 3] eine Musikerfamilie. Kaspar Bohrer, Kontrabassist, wirkte an den Kapellen zu
Mannheim
[* 6] und
München,
[* 7] wo er starb.
In seinen vier
Söhnen hatte er ein vortreffliches Quartett herangebildet.
Anton Bohrer, hervorragender Violinist, geb. 1783 zu
München, bildete sich in
Paris
[* 8] namentlich unter Kreutzer und
Danzi.
Max Bohrer, Violoncellist, geb. 1785, war
Schüler von
AntonSchwarz in
München. Sehr früh wurden sämtliche
Brüder an der königl. Kapelle in
München angestellt.
Die Weibchen besitzen eine
oft weit vorstehende Legeröhre, mit der sie die
Eier
[* 13] in verschiedene Pflanzenteile, in denen die Larven
leben, einbohren.
Viele Bohrfliegen erzeugen an den
Pflanzen, namentlich an den
Stengeln und Fruchtböden der
Korbblütler gallenartige
Wucherungen.
GeorgFriedrich, reform. Theolog, geb. zu
Maulbronn, studierte in
Tübingen,
[* 15] mußte 1833 als Führer der dortigen
Burschenschaft in die
Schweiz
[* 16] flüchten, wo er 1842 Pfarrer in Glattfelden (Kanton
[* 17] Zürich)
[* 18] wurde.
Anläßlich der
Berufung von
Dav. Friedr.
Strauß
[* 19] an die
UniversitätZürich
schrieb er 1839 die vielbesprochenen, anonym erschienenen
«Briefe eines
Zürichers an einen Basler». 1853 legte er sein
Amt nieder und lebte nur noch seinen wissenschaftlichen
Arbeiten
in Zürich,
später in Basel,
[* 20] wo er starb. Sein Lebenswerk ist die bis zu den Vorreformatoren reichende
Kirchengeschichte in
Biographien:
«Die
Kirche Christi und ihre Zeugen» (9 Bde.,
Zür. 1842-58), deren zweite
Auflage (24 Bde., Stuttg. 1860-80)
sein Sohn
Paul vollenden half. Dieser, geb. in Glattfelden, studierte in Zürich,
wurde 1874 Pfarrer
in Niederhasli bei Zürich,
1878 Pfarrer
an St.
Peter und Privatdocent für
Kirchengeschichte in Basel,
1888 Hauptpfarrer daselbst. Er schrieb
«Gregoire, ein Lebensbild aus der
Französischen Revolution»
(Bas. 1878),
«Maria und Martha. Lebensbilder
christl. Frauen» (5 Hefte, ebd. 1882-87).
(Ptinidae,Anobiidae), kleine walzenförmige oder eirunde, ungefähr 4
mm lange, meist braune oder schwarze
Käferchen mit kleinem, unter dem stark gewölbten Halsschilde verborgenem
Kopfe, harten Flügeldecken, feinen, fünfgliedrigen
Füßen, sehr starken
Kiefern und fadenförmigen, gekämmten
¶
mehr
und gesägten oder mit drei größern Endgliedern versehenen Fühlern. Sie nagen und bohren besonders gern in Holz
[* 22] und trocknen
Stoffen, wo auch ihre Larven sich finden, die kurz, dick, zusammengekrümmt sind, sehr kurze, starke Beine, einen harten Kopf
und zerstreute Haare
[* 23] auf dem Körper besitzen. Es gehört dahin der Kammbohrkäfer (Ptilinus pectinicornisL.) mit geblätterten Fühlern, der in allen harten Nutzhölzern, namentlich in Holzeinbänden alter Bücher bohrt;
der Werkholzbohrer(Anobium striatum Ol.),
in weichem Laubholz, besonders in den Stielen von Handwerksgerät und Gartenwerkzeugen;
die Totenuhr(Anobium pertinaxL.),
der sich bei Berührung tot stellt, gern in alten tannenen Brettern bohrt und dessen Aufklopfen mit dem
Kopfe ein Geräusch ähnlich dem Ticken einer Uhr
[* 24] hervorruft und abergläubischen Menschen daher als Prophet eines bevorstehenden
Todesfalles erscheint;
der besonders trocknen Kräutern in Apotheken und Herbarien nachgeht.
Diese drei Arten haben kurze, fadenförmige Fühler, sehr lange dagegen hat der gemeine Bohrkäfer, Dieb
oder Kräuterdieb (Ptinus furL.), der sich in alten Häusern vorfindet und besonders in Pelzwaren, Herbarien, Museen und
gepolsterten Möbeln Schaden anrichtet. Man fängt die Käfer,
[* 25] indem man feuchte Lappen oder trockne Pflanzenstengel über
Nacht auf den Boden legt. Sie sammeln sich darunter, sodaß man sie leicht töten kann.