abgeschieden wird. Das geschmolzene Gemisch der fettsauren
Bleisalze ist das Bleipflaster oder die
Bleiseife. Im weitern
Sinne versteht
man unter Bleipflaster alle Pflaster, die
Bleiverbindungen enthalten. Die wichtigsten derselben sind: das
Gummipflaster (s. d.) oder
zusammengesetzte Bleipflaster, das
Bleiweißpflaster (s. d.), das
Heftpflaster (s. d.), das
Mutterpflaster (s. d.), das Seifenpflaster
(s. d.), dasQuecksilberpflaster (s. d. und Pflaster).
Bezeichnung für die
Dämpfe, die beim Schmelzen des
Bleies entstehen und sich in der Form eines lockern
weißlichen
Anflugs in den
Rauchfängen ansetzen.
Sie bestehen aus
Bleioxyd, schwefelsaurem und kohlensaurem
Blei,
[* 3]
Antimonoxyd,
Zinkoxyd, arseniger Säure u. s. w. Da durch das Entweichen derDämpfe ein materieller
Verlust entsteht
und Erkrankungen der
Arbeiter an
Bleivergiftung (sog.
Hüttenkatze) herbeigeführt werden, so hat man durch eine verbesserte
Konstruktion der Öfen
[* 4] und Anbringen von Flugstaubkammern dem Entweichen des Bleirauch vorzubeugen gesucht.
werden hauptsächlich zu Wasserleitungen verwendet, weil sie in jeder beliebigen Länge verfertigt und
sehr leicht gebogen werden können, wodurch die Anwendung von
Kniestücken wegfällt. Bleiröhren werden entweder
gegossen und dann gezogen, oder gepreßt, oder auch direkt gepreßt.
Zum Gießen
[* 5] dient eine meist gußeiserne, aus zwei
Teilen bestehende, d.h. durch die
Achse geschnittene Form, in deren Innerm
ein polierter, eiserner
Kern angebracht ist, der an dem einen Ende etwas dünner als am andern ist; der
Raum zwischen
Kern und Formwandung ist bedeutend weiter als die beabsichtigte
Stärke
[* 6] des Rohrs beträgt. Die Formen werden
aufrecht gestellt und durch
Ringe und Schrauben
[* 7] zusammengehalten, worauf man das
Blei in dieselben hineingießt. Bleiröhren von beliebiger
Länge kann man herstellen, indem man das geschmolzene
Blei direkt aus dem Schmelzkessel in eine senkrecht
stehende, unten offene Röhrenform pumpt, deren oberer
Teil durch Wasser gekühlt wird; das fertige Rohr wird dann oben austreten.
Beim Ziehen der Rohre werden dieselben über einen schmiedeeisernen, glatten und runden
Dorn auf einer sog. Ziehbank gezogen,
auf deren einem Ende ein aus
Gußeisen gefertigtes Zieheisen angebracht ist. Außerdem liegt an jedem
Ende der
Bank eine ausgezackte, mit
Zähnen versehene Scheibe auf horizontaler
Achse; über beide Scheiben ist eine
Kette ohne
Ende geschlagen.
In den obenher laufenden
Teil dieser
Kette wird der
Dorn oder die Zange,
[* 8] die den letztern gefaßt
hält, eingehakt; wenn man nun eine der Scheiben umdreht, dreht sich die andere mit, wobei die fortschreitende
Kette den
Dorn
und das auf demselben steckende Rohr mit sich zieht. Man kann auf diese
Weise gegossene
Röhren
[* 9] auf die zwölffache Länge
und darüber ausstrecken. Der Durchmesser der gezogenen
Röhren
schwankt zwischen 6 und 75
mm und mehr.
Zum Ziehen sehr enger Rohre braucht man keinen
Dorn; das Ziehen dient hier nicht nur zur Verlängerung,
[* 10] sondern auch zur Verengung
des Rohrs. So kann ein Rohr von 12
mm auf 6
mm innern Durchmesser gebracht werden.
Die gepreßten
Röhren, jetzt am meisten gebräuchlich, haben vor den gezogenen den Vorzug, daß sie frei
von Höhlungen und Poren und von größter
Dichtigkeit sind. Dieselben sind entweder kalt oder warm gepreßt. Bei beiden Verfahrungsarten
benutzt man die gleichen Vorrichtungen, und zwar eine gußeiserne, 450-900
mm lange Preßform, die unten eine dem äußern
Durchmesser des zu pressenden Rohrs entsprechende Austrittsöffnung, den sog.
Preßring, hat. Der genau in die Preßform passende Preßkolben hat an seinem untern Ende einen
Kern oder
Dorn, der dem gewünschten
innern Durchmesser des Rohrs entspricht und so lang sein muß, daß er bei vollständig zurückgezogenem Kolben noch
bis in
den Preßring reicht. In die Preßform bringt man entweder eine passend gegossene
Röhre oder man gießt
das flüssige
Blei direkt um den
Dorn herum.
Der innere Durchmesser der gegossenen
Röhren schwankt zwischen 6 und 250
mm. Der Preßkolben wird entweder durch Schrauben
oder durch hydraulischen Druck bewegt. Bei diesem
Verfahren erhalten die
Röhren mit einem Durchgange die
gewünschte Verminderung in der Wandstärke. Die dünnen und engen Sorten der Bleiröhren werden in Längen bis zu 60 m,
die größern nur bis zu 9 m hergestellt.
Beim Warm- oder Heißpressen wird die Preßform auf einer
Temperatur erhalten, bei
der das
Blei eben noch geschmolzen bleibt.
Unten an der Preßform ist zu diesem Zweck eine besondere Kühlvorrichtung angebracht. Das Rohr erstarrt
bei seinem
Austritt aus der Form und kann, wie beim Kaltpressen, sogleich auf eine
Trommel gewickelt werden. Das Warmpressen
hat vor dem Kaltpressen den Vorzug, daß es eines geringern Kraftaufwandes bedarf; auch erhält man durch Nachgießen von
Blei in die Form die
Röhren in beliebigen Längen; dagegen ist die
Dichtigkeit der heißgepreßten
Röhren eine geringere als
die der kaltgepreßten.
Innen verzinnte Bleiröhren, die hauptsächlich zu Wasserleitungen Verwendung finden, werden auf verschiedene Art
hergestellt.
In den meisten Fällen hat man eine cylindrische, sehr schnell um eine horizontaleAchse rotierende
Form, in die man durch die hohlen
Zapfen
[* 11] zuerst geschmolzenes
Blei und dann geschmolzenes Zinn einströmen läßt; durch die
Wirkung der Centrifugalkraft bildet das dichtere
Blei die äußere Schicht, während sich das Zinn um die
Achse lagert. Die
auf diese
Weise erhaltenen Bleizinncylinder werden alsdann zu dünnwandigen
Röhren ausgezogen.