Staßfurt
[* 2] fließt, um bei dem anhält. Flecken
München-Nienburg unterhalb
Bernburg
[* 3] nach einem sehr gewundenen Laufe, im ganzen 100 km
lang, in die
Saale zu münden. Als Zuflüsse nimmt die Bode auf dem Harze selbst rechts die Rappbode und weiterhin die Luppbode,
in der Ebene rechts die
Selke, links die Goldbode und Holzemme auf. Bei
Oschersleben wird die Bode durch
den
GroßenBruchgraben nach W. hin mit der Ilse und so mit der
Oker, mithin das
Elbe- mit dem Wesergebiet in
Verbindung gesetzt.
- 2) Nebenfluß der Wipper, entspringt bei
Groß-Bodungen,
Kreis
[* 4] Worbis des preuß. Reg.-Bez.
Erfurt.
[* 5]
«Anleitung zur Kenntnis des gestirnten Himmels» (11.
Aufl., ebd. 1858),
und begründete 1770 die «Astron. Jahrbücher oder Ephemeriden» (54 Bde.,
ebd. 1776-1829),
die nachher als
«Berliner
[* 10] astron. Jahrbuch» von Encke und später von der
BerlinerSternwarte fortgesetzt wurden
und jetzt jedem Astronomen unentbehrlich sind. Auch seine «Erläuterung der
Sternkunde» (2 Bde., Verl. 1778; 3. Aufl.
1808) enthält viel Wertvolles. Sein Himmelsatlas in 20
Blättern, die «Uranographia sive astrorum descriptio» (ebd. 1801; 2. Aufl.
1818),
umfaßt 17240
Sterne, gegen 12000
Sterne mehr als die frühern Karten. Noch größere
Verbreitung fand die «Représentation
des astres» (Strals. 1782), die auf 34 kleinern
Blättern alle über dem Horizont
[* 11] von
Berlin mit freiem
Auge
[* 12] sichtbaren und außerdem noch die wichtigsten teleskopischen
Sterne sowie einen Katalog und eine mytholog. Erläuterung
zu den einzelnen
Sternbildern enthält. Von seinen übrigen
Schriften sind noch zu erwähnen der
«Entwurf der astron. Wissenschaften»
(Berl. 1793; 2. Aufl. 1825) und
«Allgemeine Betrachtungen über das Weltgebäude» (ebd. 1801; 3. Aufl.
1834). Bode erkannte zuerst die von Piazzi entdeckte
Ceres als
Planeten.
[* 13]
Joh. Joach.
Christoph, Buchhändler und Übersetzer, geb. zu
Braunschweig,
[* 14] wurde 1750 Hoboist bei einem
braunschw. Regiment. Seit 1752 Hoboist in Celle,
[* 15] nahm er 1756 den
Abschied und wandte sich nachHamburg,
wo er, als
Sprach- und Musiklehrer thätig, 1762 - 63 den
«Hamburger Correspondenten» leitete und eine Buchdruckerei errichtete.
Bode verlegte eigene und fremde Werke (wie
Klopstocks «Oden»,
Claudius' «Wandsbecker
Bothe», Schröders
«HamburgerTheater»
[* 16] u. s. w.)
und verband sich mit Lessing zu einer
«Buchhandlung der Gelehrten», bei der er sein Vermögen einbüßte.
Mit den Leitern des hamburgischen
Theaters,
Ackermann und Schröder,
stand er in nahen
Beziehungen. Er ging 1778 mit der
Witwe
des
GrafenBernstorff als deren Geschäftsführer nach
Weimar,
[* 17] wurde von mehrern Fürsten mit
Titeln geehrt und starb zu
Weimar.
In den letzten Jahrzehnten war er eifriges Mitglied des Freimaurerordens, den er zu reformieren
suchte. Bode gewann durch seine vortrefflichen und vielgelesenen
Übersetzungen der humoristischen
RomaneSternes, Smollets und
Fieldings, des «Dorfpredigers von
Wakefield» von Goldsmith, der
«Gedanken und Meinungen» Montaignes u. a. auf die
Entwicklung
der deutschen Litteratur entschiedenen Einfluß.
Leop., Historienmaler, geb. zu Offenbach,
[* 21] war erst
Schüler von Jak.
Becker und Passavant am Städelschen
Institut zu
Frankfurt,
[* 22] seit 1850
Schüler von
Steinle.
An des letztern Malweise schlössen sich Ruth (1856)
und einige
Bilder aus
Brentanos «Chronica eines fahrenden
Schülers» an. Dann bereiste er
Bayern,
[* 23]
Tirol
[* 24] und die
Schweiz.
[* 25] Seine
Bilder aus den letzten Jahren zeigen deutlich den Einfluß Schwinds; hierher gehören: Die Alpenbraut (1864),
Negierungsrat ernannt; 1890 wurde ihm auch die Leitung der Gemäldegalerie anvertraut. Er veröffentlichte u. a.:
«Studien zur Geschichte der
Holland. Malerei» (Braunschw. 1883),
(spr. -déll),Jean, franz. Menestrel, geb. in der zweiten
Hälfte des 12. Jahrh, zu
Arras,
[* 38] war im
Begriff 1205 als Kreuzfahrer nach dem
HeiligenLande zu ziehen, als er vom
Aussatz befallen
wurde. Diesem Umstände verdankt sein interessantes Abschiedsgedicht: «Li congies» (zuletzt hg. von Reynaud 1880),
seine
Entstehung. Er schrieb außerdem das Mirakelspiel «Li
Jeus de St. Nicolas» (hg. von
Michel und Monmerqué
im
«Théâtre français du
moyen-âge», Par. 1839; vgl. Heithecker,
Jean B.s
«Jeu de
Saint
[* 39] Nicolas»,
Münster
[* 40] 1885),
einige Pastorellen
(hg. von
Bartsch, Lpz. 1870) und erneuerte einige ältere epische Lieder des Karlssagenkreises in «La
chanson des Saisnes ou de Guiteclin» (hg. von
Michel, Par. 1839).