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zebrina Sims. [* 2] (s. Maranta [* 3] mit Textfigur) die am meisten beliebte Art ist. Die großen ovalen 60 cm langen und bis 20 cm breiten Blätter sind unten schön violett, oben in den verschiedensten Abstufungen vom hellsten bis zum dunkelsten Sammetrün querstreifig gefärbt. Bei Maranta leopardina Hort. sind die blaßgrünen, etwas schiefen Blätter zwischen den Nebenrippen mit fast gegenständigen länglichen, zugespitzten, dunkelgrünen Flecken gezeichnet. Viele andere Arten haben eine ähnliche Zeichnung, sodaß die ganze Gattung eine der merkwürdigsten der Familie der Scitamineen ist.
Auch die Familie der Melastomaceen hat die Gewächshäuser mit einer Menge der schönsten Blattpflanzen [* 4] beschenkt, wie die Gattungen Cyanophyllum, Miconia, Phyllagatis, Sphaerogyne und Sonerila beweisen. Sphaearogyne latifolia Naud. mit ihren großen, schön geschnittenen, auf der Oberfläche sammetartig grünen, auf der Unterseite rotgefärbten Blättern ist in der nachstehenden [* 1] Fig. 1 dargestellt. Sphaerogyne imperialis Lindl. ist ihr ähnlich; die Blätter aber sind nicht so groß wie bei der genannten Art. Noch schöner ist: Cyanophyllum magnificum Lindl., eine mexik. Pflanze mit 40 cm langen und fast halb so breiten Blättern von länglich-lanzettförmiger Gestalt, oben prächtig sammetgrün mit weißlichen Mittel- und hellgrünen Seitennerven, unten dunkelpurpurblau.
Eine ganze Reihe sehr zierlicher Blattpflanzen des niedrigen Warmhauses mag hier eine Gruppe für sich darstellen, in der die Sonerilen und Fittonien die erste Stelle einnehmen, jene der Familie der Melastomaceen, diese der der Acanthaceen angehörig. Bei jenen ist die Oberfläche der Blätter mit weißen, perlartigen Flecken in verschiedenster Anordnung besetzt. Ihr bekanntester Vertreter ist Sonerila margaritacea Lindl. mit mehrern durch größere und kleinere weiße Flecke ausgezeichnete Formen. Vorstehende [* 1] Fig. 2 zeigt die Varietät superbia. Bei Fittonia werden die Blätter von einem höchst zierlichen Adernetze bedeckt, bei Fittonia argyroneura Coem. (s. nachstehende [* 1] Fig. 3) von einem weißen, bei Fittonia gigantea Lindl. von einem roten. Am zierlichsten gestaltet sich dieses weiße, gelbe, goldgelbe oder rote Netzwerk [* 5] der oft bräunlich- oder bronzegrünen Blattfläche bei den Orchideengattungen Anoectochilus und Macodes, in ähnlicher Weise bei Erathemum; bei Eranthemum igneum Hort. sind die schwärzlichgrünen Blätter mit einem lebhaft goldgelben, bei Eranthemum sanguinolentum auf dunkelgrünem Grunde mit einem dunkelroten Adernetze auf das ansprechendste gezeichnet. Dem Charakter dieser zierlichen Blattpflanzen schließen sich Peperomia arifolia Miq. (s. beistehende [* 1] Fig. 4) und ihre Spielart var. argyreia an. Zu den in solcher Weise reich geschmückten Pflanzengestalten gehört auch die Gattung Dichorisandra.
Bei Dichorisandra mosaica C. Koch et Lindl. sind die großen, unten purpurnen Blätter oben metallisch grün und mit vielen kleinen weißen Linien zwischen den parallelen Seitennerven durchzogen, während die mehr rundlichen, breiten, wellenförmig bewegten, oben silberglänzendgrünen der in umstehender [* 1] Fig. 5 abgebildeten Dichorisandra undata C. Kock et Lindl. mit Flecken von dunklerm Grün bezeichnet sind. Prächtige Blattpflanzen enthält auch die Familie der Araceen oder Aroideen (s. Tafel: Araceen), besonders die Gattungen Anthurium, aus welcher Anthurium crystallinum Lindl. et Andr. hervorzuheben ist. Ähnlich dieser Art ist Anthurium magnificum Lindl. und Anthurium regale Lindl. Sehr schöne Arten bietet auch die Gattung Alocasia, von welcher Alocasia metallica Hook. mit kupferig schillernden schildförmigen Blättern und Alocasia macrorhiza Sweet. var. variegata mit großen grünen, weißbunten, pfeilförmigen Blättern die besten sind. Die Gattung Dieffenbachia ist mit mehrern ganz ausge-
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zeichneten Arten vertreten, so z. B. Dieffenbachia Bausei Hort. mit grünen, lebhaft gelb und weiß gesteckten Blättern, Dieffenbachia Baraquiniana Versch. mit ungefleckten dunkelgrünen Blättern und elfenbeinweißen Blattstielen, Dieffenbachia Baumanni Hook., welche stärker als beide genannte Arten wird und deren hellgrüne Blätter mattgrüne Zeichnungen tragen.
Auffallend gering ist die Zahl schöner für das Kalthaus geeigneter Blattpflanzenarten und doch sind auch zum Schmuck solcher Räume, wie für Zimmerkultur, mehrere hübsche Arten zu nennen. Die Gattung Aralia ist mit mehrern Arten vertreten, z. B. Aralia Sieboldi Hort (Fatsia japonica Desn.), gleichzeitig eine sehr beliebte Zimmerpflanze [* 7] mit handteiligen, lebhaft grünen langgestielten Blättern, und Aralia papyrifera Hook., die Chinapapierpflanze, leicht zu unterscheiden an der größern graufilzigen Belaubung. Beide Arten sind während des Sommers sehr gut im Freien zu verwenden. Den Habitus der Aralien zeigt Aralia elegantissima Hort. (s. Tafel: Blattpflanzen, Fig. 1) sehr gut, sie ist eine prächtige Zierpflanze, die jedoch etwas mehr Wärme [* 8] bei der Kultur verlangt. Eine Pflanze von eigenartigem Aussehen ist Phormium tenax Forst., [* 9] der neuseeländische Flachs (s. Phormium). Nicht minder eigentümlich wirken die verschiedenen Arten von Yucca, Fourcroya und Agave mit ihrem teils starren dickfleischigen, teils graziös überhängendem Blattwerk. (S. die einzelnen Artikel.)
Zur Zimmerkultur sind außer den bereits genannten Begonia rex, Senecio Petasites und Aralia noch einige andere sehr schöne Blattpflanzen zu empfehlen, wie Aspidistra elatior Desn. (Plectogyne variegata), eine der härtesten Stubenpflanzen, und die buntblätterige Form derselben, Aspidistra elatior foliis variegatis. (s. Tafel: Blattpflanzen, Fig. 6), Philodendron [* 10] pertusum Knth. (Monstera deliciosa Liebm.; Philodendron mit Textfigur) mit riesigen fiederschnittigen und durchlöcherten Blättern, der Gummibaum (Ficus elastica Roxb.) mit seinen lederartigen, glänzend dunkelgrünen Blättern u. a. m.
Sämtliche Blattpflanzen verlangen zu ihrem Gedeihen eine sehr nahrhafte Erde; diejenigen, welche sich während der Sommermonate im freien Lande stark entwickeln, wollen möglichst viel Dünger beim Pflanzen, reichliche Wassergaben und flüssigen Dung während der Vegetationsperiode. Will man in Töpfen zu schönen tadellosen Exemplaren heranziehen, so ist ein öfteres Umsetzen während des Sommers in frische Erde nötig, außerdem müssen die in Gewächshäusern kultivierten Arten einen recht freien Standort haben, sodaß sie nicht von andern Pflanzen im Wachstum behindert werden. Da bekanntlich stickstoffreicher Dünger die Blattbildung begünstigt, so muß solcher den Blattpflanzen soviel wie möglich gereicht werden; sowohl als Beimischung zur Erde (Guano, Hornspäne, trockner Kuhdünger u. s. w.), als auch später, wenn die Pflanzen eingewurzelt sind, in flüssiger Form, indem man die genannten Dungmittel in Wasser löst oder längere Zeit darin gären läßt; auch Blut und Geflügelexkremente sind sehr stark wirkende Dünger.