4) reiner, extrafeiner engl. Kopallack. Zum Lackieren und
Trocknen der Drucke sind selbstverständlich die entsprechenden
Einrichtungen erforderlich. Es giebt noch verschiedene andere
Verfahren für das Bedrucken von
Blechen, doch sind sie für
Herstellung von Massendrucken weniger geeignet als die vorstehend angeführten.
Karl, Landschaftsmaler, geb. in
Cottbus,
[* 2] ging vom Kaufmannsstand zur Kunst über, bildete sich weniger
auf der
Akademie als durch das
Studium der
Holländer und der Natur. Ein Aufenthalt in
Italien
[* 3] 1827 gab seiner Kunst
Richtung
und Stoffgebiet. Der Golf von
Spezzia,
Ansicht von Neapel,
[* 4] Schlucht bei
Amalfi (1831) und
Ansicht von
Tivoli
(letztere beide in der
Berliner
[* 5] Nationalgalerie), wie die ebendort bewahrte Sammlung von Aquarellen zeigen seine romantische
Art, die sich besonders in idealen Beleuchtungseffekten gefällt. Blechen kann als der älteste Begründer der
Berliner Landschafterschule
gelten. Seit 1835 Professor und Mitglied der
Akademie zu
Berlin,
[* 6] starb er daselbst
aus verzinntem oder emailliertem Eisenblech hergestellte
Gefäße, die in der Hauswirtschaft Verwendung
finden, wie Schüsseln, Töpfe, Formen
u. dgl. Dieselben werden teils von dem Klempner aus einzelnen, durch Löten,
Falzen oder Nieten verbundenen
Teilen hergestellt, teils mit Hilfe großer Prägwerke aus dem Ganzen geprägt.
das in den Blechfabriken, im
Handel sowie bei der Verarbeitung des
Bleches gebräuchliche
Instrument zum
Messen der Blechstärken. Der gewöhnlichen Konstruktion nach besteht dasselbe in einer Stahlplatte, die an ihren Längskanten
mit einer Reihe parallelflächiger, normal gestellter Einschnitte versehen ist, deren verschiedene, durch
Nummern bezeichnete
Breite
[* 7] der Abstufung der üblichen Blechstärken angepaßt ist, und die versuchsweise der Reihe nach auf
dm Rand des zu messenden
Bleches geschoben werden, bis die der betreffenden Blechstärke entsprechende Nummer gefunden ist.
Eine gleichfalls sehr zweckmäßige Art der Blechlehre ist in Form einer Schraubenzwinge ausgeführt.
Hier wird das auf seine
Dicke zu prüfende
Blech zwischen zwei polierte Stahlzapfen gebracht, von denen der eine gegen den
andern mit Hilfe einer Meßschraube verstellt werden kann; an einer mit dieser Meßschraube verbundenen
Teilscheibe wird alsdann
die Blechstärke abgelesen.
1)
Kreis
[* 10] im preuß. Reg.-Bez,
Lüneburg,
[* 11] hat 576,57 qkm, (1890) 20802 (10316 männl., 10546 weibl.) E., 99 Landgemeinden
und 21 Gutsbezirke. – 2) Flecken und Hauptort des Kreises Bleckede, links an der
Elbe, hat (1890) mit
Vororten 2014 evang. E.,
Post,Telegraph,
[* 12] Landratsamt,
Amtsgericht (Landgericht
Lüneburg),
Zoll- und Steueramt;
ein Schloß, Schiffahrt,
Fischerei,
[* 13]
Ackerbau und Viehzucht
[* 14] und in der Umgegend ausgedehnte Waldungen. Bleckede verdankt seine Entstehung einer von
Heinrich dem Löwen
[* 15] gegen die
Wenden angelegten
Burg.
Ludw.,Schachspieler,
geb. war Mathematiklehrer am Köllnischen Realgymnasium
zu
Berlin und starb Als
Meister im
Schach vereinigte er ein gleich sicheres wie elegantes
Spiel mit großer Litteraturkenntnis.
Bledow war der
Gründer der sog.
Berliner Schachschule, deren Blütezeit in die J. 1837‒42 fällt. Es erschienen von ihm zwei
kleine, aber wertvolle Sammlungen praktischer Partien (deren eine, «Korrespondenz-Partien»,
eine neue, zeitgemäße Umarbeitung von M. Lange [Lpz. 1872] erfahren hat),
sowie die später durch von Oppen veröffentlichte
Bearbeitung der 100 Endspiele des syr.
MeistersStamma (s. d.). Auch rief Bledow
die erste deutsche «Schachzeitung» ins Leben, deren
erstes Heft im Juli 1846 erschien. B.s große Schachbibliothek wurde von der königl.
Bibliothek zu
Berlin angekauft.
Friedr., prot. Theolog, geb. zu
Ahrensböck in Holstein, studierte seit 1812 zu Kiel
[* 16] und
Berlin, ward
an letzterer
Universität 1821 Privatdocent und 1823 außerord. Professor, aber 1829 als ord. Professor nach
Bonn
[* 17] berufen,
wo er starb. B.s
Schriften beschränken sich auf das Gebiet der biblischen Exegese und Kritik.
Sein Hauptwerk ist «Der
Brief an die
Hebräer» (3 Bde., Berl.
1828‒40); in den «Beiträgen zur Evangelienkritik» (ebd. 1846) sucht
u. a. die Echtheit des Johanneischen Evangeliums zu verteidigen. Nach seinem
Tode erschienen «Einleitung
in das
AlteTestament» (Berl. 1860; 6. Aufl., hg. von Johs. und A. Kamphausen,
1893),
Wilh.Heinr.Immanuel, Sprachforscher, Sohn des vorigen, geb. zu
Berlin, studierte in
Bonn und
BerlinPhilologie, begab sich 1855 nach
Natal und bereiste das
Innere der
Kolonie sowie des benachbarten
Kaffernlandes, um die
Sprache,
[* 18]
Sitten und Einrichtungen der Eingeborenen kennen zu lernen. Im Herbst 1856 siedelte
er nach der
Kapstadt
[* 19] über, wo er eine Anstellung erhielt, die ihm Gelegenheit bot, seine linguistischen
Studien fortzusetzen.
Als der seitherige Gouverneur
SirGeorge Grey bei seinem Weggange seine
Bibliothek der
Kapkolonie zum Geschenk machte, ward Bleek zum
Bibliothekar derselben ernannt, welche
Stelle er ununterbrochen bekleidete, bis er in der
Kapstadt starb.
Das größtenteils von ihm verfaßte Werk: «The library of his
ExcellenceSirGeorge Grey. Philology» (3 Bde.,
Kapstadtu. Lond.
1858‒63) verzeichnet nicht bloß vollständig die über jene
Sprachen vorhandene Litteratur, sondern
versucht auch eine Klassifikation und Charakterisierung derselben. Von seinen übrigen
Arbeiten sind außer der Dissertation
«De nominum generibus linguarum Africae australis»
(Bonn 1851) und einem Vokabular der Mozambiquesprachen (Lond. 1856) hervorzuheben:
«Reynard the
Fox in
SouthAfrica, or Hottentot fables and tales» (Lond. 1864; deutsche Ausg.,
Weim. 1870),
«Formenlehre der lat.
Sprache zum ersten Unterricht» (Lond.
u. Heidelb. 1863),
«Über den Ursprung
der
Sprache» (Weim. 1868). Sein Hauptwerk ist jedoch die «Comparative
grammar of
SouthAfrican languages» (Bd. 1
u. 2, Lond. 1862‒69), in dem er außer den
¶
mehr
Hottentottendialektten alle Sprachen des großen Bantu-Stammes im Geiste der modernen Sprachwissenschaft zu behandeln unternommen
hat, aber über die Phonologie und das Nomen nicht hinausgekommen ist.
hinter den lat. Namen von Fischen Abkürzung für Pieter Bleeker, einen holländ. Naturforscher und Arzt (geb.
1819, gest. 1878), der lange in Indien lebte und sammelte.