höchstens 5 Paare) besitzen. Während der Ruhe pflegen viele das Hinterleibsende spiralig zusammenzurollen. Die Verpuppung
erfolgt in einem festen Gespinst in der Erde, seltener an der Nahrungspflanze.
[* 2] Die Larven der Blattwespen richten,
wenn sie, wie häufig, in großen Mengen auftreten, durch
Fraß an Kulturgewächsen empfindlichen Schaden an. So kann die
grüne, schwarz gekörnelte Larve der
Kiefernblattwespe(Lophyrus piniL.) ganze Kiefernwälder zerstören; die Larve der
Rosenblattwespe
(Hylotoma rosaeL.) zerfrißt die
Blätter der Gartenrosen und hindert dadurch die
Entwicklung der
Stöcke. Die
einer kleinen
Nacktschnecke ähnlichen, mit einem schwarzen
Schleim überzogenen Larven der Kirschblattwespe
(Eriocampaadumbrata
Klug) zerfressen dieBlätter der
Steinobst- und
Birnbäume. An Raps und den Kohlarten richtet die
Rübenblattwespe
(Athalia spinarum F., s.
Tafel:
Insekten
[* 3] II,
[* 1]
Fig. 17) oft großen Schaden an. Die Pflaumenwespe (Hoplocampa fulvicornis Klug)
legt ihre
Eier
[* 4] an die
Blüten der Pflaumenbäume; die auskriechenden weißlich gelbroten Larven fressen die jungen
Früchte
innen aus und fallen mit ihnen zur Erde, wo sie sich verpuppen. An Johannisbeersträuchern frißt die
Larve der Johannisbeerblattwespe (Nematus ventricosusKlug, s.
Tafel:
Insekten II,
[* 1]
Fig. 18). Die Larven der Gespinstblattwespen
oder Gespinstwespen
(Lyda) besitzen keine
Bauchfüße und leben gesellig in Gespinsten an
Kiefern
(Lyda stellata
Christ),
Birnbäumen
(Lydapiri Schrank),
[* 5]Steinobst
(LydanemoralisL.) und andern
Pflanzen. Man vertilgt die Blattwespen durch Vernichtung
der Larven, die man durch Anprallen an die
Stämme der befallenen
Pflanzen zum Herabstürzen bringt, und durch Aufsuchung der
Puppengespinste in der Erde.
ist diejenige
Farbe, die im prismatischen Farbenspektrum zwischenGrün und
Violett liegt. Dieser
als Blau bezeichnete
Teil des
Spektrums bildet eine Reihe allmählich ineinander übergehender
Töne, die nach dem
Violett zu immer
dunkler werden. Der dunklere
Teil des Blau wird im
Spektrum oft mit Indigo
[* 6] bezeichnet. Ein durchsichtiger Körper erscheint blau,
wenn er vorzugsweise blaue
Strahlen durchläßt, die übrigen Farbenstrahlen aber mehr oder weniger verschluckt
(absorbiert).
Undurchsichtige Körper erscheinen blau, wenn sie von dem auffallenden Licht
[* 7] vorzugsweise wieder das blaue zurücksenden.
Vom blauen
Streifen des
Spektrums bis zum Ende im
Violett und über dieses hinaus haben die
Strahlen vorherrschend chem. Wirkungen,
sodaß man bis vor kurzem sie ausschließlich für die chemisch wirksamen
Strahlen hielt. Jetzt weiß
man, daß in
Stoffen, die grüne, gelbe und rote
Strahlen absorbieren, auch chem. Wirkungen eintreten können. Das Blau des Himmels
ist von der Beschaffenheit der
Atmosphäre (s. d., Bd.
2, S. 45 b) abhängig und wird hinsichtlich seiner
Stärke
[* 8] durch Vergleichung mit Gemischen von blauen
Farben mit bestimmbarem
Farbentone, z. B. Mischungen von Berlinerblau mit
Bleiweiß,
[* 9] gemessen. Die dazu dienenden Vorrichtungen
heißen
Cyanometer (s. d.).
Die blaue
Farbe, die in der
Technik den Gegenständen erteilt wird, läßt sich durch die verschiedensten
Stoffe, organische
wie anorganische, unter Anwendung der mannigfachsten Hilfsmittel hervorrufen. Die wichtigsten Farbstoffe oder Farbmaterialien,
die im allgemeinen mit dem Worte Blau bezeichnet werden, sind das Indigoblau, das Berlinerblau, Turnbullsblau,
Bergblau,
Kalkblau,
Kobaltblau oder
Smalte, Coelin,
Ultramarin,
Campecheholz- und Lackmusblau. An diese schließen sich die künstlichen organischen
Farbstoffe, unter denen das Anilinblau,
Methylen-, Victoria-,
Alizarin- und Neublau sowie das
Indophenol und die Induline erwähnt
seien.
Die Blaufärberei lehrt vorzugsweise das
Färben mit Indigküpen, in Schwefelsäure
[* 10] aufgelöstem Indig,
Blauholz, Berlinerblau,
Ultramarin und Anilinblau oder andern blauen
Teerfarben (s. Färberei). Das Blau der Schmelzmalerei, Porzellanmalerei und
Glasmalerei
[* 11] vorzugsweise in Kobaltoxydflüssen. Das Blau der
Ölmalerei ist
Ultramarin,
Smalte, Kobaltultramarin, Indig, Berlinerblau, Schwefelkupfer.
Das Blau, dessen man sich in den Papierfabriken bedient, besteht gegenwärtig ausschließlich
in künstlichem
Ultramarin.
linker Nebenfluß der Donau in
Württemberg,
[* 12] entspringt aus dem sog.
Blautopf (s. d.) bei
Blaubeuren, durchfließt
das Blauthal und mündet nach kurzem östl. Laufe bei
Ulm.
[* 13]
Bei
Ausbruch des
Deutsch-FranzösischenKrieges wurde er ins
Auswärtige Amt berufen; zugleich leitete er das Centralnachweisebureau
für im Felde verwundete und erkrankte
Krieger. Im Spätherbst 1870 kehrte er nach Serajewo zurück, wurde 1872 nach
Odessa
[* 20] versetzt und endete hier sein Leben durch Selbstmord. Blau schrieb: «De numis Achaemenidarum aramaco-persicis»
(Lpz. 1855),
«Reisen in
Bosnien und der
Herzegowina» (ebd. 1877) und zahlreiche
Abhandlungen über die verschiedensten Gegenstände der orient.Sprach- und
Altertumskunde in der «Zeitschrift
der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft». B.s gelehrte
Arbeit über die «Bosnisch-türk. Sprachdenkmäler»
(Lpz. 1868) bildet einen
Teil der von der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft herausgegebenen
«Abhandlungen» (Bd. 5, Nr.
2).