(grch.), eine Verengung der Augenlidspalte, am häufigsten vom äußern
Augenwinkel her, entstanden entweder durch direkte teilweise Verwachsung der Lidränder miteinander oder durch narbige Schrumpfung
der Bindehaut.
Die Blepharophimosis ist meistens durch Operation zu beseitigen oder zu bessern.
Eugène, franz. Malerradierer, geb. in
Fontainebleau, gest. in Paris, einer der Wiedererwecker der modernen Malerradierung in Frankreich.
Durch seine mit einfachen Mitteln radierten Landschaftsstudien wirkte er anregend auf die Maler des Paysage intime (s. d.),
die ebenfalls zur Radiernadel griffen. -
Vgl. Béraldi, Les graveurs du XIXe siècle, Bd. 2 (Par.
1885);
Bouchot in der «Vervielfältigenden Kunst der Gegenwart»,
Bd. 3 (Wien 1892).
David Joseph, holländ. Genremaler, geb. im Haag, war
Zögling Krusemans, beendete seine Studien bei Robert-Fleury in Paris, kehrte dann in seine Heimat zurück und errang daselbst
seit der Mitte der vierziger Jahre bedeutende Erfolge.
Seine Werke sind geistreich, realistisch und voller
Humor.
Bekannt sind: Der Hausfreund, Das Kind der Witwe, Die Savoyardin, Die Musiklektion, Der Maskenball. In einigen Werken
mehr histor.
Charakters stellte er auch Scenen aus dem Leben berühmter Künstler, Rubens', Teniers' u. s. w., dar.
Stadt im Kreis Schwerin des preuß. Reg.-Bez. Posen, an der Obra, hat (1890) 1836 E., darunter 212 Evangelische,
Postagentur, Telegraph, kath. Pfarrkirche, kath. Hospital, Dampfsägewerk.
Teil des Thüringerwaldes, nordöstlich von Eisfeld, 864 m hoch. In seiner Nähe entspringt die Werra.
- 2) Einzelne Bergkuppe der Vorderrhön, im S. von Salzungen, 645 m hoch.
(spr. -ingt'n), Marguerite, Gräfin von, engl.
Schriftstellerin, geb. zu Knockbrit (Knockbut) bei Clonmel in Irland, wo ihr Vater, Edmund Power, ansässig war,
heiratete 1804 den Kapitän Farmer und, 1817 verwitwet, 1818 Chr. J. Gardiner, Graf Blessington (gest. 1829). Mit ihm besuchte sie die
vornehmen Gesellschaften Englands und des Festlandes. In Genua verkehrte sie mit Byron (die «Conversations of Lord Byron with
Countess of Blessington», 1832 im New Monthly Magzine", trugen viel bei, den Dichter in
seinem Vaterlande in besserm Lichte darzustellen) und andern Schöngeistern und hielt sich dann bis 1829 in ähnlicher Umgebung
in Paris auf.
Auf ihrem einsamen Landgute Gore House zu Kensinqton sah sie außer vielen Fremden Bulwer, Dickens u. a. oft bei sich. Zuerst
erschienen von ihr anonym «Sketches and fragments»
(Lond. 1822),
denen sofort «The magic lantern, or sketches of scenes in the Metropolis»
sowie «Travelling sketches in Belgium» folgten. Dann erschienen neben den
in Larochefoucaulds Stil gehaltenen «Desultory thoughts and reflections» (1839) zahlreiche
Novellen, die, ins Deutsche und andere Sprachen übersetzt, dem Auslande vortrefflich die Kenntnis jener Gesellschaftsschichten
vermitteln. Erwähnung verdienen «The confessions of an elderly gentleman»
(Lond. 1836; deutsch als «Bekenntnisse eines alten Junggesellen»,
Berl. 1837),
«The victims of society» (3 Bde.,
Lond. 1837),
ihr vorzüglichstes Werk, «The confessions of an elderly lady» (ebd. 1838),
sowie «The idler in Italy» (3 Bde.,
ebd. 1839-40) und «The idler in France» (2 Bde., ebd. 1841),
«The lottery of life» (1842),
«Meredith»
(1843),
«Strathan, or life at home and abroad» (1845),
«The memoirs of a femme de chambre» (3 Bde.,
1846) und «Country quarters» (3 Bde.,
1850). Sie leitete die Zeitschriften «The Keepsake» (1827 fg.) und «Gems of Beauty» (1838 fg.),
deren Frauenbildnisse sie mit Versen versah. Lange in London ein Mittelpunkt litterar. Geselligkeit, floh sie als Bonapartistin
Anfang 1849 mit dem Grafen Alfred d'Orsay schuldenhalber nach Paris, wo sie 4. Juni starb. -
Vgl. Madden, The literary life and
correspondence of the Countess of Blessington (3 Bde.,
Lond. 1855).
Joh. Ludw.
Urban, preuß. Major und Militärschriftsteller, geb. in
Berlin, hatte sich anfangs dem Bergbau gewidmet, trat aber 1813 als Freiwilliger in das Pionierkorps und machte als Ingenieuroffizier
die Befreiungskriege mit. 1815 war er beim 2. preuß. Armeekorps (Pirch) an der Sambre und in den Ardennen thätig.
Zum Hauptmann ernannt, wurde er nach dem Frieden Lehrer der Ingenieurwissenschaften an der Kriegsschule in Berlin und Mitglied
der Militär-Examinationskommission.
Durch seine den maßgebenden Ideen entgegenstehenden Ansichten veranlaßt, erhielt er 1829 den erbetenen Abschied und lebte
seitdem in Berlin ganz den Militärwissenschaften. Der Wunsch, in den Wirren des J. 1848 durch Einsetzen
seiner Person Schlimmeres zu verhüten, ließ ihn die Wahl zum Kommandanten der Bürgerwehr in der preuß. Hauptstadt annehmen,
von welchem Kommando er dann später freiwillig vor erfolgter Auflösung zurücktrat. Am starb er zu Berlin.
Seine Schriften wirkten epochemachend und haben auch heute noch ihren Wert behalten. Er schrieb: «Beitrag
zur Geschichte des Festungskrieges in Frankreich 1815» (Berl. 1818),
«Feldbefestigungskunst» (1825);
eine Übersetzung von
Chambrays «Historie de l'expédition de Russie en 1812» (2 Bde.,
Berl. 1824),
«Übersicht der Belagerungskunst» (1827),
«Lehre vom graphischen Defilement» (Berl. 1828),
sodann eine Übersetzung
des «Traité de la guerre contre les Turcs» (1830),
«Befestigungskunst für alle Waffen» (3 Bde., Berl.
1821-35),
«Übersicht der Befestigungskunst» (2 Hefte, ebd. 1827-34),
«Suum cuique» (ebd. 1850) und gab heraus «Betrachtungen
über Gegenstände der Kriegsphilosophie» (aus den Papieren eines Generals, ebd. 1835).
Einflußreich wirkte auch als Journalist,
indem er 1820 die Herausgabe der «Militärlitteratur-Zeitung» mit
Decker und Maliszewski und 1824 mit Decker und Ciriacy jene der «Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft und Geschichte
des Krieges» übernahm.
(abgeleitet von dem zu Ende des 18. Jahrh. in Paris Aufsehen erregenden Hydroskopen Bleton oder Bletton),
die vermeintliche Gabe, durch einen bestimmten Gefühlseindruck