«Über die vierjährigen Sonnenkreise der Alten» (Berl.
1863). Viele
Abhandlungen von ihm enthalten die
«Denkschriften» der
Akademie, der er seit 1814 als Mitglied angehörte; sie
bilden den 5. und 6.
Band
[* 2] seiner
«KleinernSchriften» (hg. von
Ascherson, Bratuscheck und Eichholtz, 7 Bde., Lpz.
1858-72). Auch an der neuen
Ausgabe der Werte
Friedrichs d. Gr. nahm Böckh als Direktor des dafür ernannten
akademischen
Ausschusses teil. Seine Vorträge über
«Encyklopädie und
Methodologie der philol. Wissenschaften» gab Bratuschek
heraus (Lpz. 1877; 2. Aufl. 1886, besorgt von Klußmann). Sein Briefwechsel
mit K. O.
Müller erschien
Leipzig
[* 3] 1883. -
Christian Friedr. von, bad. Staatsmann,
Bruder des vorigen, geb. in
Karlsruhe,
[* 4] studierte Kameralwissenschaften in
Jena
[* 5] und
Heidelberg
[* 6] und trat als Finanzassessor beim Hofratskollegium zu
Mannheim
[* 7] in den
Staatsdienst, wurde 1828 Finanzminister, nachdem er 1825 den
Adel erhalten hatte. Er bearbeitete nach seinem Eintritt
in das Finanzministerium (1811) mit Nebenius ein neues
System der direkten
Steuern, brachte strenge Ordnung
in die
Verwaltung und den
Staatshaushalt und begründete den Kredit des
Landes aufs neue. Ein Gegner des Feudalwesens und des
alten Abgabensystems, kam er den
Vorschlägen der Kammer für
Ablösung der Zehnten und Fronen bereitwillig entgegen. 1844 gab
er das Departement der
Finanzen ab und trat als Präsident an die
Spitze des Gesamtministeriums, nahm aber im März 1846 seine
Entlassung. Böckh starb zu
Karlsruhe.
Richard,Statistiker, Sohn von
August Böckh, geb. in
Berlin,
[* 8] studierte daselbst sowie in
Heidelberg Jura
und
Cameralia, trat 1845 in den preuß. Justizdienst, arbeitete als
Referendar bei den Regierungen zu
Potsdam
[* 9] und
Erfurt,
[* 10] dann von 1852 als Regierungsassessor unter Dieterici im
StatistischenBureau zu
Berlin und seit 1855 bei der Regierung
und dem Oberpräsidium in
Potsdam, wo er die
Aufgabe hatte, eine Musterstatistik dieses
Bezirks festzustellen. 1864 wurde
er nach
Engels Eintritt wieder in das
StatistischeBureau berufen, woselbst er seit der Einrichtung des statist.
Kursus 1862
Bevölkerungsstatistik lehrte, 1864 zum Regierungsrat ernannt wurde und als ältestes Mitglied und
Vertreter des
Direktors bei der Neugestaltung der deutschen
Statistik hauptsächlich mitwirkte. Insbesondere war er 1871 eine Zeitlang
bei dem damaligen Oberpräsidium in
Straßburg
[* 11] thätig. 1875 übernahm er die Direktion des
StatistischenBureaus der Stadt
Berlin, in welcher
Stellung es ihm gelang, seine statist.
Theorien in größerm
Umfange in die Praxis einzuführen; er wurde 1881 Zum
außerord.
Professor für
Statistik, 1885 zum
Geh. Regierungsrat ernannt, 1886 Mitdirektor des Staatswissenschaftlich-statist.
Seminars. Seine Forschungen und
Arbeiten über das deutsche Sprachgebiet kamen bei der Abgrenzung gegen
Frankreich in Betracht.
Von seinen
Schriften sind hervorzuheben: «Ortschaftsstatistik und historisch - geographisch - statist. Übersicht
des Regierungsbezirks
Potsdam» (Berl. 1861),
Eduard, Jurist, geb. zu
Trarbach an der Mosel, studierte in
Heidelberg,
Bonn,
[* 15] Berlin und Göttingen
[* 16] und habilitierte sich 1826 in
Berlin. 1829 wurde er zum außerord. Professor ernannt, im Herbst desselben
Jahres nach
Bonn versetzt, wo er seit 1835 als ord. Professor wirkte und starb. hat sich besonders
durch die kritische Herausgabe und Erklärung jurist. Klassiker Verdienste erworben. Er veröffentlichte das «Corpus
legum sive
brachylogus » (Berl. 1829),
mit
Klenze die «Institutiones
Gaji et Justiniani» (Berl. 1829),
die «Fragmenta» Ulpians
(Bonn 1841; 4. Ausg., Lpz. 1855),
die «Institutiones»
des Gajus
(Bonn 1837; 5. Ausg., Lpz. 1866),
die «Notitia dignitatum et administrationum omnium tam civilium quam militarium
in partibus orientis et occidentis» (3
Tle.,
Bonn 1839-50; Index 1853),
«Röm. Privatrecht. Institutionen des röm. Civilrechts» (2. Aufl.,
ebd. 1862). Auch machte sich Böcking verdient durch die
Ausgabe von A. W. von Schlegels sämtlichen deutschen,
franz. und lat. Werken (Lpz. 1846-48,
zusammen 16 Bde.) sowie durch seine Sammlung der
SchriftenUlrichs von Hutten
(«Opera quae reperiri potuerunt omnia», 5 Bde.,
ebd. 1859 - 62; «Supplementa», 2 Bde.,
die
«Epistolae obscurorum virorum» enthaltend, ebd. 1864 - 70),
der ein «Index bibliographicus Huttenianus» (ebd.
1858) vorausging.
(Cerambycidae oder Caprocornia), eine durch Formenreichtum und Farbenpracht ausgezeichnete Käferfamilie.
Sie sind vornehmlich durch lange, gewöhnlich elfgliedrige, borstenförmige Fühler erkennbar. Ihr Körper ist lang, das
Bruststück, meist cylindrisch geformt, häufig mit symmetrischen Auftreibungen versehen oder auch mit
Dornen bewaffnet. Vermittelst
dieses
Bruststücks bringen viele dieser
¶
mehr
Käfer
[* 18] bei Bewegungen, indem sich das Bruststück gegen die Basis der etwas schmalen Flügeldecken reibt, einen Laut hervor, den
man im gemeinen Leben für eine Stimme erklärt, die jedoch diesen Käfern, wie überhaupt allen Insekten
[* 19] abgeht. Die Bockkäfer, von
denen man über 7000 Arten kennt, sind über die ganze Erde, besonders aber in den Tropen, verbreitet.
Ihre fußlosen oder nur mit sehr kleinen Beinen versehenen Larven leben im Holze verschiedener Bäume, im Nutzholze, bohren
lange mit Holzmehl erfüllte Gänge durch dasselbe und richten daher nicht selten Schaden an. Einige hausen auch in den Stengeln
und Wurzeln von Krautgewächsen.