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besorgte Boguslawski selbst und fügte ihnen eine Geschichte des poln. Nationaltheaters bei.
besorgte Boguslawski selbst und fügte ihnen eine Geschichte des poln. Nationaltheaters bei.
Albert von, deutscher Militärschriftsteller, geb. zu Berlin, [* 2] trat 1852 als Freiwilliger in die preuß. Infanterie, wurde 1854 Offizier, nahm an den Feldzügen von 1864 und 1866 gegen Dänemark [* 3] und Österreich [* 4] als Lieutenant, am Deutsch-Französischen Kriege von 1870 und 1871 als Hauptmann teil, wurde 1879 Oberstlieutenant und 1883 Oberst und Commandeur des Kolbergischen Grenadierregiments Nr. 9; 1886 in gleicher Eigenschaft zum Hohenzollernschen Füsilierregiment Nr. 40 versetzt, wurde er 1888 zum General und Commandeur der 21. Infanteriebrigade ernannt und führte als solcher 1889 den Befehl über die bei Waldenburg [* 5] in Schlesien [* 6] zur Unterdrückung von Unruhen versammelten Truppen. Im Dez. 1891 schied er unter Ernennung zum Generallieutenant aus dem aktiven Dienst. Er schrieb: «Die Entwicklung der Taktik von 1793 bis zur Gegenwart» (1. Tl., 2. Aufl., Berl. 1873; 2. Tl. in 3 Bdn., 3. Aufl., 1885),
«Taktische Folgerungen aus dem Kriege 1870/71» (2. Aufl., ebd. 1872; auch in engl., ital. und russ. Übersetzung erschienen),
«Bildung und Mannszucht» (anonym, ebd. 1872),
«Ausbildung und Besichtigung oder Rekrutentrupp und Compagnie» (2. Aufl., ebd. 1883),
«Das Leben des Generals Dumouriez» (2 Bde., ebd. 1879),
«Die Hauptwaffe in Form und Wesen» (ebd. 1880),
«Der kleine Krieg und seine Bedeutung für die Gegenwart» (ebd. 1881),
«Die Fechtweise aller Zeiten» (ebd. 1880),
«Anlage, Leitung und Durchführung von Feldmanövern» (ebd. 1883),
«Der Zug der Engländer gegen Kopenhagen [* 7] im Frühjahr 1801» (ebd. 1890),
«Taktische Darlegungen aus der Zeit von 1859 bis 1890» (2. Aufl., ebd. 1892),
«Die Notwendigkeit der zweijährigen Dienstzeit» (ebd. 1891),
«Der Krieg in seiner wahren Bedeutung» (ebd. 1892),
«Die Landwehr 1813-93» (ebd. 1893),
«Die Kinder des Vaterlandes», Roman (unter dem Pseudonym Wernau, Bresl. 1876).
Teil des russ. Gouvernements Woronesch, hat 9671,7 qkm, 343 393 E., Acker-, Melonenbau und Fischerei. [* 9] - 2) Kreisstadt im Kreis Bogutschar, 240 km südöstlich von Woronesch, am Flusse Bogutschar, 7 km vor seiner Mündung in den Don, hat (1890) 4110 E., Post, Telegraph [* 10] und Handel mit Hornvieh vom Lande der Donischen Kosaken nach Petersburg [* 11] und Moskau. [* 12]
Dorf im Kreis Kattowitz [* 13] des preuß. Reg.-Bez. Oppeln, [* 14] 15 km im SO. von Beuthen, [* 15] 3,5 km von der poln. Grenze, hat Postagentur und Telegraph, einschließlich der Kolonie Zawodzie (1890) 7665 (3892 männl., 3773 weibl.) überwiegend kath. und polnisch sprechende E., die in den Zinkhütten Norma-, Kunigunde- und Franzhütte, in der Rheinschen Maschinen- und in einer Superphosphatfabrik Beschäftigung finden.
hinter wissenschaftlichen Tiernamen Abkürzung für Karl H. Bohemann, schwed. Entomologen und Reisenden.
(-en-Vermandois, spr. bŏäng ang wärrmangdŏá), Hauptstadt des Kantons Bohain (150,67 qkm, 14 Gemeinden, 23 651 E.) im Arrondissement St. Quentin des franz. Depart. Aisne, an der Linie Paris-Erquelines der Franz. Nordbahn, 22 km im NNO. von St. Quentin, zwischen dem zur Schelde gehenden Kanal [* 16] des Torrents und dem Walde von in 124 m Höhe, hat (1886) 6234, als Gemeinde 6684 E., Post und Telegraph; Färbereien, Kaschmir-, Uhren-, Gaze-, Barègesfabriken. Bohain besaß ehemals ein wichtiges festes Schloß des Connétable von St. Pol und wurde seit dem Mittelalter oft belagert und erstürmt.
auch Bohème (frz., spr. bŏähm), Böhmen [* 17] und der Böhme;
auch der Zigeuner;
dann zuerst von dem Schriftsteller Henri Murger (s. d.) gebraucht für abenteuerliche Studenten, Litteraten und Künstler des Pariser Quartier latin.
der lat. Name für Böhmen. ^[= $#2Bezirkshauptmannschaften qkm Häuser Wohnparteien Einwohner pro qkm ...]
1827 gegründete, täglich in Prag [* 18] erscheinende polit.
Zeitung liberaler Richtung, Organ der Deutschen Böhmens.
Auflage: 15000;
Redacteur: Jos. Willomitzer.
Fürsten von Antiochia. Bohemund I.,ältester Sohn des normann. Fürsten Robert Guiscard (s. d.), Herzogs von Apulien, geb. um 1065, zeichnete sich schon in den Kriegen seines Vaters gegen den byzant. Kaiser Alexios I.von 1081 bis 1085 aus. Nach seines Vaters Tode (1085) ward er durch die Ränke seiner Stiefmutter vom väterlichen Throne ausgeschlossen; erst nach vierjährigem Kampfe setzte er es durch, daß ihm Tarent als besonderes Fürstentum überlassen blieb.
Bei dem ersten Kreuzzug spielte er eine hervorragende Rolle. An dem Siege bei Doryläum in Phrygien war Bohemund vorzugsweise beteiligt; auch führte er den Vortrab des Heers über den Taurus und nach Syrien, und die Eroberung von Antiochia im Sommer 1098 war hauptsächlich ihm zu verdanken. Bohemund blieb zunächst in Antiochia, das ihm als eigenes Fürstentum übertragen worden war. Nur mit der größten Anstrengung vermochte er seinen vielen Feinden zu widerstehen; 4 Jahre brachte er in feindlicher Gefangenschaft zu, und nach der Befreiung mehr als je von den Saracenen bedrängt, suchte er 1104 in Europa [* 20] Unterstützung.
Während er seinen Vetter Tankred zur Verteidigung seines Reichs zurückließ, ging er selbst nach Frankreich, verheiratete sich dort mit König Philipps I. Tochter, Konstanze, sammelte ein Heer und führte dasselbe nach Griechenland. [* 21] Dort belagerte er im Herbst 1108 Durazzo, wurde aber gezwungen, mit dem Kaiser Alexios Frieden zu schließen und Griechenland zu verlassen. Er wandte sich nun nach Italien, [* 22] um neue Streitkräfte zu sammeln, starb aber daselbst 1111. - Bohemund II., Sohn des vorigen, war noch unmündig, als sein Vater starb.
Das Fürstentum Antiochia verwaltete noch immer Tankred mit Redlichkeit und Klugheit, und nach dessen Tode (1112) Roger von Salerno. Dem letztern gingen staatsmännische Tugenden in dem Maße ab, daß das Fürstentum den Mohammedanern (1119) hätte erliegen müssen, wenn nicht König Balduin II. von Jerusalem [* 23] zur Hilfe herbeigeeilt wäre und durch eine Reihe gefahrvoller Feldzüge die Unabhängigkeit von Antiochia aufrecht erhalten hätte. Bohemund selbst trat 1126 die Regierung an und leistete Balduin kräftigen Beistand gegen die unaufhörlichen Angriffe der Mohammedaner. Aber schon 1130 fiel er auf dem Schlachtfelde.
Bohemund III., Enkel des vorigen, übernahm 1163 die Regierung. Kurz darauf fiel er in die Gefangenschaft des Atabeken Nureddin von Syrien, und nur König Amalrich von Jerusalem hinderte die Einnahme von Antiochia durch Nureddin. Bohemund ward bald gegen Erlegung eines bedeutenden Lösegeldes freigelassen. Er regierte aber so kraftlos und machte sich durch seine Ausschweifungen so verhaßt, daß ¶
zuerst die Geistlichkeit, dann auch viele seiner Vasallen ihm feindlich gegenübertraten und sein Reich der Schauplatz blutiger innerer Kämpfe ward. Er starb 1201. - Bohemund IV. (1201-33) und V. (gest. 1251) waren unbedeutende Fürsten. - Bohemund VI. endlich war nicht im stande, den Sturz seines Reichs abzuwenden. Am ward Antiochia von den Mamluken unter Baibars (Bibars) erobert. Bohemund starb als Fürst von Tripolis 1274. - Bohemund VII., sein Nachfolger, starb kinderlos 1287. Nach seinem Tode brach ein Erbfolgestreit aus, während dessen mit der Einnahme von Tripolis 1289 und Akka 1291 dem christl. Fürstentums in Syrien ein Ende gemacht wurde.