abgestutzte Schnauze, die sehr wenig verlängerte Oberkinnlade, sehr dünne hinfällige
Zähne
[* 2] auf der Innenseite der Zwischenkiefer,
feine
Zähne auf der
Zunge, einen langgestreckten Körper und dünnen Schwanzstiel von den übrigen
Arten unterscheidet. Der
sehr geschätzte Tafelfisch, der bis 80 cm Länge und 3 kg
Schwere erreicht, bewohnt alle größern Seen
des Mittelgebirges auf der Nordseite der
Alpen,
[* 3] fehlt aber im Königs- und Schliersee, hält sich meist in der
Tiefe auf, nährt
sich von kleinen Wassertieren, laicht im November und Dezember im seichten Wasser und wird dann in großen Mengen gefangen.
Am
Bodensee heißt er im ersten Jahre Heuerling, im zweiten
Stuben, im dritten Gangfisch; er wird von dort
aus, gesalzen und geräuchert wie
Bücklinge, in den
Handel gebracht.
oder
Springer
(Temnodon saltatorCuv.) heißt ein zur Familie der
Makrelen und im besondern zur Gattung der
Messerzahnmakrelen gehöriger Fisch, der zwar in allen
Meeren vereinzelt vorkommt, in großen Scharen aber
an der Ostküste des gemäßigten
Amerikas auftritt, wo er den Heringen nachstellt und seines trefflichen, jedoch nicht haltbaren
Fleisches wegen massenhaft gefangen wird.
Den zweiten
Namen führt er von der
Energie, mit der er seine
Beute, oft über die
Oberfläche des Wassers emporschnellend, verfolgt.
(CyanocittacristataStrickl.), s.
Heher^[= # oder Häher (Garrulinae), eine aus 10 Gattungen und etwa 70 Arten bestehende, in Europa, Nordafrika, ...]
[* 6]
(Cyanecula),
Singvögel aus der Familie der echten Sänger (s. d.), welche in Europa
[* 7] und
Asien
[* 8] heimisch sind. Das Gefieder ist bunter als beim
Rotkehlchen, besonders das Lasurblau der
Brust und
Kehle bei den Männchen glänzend und auffallend. In diesem blauen Kehlstecke zeigen die Blaukehlchen im Norden
[* 9] und Nordosten (vom älternBrehm unterschieden als
(Cyanecula suecica; s.
Tafel: Mitteleuropäische
Singvögel II,
[* 1]
Fig. 9, beim
ArtikelSingvögel) einen zimmetroten, die in
Deutschland
[* 10] brütenden Blaukehlchen
(CyaneculaleucocyaneaBrehm) einen
weißen
Stern, der bei andern fehlt.
Das Blaukehlchen erscheint bei uns im März und verlässt uns im September. Es nährt sich von
Insekten
[* 11] und
Würmern und wird in der
Gefangenschaft leicht zahm und zutraulich und erfreut dadurch mehr als durch seinen
Gesang. Preis für
das Paar etwa 10 M. Als Futter reicht man Weichfutter mit recht viel
Ameiseneiern und Mehlwürmern. Das Männchen bebrütet
abwechselnd mit dem Weibchen fünf blaugrüne
Eier
[* 12] in wohlverstecktem
Neste, und in guten
Sommern finden selbst zwei
Bruten statt.
Im Norden wird es als Stubenvogel zum Wegfangen der Fliegen
[* 13] gehalten.
(DilobacaeruleocephalaL., s.
TafelInsekten IV,
[* 14] Fig. 18), ein 40
mm spannender Eulenfalter mit graubraunen Vorderflügeln,
auf denen sich zwei dunklere Querbinden und drei miteinander verschmolzene weißlichgrüne Flecken finden. Die 44
mm lang
werdende Raupe ist mattbläulich oder grünlichweiß mit einem verwaschenen gelben
Streifen an jeder Seite und
mit zahlreichen schwarzen, je eine
Borste tragenden Wärzchen; ihr
Kopf ist dunkler blaugrau. Sie findet sich im
Mai und Juni
einzeln an
Obstbäumen, besonders an Pflaumenbäumen,
Aprikosen,
Pfirsichen,
Mandeln, denen sie oft sehr schädlich wird. Sie
verpuppt sich am
Stamme ihrer
Futterpflanze in einem festen, von abgenagten Flechten
[* 15] überdeckten Gespinst
und liefert im Herbst den Falter. Abklopfen und
Töten der Raupen ist das beste Gegenmittel.
(Lycaenidae), eine große, 40 Gattungen und über 1300
Arten umfassende Familie derTagschmetterlinge,
welche in allen
Weltteilen, aber namentlich in den
Tropen vertreten ist. Die
Größe der meisten ist nicht sehr bedeutend, in der
Färbung herrscht
Blau oder Feuerfarbe vor, die Unterseite zeigt in der Regel matte
Farben, aber viel Zeichnung, Punkte,
Striche,
Kreise
[* 17] u. s. w., bei einigen Gattungen sind die Unterflügel geschwänzt. Die
Raupen sind kurz, gedrungen, hochgewölbt, unten abgeflacht und sehen aus wie
Asseln oder kleine
Nacktschnecken, die sich zusammengezogen
haben. Hierher gehört: Lycaena Icarus Rott.
(s.
Tafel:
Schmetterlinge
[* 18] I,
[* 1]
Fig. 10), der gefleckte Feuerfalter (Polyommatus PhlaeasL.,
[* 1]
Fig.
11), der kleine Feuerfalter (Polyommatus Hippothoë,
[* 1]
Fig. 13) und der
Birkenzipfelfalter
(Thecla betulaeL.).
(CyanocoraxBowie), eine zur Rabenfamilie gehörige Vogelgattung, deren 40
ArtenSüd- und Mittelamerika bewohnen.
Die bekanntesten Blaurabe, die man auch häufig in den Tiergärten findet, sind der brasilianische
Blaurabe
(Cyanocorax cyanopogon
Wiede), mit bläulichweißem
Nacken und weißen: Unterkörper, und der etwas größere Kappenblaurabe
(Cyanocoraxchrysops Vieill.), mit hellblauem
Nacken und gelblicher Unterseite. Das Paar des erstern kostet etwa 40 M., das des zweiten 50 M. Beide fallen auf durch
das schöne blaue Gefieder und die einem bayr. Raupenhelm gleichende Haube.
Stets munter, halten sie sich bei gutem Weichfutter mit vielem gehackten Fleisch oft viele Jahre. Von andern
Angehörigen
dieser Gattung findet man zuweilen noch den
Veilchenraben
(Cyanocoraxcyanomelas Vieill.) und den mexikanischen
Blaurabe
(CyanocoraxluxnosusLess.), die mit etwa 50 M. das
Stück bezahlt werden.
Ambrosius, eigentlich
Blarer,
ReformatorWürttembergs, geb. zu Konstanz,
[* 19] ward als Prior des Benediktinerklosters
zu
Alpirsbach durch
LuthersSchriften für die
Reformation gewonnen und deshalb 1521 seines
Amtes entsetzt. Darauf wirkte er als
evang. Prediger in Konstanz und ward zur Regelung des Kirchenwesens 1528 nach
Memmingen,
[* 20] 1531 nach
Ulm,
[* 21] 1534 von
HerzogUlrich nach
Württemberg
[* 22] berufen. Er führte 1534 - 38 die württemb. Kirchenverbesserung
in Gemeinschaft und in teilweisem Streite mit dem strengluth. Schnepff (s. d.)
durch.
Da er eine vermittelnde
Richtung zwischen
Luther und
Zwingli einnahm, wurde er 1538 auf
¶
mehr
Betrieb der luth. Eiferer aus dem württemb. Kirchendienste entlassen. Von Konstanz aus machte er sich noch um die Kirchenverbesserung
in mehrern oberdeutschen Städten, wie Isny, Lindau
[* 24] und Augsburg
[* 25] verdient. Die Not des Interims zwang ihn, eine Zufluchtsstätte
in der Schweiz
[* 26] zu suchen, wo er als Prediger in Winterthur starb. Außer sehr zahlreichen, historisch
wichtigen Briefen ist eine Anzahl kleinerer reformatorischer Schriften von ihm vorhanden. -
Vgl. die Biographien B.s von Keim
(Stuttg. 1860) und Pressel (Elberf. 1861).