(engl., spr. blíssärrd), Bezeichnung der im NW.
der
Vereinigten Staaten
[* 2] von
Amerika
[* 3] und in
Canada (namentlich in
Idaho,
Montana,
Dakota, Minnesota und
Manitoba) plötzlich entstehenden
wütenden Winterstürme, die mit Schneetreiben und heftiger Kälte verbunden sind und das Leben der im
Freien befindlichen
Personen gefährden.
Bei dem am fanden in den betroffenen Gegenden über 1000
Menschen den
Tod.
Carl Henrik, dän.
Maler, geb. zu Kopenhagen,
[* 5] studierte an der dortigen Kunstakademie, ward 1865 Mitglied
derselben, 1883 Professor der Modellschule und starb in Kopenhagen. Er malte viele Genrebilder
aus dem dän. und ital. Volksleben. Auch als Historienmaler
ist er bedeutend. Hervorzuheben sind: Simson in der Mühle (1863), Die Tochter des Jairus (1864), Die
Befreiung des Prometheus
(1865), für die Königsburg in
Alsen ausgeführt,
Christian Ⅱ. im Gefängnis (1871), Simson und Delila
(1874; beim
Brande des Schlosses Christiansborg 1884 vernichtet),
Christus Consolator (1875), die prächtigen Wandgemälde
in dem Festsaale der Kopenhagener
Universität sowie 22 Gemälde aus dem
NeuenTestament für die Schloßkapelle von Frederiksborg
(Verkündigung Mariä, Marias Besuch bei Elisabeth,
Hochzeit zu Kana).
Endlich einige Altarbilder, von
denen die
Auferstehung Christi (Jakobskirche in Kopenhagen) das bedeutendste ist.
Marcus Eliesar, Ichthyolog, geb. 1723, war der Sohn armer jüd.
Eltern zu
Ansbach,
[* 6] wo er fast ohne allen Unterricht aufwuchs. Einige Bekanntschaft mit den rabbinischen
Schriften verschaffte
ihm indes doch eine Hauslehrerstelle bei einem jüd. Wundarzt in
Hamburg.
[* 7] Hier erst lernte er
Deutsch lesen;
auch fing er das
Lateinische an und beschäftigte sich mit
Anatomie.
Endlich trieb ihn das Verlangen, in der letztern Wissenschaft
sich gründlichen Unterricht zu verschaffen, nach
Berlin,
[* 8] wo es ihm durch Unterstützung seiner dortigen Verwandten möglich
ward, sich dem
Studium der
Medizin zu widmen.
Nachdem er zu
Frankfurt
[* 9]
a. O. zum Doktor der
Medizin promoviert war, wendete er sich als praktischer
Arzt
nach
Berlin; er starb in Karlsbad. Sein größtes Verdienst erwarb er sich durch die
«Allgemeine Naturgeschichte
der Fische»
[* 10] (12 Bde., Berl.
1782‒95, mit 432 gemalten Kupfern), die lange Zeit das einzige umfassende Werk über diesen Gegenstand
blieb und noch jetzt, wo die
Ichthyologie eine veränderte Gestalt erhalten hat, der Abbildungen wegen brauchbar ist. Unvollendet
hinterließ er das «Systema ichthyologiae iconibus CX illustratum», welches
von Schneider herausgegeben wurde (Berl. 1801). Seine Sammlung von Fischen wurde von der Regierung
angekauft und bildet einen
Teil des
Berliner
[* 11] Zoologischen Museums.
Baron Felix de, luxemb. Staatsmann, geb. zu Schloß
Birtringen, studierte in
Belgien
[* 12] und
Frankreich
die
Rechte, ließ sich als
Advokat beim
BezirksgerichtDiekirch nieder und wurde 1860 von dem gleichnamigen Kanton
[* 13] in die Kammer
der
Abgeordneten gewählt. Vom bis gehörte er der Regierung als Generaldirektor an und wurde 1869 wieder
in die Kammer gewählt, zum Staatsminister ernannt. In letzterer
Stellung begünstigte er die
Bildung einer Finanzgruppe,
die den
Bau eines neuen
Eisenbahnnetzes
(Prinz-Heinrich-Bahnen) im Großherzogtum bezweckte.
Das Unternehmen scheiterte jedoch; ebenso brach die sog. Nationalbank 1881 zusammen, und einige
Jahre später folgte der Konkurs der Bodenkreditanstalt Crédit foncier, deren Gründung Blochausen begünstigt hatte. 1881 führte
er eine Neuorganisierung des Milizwesens herbei, gemäß welcher die
Aushebung eingestellt und ein Freiwilligenkorps errichtet
wurde. Auch die Einrichtung einer Landeskulturverwaltung nach bad. und württemb.
Muster, ein Gesetz über landwirtschaftliche Syndikatsgenossenschaften und eine durch Staatszuschüsse wirksam gemachte
Anregung zu landwirtschaftlichen
Meliorationen sind seiner
Initiative zu danken.
Seine Versuche, eine Änderung in der luxemb.
Thronfolge im
Sinne eines Fortbestandes der
Personalunion mit
Holland herbeizuführen,
scheiterten an den
Rechten des
Herzogs von Nassau. Auch hatte ohne Vorwissen der übrigen Regierungsmitglieder
mit der Betriebsgesellschaft der
Prinz-Heinrich-Bahnen Verhandlungen eingeleitet, die zu einem Ankauf des
Netzes durch den
luxemb.
Staat führen sollten; seine
Kollegen weigerten sich jedoch, den ihnen erst später unterbreiteten Vertragsentwurf
zu ratifizieren.
Inzwischen waren an der
BrüsselerBörse die
Prinz-Heinrich-Aktien auf das Gerücht einer Verstaatlichung
der
Bahnen hin rasch in die Höhe gegangen, um dann beim Bekanntwerden des wahren Sachverhalts ebenso plötzlich wieder zu
sinken. Blochausen wurde durch den Umstand kompromittiert, daß seine Gemahlin kurz
vor der eintretenden
Baisse einen
Brüsseler Verwandten
zum Verkaufen telegraphisch aufgefordert hatte. Blochausen reichte darauf seine Entlassung ein,
die er erhielt.
Bei den Neuwahlen 1887 wurde ihm vom Kanton
Diekirch wieder ein Abgeordnetenmandat übertragen.
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Als Direktor dieser Anstalt, welcher die
Rechte eines Gymnasiums verliehen wurden, wirkte Blochmann bis 1851. Er
starb zu Genf.
[* 18] Sein
Institut wurde 1861 von dem Vitzthumschen
Fonds angekauft und als Vitzthumsches Gymnasium neu organisiert.
Blochmann war als
Pädagog mehr Praktiker als Theoretiker. Er brachte in seiner Erziehungsthätigkeit eine positiv christl.
Richtung zur Geltung, wendete seine besondere
Aufmerksamkeit der körperlichen
Entwicklung zu und berücksichtigte
die Realfächer in umfassenderer
Weise auch im Unterrichte der Gymnasialklassen. Zum hundertjährigen
GeburtsfestePestalozzis
schrieb er:
¶
mehr
«H. Pestalozzi, Züge aus dem Bilde seines Lebens und Wirkens» (Lpz. 1846). –
Vgl. G. F.Rud. Blochmann, Karl Justus Blochmann. Ein
Bild seines Lebens und Wirkens (Dresd. 1886).