beigegeben. Inzwischen zum
Oberstlieutenant aufgestiegen, wurde er 1858 zum persönlichen
Adjutanten des Prinzen
FriedrichKarl
ernannt und befehligte als Oberst 3 Jahre lang das 71. Infanterieregiment. Nachdem Blumenthal hierauf etwa ein Jahr
Chef des
Stabes beim 3.
Armeekorps gewesen, ward er zum
Chef des Generalstabes des kombinierten
mobilen
Armeekorps gegen
Dänemark
[* 2] ernannt und hatte als solcher entscheidenden Anteil am
Sturme auf die Düppeler Schanzen
und am Übergange nach
Alsen. Im Juni 1864 wurde er zum Generalmajor befördert und übernahm im November desselben Jahres
das Kommando der 7., dann im April 1865 das der 30. Infanteriebrigade.
BeimAusbruche des
Krieges gegen
Österreich
[* 3] 1866 wurde er
Chef des Generalstabes der
ZweitenArmee unter dem
Kronprinzen von
Preußen.
[* 4] In dieser
Stellung zeichnete er sich hervorragend aus, insbesondere 3. Juli (Königgrätz),
[* 5] sowie bei
Anordnung der Verfolgungsmärsche und
Operationen zwischen
Olmütz
[* 6] und
Wien.
[* 7] Im Okt. 1866 erhielt er das Kommando der 14. Division
in
Düsseldorf
[* 8] und das
Patent als Generallieutenant. Im
Deutsch-FranzösischenKriege von 1870 war er wieder
Chef des Generalstabes
bei der
Armee des Kronprinzen. Er rechtfertigte das in ihn gesetzte Vertrauen so glänzend, daß er in wichtigen Fragen auch
von der obern Heeresleitung mit zur
Beratung gezogen wurde.
Oskar, Schriftsteller, geb. in
Berlin, studierte daselbst und in
Leipzig
[* 14] 1869‒72
Philologie und veröffentlichte 1870 die satir. «Vorpostengefechte eines litterar.
Franc-Tireurs». Er gründete dann die «Deutsche
[* 15] Dichterhalle»,
später
«Neue Monatshefte für
Dichtkunst und Kritik», und siedelte 1875 nach
Berlin über, wo er bis 1887 Theaterkritiker und
Leiter des Feuilletons am
«Berliner Tageblatt»
[* 16] war. 1888 gründete er inBerlin das Lessing-Theater, um
es als
«Theater
[* 17] der Lebenden» vorzugsweise der Aufführung zeitgenössischer nichttragischer Bühnenwerke, namentlich
der Gattung des
Konversationsstücks, zu widmen.
Polemische und satir.
Aufsätze enthalten die Skizzensammlungen «Allerhand Ungezogenheiten»
(Lpz. 1875; 5. Aufl. 1877),
«Für alle Wagen- und Menschenklassen; Plaudereien» (3 Bde.,
ebd. 1875),
«Von der
Bank der
Spötter»
(Berl. 1884). Unter dem
Titel «Aus heiterm Himmel»
[* 19] (ebd. 1880) und «Aufrichtigkeiten»
(1887) lieferte er scharf zugespitzte
Epigramme. Seine dramat. Versuche hatten anfangs geringen Erfolg; erst
die modernen
Stücke «Der Probepfeil» (1883),
«Die große
Glocke» und «Ein
TropfenGift» schlugen durch. Dann folgten die Salonlustspiele
«Anton Antony» (1888),
«Der Zaungast» (1889) und «Das
zweiteGesicht»
[* 20] (1890; später «Gräfin Charlotte» genannt),
weiterhin die Schauspiele «Der schwarze Schleier» und
«Falsche
[* 21] Heilige» (1891; nach dem
Englischen des Pinero),
der
Schwank «Großstadtluft» (1891; mit G. Kadelburg) und
das Schauspiel «Heute und gestern» (1892). Kritische Essays bieten die
«Theatralischen Eindrücke» (Berl. 1885). hat
auch
Grabbes sämtliche Werke kritisch herausgegeben (4 Bde.,
Detm. 1874). –
Vgl. C.
Wald, O. Blumenthal als Kritiker und dramat. Dichter (1885);
Gefäße aus gebranntem
Thon zur
Aufnahme der Ziergewächse. Sie müssen zwar hart gebrannt, aber doch
so porös sein, daß durch die Wandungen Wasser aufgesogen und verdunstet werden kann. Glasierte Töpfe oder solche aus Porzellan
oder Metall sind für die Kultur der
Pflanzen gänzlich unbrauchbar. Hinsichtlich der Form sollen die
Blumentöpfe für gewöhnlich so hoch als breit sein und nach unten zu sich etwas verjüngen, um dadurch das Austopfen
des Erdballens beim
Verpflanzen zu erleichtern.
Nur für Hyacinthen und andere tief wurzelnde Gewächse sind mehr hohe als breite in Gebrauch. In
ähnlicher
Weise werden für manche flachwurzelnde, in die
Breite
[* 23] wachsende
Pflanzen auch flache schalenförmige Töpfe verwendet.
Um den Abfluß des Wassers beim
Begießen zu ermöglichen, sollen die Blumentöpfe im
Boden mit einem oder mehrern Abzugslöchern versehen
sein, welche beim Einsetzen der Gewächse mit Scherben, Ziegelbrocken, Holzkohlenstückchen
u. dgl. bedeckt
werden, um das Verstopfen derselben zu verhüten. – Für größere Schau- und sonstige
Blattpflanzen
[* 24] benutzt man mit
Vorteil
sog. Kulturtöpfe, bei welchen unter dem
Boden noch ein 1‒3 cm hoher
Absatz mit mehrern Einschnitten angebracht ist.
Dadurch entsteht unter dem
Boden des Topfes ein hohler Raum, welcher den Wasserabzug erleichtert, aber
auch der Durchlüftung des Topfballens von unten und somit dem ganzen Wachstum der
Pflanze förderlich ist. Der sog. Levetzowsche
Kulturtopf hat doppelte Wandungen, deren Zwischenraum mit Wasser angefüllt wird, um dem Erdballen nach innen je nach Bedarf
die erforderliche Feuchtigkeit zuzuführen. Das
Äußere dieses Topfes ist dagegen glasiert und kunstvoll
verziert, wodurch das wenig schöne Aussehen der gewöhnlichen Thontöpfe vermieden wird. –
Größere Gewächse, selbst
kleine
Bäume können in größern Blumentöpfe mit stärkern Wandungen gehalten werden. Dieselben sind gewöhnlich mit
einem stärkern obern Rande versehen, um welchen außen der bessern Haltbarkeit wegen noch ein Drahtring gelegt wird.
nennt man eine Zusammenstellung von mehrern
Pflanzen, die zu verschiedenen
Zeiten des
Tags aufblühen und sich
schließen;
Linné hat eine solche Blumenuhr für die 24
Stunden des
Tags aufgestellt, übrigens führen nicht bloß Blütenblätter
¶
mehr
solche von der Tageszeit abhängige Bewegungen aus, sondern auch manche Laubblätter, wie z. B. diejenigen des Sauerklees
(Oxalis) u. a. Man bezeichnet sowohl das Schließen der Blüten wie das Zusammenlegen der Laubblätter häufig als Pflanzenschlaf,
neuerdings wurde dafür die Benennung nyktitropische Bewegungen eingeführt. (S. Pflanzenbewegung.)