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Bobbinet- und Spitzenherstellung (mit 21 Tafeln, Berl. 1892).
Bobbio - Bobrujsk
Bobbinet- und Spitzenherstellung (mit 21 Tafeln, Berl. 1892).
Hauptstadt des Kreises Bobbio (36210 E.) in der ital. Provinz Pavia, nahe der Vereinigung des und der Trebbia, am Fuße des Monte-Penice, ist Sitz eines Bischofs (seit 1014), hat (1881) 1967, als Gemeinde 4545 E., Post und Telegraph. [* 2] Hier wurde 612 durch den heil. Columban, Abt von Luxeuil, eine Abtei gegründet, deren Bibliothek aus dem 10. Jahrh. mit 700 Manuskripten sich jetzt größtenteils im Vatikan [* 3] befindet; aus ihr stammen fast alle durch Angelo Mai, Peyron und Niebuhr bekannt gewordenen Palimpseste.
Bogen (Baukunst)
* 4
Bogen.der größte linke Nebenfluß der Oder, entspringt in 743 m Höhe auf der schles. Seite des Riesengebirges, auf einer sumpfigen Wiese am Rehhornberge beim Dorfe Bober, 5 km im N. von Schatzlar. Sein Oberlauf durchzieht mehrere stufenförmig übereinander liegende Hochebenen, berührt im östl. Bogen [* 4] Liebau (510 m) und Landeshut (427 m) und geht in einem oft sehr engen Thale bis Kupferberg. Dort beginnt bei einer schmalen Pforte zwischen Ochsenkopf und Bleiberg der Mittellauf des Flusses, der die Hirschberghochebene durchfließt, zwischen Hirschberg [* 5] und Löwenberg enge Schluchten passieren muß und endlich noch in einem engen wilden Querspalt die Vorstufe zu durchbrechen hat, um in die Ebene zu gelangen. In seinem Unterlaufe, der im allgemeinen nach Norden [* 6] gerichtet ist, durchfließt der Bober anfänglich Wiesengründe, dann große Sumpfstrecken und ausgedehnte Wälder. Bei Crossen [* 7] mündet der Fluß, nach einem Laufe von 260 km, in einer Breite [* 8] von 40 m in die Oder. In seinem obern Gebiete durch die Gebirgswasser angeschwellt, tritt der Bober häufig über und richtet arge Verheerungen an. Seine bedeutendsten Nebenflüsse sind links die Lomnitz und der Zacken (s. d.) vom Riesengebirge und der Queis (s. d.) vom Isergebirge; rechts die Sprotte. Der Bober ist weder schiffbar noch flößbar.
Martin Opitz von, s. Opitz, ^[= Martin, Schriftsteller und Dichter, geb. 23. Dez. 1597 zu Bunzlau in Schlesien, besuchte die ...] Martin.
Kreiden - Kreis
* 9
Kreis.Stadt im Kreis [* 9] Crossen des preuß. Reg.-Bez. Frankfurt, [* 10] 14 km südlich von Crossen, unfern vom Bober, hat (1890) 1455 E., darunter 19 Katholiken;
Postagentur, Telegraph, Superintendentur, Kreisschulinspektion, evang. Kirche (Basilika, [* 11] 1856 erbaut), neues Rathaus (1882);
1 Dampfbleichanstalt, 3 Mahl- und Schneidemühlen, 8 Töpfereien und Landwirtschaft. –
Vgl. Kretzmann, Einige Nachrichten über Bobersberg (Crossen 1856).
(frz.), die Spule am Spinnrad;
auch soviel wie Kötzer, der birnförmige Körper, der aus dem Garn beim Aufwickeln auf die Spindeln der Mulemaschine gebildet wird (s. Spinnerei);
ferner der endlose Papierstreifen zur Anfertigung der Cigarettenhülsen (s. Cigaretten);
(frz., spr. -nŏahr), Vorspinnmaschine für Kammgarn und Seide; [* 13]
in der Weberei [* 14] das Spulrad oder die Spulmaschine zum Aufwickeln der Kette.
s. Solmisation. ^[= die im Mittelalter gebräuchliche Methode, den Schülern Tonleitern und Intervalle beizubringen. ...]
Stuttgart
* 15
Stuttgart.1) Oberamt im württemb. Neckarkreis, hat (1890) 26918 (1885: 27068, davon 13020 männl., 14048 weibl.) E., 2 Städte und 16 Landgemeinden. – 2) Oberamtsstadt im Oberamt am Rande des Forstes Schönbuch, 17 km südwestlich von Stuttgart, [* 15] an der Linie Stuttgart-Eutingen-Schiltach der Württemb. Staatsbahnen, [* 16] hat (1890) 4659 E., darunter 179 Katholiken, Post, Telegraph, Fernsprecheinrichtung;
Oberamt, Amtsgericht (Landgericht Stuttgart), Zollamt, Grenzsteueramt;
evang. Stadtkirche, evang. Dekanat, eine Real-, eine Präceptorats - und eine gewerbliche Fortbildungsschule, Krankenhaus; [* 17]
Spinnerei, mechan. Tricotweberei, Fabrikation von Tuch, Cigarren, Zucker, [* 18] Chemikalien, Portefeuilles, halbwollenen und halbleinenen Zeugen und Spielwaren;
Bierbrauerei, [* 19] Hopfenbau und Holzhandel. – Bei Böblingen wurden im Bauernkriege die Bauern von Georg Truchseß von Waldburg entscheidend geschlagen.
Ulietea - Ulm
* 21
Ulietea - Ulm.Steinmetzenfamilie im 15. Jahrh. Als ihr Stammvater ist Hans Böblinger zu bezeichnen, der 1440 unter Matthias Ensinger Werkmeister der Frauenkirche in Eßlingen [* 20] wurde und 1463 die selbständige Leitung erhielt. Er starb Von seinen Söhnen war der tüchtigste Matthias. Dieser schuf 1474 den Ölberg zu Ulm, [* 21] wurde 1480 Kirchenmeister am Münster, [* 22] baute seit 1485 die Katharinenkirche zu Eßlingen. Er starb 1505 zu Eßlingen als einer der meist beschäftigten Künstler seiner Zeit. Sein Bruder Markus arbeitete 1484 an der Frauenkirche zu Eßlingen und starb daselbst 1492; Lukas wurde 1487 Werkmeister am Dom zu Konstanz. [* 23]
(span.), Possenreißer im span. Theater. ^[= (grch. théatron, von théaomai, ich schaue), im klassischen Altertum das Schauspielhaus, insbesonde ...] [* 24]
ein Vogel, s. Paperling.
rechter Nebenfluß des Narew, im russ. Gouvernement Grodno, ist 180 km lang und von der Einmündung der Netta an schiffbar.
Durch letztere tritt er in Verbindung mit dem Augustowokanal (s. d.).
Stadt im Kreis Jelisawetgrad des russ. Gouvernements Cherson, 192 km östlich von Cherson, am und an der Poststraße von Nikolajew nach Jelisawetgrad, hat (1890) 10053 E., davon 20 Proz. Israeliten, eine russ. Kirche, eine Synagoge. Bobrinez war 1828‒65 Kreisstadt.
In der Nähe sind viele Kurgane (s. d.).
Lelienbergh - Lemberg
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Lemberg.1) Bezirkshauptmannschaft in Galizien, hat 890,62 qkm, (1890) 69612 (34335 männl., 35277 weibl.) E., darunter 465 Evangelische, 11881 Römisch-Katholische, 47562 Griechisch-Unierte und 9685 Israeliten), 10713 Häuser, 14559 Wohnparteien in 90 Gemeinden mit 87 Ortschaften und 190 Gutsgebieten, und umfaßt die Gerichtsbezirke und Chodorów. – 2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft Bóbrka, südöstlich von Lemberg [* 25] an der Linie Lemberg-Czernowitz der Österr. Staatsbahnen, hat (1890) 4680, als Gemeinde 4939 E., darunter 2395 Israeliten, Post, Telegraph, Bezirksgericht (500 qkm, 48 Gemeinden, 46 Ortschaften, 102 Gutsgebiete, 37514 ruthen. E.); betrieben wird Kunstweberei, Landwirtschaft, Getreide- und Leinenhandel.
1) Kreis im nordöstl.
Teil des russ. Gouvernements Woronesch, hat 9286,1 qkm mit 276565 E.,
Ackerbau, 43 Pferdezüchtereien
(103 Hengste, 715 Stuten) für Reitpferde,
Traber und schwere Arbeitspferde (Bitjugi, s.
Bitjug).
– 2) Kreisstadt im Kreis Bobrow, 104 km südöstlich von Woronesch, rechts des Bitjug, benannt nach den früher hier zahlreichen Bibern (russ. bobr), hat (1885) 3660 E., Post, Telegraph, 3 Kirchen, 1 Progymnasium, Obst- und Gemüsebau und 4 Jahrmärkte.
Bobrzynski - Boccaccio
* 27
Seite 53.181.
Kreis im südöstl.
Teil des russ. Gouvernements Minsk, hat 12212,8 qkm, 198543 E.
(Weißrussen,
Polen und
Israeliten), viele
Sümpfe und
Wälder. – 2) Kreisstadt im
Kreis und Festung
[* 26] ersten Ranges, 173 km südöstlich
von Minsk,
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rechts der schiffbaren Beresina, an der Mündung der Bobrujka, an der Privatbahn Libau-Romny und an der Straße von Mogilew nach Brest-Litowsk, hat (1890) 58 256 E., davon die Hälfte Israeliten, in Garnison den Stab [* 28] der 1. Brigade der 30. Infanteriedivision, das 117. und 118. Infanterieregiment, 1 Compagnie Festungsartillerie, 1 russ., 1 kath. Kirche, 17 jüd. Bethäuser, Progymnasium und bedeutenden Handel mit Getreide [* 29] und Brennholz. - Bobrujsk war, als Minsk an Rußland fiel, noch ein Flecken und ward 1795 zur Kreisstadt erhoben. Kaiser Alexander I. legte die Festung an, die schon 1812 eine Belagerung aushielt, aber erst von Kaiser Nikolaus I. durch Anlage der Citadelle Friedrich Wilhelm zur Festung ersten Ranges gemacht wurde.