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Karlshamn, Sölvesborg und Ronneby. – Blekinge wurde im 11. Jahrh. an Dänemark [* 2] abgetreten und erst im Roeskilder Frieden (1658) wieder mit dem Mutterlande vereinigt.
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Karlshamn, Sölvesborg und Ronneby. – Blekinge wurde im 11. Jahrh. an Dänemark [* 2] abgetreten und erst im Roeskilder Frieden (1658) wieder mit dem Mutterlande vereinigt.
ein seit der Römerherrschaft in Ägypten [* 3] vielgenannter und gefürchteter Volksstamm, der oberhalb Ägyptens das Land zwischen Nil und Rotem Meer bewohnte. Sie beunruhigten häufig die Südgrenze des Römischen Reichs und wurden mehrmals unter Aurelian und Probus geschlagen. Diocletian vertrieb sie aus ihren Sitzen im Nilthal jenseit Assuan und rief einen nub. Stamm an ihre Stelle, verpflichtete sich aber gleichzeitig zu einem Tribut an die Blemmýer, der 250 Jahre hindurch gezahlt wurde.
Auf der Insel Philä wurde von diesem Kaiser ein den Römern, und Nubiern gemeinschaftliches Heiligtum der Götter Osiris, [* 4] Isis [* 5] und Priapus (Ammon) [* 6] errichtet, das erst um 545 auf Befehl des Justinian zerstört wurde. Gleichwohl finden sich in der Inschrift des Königs der damals bereits christl. Nubier, Silko (um 600), die Blemmýer wieder im Besitz eines Teils von Unternubien, wo sie von diesem Könige unterworfen wurden. Die Blemmýer waren vielleicht die Nachkommen der Bewohner des Reichs von Meroe (Kusch, s. d.) und erscheinen später bei den arab. Schriftstellern als Bedja (s. Bischarin).
Emil, Statistiker, geb. in Magdeburg, [* 7] studierte in Berlin [* 8] die Rechte und Kameralwissenschaften, trat 1859 als Regierungsreferendar zur Regierung in Merseburg [* 9] über, wurde 1864 Regierungsassessor und gehörte vom Nov. 1864 bis 1867 unter Engel dem königlich preuß. Statistischen Bureau an. Darauf bei der Regierung zu Potsdam [* 10] beschäftigt, wurde er 1869 an das königlich preuß. Statistische Bureau als etatsmäßiger Hilfsarbeiter zurückberufen, 1871 zum Mitglied desselben, 1875 zum Vertreter des Direktors, im selben Jahre auch zum Mitglied der statist.
Centralkommission und 1881 zum Geh. Regierungsrat ernannt. Nach Engels Rücktritt wurde ihm die Leitung des königlich preuß. Statistischen Bureaus April 1883 endgültig übertragen. 1888 rückte er zum Geh. Oberregierungsrat auf. Im Herbst desselben Jahres eröffnete er den nach seinen Vorschlägen umgestalteten theoretisch-praktischen Kursus zur Ausbildung höherer Verwaltungsbeamter in der amtlichen Statistik, ein Institut, das seitdem in der nutzbringendsten Weise wirkt.
Seit 1865 ist an den wissenschaftlichen Arbeiten des Bureaus und an den Veröffentlichungen desselben («Zeitschrift», «Jahrbuch», «Preußische Statistik») beteiligt. Seit 1882 ist er Herausgeber sämtlicher Veröffentlichungen des königlich preuß. Statistischen Bureaus, zu welchen außer den vorgenannten noch die «Statistische Korrespondenz» zählt. 1885 hat er ein höchst wertvolles theoretisch-praktisches Lehrbuch der Statistik «Das königlich Statistische Bureau in Berlin beim Eintritte in sein 9. Jahrzehnt» (Berl. 1885) veröffentlicht. Andere Arbeiten folgten, darunter die Untersuchungen über die sog. schmalspurigen Industrie- und Feldeisenbahnen [* 11] in Preußen, [* 12] über die Volkszählung vom sowie über die geschichtliche Entwicklung, die gegenwärtige Lage und die Zukunft der Stenographie.
nennt man in der Baukunst [* 13] einen dem Mauerkörper äußerlich angefügten (vorgeblendeten) Teil, der nicht zur innern Konstruktion desselben gehört.
Daher heißen äußerlich angesetzte Steine Blendsteine (s. d.), äußerlich angesetzte, gewissermaßen nur im Relief behandelte Arkaden (s. d.) BIendarkaden u. s. w. Ferner nennt man flache Wandnischen Blende oder Blendnischen.
Zinkblende, ein häufig vorkommendes Mineral, dessen Krystalle von gelber und grüner, meist aber von brauner und schwarzer Farbe der tetraedrisch-hemiëdrischen Abteilung (s. Hemiëdrie) des regulären Systems angehören und gewöhnlich im Oktaeder oder Rhombendodekaeder ausgebildet, indessen durch Zwillingsverwachsungen nach der Oktaederfläche oft entstellt und schwierig zu erkennen sind. Die derben Stücke besitzen ausgezeichnete Spaltbarkeit nach dem Rhombendodekaeder.
Chemisch ist die Blende Einfach-Schwefelzink (ZnS), bestehend aus 33 Proz. Schwefel und 67 Proz. Zink; etwas Eisen [* 14] ist häufig (die schwarzen Blende können davon 10–15 Proz. enthalten), Kadmium bisweilen vorhanden, auch enthalten gewisse Abarten Spuren der seltenen Stoffe Indium, Thallium, Gallium; sie hat die Härte 3–4, Diamantglanz und Fettglanz. Die hellen Varietäten, die auch hin und wieder, mit dem Messer [* 15] geschabt, im Dunkeln phosphorescieren, sind halbdurchsichtig, die (durch Schwefeleisen) dunkelgefärbten undurchsichtig.
Das Mineral findet sich auf zahlreichen Erzgängen, begleitet von Eisenkies, [* 16] Kupferkies, Bleiglanz, Quarz, Kalkspat [* 17] u.s. w., z.B. zu Schemnitz und Kapnik in Ungarn, [* 18] Freiberg [* 19] im Erzgebirge, im Harz, dem Siegener Lande, Nassau, Schweden. [* 20] Erst spät ist es gelungen, aus der Blende das metallische Zink hüttenmännisch zu gewinnen; daher stammt der Name, der andeuten soll, daß das Mineral trotz seines anscheinenden Metallgehalts dennoch beim Schmelzprozeß nichts davon ergab. – Die sog. Schalenblende (Leberblende), nierenförmige und traubige Gestalten von krummschaliger Struktur, besteht auch aus Schwefelzink, gehört aber nur zum Teil zur Blende, indem ein anderer Teil derselben aus Wurtzit (hexagonalem Schwefelzink), ein noch weiterer aus einem Gemenge von und Wurtzit besteht; dieselbe führt oft einen Gehalt an Lithium und Thallium; sie findet sich in der Gegend von Stolberg [* 21] und Welkenraedt bei Aachen, [* 22] Ems, [* 23] Geroldseck im Breisgau, Brilon in Westfalen, [* 24] Raibl in Kärnten, Liskeard in Cornwall u. a. O.
oder Cinnabarite, zusammenfassender Name für die als Mineralien [* 25] auftretenden Schwefelmetalle von nichtmetallischem oder nur halbmetallischem Habitus, die (mit sehr wenigen Ausnahmen) lichtdurchlässig, diamant- bis perlmutterglänzend (zum Teil metallähnlich glänzend) sind und sich fast sämtlich als mild oder wenig spröde erweisen;
ihre Härte ist meist geringer als die des Kalkspats, geht selten bis zu der des Flußspats.
Hierher gehören z. B. die Zinkblende (s. Blende), die Rotgültigerze (s. d.), Zinnober [* 26] (s. d.), Realgar (s. d.).
(Jägerspr.), gebraucht vom Hirsche, [* 27] wenn er durch Einschieben des Hinterlaufs in die Vorderlauffährte diese vergrößert;
vom Jagdzeuge (Tüchern, Netzen u.s.w.), wenn dieses etwas mit Reisig bedeckt (verblendet) wird;
vom Hunde, [* 28] wenn ihm die Augen bedeckt werden, damit er das Wild nicht sieht.
d. h. Beraubung des Augenlichts, ist eine barbarische Strafart, die bei den Griechen an Ehebrechern, Tempelräubern, bei den german. Völkern an Dieben, Meineidigen, Verrätern, Falschmünzern u. s. w. vollzogen wurde und noch in spätern deutschen Gesetzgebungen vorkam. Kaiser Friedrich I. ließ bei der Belagerung von Alessandria ¶
Kriegsgefangene blenden. Noch 1415 wurden in Nürnberg [* 30] einem Betrüger, der kupferne vergoldete Ringe für echte verkauft hatte, die beiden Augen ausgestochen. Bei den Byzantinern und den Merowingern war wie noch heute an den orient. Höfen das ein oft angewandtes Mittel, um mißliebige Diener, gefährliche Verwandte, Mitbewerber um den Thron, [* 31] Empörer u. s. w. unschädlich zu machen. Die mildeste Art des Blenden besteht darin, daß man ein glühendes Becken von dünnem Metallblech (ital. bacino; franz. bassin, woher im mittelalterlichen Latein abacinare) über die offenen Augen hält, wobei dem Geblendeten noch ein Schimmer bleibt; so wird der letzte König von Juda, Zedekia, behandelt. Grausamer ist das Ausquetschen der Augen, das Ausbrennen durch rotglühendes Eisen, das Ausstechen oder Zerschneiden des Augapfels und andere Formen des Blenden. Nicht selten wurde mit dem Verluste der Augen die Strafe der Entmannung verhängt.