Käfer
[* 2] bei
Bewegungen, indem sich das
Bruststück gegen die
Basis der etwas schmalen Flügeldecken reibt, einen
Laut hervor, den
man im gemeinen Leben für eine
Stimme erklärt, die jedoch diesen
Käfern, wie überhaupt allen
Insekten
[* 3] abgeht. Die Bockkäfer, von
denen man über 7000
Arten kennt, sind über die ganze Erde, besonders aber in den
Tropen, verbreitet.
Ihre fußlosen oder nur mit sehr kleinen
Beinen versehenen Larven leben im Holze verschiedener
Bäume, im Nutzholze, bohren
lange mit Holzmehl erfüllte
Gänge durch dasselbe und richten daher nicht selten Schaden an. Einige hausen auch in den
Stengeln
und
Wurzeln von Krautgewächsen.
im Maschinenbau ein
Stehlager, dessen Lagerkörper zu einem
Bock
[* 4] (Gestell,
Ständer) weiter
ausgebildet ist, was notwendig wird, wenn die Entfernung des
Wellen- oder Zapfenmittels von der Befestigungsstelle des Lagers
größer als normal ist.
Dorf im
BezirksamtKissingen
[* 5] des bayr. Reg.-Bez.
Unterfranken, 8 km nördlich von
Kissingen, an der
Fränkischen Saale,
über die hier eine
Brücke
[* 6] führt, hat (1890) etwa 400 E., Post,
Telegraph
[* 7] und ist bekannt durch seine
Mineralquelle, die 1720 entdeckt, 1766 gefaßt und 1782 mit einem großen Kurgebäude versehen wurde. Die neue Badeanstalt,
[* 8] 1876 erbaut,
enthält 8 Stahlbäder, 6
Eisenmoorbäder und 4 Eisenwellenbäder. Die reichhaltige, kräftige
Stahlquelle enthält
außer
Eisen
[* 9] viel Kochsalz,
Glaubersalz,
Bittersalz und andere
Salze und wird gegen Schwäche,Blutarmut,Schleimflüsse (besonders
der weiblichen Genitalien),
Lähmungen u. s. w., sowie als Nachkur von
Kissingen gebraucht. Die kalte Schwefelquelle wird nur
zur Trinkkur benutzt. Unterstützt wird die letztere durch
Stahl- und Schlammbäder. –
Vgl. Kirchgeßner, Der Kurort Bocklet (2.
Aufl., Würzb. 1860);
Arnold,
Maler, geb. in Basel,
[* 10] machte seit 1846 seine
Studien zu
Düsseldorf
[* 11] unter J. W.
Schirmer,
^[Johann
Wilhelm] verweilte dann längere Zeit in
Brüssel,
[* 12] 1848 in
Paris
[* 13] und hierauf in
Rom.
[* 14] Nach seiner Rückkehr lebte er zunächst
inBasel,
dann1856‒57 in
München,
[* 15] wo ihn
GrafSchack für seine Gemäldesammlung beschäftigte, und folgte 1858 einem
Rufe als Professor der Landschaftsmalerei an die neugegründete Kunstschule in
Weimar,
[* 16] welches
Amt er jedoch nur 2 Jahre einnahm.
Von seinen Werken dieser Zeit sind zu nennen: Röhricht, in welchem Pan
[* 17] verborgen lagert (1856;NeuePinakothek
in
München), Panischer Schrecken (Schacksche
Galerie), Jagd der Diana (Museum zu Basel),
Schloß am
Meer von Piraten überfallen. 1861 begab
er sich abermals nach
Rom, wo er die in die
GalerieSchack gelangten
Stücke: Altrömische
Taverne, Des Hirten Liebesklage und
Villa am
Meer malte. 1866 nach Basel
zurückgekehrt, fertigte er dort 1866‒71 die Fresken des
Treppenhauses
im Museum und die Fresken für das Haus Sarrasin, woraus er den
Gang nach
[* 18] Emmaus für
GrafSchack wiederholte, welcher auch
den
Mörder und die
Furien, die Drachenhöhle und den Ritt des
Todes erhielt. 1871 siedelte er nach
München über, wo u. a.
die Meeresidylle mit der Seeschlange entstand. Seit 1876 lebte Böcklin größtenteils in
Florenz,
[* 19] das er 1893 als
seinen dauernden Wohnsitz wählte. In seinen Bildern läßt er poet. Landschaften, wie in dem sonderbaren Gemälde Gefilde
der Seligen (1878;
Berliner
[* 20] Nationalgalerie), mit figürlichen
Stücken wechseln, für die letztern mit Vorliebe Genrestoffe
aus dem Seemythus wählend. Die
NeuePinakothek in
München erwarb 1888 eins von den letztern,
Spiel der
Wellen
[* 21] genannt. Zu seinen stimmungsreinsten Schöpfungen gehören: Der gefesselte Prometheus (1882)
und Die Toteninsel (1883; Museum in
Leipzig).
[* 22] Seine
Kompositionen, meist charakterisiert durch hoch gesteigerte Farbengebung,
wirken überraschend durch reiche Phantastik und eigenartige
Wahl der
Stoffe.
eine die äußere Bauart betreffende Form der Dampfmaschine,
[* 23] bei welcher der Dampfcylinder stehend angeordnet
ist, die Schwungradwelle über ihm liegt, und deren Lager
[* 24] durch ein Gestell,
Bock, getragen werden.
Die Bockmaschine sind in der Regel
kleinere
Maschinen;
für große
Maschinen diese Bauart anzuwenden, ist wegen der unsichern Lagerung der
Maschinenwelle nicht gut ausführbar. (S. Dampfmaschine.)
ein Sattel (s. d.), der aus zwei fast halbkreisförmigen
Zwieseln besteht, die durch zwei
Trachten verbunden
sind. Der höchsteTeil am Vorderzwiesel heißt Sattelknopf; der Hinterzwiesel hat einen löffelartigen
Vorsprung nach hinten zu, den Löffel. Die beiden
Zwiesel sind durch den straff gespannten, schmalen Sitzriemen verbunden,
von dem Schnürriemen zu den
Trachten gehen. Auf den Sitzriemen wird vermittelst eines Gurtes ein Sitzkissen aufgeschnallt,
um dem Reiter die genügende Unterlage zu geben; dasselbe hat vorn
Bauschen, um die Knie des Reiters zu
stützen. Am Vorderzwiesel befindliche
Krampen dienen, ebenso wie der oben erwähnte Löffel am Hinterzwiesel, zur Befestigung
von Gepäckstücken.
An den
Krampen des Vorderzwiesels sind entweder
Holfter mit darauf befestigten kleinen Packtaschen oder (ohne
Holfter) nur größere
Packtaschen angebracht; unter dem Löffel wird vielfach der Mantelsack befestigt. Die Schnallenvorrichtung
der Steigbügelriemen liegt auf den
Trachten und ist durch das Sitzkissen bedeckt, sodaß der Reiter vom
Pferde
[* 26] aus den Bügelriemen
nicht verlängern oder verkürzen kann. Als Unterlage dient dem Bocksattel eine mehrfach zusammengelegte dicke
Decke,
[* 27] der Woylach.
(auch
Bocksperger und
Boxberger),
Hans, auch Hieronymus genannt,
Maler, geb. 1540 zu
Salzburg.
[* 28] Von seinem
Vater
unterrichtet, übertraf er letztern bald in der
Schlacht- und Jagdmalerei. Seine Hauptthätigkeit bestand in der Ausschmückung
der Façaden und Innenräume der Häuser mit Fresken. So in
München,
Salzburg, Landshut,
[* 29]
Regensburg,
[* 30]
Ingolstadt,
[* 31] Passau,
[* 32]Augsburg,
[* 33] wo er für die Fugger malte und am Herzogschen Hause die Geschichte
FriedrichBarbarossas darstellte. Von allen diesen Bildern
sind nur seine 1579 gemalten Wandgemälde im Schlosse zu
Trausnitz leidlich erhalten. Ölbilder von ihm findet man noch hier
und da in
Galerien.
niederdeutsch
Booksbüdel, d. h. Bücherbeutel, ein im Mittelalter ganz allgemein,
besonders in
Hamburg
[* 34] gebräuchlicher beutelartiger
Überzug (die Fortsetzung des Lederüberzugs des Büchereinbandes) von Gebet-,
Gesang- und Statutenbüchern, welchen vordem jeder Ratsherr bei sich trug, wenn er in den
Rat ging. Indem nun von den
Statuten
manches veraltete, aber
Anhänger behielt, nannte man Bocksbeutelei¶
mehr
(Bocksbeutelzopf) das Festhalten an alten Gebräuchen, altväterische Denkart, Schlendrian, nach heutigem Ausdruck überhaupt
das Beharren auf einem überwundenen Standpunkte. Mit Bocksbeutel wurde schon im 17. Jahrh.,
insbesondere in Hamburg, das pedantische Bewahren veralteter Sitte lächerlich gemacht. Ein bedeutendes Hamburger Lokalstück,
«Der Bookesbeutel», schrieb in Platt 1746 Heinrich Borkenstein: vgl. Heitmüller, Hamburgische Dramatiker
zur Zeit Gottscheds (Dresd. 1891), S. 68 fg.
heißen die kurzhalsigen, bauchigrunden, etwas breitgedrückten Glasflaschen, auf welche die besten Frankenweine
(s. d.), besonders Leisten- und Steinwein, von der Schloßkellerei in Würzburg
[* 36] gezogen werden.
Auf dem Verschluß tragen sie
das Siegel des Hauses, den heil. Geist, daher man den Stein- auch «Heiligen Geistwein» nennt.