«Goethe et
Beethoven» (1892). Blaze de Bury zeigte
früher eine ausgesprochen konservative Gesinnung und kämpfte eifrig gegen
Wagners Einfluß, den er später in seinen «Musiciens
du passé, du présent et de l’avenir» (1880) vorurteilsfreier beurteilt. In
«Mes études et mes souvenirs»
(1885) errichtet er
Alex. Dumas ein
Denkmal der Freundschaft. Blaze de Bury starb in
Paris.
[* 2]
bezeichnet im allgemeinen aus Metallen sowie aus
Legierungen derselben durch Hämmern oder
Walzen hergestellte
plattenförmige Fabrikate, die im Verhältnis zu Länge und
Breite
[* 3] sehr dünn sind. Nach dem Material
unterscheidet man
Gold-,
Silber-,
Eisen-, Kupfer-, Zinkblech u. s. w., nach der Verwendung
Kessel-, Schloß-, Röhrenblech u. s. w.
– Von allen
Arten des Blech wird das Eisenblech am meisten und in den verschiedensten Qualitäten,
Größen und
Stärken angewendet.
Aus den stärksten Sorten des Eisenblechs (bis 150
mmDicke) werden die
Panzerplatten hergestellt; die mittlern
(bis 18
mmDicke) werden ihrer hauptsächlichsten Verwendung zufolge als
Kesselblech bezeichnet; die dünnsten Sorten (bis 5
mmDicke),
Sturzblech oder
Schwarzblech (nach der schwarzgrauen
Farbe der durch das
Glühen oxydierten Oberfläche so genannt), werden
je nach der Verwendung Schloß-, Dach-, Rohren-, Rinnenblech u. s. w.
genannt. Oxydrein gebeizte und luftdicht ausgeglühte
Schwarzbleche werden dekapierte oder zunderfreie Blech genannt; dieselben
besitzen eine hellgraue oder stahlblaue innere Blechfläche und nur einen schmalen Glührand.
Andererseits sucht man auf russ. Eisenwerken durch ein besonderes Arbeitsverfahren bei gewissen
Blechsorten, den sog.
Glanzblechen, die Oxydhaut möglichst haltbar zu machen und zu verstärken, um damit
einen Schutz der Oberfläche vor schnellem Rosten zu gewinnen. Diese Blech zeichnen sich durch einen eigentümlichen
Fettglanz aus und sind ansehnlicher als gewöhnliche
Schwarzbleche.
Weißblech, verzinntes Eisenblech, wird, da es nicht leicht
rostet, außer für verschiedenartige technische Zwecke in ausgedehntester
Weise zu Küchengeräten verarbeitet.
Die der
Dicke nach abgestuften Hauptarten des
Weißblechs führen im
Handel die
Namen Pontonblech, Kreuzblech,
Vorder- oder Förderblech und Senklerblech; letzteres ist das dünnste. (S. auch
Weißblechfabrikation.
ÜberWellblech
[* 4] s. d.)
Stahlblech bildet ein wichtiges Material für die Herstellung der Dampfkessel,
[* 5] während es andererseits in verschiedenen
Sorten zur Erzeugung von Uhrfedern,Stahlfedern, Stahldruckplatten u. s. w. dient. Die meiste Verwendung
nächst dem Eisenblech findet seiner vorzüglichen Haltbarkeit wegen das Kupferblech, das daher gleichfalls in sehr verschiedenen
Stärken (von 0,3 bis 15
mm dick) vorkommt. Dies wird besonders zu
Brau- und Destillierapparaten, Kesselböden, Bedachungen,
Schiffsbeschlägen, zu den Feuerbüchsen der
Lokomotiven, zu Rinnen u. s. w. verarbeitet; die dünnsten
Sorten, von 0,6
mm abwärts (Zündhütchenblech u. s. w.), werden des bequemern
Transports wegen aufgerollt als Rollkupfer
in den
Handel gebracht; vergoldetes und versilbertes Kupferblech (plattiertes Kupferblech) findet in der Knopffabrikation
Anwendung.
Aus
Zink werden in neuerer Zeit
zahlreiche Blechsorten (Zinkblech) hergestellt, die zu
Dachdeckungen, Dekorationen für Bauwerke
(Gesimse,
Bekrönungen), Schiffsbeschlägen,
Badewannen, Eimern, Regenfässern und andern Wassergefäßen,
nach
Mustern durchlöchert zu Jalousien u. s. w., Verwendung finden; die gewöhnlichsten
Stärken sind hier 0,3‒5
mm. (Vernickeltes Zinkblech s.
Nickelblech.) – Zinnblech dient in den stärkern Sorten zu
Gefäßen
für Färbereien und
Apotheken sowie beim
Notendruck; eine viel größere Bedeutung hat es jedoch in den
durch
Schlagen mit dem Hammer
[* 6] erzeugten äußerst dünnen
Blättern, die Zinnfolie,
Stanniol genannt, und zum
Belegen der
Spiegel,
[* 7] sowie verschiedener elektrischer
Apparate, zur Anfertigung von Flaschenkapseln, als Einhüllungsmaterial für feine Seifen,
Parfümerien,
Thee, Schokolade u. s. w. benutzt werden, während aus den allerfeinsten Sorten das
unechte
Blattsilber (s.
Blattgold) erzeugt wird. –
Bleiblech wird in den stärksten Sorten zu chem.
Apparaten
(Kohlensäure-Entwicklungsgefäßen, Kammern der Schwefelsäurefabriken), zu Accumulatorenplatten, außerdem für Bauzwecke
(als Isolierschicht), in den schwächsten Sorten (0,05
mm) als sog.
Tabaksblei zur Umhüllung von Schnupftabak verwendet und
aufgerollt als Rollblei in den
Handel gebracht.
Die gangbarsten Sorten der
Bleibleche haben 1‒3mmStärke:
[* 8] doch werden auch solche von 8
mmStärke gefertigt.
Die Verwendung des Tabakbleies zum Verpacken von Schnupftabak kann, wegen der Giftigkeit des
Bleies, leicht nachteilige Folgen
für die Gesundheit der Schnupfer haben. Aus diesem
Grunde wird verzinntes
Tabaksblei hergestellt, indem man eine dicke Bleiplatte
zwischen zwei dünnen Zinnplatten auswalzt, wobei sie sich durch den Druck vereinen. – Aus Bronzeblech
werden sehr dauerhafte Schiffsbeschläge hergestellt. –
Messing- und
Tombakblech kommen ihrer außerordentlich mannigfaltigen
Verwendung zufolge in sehr verschiedenen stärken (von 17
mm abwärts bis 1/90
mm) vor; die stärksten derselben werden in
Tafelform als
Tafelmessing und Tafeltombak, die minder starken umgebogen und flach zusammengelegt als
Bugmessing
(Bugtombak), die dünnsten aufgerollt als
Rollmessing
(Rolltombak) in den
Handel gebracht.
Aus dem feinsten
Tombakblech wird unechtes
Blattgold erzeugt; das dünnste
Messingblech wird, da es infolge seiner Härte in
bewegtem Zustande rauscht oder knittert, Rausch- oder Knittergold genannt. – Sehr dünnes Neusilberblech
(Argentan-, Packfongblech)
wird zu Rausch- oder Knittersilber sowie zu unechtem
Blattsilber verarbeitet. – Britanniametallblech wird zu den Drehtrommeln
von Gasuhren, außerdem öfters, vergoldet oder versilbert, zu allerlei zierlichen Gebrauchsgegenständen (Salzfässern,
Leuchterfüßen u. s. w.) verwendet. –
Gold- und
Silberblech werden in den stärksten Sorten fast nur zu Münzen
[* 9] und
Medaillen
ausgeschnitten und geprägt, in geringen
Stärken zu Schmuck- und Luxusgegenständen, in den geringsten
Stärken als echtes
Blattgold (s. d.) und
Blattsilber zur Vergoldung oder Versilberung sowie zur Plattierung benutzt. – Das
Platinblech kommt fast
nur für die Zwecke chem. und pharmaceutischer Laboratorien in Betracht. In neuester Zeit
findet auch Aluminiumblech vielfach Verwendung.
Die Fabrikation des Blech richtet sich in ihrer besondern Ausführung nach der Art des verwendeten
Materials. Insbesondere ist die Festigkeit
[* 10]
¶
und Zähigkeit der zur Blechfabrikation benutzten Metalle auf den Gang
[* 14] der Herstellung beeinflussend. Nur wenige Metalle,
wie Zinn und Blei,
[* 15] besitzen auch im kalten Zustande dauernd eine solche Dehnbarkeit und Weichheit, daß die Streckung der
durch Guß hergestellten Rohstücke zu Blech mit der erforderlichen Sicherheit und unter Aufwand verhältnismäßig
geringer Betriebskraft möglich ist. Die meisten andern Metalle, z. B.
Kupfer,
[* 16] Messing, Tombak sowie die Edelmetalle, verlieren bei der mechan. Bearbeitung sehr rasch ihre ursprüngliche
Zähigkeit und werden stark elastisch und hart, sodaß sie während der Streckarbeit zeitweilig durch Ausglühen wieder erweicht
werden müssen.
Die große Festigkeit des Eisens und Stahles endlich läßt die Bearbeitung dieser Metalle im glühenden
Zustand zweckmäßig erscheinen, während das leicht schmelzbare, in der Kälte aber sehr spröde Zink eine Bearbeitung bei
einer mäßigern Temperatur, etwa bei 100° C. erheischt. Die mechan. Bearbeitung der durch Gießen
[* 17] oder
Verschmieden erzeugten Rohstücke zum Zweck des Streckens derselben zu Blech erfolgte in früherer Zeit ausschließlich
mit Hilfe von Hammerwerken.
Geschlagene Eisenbleche wurden in England bis ins 18., in Deutschland
[* 18] bis ins 19. Jahrh. allgemein hergestellt. Erst nach
und nach vermochte das 1728 von John Payne in England eingeführte Walzen des Blech die ältere Arbeitsmethode zu verdrängen.
Heute kommen ausschließlich gewalzte Blech auf den Markt. Während die durch Hämmern erzeugten
Blech mehr oder minder ungleiche Dicke und infolge der schwierigen Handhabung nur eine beschränkte Flächenausdehnung besaßen,
werden in der Gegenwart beispielsweise 16‒17 mm starke Kesselbleche bis zu 2 m Breite und 7 m Länge, Schwarzbleche von 1 bis
1,5 m Breite, 2‒3 m Länge und von 0,07 bis 0,25 mmDicke, kleinere sogar bis zu 0,016 mmDicke herab, in
größter Vollkommenheit und ohne Schwierigkeit ausgewalzt.
Auch die Leistungsfähigkeit der Walzwerke ist gegen früher beträchtlich gestiegen; denn während beispielsweise zur Zeit
der Einführung des Walzprozesses in die Blechfabrikation ein Walzwerk mit zwei Walzgerüsten (Vor- und
Fertigwalze), das mit drei Öfen
[* 19] Tag und Nacht arbeitete, wöchentlich kaum etwa 1000 kg Blech herzustellen vermochte, liefert
jetzt ein Triowalzwerk der Amerikaner Lauth und Deby bei gleicher Ofenzahl wöchentlich 138000 kg Schwarzblech oder bis zu 300000
kg Kesselblech.
Die einzelnen Walzgerüste eines Blechwalzwerks enthalten zwei oder drei übereinander liegende etwa 500 mm
starke und bis 2 m lange Hartgußwalzen, die genau cylindrisch abgedreht und geschliffen sind. Dieselben werden durch Preßschrauben
oder bei sehr großen Walzwerken, wie sie bei der Herstellung von Panzerplatten Anwendung finden, auch durch hydraulischen
Druck gegen das zwischen ihnen durchgeführte Arbeitsstück gepreßt. Sämtliche Walzen werden durch einen
Motor, meist eine Dampfmaschine,
[* 20] in Drehung versetzt und erteilen dabei dem eingeführten Arbeitsstück durch Reibung
[* 21] eine
fortschreitende Bewegung.
Die geforderte Verdünnung des Blech wird durch mehrmaliges Auswalzen erzielt. Zum Heben und Senken des Blech nach
jedem Walzendurchgang, behufs dessen Zurückführung, dienen bei schweren Arbeitsstücken große, zuweilen
durch Preßwassermaschinen bewegte Rollentische, die zu beiden Seiten der Walzen angeordnet sind. Die Triowalzwerke, in denen
drei Walzen übereinander liegen, zeichnen sich gegenüber den Duowalzwerken durch
größere Leistungsfähigkeit aus, indem
auch während des Zurückführens des Arbeitsstückes zwischen der mittlern und obern Walze das Auswalzen erfolgt. Bei Walzwerken
mit zwei Walzen erreicht man das gleiche Ziel durch Wechsel des Drehungssinnes der Walzen mit Hilfe von
Reibungsgetrieben, die zwischen den Motor und das Walzwerk eingeschaltet sind (Kehrwalzwerke).