in den Wintermonaten in die nördl.
Länder Europas eingeführt. – Von den Kulturformen des Blumenkohl sind folgende die besten:
Haages allerfrühester Zwergblumenkohl mit sehr niedrigem Strunke und großer, sehr dichter, schwererBlume;
Berliner
[* 2] Treibblumenkohl,
eine etwas höher werdende Sorte;
Erfurter Blumenkohl, mit höherm Strunke und großer, flacher, weniger festerBlume,
ersterer für das
Treibbeet, aber auch fürs freie Land, letzterer besser zur ersten Kultur im
Freien zu gebrauchen.
Spätere
Sorten sind: Stadtholder, von Walcheren, großer asiatischer und italienischer oder
Frankfurter Riesenblumenkohl, die größte
und späteste Sorte. Der Blumenkohl verlangt zum guten Gedeihen einen nahrhaften, tief gelockerten und reichlich gedüngten
Boden und Feuchtigkeit. Deshalb wird der Blumenkohl im
Frühjahr und Herbste gewöhnlich schöner und vollkommener
als im
Sommer. Um den
Blumen dichtern
Schluß und eine feine weiße
Farbe zu sichern, biegt man die sie umgebenden
Blätter einwärts,
wodurch die Einwirkung von
Sonne
[* 3] und Licht
[* 4] abgehalten wird.
Die Hauptsaat erfolgt im März bis April auf ein halbwarmes Mistbeet. Im April oder Anfang Mai werden
die
Pflanzen ausgepflanzt und die Ernte
[* 5] erfolgt im Juli bis
August. Nach 4‒6 Wochen wird die zweite und im Juni die dritte
Aussaat gemacht. Die zum
Treiben im
Frühbeet bestimmten
Pflanzen gewinnt man aus einer
Aussaat EndeAugust
bis Mitte September. Die jungen
Pflanzen werden entweder in einen kalten Kasten pikiert oder ebendaselbst in kleinen Töpfen
durchwintert. Für das
Frühbeet eignet sich vornehmlich der Haagesche Zwergblumenkohl, zur Frühkultur der frühe
Erfurter.
Man pflanzt den Blumenkohl auf
Beete, und zwar 2‒3 Reihen bei großen Sorten, 3‒4 Reihen beim Zwergblumenkohl
bei einer Entfernung von 50 bis 60 cm in den Reihen.
JungePflanzen vertragen ein mehrmaliges
Pikieren recht gut und werden
dadurch nur stämmiger und kräftiger. Sie können auch ziemlich groß verpflanzt werden. – Dem Blumenkohl nahe
verwandt ist der
Spargelkohl oder
Broccoli
(BrassicaoleraceaL. asparagoides). Er stammt aus
Italien,
[* 6] wo
er mit Vorliebe gebaut wird und auch wohl besser gedeiht als in nördl.
Ländern. Er unterscheidet sich von jenem durch seine
Größe und durch wellig gerandete
Blätter, ferner durch die unvollkommene Verwachsung des
Blütenstandes und durch die Färbung
desselben. Von den verschiedenen Sorten ist der violette ital.Spargelkohl die beste. Die größern Sorten
bilden eigentlich keine geschlossenen
Köpfe, sondern nur eine Menge seitlicher Blütensprosse, die, geschält und als
Salat
genossen, im Aussehen und
Geschmack dem
Spargel ähnlich sind. In
Deutschland
[* 7] wird er nur wenig gebaut.
Bei der
Blumen- und
Fruchtmalerei kommt es sowohl auf eine möglichst getreue Nachahmung der Natur als
auf sinnige Auswahl und
Anordnung der Gegenstände an. Die verschiedensten Erzeugnisse des
Gartens und Feldes, die aus dem
mannigfaltigsten Material hergestellten Geräte, in denen man sie im Zimmer hält, wie irdene Scherben,
Vasen,
[* 9] Krüge,
[* 10]
Gläser und Korbgeflechte, endlich die
Staffage, die
Schmetterlinge,
[* 11]
Käfer
[* 12] und andere
Insekten.
[* 13]
Vögel
[* 14]
u. dgl. bilden
ein reiches Material für die
Komposition.
Bei den Alten war die Blumenmalerei eine dekorative Kunst, meist, wie in
Pompeji,
[* 15] zum Schmuck der Zimmerwände gebraucht; doch pflegten
sie ältere Künstler wie Pausias und Zeuxis auch selbständig. Im Mittelalter bildet sie in den livres
d’heures und andern kostbar gezierten Manuskripten einen Zweig der Miniaturmalerei. Indessen wird die in unabhängiger
Weise erst von der niederländ. Kunst des 17. Jahrh.
geübt. Zunächst war es Jan
Brueghel, dann sein
SchülerDaniel Seghers, endlich in hervorragendem
MaßeDavid de Heem. Zu seinen
Schülern gehören sein Sohn Cornelis de Heem,
AbrahamMignon von
Frankfurt,
[* 16] Marie
van Oosterwyk.
Die leidenschaftliche Blumenliebhaberei der
Holländer in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. trug mit dazu bei, daß die Blumenmalerei noch
blühte, als die übrigen Kunstzweige schon in
Verfall begriffen waren. Damals glänzten vor allem
Rachel
Ruysch, Jan
van Huysum und dessen glücklicher Nachahmer Jan
van Os. Neuere ausgezeichnete Blumenmaler sind: Sibylle Merian
inFrankfurt, Maxim. Pfüller, J. F.
van Dael, Adriaan
vanHaanen, J. Robie, Grönland,
Boë, Senff in
Rom;
[* 17]
Parkgarten, der
Pleasureground der Engländer, bildet entweder in größern Parkanlagen den Übergang zwischen
dem Blumenparterre und dem eigentlichen
Park, oder er tritt, wie in Villengärten, in unmittelbare Berührung mit dem Wohngebäude,
seine
Beziehung zu demselben durch
Anlage eines größeren
Teppichbeetes vor dem bevorzugtesten
Teile der Hauptfront des
Gebäudes,
vor derVeranda, der Freitreppe u. s. w. kennzeichnend. Wird er jedoch geschieden von dem Hause
durch das Blumenparterre, dann nimmt er, unmerklich mit demselben sich vereinigend, den Charakter einer im natürlichen
Stile
gehaltenen Parkanlage an, die zum Unterschiede von dem eigentlichen
Park etwas reicher mit einzelnen
Blumen- und
Teppichbeeten
ausgestattet ist.
(Kapff-Essenther), Franziska, Schriftstellerin, geb. auf Schloß
Waldstein bei Leitomischl in
Böhmen
[* 27] als Tochter eines
k. k.
Steuer-Oberinspektors, wirkte kurze Zeit als Lehrerin, war seit 1872 in
Wien eifrig für die Frauenrechtfrage thätig und heiratete 1880 den
Musik- und Kunstkritiker
Otto von Kapff.
Nach einigen Jahren wurde die
Ehe geschieden. Seit 1888 lebt sie in
Berlin in zweiter
Ehe mit dem Litteraten
Paul Blumenreich. Von ihren
Schriften sind hervorzuheben: «Frauenehre.»
Roman (3 Bde.,
Wien 1873),